• Vom Tor kommend war Licinus fast den ganzen Tag durch die horreae spaziert, insbesondere durch die Zwischenböden, wo man eventuell jemanden verstecken konnte.
    Es war schon spätabends, als er die Suche für erfolglos erklärte (aufgeben hätte er es nie genannt) und die horreae verließ. Er hatte schon einen Fluch gegen den Mann vom Tor auf den Lippen, als er vor einer anderen Tür stand. In Richtung der horreae, da lag auch die fabrica, zumindest von der Stelle aus, auf an der er die Karte gefunden hatte. Vom Tor natürlich nicht. Wie blind konnte er denn sein?! Auf deren Speichern, in dem Chaos da oben, konnte man alles verstecken.
    Licinus öffnete die Tür. Es hatte Vorteile ranghoher Offizier zu sein, man hatte Schlüssel für ziemlich viele Türen.
    Licinus zog sein Schwert und kletterte die Stiege hoch. Vorsicht war besser als Nachsicht. Langsam drückte er die Tür zum Speicher auf.


    Sim-Off:

    So, was findet er vor?

  • Lux (NPC-Sklave)


    Die Umstände waren einfach perfekt: der Legat und seine Frau waren fort, der dunkle und der helle Sklave ebenso. Die Köchin mit Aufgaben überfordert und die übrigen Sklaven vom Haushaltsvorsteher durchs Haus gejagt, um Ordnung zu machen. Da hatte niemand Zeit für das kleine Mädchen, nicht mal für ihre löchernden Fragen. Nun hatte er Marei in die Finger gekriegt. Endlich! Es war so einfach! Das Versteck hier oben auf dem Boden hatte er sich schon lange vorher ausgesucht und eingerichtet. Die Schlüssel hatte er nach und nach zusammengestohlen.


    Unter anderem standen Truhen unterschiedlicher Größen in der rechten Ecke, die von der Decke herab hängenden Laken verdeckt wurden. Die mittlerweile staubigen Laken hatte man vergessen. Vor der Truhe die er gerade schloß, lag ein mit Schaffell bespannter Holzrahmen. Dort legte er immer das kleine Mädchen ab, wenn er sich an ihr verging. Band ihre zarten Hände an den oberen Ecken fest, sodaß sie sich nicht befreien oder ihn schlagen konnte. Ihre schmalen Beine drückte er mit seinen Knien weg. Mareis Beine waren übersät mit blauen Flecken, da Lux sie mit einer Holzstange schlug, wenn sie zu sehr strampelte. Schreien konnte das Mädchen nicht, Er hatte ihren Mund geknebelt und genoß es, wenn sie ihn aus panikgeweiteten Augen ansah.


    Mit Genuß tupfte Lux sein Gesicht trocken und blickte in den Eimer, Dort spiegelte das Wasser sein Gesicht wieder. Er sah, bis auf die Narbe die sein Kinn spaltete, gut aus. Doppelkinn.. so hatte man ihn gehänselt. Vor allem die kleinen Mädchen hatten ihn ausgelacht. Kleine zarte Körper. Lux legte das Handtuch über den Henkel des Eimers und blickte zu den Truhen. Er würde wiederkommen. Leise seine Lieblingsmelodie pfeifend, kramte er den Schlüsselbund hervor und ging Richtung Tür. Doch was war das? Sie bewegte sich? Lux schob sich hinter ein herabhängendes Laken und zog sein Messer. Jenes scharfes Messer, welches Marei immer zum Obst klein schneiden bekam.

  • Licinus trat durch die Tür in den dunklen Raum, der nur durch die untergehende Sonne in seinem Rücken erhellt wurde. Es war so düster, dass er die Augen zusammen kniff um besser sehen zu können.
    Ein Schatten bewegte sich. Licinus trat einen Schritt nach vorne und erkannte nun, dass ein Stück Tuch, dass von der Decke hing sanft über den Boden streichte. War doch jemand hier oder war es der Luftzug gewesen, als er die Tür geöffnet hatte.
    "Wer ist da?!" rief er in den Raum. Ein Schuss ins Blaue, zugegeben, aber vielleicht wirkungsvoll. Es war still, man hörte nur das streifen der Stoffbahn, die sich bewegte.
    "Ist da wer?!" rief er nochmal, etwas lauter diesmal, während er das Schwert angespannt an die Hüfte nahm. Sein Instinkt riet es ihm.

  • Lux (NPC-Sklave)


    Verflixt und zugenäht! Wer war dieser jemand, der gerade raufkam und durch die Türe trat?!? Mareis Beschützer waren weit weg. Sie konnten noch nicht da sein. Von Rom bis Mantua brauchte man eine ganze Weile.


