Operation “Veni, vidi, vici”

  • Operation “Veni, vidi, vici” - die Elite des Plautius
    (das Manöver hat noch keinen Namen, aber Plautius hat seinen Part einfach mal so genannt)



    600 Mann Infanterie, 20 Eques mit 20 Ersatzpferden, sowie die 2 weiteren Centurien, welche später die Lagerwache im Castellum sein würden, waren unter dem Oberbefehl von Praefectus Castrorum Matinius Plautius still und leise auf dem Exerzierplatz angetreten um die Legio I das Fürchten zu lehren. Neben der Truppe warteten einige voll beladene Karren und auch einige sehr verdächtig vollbepackte Karren, deren sperrige Ladung mit Planen abgedeckt war.


    Eine gute Woche stand ihnen zur Verfügung um ein befestigtes Lager zu errichten, welches später der Rest der Legio zu erstürmen versuchte.


    Plautius hatte nicht lange nach einem geeigneten Lagerplatz suchen müssen. Er wusste eine gute Stelle in „unmittelbarer“ Nähe zu Mantua. Diese lag nahe dem Fluss Mincio, welcher an dieser Stelle mehrere Seen bildete. Plautius entschied sich für eine kleine Erhebung beim unteren See, welcher Pailo genannt wurde.


    Die Erhebung war nicht groß, aber Plautius musste auch nur 600 Mann für 1 Woche auf dem „Plateau“ unterbringen. Da konnte es schon mal enger sein. Aber der kleine Anstieg stellte ein Erschwernis für die Angreifer dar. Das 1. natürliche Hindernis. Das 2. natürliche Hindernis stellte der See und das ausgedehnte Sumpfgebiet dar, so dass die Anhöhe von 2 Seiten für eine angreifende Legio ein erhebliches Problem darstellte. Ein Angriff über den See bedeutete kleine Boote und Flösse. Reiterei und Artellerie blieb gleich auf der Strecke. Und eine ganze Legio mal eben auf dem Wasser zu befördern das war ein logistisches und organisatorisches Problem erster Güte. Das ausgedehnte Sumpfgebiet reduzierte die Geschwindigkeit der Angreifer enorm, die gewohnten Formationen waren extrem schwer aufrecht zu halten und Artellerie würde man wahrscheinlich zum Gefecht über den morastischen Boden tragen müssen. Somit blieben weitgehend 2 Seiten, die er verteidigen musste.


    Still und leise verließ der Trupp das Tor und noch weitgehend schlafende Castellum. Es war schon erstaunlich wie leise man sein konnte, wenn man es wollte.


    Der Trupp marschierte in einigem Abstand an der noch schlafenden Stadt Mantua vorbei und sammelte an einer Kreuzung gut 150 weitere Tagelöhner jedweden Alters ein, welche einem inoffiziellen Aufruf von Plautius in der Stadt Mantua gefolgt waren. 2 Sesterzen pro Mann und Tag inklusive Verpflegung für einfache Handlangerdienste für 1-2 Tage rund um Mantua.


    Dann ging es weiter. Mit Fanfarenklang, Hörnergebläse und 2 Trommlern setzte sich der Trupp, ein lustiges Marschlied singend, abermals in Bewegung und marschierte in den Sonnenaufgang. Es war gruselig wie falsch manche singen konnten, aber nach einer guten Meile hatten sich dann die wenigen Musiker und auch die Mehrzahl der Truppe und Handlanger auf eine halbwegs passabel klingende Melodie geeinigt. Es hörte sich aber immer nur gruselig an.

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  • Nach einem gemütlichen Marsch, schließlich musste man ja auf die Karren und Zivilisten Rücksicht nehmen, erreichte Plautius mit seiner Truppe den Lagerplatz.


    Die Eques schwärmten aus und sondierten das Gelände. Die Miles begannen mit der eigentlichen Lagerbefestigung, welche schon etliche Male geübt worden war. Kaum hatte der letzte Legionär sein Gepäck abgestellt waren die Vermesser auch schon unterwegs und die ersten Handlanger wurden eingeteilt. Letztere hatten keine direkte Mitarbeit am Lager, wohl aber an einigen kleinen Hindernissen für die restliche Legio.


