[Caelimontium] Casa Obultronia

  • Casa Obultronia


    Das ist das Haus des Appius Obultronius Pacuvius [NSC].
    Es steht in einer Seitengasse am Nordhang des Caelius Mons, nicht weit von der Porta Querquetulana entfernt. Wie andere Häuser in der direkten Nachbarschaft auch, zeugt es von gewissem Wohlstand. Aber der aufmerksame Beobachter wird erkennen, dass es relativ neu ist und die Mauern nicht von altehrwürdiger und über Generationen erworbener Bedeutung künden.

  • Nachdem Agrippa bei den Vestalien nach einem Testament nachsehen ließ gab man ihm dort noch den Rat mit sich bei einem Vigintivir zu melden um die Sache abschließend zu erledigen. So ging er zum derzeit besten Vigintivir, nämlich Appius Obultronius Pacuvius. Pacuvius war der Mann der alles erledigen konnte, der die besten Beziehungen hatte und der verdammt hohe Rechnungen ausstellen konnte. Und vor allem war sich der geehrte Appius Obultronius Pacuvius seiner Fähigkeiten und seines Könnens bewusst.


    Die Sonne schien über Rom, der Tag würde wunderschön werden und so schlenderte der junge Sergier dem Nordhang des Caelius Mons entgegen um die Casa Obultronia zu erreichen. Die Casa Obultronia war das bescheidene Anwesen des ehrenwerten Appius Obultronius Pacuvius. Na gut bescheiden konnte man nicht wirklich sagen, denn man sah der Casa durchaus an dass in ihr Leute mit Geld lebten. So stand Agrippa endlich vor der Porta und klopfte laut an die Tür. Es dröhnte laut als der junge Mann den Türklopfer betätigte.

  • Der Ianitor – ein kräftig gebauter Sklave mit grimmigem Blick – öffnete die Tür und musterte den vor ihm stehenden Mann.


    “Was kann ich für dich tun, Herr?“

  • Mein Name ist Lucis Sergius Agrippa und ich bräuchte den Rat deines Herrn in einer Erbschaftsfrage. Ist Appius Obultronius Pacuvius anwesend? Agrippa faste alles so gut zusammen wie es ging, denn wenn er Appius Obultronius Pacuvius richtig einschätze kostete vermutlich sogar schon das Gespräch mit dem Ianitor etwas. Von nichts kommt man zu nichts.

  • “Natürlich.“, sagte der Sklave, als sei das Ansinnen des Mannes nichts Außergewöhnliches.
    “Folge mir, Herr, ich führe dich zu ihm.“


    Er ging voraus, durch den Eingangsbereich, einen Gang entlang und rechts um eine Ecke ins Atrium, wo der Hausherr seinen Amtsgeschäften nachging.


    Dort angekommen verkündete er: “Sergius Agrippa in einer Erbsache!“


  • Appius Obultronius Pacuvius


    Der Hausherr wandte sich seinem Gast zu und stellte sich vor: “Salve! Ich bin Appius Obultronius Pacuvius, amtierender Vigintivir und als Decemvir litibus iudicandis vom Praetor Urbanus mit der Abwicklung von Erbschaften betraut."
    Er trat einen Schritt auf Agrippa zu.
    “Du bist also bei mir an der richtigen Stelle.“
    Er lächelte.







  • Salve Obultronius Pacuvius ich danke mir das du mich empfängst. Du wurdest mir sehr empfohlen, vor allem da dein Ruf wie die Sonne über Rom erstrahlt ist.


    Nun in meiner Angelegenheit geht es darum, dass ein Verwandter, mein Cousin Titus Sergius Lupus, verstorben ist und eine für meine Verhältnisse beträchtliche Summe hinterlassen hat. Wie mir Sergia Severa mitteilte ist es so, dass ich sein nächster Verwandter bin und Anspruch auf die Erbschaft erheben kann. Dies habe ich getan und war bereits bei den Vestalien um nach einem möglichen Testament zu sehen. Dies wurde aber von den Vestalien verneint und sie gaben mir den Tipp mich beim Besten der Besten Vigintivir um die weiteren Schritte zu bemühen.


