Ludi Apollinares

  • Livianus merkte sofort, dass Aemilia näher zu ihm kam und konnte sich auch denken warum. Er machte einen kleinen Schritt nach vorne und streckte Falco die Hand entgegen.


    „Senator Falco! Es ist mir eine Freude dich kennen zu lernen. Ich bin Livianus, der Sohn des Praefectus Annonae Decimus Mercator.“

  • Aemilias sekundenlanger trauriger Blick sagte mir, dass in Hispania nicht alles so gelaufen sein konnte, wie sie sich das vorgestellt hatte. Hier in der gutbesetzten Loge war aber nicht der Ort nachzufragen.


    Dann wandte ich mich ihrem Begleiter zu.


    "Salve Decimus Livianus. Willkommen in Rom." begrüßte ich ihn freundlich. Ich ergriff seine mir dargebotene Hand und schüttelte sie. er hatte den kräftigen Griff eines Soldaten, genauso wie ich.


    "Ah, der Sohn des Decimus Mercator. Es freut mich dich kennenzulernen. Dein Vater ist ein tatkräftiger Mann."


    Während ich mit meiner Hand auf zwei freie Plätze neben mir zeigte, welche für Besucher von mir reserviert waren, bat ich die beiden "Setzt euch zu mir. Hier habt ihr einen hervorragenden Ausblick auf das Renngeschehen."

  • Livianus nickte Falco dankend zu und wartete, bis sich Aemilia gesetzt hatte, bevor er selbst neben ihr Platz nahm.


    „Danke Senator! Was meinen Vater betrifft, muss ich dir Recht geben – zu meinem Bedauern.“


    Er schmunzelte.


    „Ich habe ihm schon oft gesagt, dass andere Herren in seinem Alter bereits ihren wohlverdienten Ruhestand genießen. Aber er ist einfach nicht von der Arbeit fern zu halten und will davon nichts hören. Zuerst in der Verwaltung von Hispania, dann im Palast und jetzt auch noch als Praefectus Annonae.“


    Livianus schüttelte den Kopf.


    „Ich weiß nicht, ob sich das in seinem Alter auf die Dauer noch verträgt. Aber was soll´s! Er hört ja ohnehin nicht auf mich oder meine Brüder.“

  • Zitat

    Original von Marcus Decimus Livianus
    Livianus nickte Falco dankend zu und wartete, bis sich Aemilia gesetzt hatte, bevor er selbst neben ihr Platz nahm.


    Während die Männer sich unterhalten, wirft Aemilia schon wieder neugierige Blicke in Richtung Sand der Arena. Momentan scheint sich nichts zu tun und die Bahn wird für die nächsten Läufe geräumt. Zufrieden stellt sie jedoch fest, dass die Sicht von hier aus tatsächlich sehr gut ist. Das einzige Manko an diesem Platz ist für sie wohl nur, dass sie sich nun wieder benehmen muss. Unruhig sitzt Aemilia auf ihrem Platz und schaut sich neugierig um. Das Gespräch zwischen Livianus und ihrem Bruder verfolgt sie nur noch halbwegs mit.

  • Nachdem sich Aemilia und Livianus gesetzt hatten, nahm auch ich wieder in meinem Sessel Platz und winkte eine der Sklavinnen herbei, welche die Insassen der Loge mit Getränken und Speisen versorgten.


    "Bist du auch in der Verwaltung tätig? Ich würde allerdings eher auf Soldat tippen. Welche Einheit?" fragte ich Livianus, der einen symphatischen Eindruck machte.

  • Zitat

    Original von Marcus Didius Falco
    "Bist du auch in der Verwaltung tätig? Ich würde allerdings eher auf Soldat tippen. Welche Einheit?" fragte ich Livianus, der einen symphatischen Eindruck machte.