    So wurde in einer Entfernung von gut 50-60 Schritt um das erhöhte Lager von den Handlangern eine Rinne gegraben, in welche eine Tonrinne verlegt wurde. Im Ergebnis gab es eine Art lange Regenrinne mit insgesamt 2 kleinen, flachen Sammelbecken, welche offensichtlich eine größere Menge Flüssigkeit auffangen konnten. Dann begannen die Männer Reisig, trockenes Holz, trockene Sträucher, Geäst und Dornenranken zu einem „Wall“ auf 2 Seiten des Lagers aufzuschichten, welcher im Ergebnis schließlich vielleicht 1 Meter hoch und 1,5 Meter breit war. Das Hindernis war nicht unüberwindlich, vor allem nicht für Reiterei, aber es stellte für die Verteidiger und damit die Infanterie eine erste Deckung dar. Und mühelos überspringen konnte man das wackelige Gebilde in voller Kampfausrüstung selbst als durchtrainierter Miles nicht so ohne weiteres.
    Natürlich nahm das alles Zeit in Anspruch, aber die zivilen Handlanger arbeiteten zur Zufriedenheit von Plautius.



    Derweil bauten die Miles fleißig am Lager.

    Die Verteidigungsanlage würde aus 4 (!) Komponenten und einem etwas anderem Lagerzugang bestehen. Zuerst einmal gab es den „Unterholzwall“ 50-60 Schritt vor dem Lager. Dann würde der Graben (fossa) kommen. Anschließend der Wall und die Holzpallisade (vallum).
    Nach etlichen Abmessungsarbeiten, Korrekturen und kurzer Diskussion begannen die Miles mit dem Ausheben des Spitzgraben am Fusse der späteren Pallisade. Bei der Breite einigte man sich auf 2,5 Meter, bei der Tiefe auf 1,80 Meter. Zwar hielt sich die gesamte Grabenlänge in Grenzen, da man nur 2 Seiten abdecken musste, aber man wollte hier auch nicht tagelang graben. Und auch hier war es schwer in voller Kampfausstattung und gegen Widerstand mal eben über den Graben zu springen. 1,80 Meter Tiefe stellten da für viele Legionäre schon eher ein Hindernis da, denn in der Legio I gab es nicht nur „groß“ und „sehr groß“, sondern auch „klein“ und überwiegend „mittel“ im Hinblick auf die Größe.
    Und da Plautius nun einmal als Lagerarchitectus auch durchaus gerne experimentierte, baute man an dem einen Ende des Grabens noch eine kleine Staustufe zum See ein, so dass man im Bedarfsfalle den Graben fluten konnte. Das probierte man dann auch mehrfach aus, wobei die hohe Kunst von Grabengefälle und Wasserzufuhr darin bestand den Graben NICHT komplett unter Wasser zu setzen, sondern lediglich 20-30 Zentimeter Wasserstand zu fluten, welcher nach und nach versickerte. Das Ziel war es einen schönen, schlammigen Grabenboden zu schaffen, wo man bis zu den Waden einsank, was so richtig Spaß machte und Kraft kostete, wenn man da wieder raus wollte.


    Mit bester Laune schritten die Arbeiten voran, wobei Plautius vergnügt und zur Motivation der Truppe selber mitarbeitete. Nach einigen Stunden konnte man den Praefectus Castrorum unter all den dreckigen Miles nur noch am Helm erkennen, was der guten Stimmung aber keinen Abbruch tat.

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  • Nachdem der Graben Fortschritte machte, ging es weiter mit den Fallgruben zwischen dem „Knüppelwall“ und dem Graben. Die Handlanger und Miles begannen breite, quadratische Gruben mit etwa 3 Schritt Seitenlänge und einer Tiefe von etwa 70 Zentimetern auszuheben. Da es in dem Manöver möglichst wenig echte Tote und Verletzte geben sollte, verzichtete man auf eine Tiefe von 3 Metern und angespitzte Pfähle am Boden der Grube. Wer hier hinein fiel war einfach tot. Plautius setzte darauf, dass die ersten Miles hinein fielen, weitere einfach von den Hintermännern nachgeschoben wurden und die Schiedsrichter diese dann für tot erklärten.
    Die Fallgruben wurden wahllos und in nicht zu knapper Zahl über das Gelände verteilt. An manchen Stellen konnte eine geschlossene und gewohnte Formation ein echtes Problem werden. Lediglich ein bestimmter Korridor wurde fallenfrei gehalten, damit Plautius seine Truppen und eventuell vorgelagertes Kriegsgerät sicher manövrieren konnte.