    Agrippa hoffte nun das der Vigintivir ihm die genaueren Wege erklären würde um an die Erbschaft heranzukommen. Der junge Sergier stellte sich vor, dass Pacuvius wahrscheinlich alle Unterlagen über jeden Römer der Stadt bei sich aufbewahrte, er konnte sich einfach nicht vorstellen wie man sonst an alle Informationen und benötigten Daten herankommen konnte. Vermutlich hatte alles etwas mit Glauben an die Götter oder Zauberei zu tun. Diese Materie war für Agrippa ein Dorf mit sieben Siegeln. Vieles hatte er schon lernen müssen und gelernt, aber etwas Neues und Ungewohntes war die Tätigkeit des Vigintivir . Wieviel Wissen und Können hatten die mächtigen Männer sich angeeignet, wenn sie Dinge wie den Besuch eines Vigintivir als normal betrachteten. Und vor allem was musste Agrippa noch alles lernen und kennenlernen um vielleicht eines Tages nach oben aufsteigen zu können. Für sich sagte der junge Sergier nur: Lerne, Beobachte, Überlege und Handele wenn es zu dann deinem Vorteil ist. Nur so erreichst du was.


  • Appius Obultronius Pacuvius


    Pacuvius lächelte huldvoll, als er die schönen Worte über seinen angeblich so guten Ruf vernahm. Als kleiner und nachrangiger Vigintivir hörte man derlei auch nicht immer.


    “Mein herzliches Beileid für deinen Verlust.“, sagte er und wandte sich dann zu einem Schreiber um, der bisher unauffällig und unbemerkt in einer Ecke des Atriums an einem Pult stand, auf dem mehrere Schriftrollen lagen.
    “Philon, haben wir einen Sergius Lupus in den Listen, Titus mit praenomen?“


    Der Angesprochene hantierte mit den Rollen herum, zog schließlich eine hervor, rollte sie aus und studierte sie suchenden Blickes einen Moment lang. Dann nickte er seinem Herrn zu.


    Pacuvius drehte sich wieder zu Agrippa um.
    “Ja, in der Tat, dein Vetter wurde uns als verstorben gemeldet.“, meinte er, sichtlich zufrieden über das Funktionieren der Bürokratie.
    “Nun, ich werde einen meiner Freigelassenen zum Tabularium schicken müssen. Die Verwandtschaftsverhältnisse müssen überprüft werden und es muss ausgeschlossen werden, dass es andere Erben gibt, die Vorrang vor dir hätten. Das wird... nun... das kann etwas dauern... je nachdem... Ach, und ich werde Auslagen haben, du verstehst...? Den Cursus Honorum zu beschreiten ist äußerst kostspielig.“


    Offensichtlich war der Vigintivir auch gewillt, seinem Ruf dahingehend gerecht zu werden, finanziellen Aufmerksamkeiten äußerst aufgeschlossen gegenüber zu stehen.





  • Agrippa dachte sich schon nach den letzten Sätzen Appius Obultronius Pacuvius dass es jetzt um die finanzielle Geschichte gehen würde. Schön verpackt war Agrippa durchaus klar was sein Gesprächspartner ausdrücken wollte.


    Nun ehrenwerter Obultronius Pacuvius ich bin zwar nicht reich, aber da ich die Erbschaft wirklich gut gebrauchen könnte würde ich es zu schätzen wissen, wenn du im Rahmen deiner überragenden Fähigkeiten und Kontakte die Sache schnell über die Bühne bringen könntest. Es ist eben so wie es ist, für gute Leistung gibt es auch gute finanzielle Aufmerksamkeiten. Du dürftest bei mir sicherlich nicht auf taube Ohren stoßen.


    Für Agrippa war es einfach wichtig so viel Geld wie möglich zusammen zu bekommen um seine weitere Karriere vernünftig anstoßen zu können. Ob Kurse, private Aktivitäten oder auch irgendwann einmal eine berufliche Weiterentwicklung, dies alles musste durch finanzielle Mittel angestoßen werden. Nur mit den nötigen Geldmitteln konnte erfolgreich in Rom gearbeitet werden. Frei nach dem alten germanischen Sprichwort:"Ohne Moos nichts los!"


  • Appius Obultronius Pacuvius


    Der Vigintivir machte ein säuerliches Gesicht. Er hatte sofort auf Geld gehofft und nicht darauf, erst nach Abschluss der Erbschaftsangelegenheit ein paar Münzen zu sehen.
    Wer wusste schon, was dieser Sergier zu erwarten hatte? Am Ende waren es nur ein paar angestoßene Krüge, eine Amphore mit inzwischen verdorbenen Wein und ein paar As, die nicht einmal für eine billige Hure in der Subura reichten. Wenn es so kam, dann würde er am Ende auch das Nachsehen haben.
    Aber wenn der Mann ein kleines Vermögen erbte? Ach, Pacuvius wusste nur zu gut, dass plötzlicher Wohlstand nicht selten zu ebenso plötzlichem Geiz führte und wenn erst alles getan war, dann brauchte der Sergier ihn nicht mehr.
    Er fürchtete also, mit einem Almosen abgespeist zu werden und sein Gesicht wurde noch etwas unwilliger.


