Bibliothek

  • Ich grinste breit und drückte Deandre meinerseits ebenfalls kurz. Gespielt mitleiderregend sah ich sie an.
    "Es kommt drauf an. Mich möchte bisher keine haben", erklärte ich.
    "Ich habe nicht einen Augenblick geglaubt, dass es wirklich Brutus ist. Trotzdem war der kleine Scherz doch sehr erfrischend."


    Ich bot Deandra meinen Arm umd ging um die Regale herum auf die Tür zu. Bei ihren Worten musste ich schmunzeln.
    "In der Tat, ich habe dich gesucht. Aber nicht, um dir ein langweiliges Gespräch über eine eventuelle sponsalia mit irgendjemandem aufzudrücken", zwinkerte ich ihr zu.
    "Eigentlich wollte ich dich fragen, ob ich dich ausführen darf. Sagen wir....zuerst ein kleiner Bummel über die Märkte und dann eine Rast in der Apicia? Wenn wir schon in Rom sind, müssen wir das auch nutzen."

  • Zitat

    Original von Marcus Aurelius Corvinus
    Ich grinste breit und drückte Deandre meinerseits ebenfalls kurz. Gespielt mitleiderregend sah ich sie an.
    "Es kommt drauf an. Mich möchte bisher keine haben", erklärte ich.


    „Och ne, also das kann nicht sein!“


    Vor Entrüstung fielen meine Schultern herab und ich sah Corvinus direkt in die Augen.


    „Weißt du eigentlich, wie toll du bist? Lass dich bloß nicht von der Erstbesten einwickeln. Die Frau für dich muss schon etwas ganz Besonderes sein.“


    Ein energisches Kopfnicken unterstrich meine Meinung. Gleichzeitig legte ich meine Hand sachte auf seinen Arm und ließ mich zur Tür führen.


    „Du bist klug, witzig, besitzt perfekte Manieren…“ Ich lehnte meinen Kopf etwas zur Seite und warf einen verschmitzten Blick schräg zu ihm nach oben. „Vielleicht fehlt dir noch etwas Lebenserfahrung, etwas mehr Ernst, aber wenn ich ehrlich bin, gefällt mir gerade das an dir sehr gut.“


    Wieder nickte ich energisch. Seine Gesellschaft war stets angenehm, vielleicht war auch alles so unkompliziert, weil wir Geschwister waren. Begeistert hörte ich mir sodann seine Einladung an und konnte nicht umhin – meine Augen begannen zu strahlen.


    „So etwas hat mir seit langem gefehlt. Ich meine dabei nicht Rom, sondern ein paar Stunden voll schöner Erlebnisse, Spaß und Unbeschwertheit.“
    Unwillkürlich drifteten meine Gedanken ab. War ja klar wohin.

  • Ich grinste breit, weil meine Schwester entrüstet wie der Pöbel tat, und zuckte mit den Schultern.
    "Doch doch, leider ist es so..." bestätigte ich theatralisch und mit einem Hundeblick. Ich wurde wieder ernst und überlegte, ob ich ihr von Livilla erzählen sollte, verschob das Ganze aber dann auf später, wenn ich vielleicht mehr als meine Zuneigung zu berichten hatte.


    An der Tür angekommen, lächelte ich Deandra an. Ihr Worte waren eine Aneinanderreihung von Komplimenten, was mich zum einen erfreute, zum anderen natürlich auch stutzig machte.
    "Meinst du wirklich?" fragte ich daher leicht ungläubig nach, dabei kritischen Blickes in ihre strahlenden Augen schauend.


    Schlussendlich lächelte ich, weil ich Deandra mit einem simplen Spaziergang eine Freude zu machen schien. Also öffnete ich die Tür und machte eine Verbeugung, dicht gefolgt von einer Handbewegung aus der Bibliothek hinaus.
    "Möchtest du dich vielleicht vorher frisch machen oder umziehen?" fragte ich sie. Frauen machten das ja gern, ehe man aus dem Haus ging.

