Polybios

Aus Theoria Romana
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Polybios lebte um 200 bis ca. 120 v. Chr. und war hellenistischer Schriftsteller und Geschichtstheoretiker aus Megalopolis (auf der Peloponnes). Er stammte aus vornehmer Familie und als Sohn des Strategen Lykortas stand er seinem Vater in verschiedenen politischen und militärischen Funktionen innerhalb des Achaiischen Bundes (Bündnis peloponnesischer Stadtstaaten im antiken Griechenland) zur Seite. Nach der Eroberung Makedoniens durch die Römer 168 v. Chr. wurde er zusammen mit 1 000 Angehörigen aus der achaiischen Führungsschicht als Geisel nach Rom gebracht, wo er in das Haus des römischen Feldherrn Lucius Aemilius Paulus kam und Erzieher seiner beiden Söhne wurde. Mit dem Jüngeren, der später als Scipio Africanus der Jüngere von der Familie der Scipionen adoptiert wurde, verband ihn bald eine enge Freundschaft, die ihm den Anstoß dazu gab , ein Werk über Rom zu schreiben, das voll der Bewunderung für die neue Weltmacht war.

Als der römische Senat 151 v. Chr. den überlebenden achaiischen Geiseln 16 Jahre nach ihrer Verschleppung nach Italien die Rückkehr nach Griechenland gestattete, kehrte Polybios zunächst in seine Heimat zurück, schloss sich jedoch später wieder dem Scipio an und wurde dessen militärischer Berater im Dritten Punischen Krieg. Er nahm an dessen Afrikafeldzug teil und erlebte die Eroberung Karthagos 146 v. Chr. mit, die das Ende der Punischen Kriege bedeutete. Bei Ausbruch des Krieges zwischen den Achaiern und Römern ging Polybios nach Griechenland zurück, wo er seinen Einfluss nutzen konnte, um später bei den Römern günstige Bedingungen für seine bezwungenen Landsleute auszuhandeln.

Im Kreis um Scipio begegnete er wohl auch dem Philosophen Panaitios (180-110 v. Chr.). Dieser war der Begründer der Mittleren Stoa, gehörte zusammen mit Polybios und anderen dem Scipionenkreis in Rom an und beeinflußte Cicero in seiner Schrift "De officiis".

Den Rest seines Lebens widmete Polybios der Schriftstellerei.


Quelle: Lateinforum