    Mit viel Geschick und Liebe wurden die Fallen wieder bedeckt. Dabei banden die Männer mit Farnhalmen und dünnen Ästen ein „Gitter“ zusammen, welchen dann mit Grassoden und anderem Grünzeug bedeckt wurde. Danach sah der Boden wieder aus wie zuvor. Wie gut die Fallen getarnt waren zeigte sich spätestens zu dem Zeitpunkt als es KRACH und „UUUUAAAA !!!“ machte und Plautius mit 2 Centurionen in einer getarnten Grube lagen. Danach wurden die Fallen nicht nur in einen Plan eingetragen, sondern an der jeweiligen Falle auch erst einmal ein Pilum mit einem Stofffetzen in den Boden gesteckt. 2 Fallen fand man sogar überhaupt nicht wieder, was die Arbeiter vorsichtiger werden ließ.



    Der „Knüppelwall“ nahm ebenfalls Gestalt an. Dann nahm Plautius nach einigem Erfahrungsaustausch mit den Centurionen und Optios eine Modifikation vor. Er ließ den Wall an 2 Stellen wieder öffnen und schuf somit einen bequemen Eingang, wo der Feind langsam rein und sich im Fall der Fälle auch wieder langsam zurückziehen konnte.



    Dann wies er die Richtschützen an die Entfernung anzupeilen und sich auf die Öffnungen einzuschiessen.


    Diese waren zwischenzeitlich nicht untätig gewesen und hatten die sperrigen, gut verpackten Teile auf den Karren zu einer Ballista, einem Katapult und 2 Scorpionen zusammen gebaut. Auch hatte man „Spezialmunition“ in ausreichender Menge dabei bzw. stellte diese her. Plautius hatte sich für Strohballen, Sandsäckchen, Getreidesäcke und einige andere Unannehmlichkeiten entschieden.



    Derweil wurde das Zelt des Legatus mitten im Lager einmal probeweise aufgestellt. Der Legatus würde sich vermutlich beim ersten Marschlager wundern, dass sein Zelt verschwunden war und es nur noch das kleinere Offizierszelt von Plautius für ihn gab, aber das größte Zelt erlaubte es nun einmal ein Katapult darin zu verstecken.


    Plautius begann sich mit den Schreinern und Zimmerleuten zu besprechen, denn es galt noch das Katapult auf eine drehbare Bodenplatte zu installieren, welche man natürlich auch erst noch bauen musste.

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  • Die Richtschützen richteten die Scorpione auf die Öffnungen im „Knüppelwall“ und schossen sich ein. Ebenso wurde die Ballista und das Katapult eingeschossen, wobei die Scorpione und die Ballista auch von verschiedenen Positionen abgefeuert wurden. Nach einigen Testschüssen begannen die Geschützmannschaften dann dezent Markierungen im Gelände zu verteilen oder merkten sich die unterschiedlichen Reichweiten und markante Punkte im Gelände. So wussten sie welche Einstellung von Nöten war, wenn der Angreifer so und so nah bereits am Lager war. Hier wurde nichts dem Zufall überlassen, hier waren Profis an den Geschützen am Werk. Derweil wuchs und wuchs der Berg an Übungsmunition. Schließlich sollte es das Ende im Kampfeinsatz nicht durch ausgegangene Munition erfolgen.


    Die Zimmerer und Schreiner hatten ihrem Ruf als Meister der Improvisation alle Ehre gemacht. In der Lagermitte war eine drehbare Holzplatte auf den Boden gebaut worden. Auf diese Platte wuchtete man das zusammengebaute Katapult. Mit ausreichend Muskelkraft konnte man so das schwere Kriegsgerät in die verschiedenen Richtungen drehen und somit ausrichten. Denn wenn normalerweise ein Katapult erst einmal stand, dann war es das. Bei der Masse konnte man nicht mehr viel nachjustieren. Die Bodenplatte war nicht schön, aber funktionell und würde für 1 Kampf sicher ihren Zweck erfüllen.


    Nachdem auch die Katapultmannschaft ihre Markierungen und Schusseinstellungen gefunden hatte, wurde das große Zelt des Legatus über das Katapult aufgebaut. Und schon bildete ein Zelt den Mittelpunkt des kleinen Lagers und das Katapult war verschwunden.