    Lux schüttelte irritiert über die unerwartete Störung den Kopf und beschloß die Flucht nach vorne anzutreten. "Der Wind, der Wind... das himmlische Kind..." Leise hob er seine andere Hand und löste die Klammern, die das Laken an der Leine hielten. Nnachdem das geschafft war, warf er es mit einem Ruck nach vorne in die Richtung, aus der die Stimme gekommen war. "Ich komme von weit, habe Wolken zum Geleit." unkte Lux mit einem hämischen Grinsen. Vielleicht liess sich der unbekannte Besucher irritieren. Während das Laken raschelnd durch die Luft flog, schob sich Lux näher an die Tür heran, die leider leider der einzige Ausweg vom Boden war. Der Sklave achtete nicht mehr darauf, dass er verdeckt war.. er wollte nur zur Tür und raus.

  • Licinus hörte eine leise Stimme, der Sinn des gesagt ging ihm jedoch nicht in den Kopf, und wandte sich in ihre Richtung, als ihm auch schon ein Laken entgegen flog. Mit dem linken Arm versuchte er das Teil beiseite zu wischen und drehte sich zur Seite raus in Richtung Tür.
    "Stehen bleiben!" brüllte er, als er eine Gestalt erkannte, die sich auf die Tür zubewegte. Mit zwei Sätzen war er hinter ihr und bekam sie an einem Arm zu fassen, zog daran und riss den Mann zurück und zu Boden.
    Er drückte ihn hinunter und presste ihm das gladius in die Seite.
    "Wer bist du?!" blaffte er.
    "ANTWORTE!"

  • Lux (NPC-Sklave)


    Es ging alles ganz schnell. Lux schaffte es nicht mal mehr einen Fuß auf die Stiege zu setzen, von welcher man den Boden erreichte. Nun auf dem Rücken auf dem staubigen Boden des Bodens liegend sah er den Unbekannten geradewegs an. Er schüttelte den Kopf. "Ich bin ein Sklave der hier oben nach dem Rechten sehen sollte. Man dachte, hier seien Mäuse zu Haus. Ihr habt mich erschreckt, ich war gerade auf dem Weg nach unten... Herr." erklärte er. Verdammt, wo war das nützliche Messer hin? Mit Mühe tastete Lux die Umgebung des Fußbodens ab und spürte zugleich eine Waffenspitze in der Gegend seiner Rippen. Wenn er es nicht erreichte waren seine Tage gals unfreier Mann ezählt. Der Soldate konnte nichts beweisen.. oder doch?

  • "So, Mäuse! Und dann bist du ohne Licht unterwegs, sperrst die Tür ab und schmeißt mit Laken nach jedem der reinkommt?!", spie Licinus ihm entgegen und zischte dann:
    "Und diesmal die Wahrheit!", das letzte Wort dehnte er aus und drückte, während er sprach, noch etwas fester mit dem gladius in die Seite des Mannes.
    "Wenn du mich wieder anlügst..."
    Der Satz bielb unvollendet.

  • Lux (NPC-Sklave)


    "Ja, genau! Ohne Licht, weil die Mäuse sonst wegrennen. Ich kann sehr gut im Dunklen sehen!" konterte Lux und zuckte mit den Schultern, wie er noch mehr Druck auf seine Rippen bekam. "Menschenskinder, damit mir keiner die Mäuse verscheucht, schliesse ich ab. Laken werfen mach ich sonst auch nicht. Kann ich jetzt endlich aufstehen?" Langsam wurde er ärgerlich, auch, weil er das Messer nicht finden konnte. Er versuchte allmählich Licinus von sich runterzuwerfen und aufzustehen... trotz der Waffe. "Ich bin nur ein kleiner nutzloser Sklave mit sinnlosen Aufgaben, Herr!" Vielleicht half diese Masche des sich kleinmachens.. oder auch nicht. Von seinem aktuellen Opfer namens Marei war nichts zu hören. Nur er alleinwusste, in welcher der vielen herumstehenden Truhen er sie verstaut hatte. Er hatte sogar Luftlöcher gebohrt, damit sie ihm nicht unter den Händen wegstarb.

  • "So ein Quatsch! Hör auf mich zu verarschen!" knurrte Licinus, der kein Wort des Gewinsels glaubte. Kein Mensch fing Mäuse von Hand. Dafür gab es Katzen und Fallen. "Du bleibst liegen!" sagte er etwas schärfer, als er merkte, wie der Kerl sich unter ihm frei zu winden versuchte. Zur Verdeutlichung sandte er einen Stoß durch den Arm, mit dem er den Sklaven hinunter drückte.
    Allmählich war er diese Spielchen leid und beschloss, die Karten auf den Tisch zu legen.
    "Also: Wo ist das Mädchen?!" er betonte jede einzelne Silbe überdeutlich und seine Stimme hatte den Klang von kaltem Stahl angenommen.

