Bereits in der Nacht hatte Seneca als er kurz wach war diese unheimliche Stille bemerkt. Er kannte diese Stille nicht aus Italia, schon gar nicht aus einem Militärlager welches Seiana und er noch für ein paar Tage ihr Zuhause nennen mussten.
Der Herbst war für die beiden gebürtigen Hispanier bereits ungewohnt frisch gewesen und so sorgte der Iunier dafür dass seine Familie nicht frieren musste und ließ das Praetorium ordentlich heizen sodass sie auch in der Nachts nichts von der Kälte mitbekamen welche sich überall um sie herum auf die Natur gelegt hatte.
Doch am nächsten Morgen, die Sonne ging gerade auf und Seneca, von berufswegen her Frühaufsteher zog sich so leise er konnte an um die paar Schritte in sein Officium zu gehen. Ein kleines Frühstück, etwas Brot mit Moretum, aß er auf der Hand noch bevor er das Haus verließ, und als er so aus dem Fenster blickte fiel ihm aus dass es ungewöhnlich hell war für einen frühen Morgen.
Und da sah er ihn, die weiße Masse von der sämtliche Horrorgeschichten im Süden handeln, Schnee! Natürlich war er kein Idiot und er hatte schon häufiger Schnee gesehen und gefühlt, nur eben selten so früh, und selten so viel. Ein kurzer Blick auf seine Kleidung verriet ihm dass da wohl noch einige Lagen übergestreift werden mussten und so schlich er sich zurück ins Schlafzimmer, warf noch einen Blick auf seine wunderschöne Frau welche noch vor sich hin träumte, und griff sich den dicksten Mantel den er finden konnte.
Er ahnte dass dies wohl ein harter Winter werden würde, doch dass er auch für die Einheimischen recht unerwartet hereinbrach wusste er nicht.