Cohortes urbanae

Aus Theoria Romana
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Die cohortes urbanae dienten als permanente Polizeistreitmacht in Rom. Formell waren sie ein Bestandteil der Armee und dienen als letzte Reserve bei Angriffen auf die Tore der Stadt. Die Einheiten waren dem praefectus urbi unterstellt und umfassten 500 Mann je Kohorte. Ihm untersteht für jede Kohorte ein Tribun. Die Kohorten selber sind dann genauso organisiert wie in der Legion, also 6 Centurien zu je 80 Mann. Eine ständige Reiterei unterhalten die Stadtkohorten nicht. Das Hauptquartier der cohortes urbanae in Rom befand sich in der castra praetoria, obwohl sie teilweise auch auf verschiedene stationes in der ganzen Stadt verteilt waren.

Aufstellung und Stärke

Zunächst wurden unter Kaiser Augustus drei Kohorten zeitgleich mit der Einführung der neun cohortes praetoriae aufgestellt und aus praktischen Gründen mit diesen fortlaufend mit den Nummern X bis XII nummeriert. Bis Nero wurden sechs weitere Kohorten aufgestellt, von denen zwei in Rom blieben und drei in Ostia, Puetoli und Carthago den Getreidenachschub sicherten sowie eine in Lugdunum die dortige Münzprägeanstalt.

Die ursprüngliche Polizeifunktion weitete sich aus und im Bürgerkrieg der Jahre 68 und 69 wurden die Stadtkohorten in den verschiedenen Gefechten fast vollständig aufgerieben. Kaiser Vespasian stellte danach vier neue Kohorten für Rom auf, dazu eine für Carthago und eine zur Bewachung der Münzstätte in Lugdunum.

Status und Aufgaben

Der Dienst in den cohortes urbanae war ähnlich prestigeträchtig wie der Dienst als Prätorianer, wenn gleich er nicht so repräsentativ war und weniger gut bezahlt. Die Dienstzeit war mit 16 Jahren länger als bei den Prätorianern, aber kürzer als in der Legion. Wie bei den Legionen war das Bürgerrecht Voraussetzung und in der Regel wurden nur Bewohner aus Italia rekrutiert.

Gemeinsam mit den Prätorianern sind die cohortes urbanae die einzige Einheit, die innerhalb der Stadt Rom Waffen tragen durfte. In ihrer Ausrüstung unterschieden sich die Stadtkohorten kaum von den Legionen im Feld. Die einzige wichtige Ausnahme stellte der Verzicht auf das Pilum dar, welches ausschließlich für den Einsatz in der Feldschlacht konzipiert ist. An seine Stelle trat die Lanze, wie es vermutlich auch bei Legionären auf Straßenposten üblich war.

Das Einsatzgebiet der cohortes urbanae in Rom war die Stadt Rom selber und das Umland im Umkreis von ca. 100 Meilen, wo sie mit Patrouillen die innere und äußere Sicherheit der Stadt gewährleisteten. Im Auftrag der Aedilen waren die Soldaten zudem für Ermittlungen auf den Märkten und für die Sicherheit der Spiele verantwortlich.