Divination

Aus Theoria Romana
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Einen wichtigen Aspekt der Religio, wenn auch nicht der öffentlichen Kultakte, stellte die Divination dar, das Wissen um zukünftige Ereignisse. Dieses Wissen um die Zukunft wurde als Attribut der Götter angesehen (divus = göttlich).

Die Divination erfolgte zumeist, um den Willen der Götter zu erfragen, entweder im Zuge eines Opfers oder als Folge eines göttlichen Zeichens, eines sogenannten Prodigium.

Zu den Formen der Divination zählten die Konsultierung der Sibyllinischen Bücher durch die Quindecimviri sacris faciundis, die Ausübung der Etrusca disciplina (Leberschau, Analyse von Blitz und Donner und spezielle Rituale) der Haruspices und die Beobachtung des Vogelflugs durch die Augures. All diesen Divinationsformen war dabei eigen, dass es sich um staatlich sanktionnierte Verfahren handelte. Im privaten Bereich stießen diese eher auf Skepsis.

Daneben fassten vor allem in der Kaiserzeit unterschiedliche weitere, meist nichtrömische Formen der Diviniation Fuß, beispielsweise die Astrologie. Diese wurden jedoch mit Misstrauen beäugt, denn oft konzentrierten sich die Vorhersagen auf die Person des Kaisers. Seit Augustus und Tiberius wurde der private Gebrauch der Divination daher durch die Gesetzgebung reglementiert und eingeschränkt.


Quelle: Dominique Briquel, "Divinaion", Der neue Pauly. Enzyklopädie der Antike, Bd.III, Hrsg. Hubert Canick & Helmuth Schneider, Stuttgart/Weimar 1997