Die Kunde von Strabos Flucht

  • Es dauerte ein paar Tage bis den rebellischen Machthabern in Corduba klar wurde, dass Decimus Pompeius Strabo geflohen war. In der Curie, in der jeder der etwas auf sich hielt und eine Schar von Milizionären besoldete, sich für den einzig wahren Machthaber der Regio hielt, kam es zu heftigen Diskussionen. Viele dieser Möchtegernbefehlshaber hatten der Bezug zur Realität schon längst verloren. Berauscht und benebelt durch die ständigen Feste und Orgien, die sie abhielten, waren die meisten der Meinung, dass es ewig so weiter gehen würde. Sie hielten sich für große Feldherren und Politiker und einige von ihnen sogar für einen zukünftigen Kaiser, denn nur den wenigsten ging es tatsächlich um die republikanische Sache. Sie hatten den Aufstand nur genutzt um sich zu bereichern und um ein Leben zu führen um dass sie die alte Oberschicht immer beneidet hatten. Damit war Streit unter ihnen vorprogrammiert und so kam es auch, dass die republikanische Miliz mittlerweile in diverse kleinere Privatheere zerfallen war. Jeder versuchte nach Art großer Feldherren eigene Privatarmeen zu unterhalten. Dass diese "Armeen" meist nur maximal 50 Mann umfassten, schien sie nicht von ihrem Größenwahn abzubringen. Stattdessen kam es immer wieder zu Scharmützeln zwischen den Truppen rivalisierender Emporkömmlinge. Um diese Truppen finanziell unterhalten zu können wurden immer wieder neu Bürger als "kaisertreue Verräter" denunziert und ihr Besitz verreinahmt.


    Decimus Pompeius Strabo, als Rebell der ersten Stunde und Haupturheber des Aufstandes, war den politischen Führern ohnehin von Anfang an ein Dorn im Auge, denn sie hatten sich ihm unterordnen müssen. Deshalb freuten sich die meisten im Stillschweigen über dessen Flucht und erklärten meist, dass sie Strabo sowieso immer nur als bedeutungslosen Feigling eingeschätzt hätten und seine Rolle bisher immervüberschätzt worden war. Nur einige, denen noch ein Rest Vernunft geblieben war, begannen die Lage der Aufständischen kritischer zu betrachten und schmiedeten ebenfalls Pläne zur Flucht, die sie auch in den folgenden Tagen in die Tat umsetzten. Dies bewirkte jedoch bei den vielen "Warlords", die in Corduba verblieben waren nur Genugtuung, denn sie hatten nun weniger Konkurrenten beim Kampf um die Macht.


    Misstrauisch war man nun gegen alle Leute, die als loyal zu Strabo galten und es wurde teilweise rigoros gegen sie vorgegangen. Ins Fadenkreuz der Anfeindungen durch die Anführer geriet auch immer mehr Appius Helvetius Sulla; war er doch ebenfalls Rebell der ersten STunde und Strabos engster Verbündeter und Freund. Er nahm an den Festen der Milizkommandeure nicht teil und hatte sich selbst immer weiter aus dem öffentlichen Leben zurückgezogen. Man wagte es noch nicht in ihn offen als Verräter zu bezeichnen, doch im Hintergrund wurden die Fäden der Intrigen gezogen um Sulla bald möglichst ebenfalls los zu werden.

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