Nachts auf dem Forum

  • Es ist eine wunderbare Nacht für Dillo, den Sklaven. Normalerweise schuftet er in der Casa Vinicia und wird von Ursus nur für die körperlich anstrengenden Aufgaben eingeteilt. Er ist groß und muskulös, besitzt ein kantig-männliches Gesicht und strahlend-blaue Augen. Sein Haar ist kurz geschnitten, ebenso wie das seines Herrn. Mit seinem gutem Aussehen steht er Hungaricus in nichts nach. Dieser Umstand und die Tatsache, dass er durch seine Größe und Statur perfekt in die Kleidung des Prätorianerpräfekten hineinpasst, verschaffen ihm an diesem Abend ein intensives Gespräch mit der neuen Hausherrin. Zu Dillos Enttäuschung ist diese jedoch nicht direkt an ihm interessiert, sondern schildert ihm einen äußerst ungewöhnlichen Auftrag. Zuerst ist Dillo skeptisch, doch schnell wird ihm klar, dass die Sache den Aufwand lohnt. Direkt aus der Kleidertruhe des Herrn wird er noch in dessen Abwesenheit eingekleidet. Sie wählen schlichte, unauffällige Kleidung aus, da Hungaricus sicher nicht in Senatorentoga oder Prätorianerrüstung zu einem geheimen Stelldichein erscheinen würde. So verkleidet und mit genauesten Instruktionen ausgestattet, verlässt der Sklave die Casa Vinica und begibt sich zum vereinbarten Zeitpunkt an den vereinbarten Ort.


    Auf dem Forum angekommen sieht Dillo sich suchend um.

  • Africanus, so nannten ihn ein sehr "witziger" Herr einst, war ein nubischer Sklave von großer Statur und mit wesentlich mehr Muskelmasse als Hirn. Er war sehr, sehr beeindruckend, bis er seinen Mund öffnete. Er wurde von seiner Herrin gesandt Hungaricus vom Forum abzuholen. Er hatte den Mann zwar noch nie gesehen dich gab seine Herrin ihm ein paar Hinweise die er auswendig lerenen musste. Noch immer schwerzte ihm der Rücken, die Herrin konnte sehr sadistisch und grausam sein.


    An der vereinbarten Stelle sah er einen Mann, er ging auf ihn zu und begrüßte ihn.


    Sal-ve! Du sein der der Brief bekommen?

  • Dillo sieht den Nubier zunächst sichtlich irritiert an. Aus irgendeinem Grund hat der Sklave damit gerechnet, dass die vermeintliche Dame ihn persönlich aufsuchen würde. Da kommt ihm plötzlich ein übler Verdacht. Vielleicht wurde der Brief garnicht von einer Dame, sondern diesem dunklen Mann geschrieben. Doch als der ihn mit gebrochenem Latein anspricht, fällt Dillo ein Stein vom Herzen. Dieser Mann hat den Brief, der ihm vorgelesen wurde, mit Sicherheit nicht geschrieben. Er lächelt erleichtert und nickt.


    "Ja, der bin ich. Was geschieht nun?"


    Er denkt ein wenig besorgt an die Anweisungen seiner Herrin.

  • Africanus war skeptisch, er war nicht der helleste, aber dieser Sklave sah nicht wirklich wie ein hoher Militär Roms und Senator aus. Oder sah er villeicht nur ohne Rüstung oder Toga so anders aus? Er würde dem Mann eine ganz geschickte Frage stellen!


    >>Du also nun wirklich Prafakt Urbi?<<


    Das war ein sehr schlauer Test von ihm dachte er sich und grinste.

  • Dillo schüttelt irritiert den Kopf. Er fragt sich, ob der Brief vielleicht tatsächlich den falschen Empfänger erreicht hat. In dem Fall würde sein Herr in diesem Moment wohl ganz umsonst ein unangenehmes Gespräch mit seiner Herrin führen.


    "Nein, natürlich nicht. Wie kommst du darauf?"

  • Ah, er war es also wirklich. Africanus fand sich unheimlich schlau. Er grinste freudig und machte eine bittende Geste.


    >>Du mitkommen!<<


    Eine ganze weile führte Africanus den Mann durch die Gegend, dann holte er ein langes Stoffband herraus und gab es dem Mann.


    >>Du umbinden, wegen geheimvoll, du verstehen?<<

  • Dillo kneift misstrauisch die Augen zusammen und mustert den Mann skeptisch. Dann schüttelt er entschieden den Kopf. Sein Herr hätte das ganz sicher auch nicht zugelassen. Die Sache wird ihm allmählich unheimlich.


    "Nein. Das kommt garnicht in Frage. Entweder lässt du mich sehen wo es hingeht, oder ich mache mich wieder auf den Rückweg. Woher soll ich wissen, dass ich dir vertrauen kann? Wie lautet überhaupt der Name deiner Herrin?"

  • Nun saß er ganz schön in der Falle, die Herrin würde ihn wieder schlagen, aber sie würde ihn noch viel mehr prügeln wenn sie ihn nicht bringen würde, also gut. Dann würde es so gehen müssen, aber seine Fragen würde er nicht beantworten. Er würde ein paar Umwege nehmen.


    >>Gut dann du kommen. Ich dir nix können geben antworten, ich nur Sklave.<<


    Also gingen sie einige verwirrdende Umwege und erreichten schließlich den Zielort. Africanus machte ein geheimes Klopfzeichen und sie wurden eingelassen.

  • Erleichtert atmet Dillo auf und folgt dem anderen Sklaven durch die Straßen Roms. Insgeheim ärgert er sich, dass man ihm keine Waffe hat mitgeben wollen. Zwar versucht er sich den Weg zu merken, doch die vielen Abzweigungen beginnen ihn immer mehr zu überfordern. Es kommt nur äußerst selten vor, dass er für Botengänge eingeteilt wird, so dass er sich in Rom nicht übermäßig auskennt. Fast nur die großen Hauptstraßen sind ihm bekannt. So verliert er bald die Orientierung. Er hofft, dass er den Rückweg auch so irgendwie finden wird. Am Ziel angekommen mustert er das Gebäude unauffällig und versucht sich zumindest von diesem so viele Details wie möglich einzuprägen. Er folgt dem Sklaven hinein und ist gespannt auf das, was ihn dort erwartet.

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