"Quirites, Volk von Rom!
Vor reichlich zwei Monaten stand ich hier auf der Rostra und bat um eure Stimmen zu meiner Kandidatur für das Amt des Praetor Urbanus. Ihr schenktet mir euer Vertrauen und wähltet mich zu eurem Praetor Urbanus, wofür ich euch zu Dank verpflichtet bin.
Ich versprach euch ein gerechter und unparteiischer Praetor Urbanus sein. Ich denke das ich dieses Versprechen euch gegenüber eingehalten habe. Meine nun erfolgte Wahl zum Consul durch euch nehme ich als Zeichen dafür, dass ihr dies genauso seht.
Heute nun stehe ich also vor euch und lege Rechenschaft darüber ab, was ich im Amte des Praetor Urbanus geleistet habe, für euch, für das Volk von Rom, für das Imperium.
Ich habe meines Amtes gewaltet, so wie es mir das Gesetz vorgab. Ich habe Prozesse geleitet wie es Aufgabe des Praetor Urbanus ist, an anderen als Iudex mitgewirkt. Mit den Einzelheiten will ich euch hier nicht langweilen. Aufmerksame Leser der Gerichtskolumnen in der Acta Diurna und die Besucher der Gerichtsverhandlungen wissen wovon ich spreche. In den Aushängen bei Gericht ist alles nachzulesen.
Einige Klagen gegen Bürger sind noch anhängig, wurden von mir sorgfältig geprüft und an die Advocatio Imperialis weitergeleitet, welche noch mit den diesbezüglichen Ermittlungen beschäftigt ist.
So kann ich mit Fug und Recht sagen, dass ich das Amt des Praetor Urbanus guten Gewissens an meine durch euch gewählte Nachfolgerin Senatorin Flavia Messalina übergeben kann.
Während meines Wirkens als Praetor Urbanus sind mir einige Lücken in unserem Rechtssystem aufgefallen. Lücken die verständlich sind da ein Rechtssystem niemals endgültig vollendet ist, sich stets mit unserer Gesellschaft mitentwickeln muß. Lücken die jedoch langsam und koninuierlich im Zuge der weiteren Vervollkommnung unseres Rechtssystem geschlossen werden können. Dabei mitzuhelfen und damit die gewonnenen Erfahrungen im Amte des Praetor Urbanus in unser aller Interesse umzusetzen, dies werde ich als zukünftigen Schwerpunkt meiner Arbeit als Senator betrachten.
Desweiteren war es mir vergönnt und eine große Freude während meiner Amtszeit als Praetor Urbanus als Schirmherr der Ludi Apollinaris zu fungieren und diese Spiele zeremoniell zu leiten. Für die hervorragende Vorbereitung und Durchführung dieser wahrhaft gelungenen Ludi Apollinaris möchte ich dem Aedilis Plebii der vergangenen Wahlperiode, Lucius Aelius Quarto, meinen ausdrücklichen Dank aussprechen.
Wie in meinen vorangegangen Ämtern handelte ich auch als Praetor Urbanus stets nach Recht und Gesetz, nach bestem Wissen und Gewissen, entsprechend den Interessen der Bürger Roms und des Imperiums.
So werde ich es auch in Zukunft stets halten, Quirites, ob mit Wahlamt oder ohne.
Stets lasse ich mich von meiner Liebe zu Rom, von meinem Verantwortungsbewußtsein und von meiner Sorge um das Allgemeinwohl leiten!
Für unseren Imperator!
Für das Imperium!
Für das Römische Volk!“