    Nachdem sie weit und breit für den Moment nichts spannendes entdecken konnte, wendet Aemilia sich wieder Livianus und Falco zu. Sie grinst ihrem Bruder zu und gibt das neu erworbene Wissen preis.
    "Er ist Tribun in der Legio IX Hispania! Aber er hat Urlaub, damit er sich wählen lassen kann, zum Quaestor Consulum..."
    Ein wenig stolz ist sie schon, dass sie einen scheinbar so wichtigen neuen Freund aufgegabelt hat und so grinst sie triumphierend zu Falco hinüber.

  • Meine Schwester schien ihren Bekannten zu mögen, wie ich an ihren blitzenden Augen sah, als sie von ihm erzählte.


    "Ah, einer der Helden des Spanienkrieges." freute ich mich, mit meiner Vermutung, dass er Soldat sei, recht behalten zu haben.


    Inzwischen hatte uns die Sklavin, eine dunkelhäutige Nubierin, erreicht und schaute mich fragend an.


    "Was möchtet ihr trinken und essen, Aemilia, Livianus? Wir werden hier in der Loge ganz ordentlich versorgt." tiefstapelte ich.

  • Zitat

    Original von Marcus Didius Falco
    Inzwischen hatte uns die Sklavin, eine dunkelhäutige Nubierin, erreicht und schaute mich fragend an.


    "Was möchtet ihr trinken und essen, Aemilia, Livianus? Wir werden hier in der Loge ganz ordentlich versorgt." tiefstapelte ich.


    Aemilia schmunzelt verhalten. Insgeheim wundert sie sich etwas, dass Falco sich so sehr darüber zu freuen scheint, dass Livianus ein Soldat ist.
    "Ja, genau! Gegen den Ibereraufstand in Hispania hat er mitgekämpft, mit Meridius. Das ist sein Cousin. Erinnerst du dich an den großen Triumphzug? Das war ein Spektakel..."
    Abschätzend schaut Aemilia zu der Sklavin, ob sie der tatsächlich 'ganz ordentliches' Essen zutrauen könnte.
    "Eigentlich haben wir ja schon etwas gegessen, aber nach dem spannenden Rennen ist mein Magen schon wieder fast leer..."
    Sie grinst etwas verschmitzt und versteckt das Proviantpaket geschickt hinter ihrem Rücken.
    "Käse hatten wir genug. Aber ich könnte etwas Obst gut vertragen... Ist es denn frisch? Und vielleicht etwas kühles Wasser... Und ein paar Oliven..."
    Aemilia liebt Oliven. =)

  • Livianus sah grinsend zu Aemilia, als sie statt ihm die Antworten gab.


    „Ich nehme auch einen Becher mit Wasser. Danke! Viel kann ich dir ja nun nicht mehr über mich erzählen.“


    Er lachte.


    „Du bist Kommandant der Vigilis, nicht wahr? Wie ist es, eine römische Stadteinheit zu kommandieren?“

  • Nachdem die Sklavin mit dem Gewünschten wieder zurückgekehrt ist, setzt Aemilia sich mit Obst, Wasser und Oliven wieder auf ihren Platz und knabbert zufrieden an den kleinen Leckerbissen herum. Natürlich hat Falco nicht zuviel versprochen. Süße, saftige Früchte liegen auf ihrem Schoß und genießerisch steckt Aemilia ein Stück nach dem anderen in den Mund. Zufrieden lehnt sie sich zurück und genießt mit geschlossenen Augen, während sie nebenbei friedlich dem Gespräch lauscht.

  • "Decimus Meridius ist also dein Cousin, Livianus. Ich wollte dich schon nach eurem Verwandschaftsgrad fragen, aber dank Aemilia ist das ja nun nicht mehr nötig." sagte ich mit einem Lächeln.


    "Und nun wollen dein Cousin und du den Cursus Honorum gemeinsam im Sturm erklimmen, wie vorher die Mauern der feindlichen Städte?"


    An Aemilias gesegnetem Appetit denkend, der mir als ihr Bruder natürlich wohlbekannt war, gab ich der wartenden Sklavin Anweisungen.


    "Du hast es gehört, Obst möchte die junge Herrin, und Oliven. Dazu frisches Wasser für uns alle. Ja, und für mich etwas Wein."


