Gordianus I.: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Theoria Romana
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(Gordian I., Senat, Maximinus Thrax)
 
(Senat, Africa, Italia, Rom, Dacia, Hispania, Provinz, Kaiser, Gordian I. Maximinus, Trajan)
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'''''D'''''ie Amtszeit von Gordian I. war - gemeinsam mit der seines Sohnes - einer der kürzesten in der Geschichte Roms. Ausgehend von einer Revolte bestätigte der [[Senat]] den Amtsinhaber problemlos, da er dem Militärregime des [[Maximinus Thrax]] misstraute. Selbst die Gefahren, die ein so gewagter Coup mit sich brachte, konnte den 80-jährigen nicht schrecken.  
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'''''M'''''arcus Antonius Gordianus Sempronianus Romanus wurde um das Jahr 159 an einem nicht überlieferten Ort geboren. Den antiken Historikern zufolge waren seine Eltern Maecius Marullus und Uplia Gordiana. Der Name Maecius ist fraglich, da er erst im 4.Jh. in den Annalen auftaucht. Auch der Name Ulpia ist zweifelhaft, da dies eine Verwandtschaft mit [[Kaiser]] [[Trajan]] bedeuten würde. Väterlicherseits soll er ein Nachfahre der Gracchen gewesen sein. Wahrscheinlicher als all diese Angaben sind Zusammenhänge mit der kleinasiatischen Stadt Gordion. Der Beiname Romanus hingegen ist bereits durch eine frühe Inschrift bestätigt
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Kurz nach Amtsantritt legten sich sowohl Vater als auch Sohn Gordianus den Titel Africanus zu. Als erste weitreichende Handlung wurde unter der Leitung eines unerschrockenen Beraters von Gordian I. eine Delegation zum [[Senat]] nach Rom geschickt. Dieser gab die Ernennung zum Augustus bekannt und überreichte zahlreichen Senatorenkollegen Empfehlungsschreiben aus der [[Provinz]].
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Als dringlichste Aufgabe stand aber die Beseitigung des Prätorianerpräfekten Vitalianus auf dem Programm. Dieser war ein treuer Anhänger des [[Maximinus]]. Unter dem Vorwand in geheimer Mission vom Kaiser ausgesandt worden zu sein, verschafften sie sich Zutritt zu den Amtsräumen des Präfekten und brachten ihn kurzerhand um.
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Nachdem der erste einflussreiche Feind beseitigt worden war, gaben die beiden Gordiani ihre Regierungserklärung ab. Sie versprachen, dem immer mehr um sich greifenden Denunziantentum ein Ende zu bereiten, Verbannte zu rehabilitieren und den Truppen die übliche Prämie beim Kaiserwechsel zu zahlen.  
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Der [[Senat]] hatte sich nicht am Aufstand gegen [[Maximinus]] beteiligt, doch da er quasi von Kollegen vor vollendete Tatsachen gestellt worden war, bestätigte das Gremium die Ernennung zum [[Kaiser]] am 2. April 238. [[Severus Alexander]] wurde vergöttlicht und [[Maximinus]] zum Staatsfeind erklärt. Seine Anhänger, wie etwa der Stadtpräfekt Sabinus, wurden verfolgt und ermordet.
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Mit einer selten dagewesenen Einigkeit und Energie bildete der Senat einen Ausschuss aus zwanzig ehemaligen[[ Konsuln]]. Diesen wurde je eine Region [[Italia]]s zugewiesen mit der Auflage, für deren Verteidigung gegen [[Maximinus]] zu sorgen. Die Schreiber fertigten Unterstützungsaufforderungen an die Provinzstatthalter an. Die meisten Adressaten schienen dieser Aufforderung nachgekommen zu sein. Lediglich von [[Pannonia]], [[Dacia]] und [[Hispania]] weiss man, dass sie[[ Maximinus]] die Treue hielten. Die Sache schien sich gut zu entwickelt und just in diesem Moment sollte das weitere Schicksal der Geschichte in [[Africa]] entschieden werden.  
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Quelle: [http://www.imperiumromanum.com/personen/kaiser/gordianus1_01.htm Imperium Romanum]
 
Quelle: [http://www.imperiumromanum.com/personen/kaiser/gordianus1_01.htm Imperium Romanum]

Version vom 1. Juni 2005, 20:49 Uhr

Marcus Antonius Gordianus Sempronianus Romanus wurde um das Jahr 159 an einem nicht überlieferten Ort geboren. Den antiken Historikern zufolge waren seine Eltern Maecius Marullus und Uplia Gordiana. Der Name Maecius ist fraglich, da er erst im 4.Jh. in den Annalen auftaucht. Auch der Name Ulpia ist zweifelhaft, da dies eine Verwandtschaft mit Kaiser Trajan bedeuten würde. Väterlicherseits soll er ein Nachfahre der Gracchen gewesen sein. Wahrscheinlicher als all diese Angaben sind Zusammenhänge mit der kleinasiatischen Stadt Gordion. Der Beiname Romanus hingegen ist bereits durch eine frühe Inschrift bestätigt

Kurz nach Amtsantritt legten sich sowohl Vater als auch Sohn Gordianus den Titel Africanus zu. Als erste weitreichende Handlung wurde unter der Leitung eines unerschrockenen Beraters von Gordian I. eine Delegation zum Senat nach Rom geschickt. Dieser gab die Ernennung zum Augustus bekannt und überreichte zahlreichen Senatorenkollegen Empfehlungsschreiben aus der Provinz.

Als dringlichste Aufgabe stand aber die Beseitigung des Prätorianerpräfekten Vitalianus auf dem Programm. Dieser war ein treuer Anhänger des Maximinus. Unter dem Vorwand in geheimer Mission vom Kaiser ausgesandt worden zu sein, verschafften sie sich Zutritt zu den Amtsräumen des Präfekten und brachten ihn kurzerhand um.

Nachdem der erste einflussreiche Feind beseitigt worden war, gaben die beiden Gordiani ihre Regierungserklärung ab. Sie versprachen, dem immer mehr um sich greifenden Denunziantentum ein Ende zu bereiten, Verbannte zu rehabilitieren und den Truppen die übliche Prämie beim Kaiserwechsel zu zahlen.

Der Senat hatte sich nicht am Aufstand gegen Maximinus beteiligt, doch da er quasi von Kollegen vor vollendete Tatsachen gestellt worden war, bestätigte das Gremium die Ernennung zum Kaiser am 2. April 238. Severus Alexander wurde vergöttlicht und Maximinus zum Staatsfeind erklärt. Seine Anhänger, wie etwa der Stadtpräfekt Sabinus, wurden verfolgt und ermordet.

Mit einer selten dagewesenen Einigkeit und Energie bildete der Senat einen Ausschuss aus zwanzig ehemaligenKonsuln. Diesen wurde je eine Region Italias zugewiesen mit der Auflage, für deren Verteidigung gegen Maximinus zu sorgen. Die Schreiber fertigten Unterstützungsaufforderungen an die Provinzstatthalter an. Die meisten Adressaten schienen dieser Aufforderung nachgekommen zu sein. Lediglich von Pannonia, Dacia und Hispania weiss man, dass sieMaximinus die Treue hielten. Die Sache schien sich gut zu entwickelt und just in diesem Moment sollte das weitere Schicksal der Geschichte in Africa entschieden werden.


Quelle: Imperium Romanum