Publius Ovidius Naso

Aus Theoria Romana
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Publius Ovidus Naso (*20. März 43 v. Chr. in Sulmo (heute Sulmona) östlich von Rom, †17 oder 18 n. Chr. in Tomi (am Schwarzen Meer) im Exil) war ein römischer Dichter.


Biographisches

Als Sohn eines Ritters erhielt Ovid, zusammen mit seinem älteren Bruder, zunächst die übliche Ausbildung bei Grammatik- und Rhetoriklehrern, die mit einer Bildungsreise nach Griechenland abgeschlossen wurde. Er bekleidete einige kleiner Ämter, ohne sich jedoch zum Redner und Anwalt berufen zu fühlen. Stattdessen wendete er sich der Dichtkunst zu und er fand einen Förderer in M. Valerius Messala Corvinus, der unter anderem auch Sulpicia und Tibull unterstütze.

Im Jahre 8 n. Chr. wurde er per Dekret des Augustus nach Tomi verbannt, allerdings in der Form der Relegatio, die ihm sowohl sein Bürgerrecht als auch sein Vermögen ließ. Gründe für diese Verbannung sind, laut Ovid, carmen et error (Tristia" 2, 207); d.h. zum einen die'"Ars Amatoria", die allerdings schon einige Jahre zuvor erschienen waren und somit wohl nicht den eigentlichen Grund darstellten. Zum anderen eine nicht näher erläuterte Irrung, die der gängigen Forschung nach mit dem Ehebruch jüngeren Julia , der Enkelin des Augustus zusammenhängt. Diese wurde im selben Jahr wie Ovid verbannt. Alle Bemühungen einer Begnadigung durch Augustus und später durch seinen Nachfolger Tiberius zu erwirken, blieben erfolglos, so daß Ovid 17 oder 18 n. Chr. im Exil starb.

Werke

2.1 Frühe Werke

Amores Eine Sammlung von 50 Liebeselegien in 3 Büchern (ursprünglich 5), in deren Mittelpunkt die fiktive Geliebte Corinna steht.

Heroides Eine Sammlung von 21 fiktiven Briefen, davon 14 von den Frauen oder Geliebten mythischer Helden. Den 15. Brief schreibt die Dichterin Sappho an ihren Geliebten, seine Echtheit ist aber umstritten. Die übrigen Briefe bestehen aus drei Briefpaaren, die aus einem Brief und die Antwort darauf bestehen.

De medicamine faciei feminae Fragmentarisch erhaltenes Lehrgedicht in 50 Distychen über Kosmetik.

Ars amatoria Ein Lehrgedicht in drei Büchern über die Kunst der Liebe.

Remedia amoris Als Gegenstück zur Ars Amatoria mit Ratschlägen zu Heilmitteln gegen die Liebe.

'Medea' Fragmentarisch erhaltene Tragödie, die von antiken Dichtern/Kritikern hochgelobt wurde.


2.2 Werke der mittleren Schaffensperiode

Metamorphosen Ein Sammlung von 250 Verwandlungssagen der griechischen und römischen Mythologie in 15 Büchern. Ovid beginnt mit der Schöpfung des Universums und endet mit dem Tod und der Vergöttlichung Caesars. Ovid hält sich allerdings nicht an die traditionellen Überlieferungen der Sagen, sondern ändert ihren Ablauf vielfach.

Fasti Ein Festtagskalender, der die römischen Feiertage und die mit ihnen verbundenen Enstehungssagen beschreibt. Es existieren allerdings nur sechs Bücher für die Monate von Januar bis Juni, da Ovid während der Abfassung verbannt wurde und ihm an seinem Verbannungsort Nachforschungsmöglichkeiten für die weiteren Bücher fehlten.


2.3 Werke der Verbannung

Tristia Eine Sammlung von Klageliedern in fünf Büchern in Form von Briefen, wobei das zweite Buch ein nicht unterteiltes Rechtfertigungsschreiben mit Bitte um Gnade an die Adresse des Augustus ist. In den anderen Büchern behandelt er seinen Abschied aus Rom, die Reise nach Tomis und sein trauriges Leben in der Verbannung. Die zehnte Elegie des vierten Buchs endet in einer Art autobiographischen Abriß, der die Hauptquelle für Informationen über Ovids Leben darstellt.

Epistulae ex Ponto Eine Sammlung von 30 Klageliedern in drei Büchern, sowie ein viertes, das aus Ovids Nachlaß zusammengestellt wurde. Sie sind in Form von Briefen an Freunde und einflußreiche Persönlichkeiten geschrieben.

Ibis Ein Schmähgedicht in 642 Versen gegen einen früheren Freund, der in Rom Übles über den Dichter verbreitet.

Halieutica Ein unfertiges Lehrgedicht über den Fischfang und Fische des Schwarzen Meeres, dessen Echtheit umstritten ist.


Literatur

  • Michael von Albrecht, Geschichte der römischen Literatur, 2. Auflage 1997.
  • Manfred Fuhrmann, Geschichte der römischen Literatur, 1999.


Internetlinks

  • [1] Kirke - Ovid im Internet
  • [2] Ovids Werke beim Gutenberg Projekt


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