    Als die Sklavin sich sputete meinen Befehlen nachzukommen, antwortete ich auf Livianus Fragen.


    Ja, ich bin der Praefekt der Cohortes Vigiles. Das Kommando über eine Stadteinheit hat Vorteile und Nachteile. Von Vorteil ist natürlich den Dienst in der caput mundi leisten zu können. Rom ist unvergleichlich und ich kann so auch regelmäßig an den Senatssitzungen teilnehmen. Problematisch ist hingegen die Gewinnung von Rekruten. Viele angehende Soldaten zieht es in die Legionen, weil sie sich dort den größten Ruhm erhoffen. Das es auch mitten in Rom tagtäglich Heldentaten zu vollbringen gibt im Kampf gegen die Gewalt des Feuers und gegen skrupellose krimininelle Elemente ist viel zu wenig bekannt, aber eine Tatsache. Schon zahlreiche Vigiles opferten ihr Leben für Rom und für die Sicherheit der Bürger."


    Meine Miene wurde traurig als ich an die vielen Toten dachte. Zuletzt hatten es meinen eigenen Bruder erwischt. Gerade wollte ich Livianus davon erzählen, als mir einfiel das Aemilia nach ihrem langen Spanienaufenthalt ja noch gar nichts davon wissen konnte. Ich überlegte, ob ich es ihr gleich berichten sollte...




    edit:// Rechtschreib

  • Livianus lauschte gespannt den Worten von Falco.


    „Ich verstehe sehr gut dein Problem mit dem Nachwuchs. Ich habe viele junge Soldaten sterben sehen, die zur Legion kamen und nach Rum und Erfolg strebten.“


    Nachdenklich schüttelte er den Kopf.


    „Stimmt es, dass die Cohortes Urbanae zurzeit ohne Kommandanten ist?“

  • "Ja, das stimmt leider. Der bisherige Kommandeur der Cohortes Urbanae hat sich zur Legio II nach Germania versetzen lassen. Selbst in der höheren Offiziersebene haben alle Stadteinheiten mit Nachwuchssorgen zu kämpfen."


    Nachdenklich schaute ich zu meiner zufrieden vor sich hinknabbernden Schwester. Ich beschloß, ihr vom Tode unseres Bruders nicht hier in der Loge zu erzählen, jedoch sobald wie möglich.


    Daher wechselte ich das Thema.


    "Wie haben euch die bisherigen Wagenrennen gefallen?" fragte ich.

  • Überaus interessiert hörte Livianus seinem Gesprächspartner zu, als dieser über die Offiziersprobleme in den Stadteinheiten erzählte. Nach der Frage zu den Wagenrennen wandte er sich kurz lächelnd zu Aemilia.


    „Oh! Ich denke die Rennen gefallen uns. Besonders Aemilia scheit ein sehr großer Fan von Wagenrennen zu sein.“

  • Aemilia hält im Kauen inne und lächelt mit vollem Mund vorsichtig herüber. Sie nickt bestätigend, kaut schnell zu Ende und schluckt den Bissen dann herunter.
    "Ja, natürlich! Nur könnten unsere Lenker sich mal etwas mehr anstrengen! Also, dieser Argos..."
    Entrüstet schüttelt sie den Kopf.
    "...diese Vorstellung, die der da vorhin hingelegt hat. Unglaublich! Also das ist direkt eine Frechheit gewesen! Man sollte ihn den Löwen zum Fraß vorwerfen! Da wär ja meine Oma schneller gefahren..."
    Grummelnd wendet Aemilia sich wieder ihrem Obst zu und futtert weiter.


  • In diesem dritten und letzten Vorlauf werden wir wiederum sechs Gespanne sehen. Afranius ist einer von drei Teilnehmern für die Factio Albata. Er startet aus Tor II.


  • Pharnaces von Prusa ist einer von zwei Startern in diesem Rennen, die für keine Factio antreten. Sie sind die großen Unbekannten bei diesem Lauf, aber man muss sie wohl als krasse Außenseiter ansehen. Sein Startplatz ist Verschlag Nummer III.

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