Optio

Aus Theoria Romana
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Der Optio gehörte zu den principales, denjenigen Dienstgrade, die nach dem Centurionat die wichtigsten waren. Innerhalb einer Centurie war der Optio der höchste Dienstgrad nach dem Centurio und dem Signifer. Da letzterer jedoch durch das Tragen des Feldzeichens im Kampf stark eingeschränkt war, fungierte der Optio als taktischer Stellvertreter des Centurio. In dieser Funktion fielen dem Optio im täglichen Lagerdienst auch Aufgaben in der administrativen und praktischen Unterstützung des Centurio zu. Dazu gehörte insbesondere die Ausbildung der Rekruten der Einheit, Überwachung von Wachdiensten und Stubenkontrollen. Der Optio gehörte wie der Signifer zu den duplicarii, die für ihre Aufgaben den doppelten Sold bekamen.

Ausrüstungsmäßig unterschied sich der Optio nicht von den einfachen Soldaten. Als Zeichen seines Rangs führte er bei Innendienst den Optiostab mit sich, eine Stange auf der eine Kugel angebracht war. Mit ihr konnte er die Linien beim Exerzieren ausrichten oder auch den einen oder anderen durch Stöße / Schläge zur Ordnung rufen. Im Kampf trat er in die Reihe / Linie ein und war somit, wie der Centurio auch, ein Glied des Ganzen.

Teilweise konnte ein Optio in den Rang eines Centurio aufsteigen; stand er kurz davor wurde er als optio ad spem ordinis ("in der Hoffnung auf...") bezeichnet. Weitere Titel resultierten aus den verschiedenen Tätigkeiten, die ein Optio ausführen konnte. So war der optio ballistariorum der Befehlshaber einer Artillerieeinheit, der optio custodiarum der Befehlshaber einer Wachmannschaft, der optio valetudinarii eine Art Abteilungsleiter im Lazarett oder der optio tabelarii Verantwortlicher in der Schreibstube der Principia.