    Weiter ging es mit dem Eingang zum Lager, nachdem die Miles die Plätze für die späteren Zelte und die restlichen Lagerutensilien abgesteckt hatten.


    Zuerst konstruierte man in den hinteren Bereich, wo es zum Sumpfgebiet ging, eine kleine Öffnung, welche man von Außen auch auf den 2- und 3. Blick nicht direkt entdecken würde. Diese war als Fluchtmöglichkeit ins Hinterland gedacht.


    Auf der Vorderseite gab es den eigentlichen Eingang, welcher fast genau die Breite der Ballista hatte. Zur Not konnte man also den Eingang blockieren, indem man die Ballista dort abstellte. Links und rechts vom Eingang konnte man allerdings nicht einfach ins Lager fluten, wenn der Angreifer den Eingang erst einmal erobert hatte, denn hier ordnete Plautius einen kurzen, gewundenen Korridor in Form eines „S“ an.


    Solide Holzpfosten wurden in den Boden gerammt und Bäume gefällt. Diese würden in dicke Bretter zerschnitten, welche mannshoch vom Boden nach oben laufend an die Pfosten genagelt wurden (hm, Bretterwand in Querverlattung also). Die Angreifer würden also durch den relativ engen Korridor müssen, während die Truppe von Plautius sie hinter der Holzverschanzung geschützt auf diesem Wege bearbeiten konnte. Auf den Seite des Holzzaunes ließ Plautius dann auch Erde aufschütten und feststampfen, so dass seine Leute etwas erhöht stehen konnten um besser von oben auf den Angreifer zu schlagen, heißes Öl auf diese zu giessen oder einfach größere Steine und Hinkelsteine herab zu werfen.


    Den Abschluß des Korridors bildete eine mobile Wand (mehrere Holzpfosten mit dicken Brettern), welche man im Angriffsfall
    aufstellen und mit dicken Balken von der Verteidigerseite abstützen würde. Die Wand war nicht schön, aber funktional und ein weiteres Hindernis.


    Dann fing man mit der eigentlichen Pallisade an.




    Sim-Off:

    Ich hätte nur noch 1-2 Beiträge zur Verteidigung, aber die kann ich auch zwischendrin schreiben. Wäre ansonsten soweit. Vor der Schlacht wäre es schön, wenn alle Beteiligten sich die Beschreibungen mal durchlesen würden, denn mit einigen der nicht sofort erkennbaren Überrschungen werdet ihr ja konfrontiert werden.

  • Dann fing man mit der eigentlichen Pallisade an. Durch den Graben gab es einen Aushub, welchen man für den Wall nutzte. Sauber wurde die Erde aufgeschüttet und hier und da etwas fest gestampft. Auf dem Wall errichtete man eine Holzpallisade, bei der man im Wesentlichen die mitgeführten pila muralia verarbeitete. Daneben griff man aber auch auf sonstiges mitgeführtes Material zurück und nutzte auch die umliegenden kleinen Wäldchen aus, welche sich gut 1 Meile rund um das Lager befanden. Erfreulicherweise gab es bis auf den ein oder anderen Busch oder einzelnen Baum keinen Bewuchs auf gut 500 Schritt rund um das Lager, so dass kaum gelichtet werden musste.
    Man konnte einen potentiellen Angreifer gut sehen.
    Auf der Außenseite des Walles wurden Rasensoden locker aufgelegt, damit die Angreifer sich nicht halten konnten und in den Graben abrutschten würden.


    Vor dem Lagereingang baute man etwas versetzt 2 vorgelagerte kleine Verschanzungen, wie sie bei einem Marschlager üblich waren. Dazwischen ließ man genug Platz, damit man die Ballista noch hindurch bewegen konnte.


    Zuletzt bereitete man mit viel Liebe noch einen kleinen Hinterhalt im Sumpfgebiet vor, falls es von Nöten sein sollte.


    Nun hatte man getan, was mit begrenzten Möglichkeiten machbar war. Munition, Waffen, Verpflegung, Feuerholz und andere Dinge waren ins das spätere Lager geschafft worden. Der Angreifer konnte kommen.


    Plautius inspizierte zu seiner Zufriedenheit ein letztes Mal alles. Das würde lustig werden. Vor allem war er in dem ein oder anderen Fall auf das Gesicht von Vitamalacus und der restlichen Truppe gespannt.



    Sim-Off:

    FERTIG !

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