Alpes Maritimae
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Lage und Geografie
Alpes Cottiae war die südlichste der drei Alpenprovinzen, die westlich von Oberitalien die Passübergänge nach Gallia sicherten. Sie erstreckte sich an der Mittelmeerküste zwischen Nicaea (heute Nizza) und Portus Herculis Monoeci (heute Monaco) und folgte mit ihrer Westgrenze in etwa dem Verlauf des Varus (heute Var). Die Quellen des Stura wurden gerade noch eingeschlossen und der weitere Grenzverlauf folgte dem Osthang des Caenia Mons (heute Mont Pelat, 3053 m) und dem Südhang des Vesulus Mons (heute Monte Viso, 3841 m). Nach Norden grenzte die Provinz an die Alpes Cottiae.
Vorrömische Geschichte
Das Gebiet der späteren Provinz war keltisch besiedelt und stellte mit der Küstenstraße direkt am Mittelmeer die beste Landverbindung zwischen Italia und Hispania dar. Der Küstenstreifen wurde jedoch auch von griechischen Kolonisten bewohnt, die mit Nikaia die Vorgängersiedlung zum römischen Nicaea gründeten.
Die Alpes Maritimae wurde spätestens nach der römischen Unterwerfung ligurischer Stämme im Sommer 14 v. Chr. unter die Verwaltung eines ritterlichen Präfekten gestellt. 13 v. Chr. wurde unweit von Nikaia die Siedlung Cemenelum (heute Nizza-Cimiez) gegründet und 7/6 v. Chr. errichtete Augustus weiter westlich hoch über dem heutigen Monaco das tropaeum Alpinum als Siegeszeichen für den Sieg über die Alpenvölker.
Römische Geschichte
Wann genau die Alpes Maritimae in eine Provinz umgewandelt wurden, kann nicht genau bestimmt werden. Vermutlich geschah dies unter Claudius, spätestens jedoch zeitgleich mit den Alpes Cottiae im Jahr 63 n. Chr., in dem auch der Stadt Cemenelum das latinische Bürgerrecht verliehen wurde. Der Statthalter war ein procurator Augusti aus der Rangklasse der centenarii und residierte in Cemenelum, wo auch ein Auxiliarverband lag.
In der Provinzreform des Diokletian wurde die Provinz um einige Teile der aufgelösten benachbarten Alpes Maritimae erweitert und der dioecesis Galliarum zugeteilt.
Strategische Bedeutung
Die verkehrsstrategische Bedeutung der Provinz lag in der Sicherung der via Iulia Augusta, die von Westen aus Forum Iulii (heute Frejus) entlang der Mittelmeerküste über Nicaea in die Poebene führte.
Literatur:
Tilmann Bechert, Die Provinzen des römischen Reiches, Mainz, 1999
Lexikon