  • Lux (NPC-Sklave)


    Lux stöhnte auf, als der Stoß ihn traf. Instinktiv wollte er nach seinem Arm greifen und ihn umklammern. Aber das war nicht möglich, da der Offizier ihn bedrängte, ach was.. bedrohte. Er spürte den Schmerz und versuchte es unter einem höhnischen Grinsen zu verbergen. In Sekundenschnelle überlegte er, dass vom kleinen Mädchen bekommen hatte was er wollte und dies aufgeben konnte, da er entdeckt worden war. Lux vergaß, dass er ein einfacher Sklave war und glaubte, dass lediglich Peitschenhiebe ihn erwarten würden. "Siehst du ihn.. den mit Schaffell bespannten Holzrahmen? Die Truhe mit den Löchern an der Oberseite?" ächzte er und wand sich vergeblich noch einmal, um freizukommen. Der Offizier aber war größer und stärker und schwerer als er. Widerwillig liess er sich an einem Balken festbinden. "Nein, zu kalt.. absolut zu kalt.. ja.. jetzt wirds wärmer.. uhh.. nöch wärmer... beinahe heiss... ganz heiss." Während dem Sprechen immer noch höhnisch grinsend sah er mit an, wie die Truhen bewegt wurden und aus einer von ihnen sein jüngstes Opfer entnommen wurde. Mehr bekam er nicht mit, da ein heftiger Schlag an seinen Kiefer ihn bewusstlos werden liess. Ein Glück für ihn, mit gebrochenem Kiefer würde er nichts mehr sagen können, um den Offizier noch mehr reizen zu können.


    Marei
    Die junge Sklavin merkte, in der Ohnmacht gefangen, nichts von ihrer glücklichen Rettung. Ein schwacher Atem zeigte, dass sie noch am Leben war. Ihr Gesicht war verschmiert von Rotz und Tränen, die Beine übersät mit blauen Flecken. Die kleinen Hände aber waren zu Fäusten geballt..

  • Endlich gab dieser Wurm klein bei, dachte Licinus schon, als der Sklave erneut zu sprechen begann, doch als er den Kopf hob um nach der Truhe zu sehen, versuchte er erneut sich frei zu winden, was Licinus jedoch wiederum nicht zuließ. Diesmal langte er nach einem in der Nähe liegenden Seil und fesselte Lux.
    Nachdem dieser gut verschnürt war begab er sich unter den höhnischen Kommentaren seines Gefangenen und öffnete zähnemalmend die Truhe. Der Anblick war irgendetwas zwischen herzerbarmend und widerlich. Langsam griff er in die Truhe und hob das Mädchen heraus, legte sie sachte auf den Boden, sodass sie nicht mehr eingezwängt lag.
    Dann wirbelte er herum und schlug dem Mann mit aller Kraft und Abscheu ins mit der Faust ins Gesicht.
    "Schweig endlich!", donnerte er und zischte hinzu "Und jetzt auf". Mit diesen Worten machte er das Seil los und hielt es von nun an fest in der Hand. Sodann lud er sich Marei auf den Arm, was alles andere als einfach war, da er nur einen Arm frei hatte und ihr nicht noch mehr weh tun wollte, und machte sich mit beiden auf den Weg ins freie in Richtung praetorium.
    Auf dem Weg dorthin kamen sie an der principia vorbei. Die wachhabenden Soldaten dort sahen ungläubig in Richtung des merkwürdigen Trios und der ältere der beiden fragte, kaum dass er Licinus erkannte:
    "primus pilus! Können wir helfen, primus pilus?"
    "In der Tat, das könnt ihr. Nehmt mir diesen Abschaum ab," war die Antwort und Licinus zog kurz und heftig an dem Seil, sodass Lux in die Arme der beiden Soldaten fiel.
    "Sperrt ihn ins tiefste Loch, das wir haben", erst warf er nun einen bedeutungsschweren Blick auf Marei, damit die Soldaten verstanden, was passiert war und dann einen stählern kalten auf Lux "wegen Angriffs auf einen Offizier!" sprach er mit immernoch zischender Stimme.
    Die beiden Soldaten übernahmen so Lux und Licinus machte sich auf Marei ins praetorium zu bringen, wo sie prompt in Empfang genommen wurde.

  • Lux (NPC-Sklave)


    Seine Bewusstlosigkeit dauerte nicht lange. Er kam zu Bewusstsein, als der Offizier ihn drängte aufzustehen und sich hopplahopp zu bewegen. Mit unverständlichem Gebrummel befolgte er die Anweisungen und versuchte irgendetwas zu sagen, doch es war unmöglich. Sein Gesicht verzerrt sich vor Schmerz asbald er Männern, die die Befehle des Offiziers ohne wenn und aber ausführten, übergeben wurde. Immer noch glaube Lux daran, dass er 'nur' ausgepeitscht werden würde. Unsanft wurde er mitgezogen in die dunkelsten Bereiche der Kerker und blickte wenig später durch Gitterstäbe, die seinen Raum beschränkten.

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