    Aber trotzdem, immerhin: “Also gut...“, er hustete trocken: “Ich werde sehen, was ich tun kann. Komm' in drei Tagen wieder. Dann sollte alles geklärt sein.“





  • Agrippa bemerkte das säuerliche Gesicht des Vigintivir und musste innerlich Grinsen. Aber er war auf das Erbe angewiesen und so sagte er zu Pacuvius: Mein lieber Obultronius Pacuvius ich möchte das die Geschichte bis Morgen erledigt ist. Hier ist ein Beutel mit 100 Sesterzen für deine Mühen. Ich denke dass dies vorerst langt um an den wichtigen Stellen dein Können zu entwickeln. Und sollte alles zu meiner Zufriedenheit erledigt werden lasse ich mich sicherlich nicht lumpen.


    Sim-Off:

    Wo kann ich die 100 Sesterzen überweisen?


  • Appius Obultronius Pacuvius


    Eben noch sauertöpfisch, im nächsten Augenblick die herzlichste Freundlichkeit in Person: Obultronius Pacuvius gehörte zu jenen Männern, bei denen geprägtes Edelmetall eine ganz erstaunliche und rasante Wandlung bewirken konnte.
    “Oh, ich danke dir vielmals, mein lieber Lucius Sergius. Mit diesen Mitteln wird es mir möglich sein sogar zwei Männer zu schicken. Hier, Philon zum Tabularium gehen. Er ist ein ganz Schlauer und versteht mehr von diesen Dingen, als ich selbst.“
    Er zeigte auf den Schreiber hinter dem Pult mit den Schriftrollen.
    Dann lächelte er sehr breit und ließ eine Reihe erstaunlich gepflegter und weißer Zähne sehen.


    “Ja, ja, so wird es gehen. Morgen, wenn du wiederkommst, wird alles geprüft und bereit zum Abschluss sein.“






    Sim-Off:

    Staatskasse II bitte

  • Nun Agrippa hatte gut geschlafen, war ausgeruht und genoß den neuen Tag. So trat er mit viel Energie aus der Casa Sergia und schritt zügig aus Richtung Casa Obultronia. Nach dem gestrigen Tag würde sich der liebe Appius Obultronius Pacuvius sicherlich überschlagen vor Freundlichkeit um noch mehr Geld abzwicken zu können. Aber Agrippa hatte da auch wirklich nichts dagegen. Wenn der Mann gut war dürften sie in Zukunft noch das eine oder andere Geschäft miteinander machen.


    Wie Agrippa so vor sich hinschritt kam ihm in den Sinn, das Pacuvius vielleicht wusste wie man an ein kleines Grundstück herankommen könnte. Lange hatte sich der Sergier Gedanken gemacht, wie man sicher Geld anlegen konnte. Und egal wofür er sich zuerst entschieden hatte immer wieder kam er auf Grundstücksbesitz zurück. Agrippa würde dadurch immer beweglich bleiben, hätte keine Abgaben als Steuer zu entrichten oder irgendwelche Arbeiter teuer zu bezahlen. Ein weiterer Vorteil wäre der das er den Besitz auch als Pfandwert beleihen konnte wenn Not am Manne wäre.


    So klopfte Agrippa wieder an der Porta an. Die Tür öffnete sich wieder und so sagte Agrippa kurz: Ich würde gerne wieder deinen Herrn sprechen.

  • Als inzwischen bekannter Gast im Haus des Vigintivirs wurde Agrippa ohne weitere Nachfrage hereingelassen und zum Hausherrn geführt.



    Appius Obultronius Pacuvius


    “Ah, Lucius Sergius, salve!“, begrüßte Pacuvius seinen Gast und schenkte ihm einmal mehr ein breites und strahlend weißes Lächeln.
    “Es ist sehr erfreulich, dich wieder zu sehen.“








  • Salve ehrenwerter Appius Obultronius Pacuvius, auch mich freut es dich wiederzusehen. Es tut gut den mächtigen und errfolgreichen Vigintivir gesund und bei Laune zu sehen.


    Der junge Sergier machte Pacuvius ein Kompliment und umschmeichelte ihn wie mit Honig. Auf der einen Seite musste das eigentlich nicht sein, doch auf der anderen Seite tat es jedem gut ein bischen angeschmeichelt zu werden. Außerdem Worte kosteten nichts. Gespannt war Agrippa allerdings ob der Vigintivir wirklich so gut war wie man es behauptete. Gerüchte besagten, dass der gute Pacuvius hammerhart sein konnte und dem einen oder anderen bereits den Zahn gezogen hatte.


  • Appius Obultronius Pacuvius


    “Also, mein verehrter Lucius Sergius“, begann Pacuvius und machte dann eine effektvolle Pause, “du wirst sicherlich erfreut sein zu hören, dass es mir möglich war alles in deinem Sinne zu regeln und dich als alleinigen Erben deines verstorbenen Vetters einzusetzen.“
    Er lächelte abermals, zufrieden, vor allem auch mit sich selbst.









    Sim-Off:

    Die WiSim-Administration ist informiert und wenn das Erbe noch nicht auf dein Konto übertragen wurde, dann wird dies in Kürze geschehen.

  • Nun mein lieber Obultronius Pacuvius nicht umsonst hast du den besten Ruf in Rom was du auch jetzt wieder bewiesen hast.
    Hattest du noch größere Ausgaben die dich sehr belasteteten?
    Agrippa war neugierig was sein Gegenüber antworten würde. Klar aber schon jetzt für Agrippa das er sich Pacuvius
    warm halten würde. So würde er ihm sicherlich auch noch eine ordentliche Summe zustecken. Geld regiert eben die Welt.
    Ah mein lieber Freund da fällt mir ein wie kommt man in Rom zu Grundstücken? Ich dachte mir, dass ich versuche auf der Basis des Grunderwerbs eine sichere Finanzanlage zu schaffen. Grund und Boden verliert bekanntlich ja nie an Wert. Vermutlich sind dabei sehr große Summen im Spiel?


  • Appius Obultronius Pacuvius


    “Grundbesitz? Ja, natürlich, dass die beste Investition, die man sich denken kann. Das die Grundstückpreise in Rom und Umgebung verfallen, dass habe ich noch nie erlebt. Eine schöne Latifundie, oder ein paar insulae, bis unters Dach vermietet, ja, mit den Einnahmen kann man schon sehr anständig leben. Dumm ist nur, dass die Grundbesitzer das auch wissen und selten verkaufen. Wenn man einen großzügigen Patron hat, jaaaa, dann hat man vielleicht das Glück, von ihm ein ordentliches und nicht allzu überteuertes Verkaufsangebot zu bekommen. Doch auf dem freien Markt, mein Lieber, da wird selten etwas angeboten und wenn, dann zu horrenden Preisen.“








  • Nun das dachte ich mir schon, es wäre auch zu schön gewesen da etwas kleines Behagliches zu finden. Komisch ist allerdings das nur in Rom die Grundstückspreise dermaßen hoch sind, anderswo bekommst du den Grund schon sehr viel günstiger. Wobei natürlich wer was auf sich hält Dinge von Wert in Rom besitzt. Höre dich trotzdem einfach für mich um.


    Nun Agrippa hatte wieder was dazugelernt, war ja eigentlich auch logisch. Jeder halbwegs reiche Römer mit Hirn würde sich soweit es ginge mit den teueren Grundstücken eindecken, wobei Agrippa für sich eigentlich auch mit anderen Regionen für später liebäugelte. Es gab so tolle Städte die es einem ermöglichten viel günstiger zu Leben als in der Hauptstadt. Genießen konnte man überall, die Macht kosten aber nur in Rom.


  • Appius Obultronius Pacuvius


    “Ja, natürlich, dass werde ich machen.“, sagte der Vigintivier und zeigte wieder sein gewinnendes Lächeln.


    Dabei log er seinen Gegenüber natürlich rundheraus an.
    Denn er war nicht daran interessiert, für den Sergier als Grundstücksmakler aufzutreten und wenn jemand so dumm war, seinen Grundbesitz zum günstigen Preis abzugeben, dann wäre er selbst wohl nicht abgeneigt, die Gelegenheit beim Schopfe zu packen.
    Das die Anwesen in Rom und die Ländereien in ganz Italia reichlich teuer waren, dass stimmte. Aber es wunderte ihn auch nicht sehr. Denn wer wollte schon stattdessen im kalten und regnerischen Britannia investieren, oder in Iudaea, wo man immer mit Aufständen dieser verrückten Einheimischen rechnen musste?







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