  • „Du nimmst mich nicht ernst“, erwiderte ich in schmollendem Tonfall, lächelte aber sofort wieder. Pft, ich glaubte ihm kein Wort, von wegen keine wollte ihn. Ich schüttelte energisch den Kopf.


    „Es geht außerdem nicht darum, ob dich eine will, sondern ob einer die Ehre zuteil wird, dein Interesse auf sich zu ziehen. So wird ein Schuh draus.“


    Ich lächelte Corvinus an, als er mir mit einer Verbeugung den Vortritt ließ. Nicht länger als einen Lidschlag dachte ich darüber nach, ob eine neue Toilette vonnöten sei, danach drehte ich mich zu ihm um.


    „Sag du, ob ich so die Villa verlassen kann. Die Einschätzung eines Mannes ab deinem Alter ist vielmehr Richtmaß als die Überzeugungen, die Frauen manchmal so haben. Sofern die Haare noch hübsch liegen und die Tunika keinen Knitter abbekommen hat … ich fühle mich frisch.“


    Demonstrativ drehte ich mich vor meinem Bruder einmal um die Achse.

  • "Doch!" beteuerte ich natürlich rasch. Auf die weiteren Worte, eine potentielle Gattin betreffend, ging ich nicht weiter ein. Ich hatte schließlich schon jemanden im Auge, nur wollte ich das nicht zugeben. Als Deandra sich dann vor mir drehte, setzte ich die kritische Miene eines Tavernenkritikers auf und legte die Hand ans Kinn.


    "Hm", machte ich, passend zu meinem Blick. "Hm, hm, hm."


    Schließlich stupste ich ihr grinsend die Nase und sagte:


    "Na, dann lass uns gehen. Du siehst fantastisch aus, Deandra. Wie immer. Ich bin mir sicher, dass du alle Blicke auf dich ziehen wirst und ich wieder einmal leer ausgehe."


    Nach einem Zwinkern fragte ich sie: "Sänfte oder doch per pedes?"

  • Als er so lange überlegte, stemmte ich entrüstet die Arme in die Seiten, legte den Kopf leicht schief und machte einen Schmollmund. Endlich kam dann die Antwort und sie fiel zufrieden stellend aus. Beim Nasenstupser und den darauf folgenden Worten musste ich unwillkürlich lachen.


    „Das wäre ja auch noch schöner, wenn alle dich ansehen würden und ich leer ausgehen würde.“


    Ein unter Lachen herausgerutschtes „Pft“ war Ausdruck meiner Vorfreude auf einen sicher spaßigen und unterhaltsamen Bummel mit meinem Bruder. „Lieber per Pedes. Es sei denn, du fürchtest, nicht mit mir Schritt halten zu können“, neckte ich gleichfalls mit einem Augenzwinkern.

  • "Iiich?" fragte ich entrüstet.
    "Na, im Gegensatz zu dir habe ich meine Muskeln in zahlreichen griechischen Gymnasien gestählt."


    Ich setzte ein selbstzufriedenes Grinsen auf und deutete auf die Tür.
    "Na, dann mal los, würde ich meinen. Brutus! Hektor!"


    Ich wartete, bis die beiden angetanzt waren.
    "Ihr kommt mit. Ihr müsst gegebenenfalls Deandras Wahnsinnseinkauf tragen", offenbarte ich schadenfroh grinsend.


    Was für eine schlimme Strafe das war! Die beiden fragten sich, ob sie etwas verbrochen hatten. Brutus und Hektor wussten sehr gut, dass sie sich im Hintergrund zu halten hatten, bis man sie brauchte. Und genau das taten sie auch jetzt. Ich deutete auf die Tür.


    "Nach dir", meinte ich, während Hektor ihr die Tür aufhielt und ich mit einem Griff an den Gürtel prüfte, ob der Geldbeutel noch dort hing, wo er sein sollte.

  • „Wer sagt denn, dass ich nichts für die Gesundheit getan habe?“, erwiderte ich selbstbewusst. „Die Hände habe ich bei Handarbeiten gelenkig gehalten.“ :D


    Natürlich würde ich meinem Bruder nicht auf die Nase binden, dass ich auch regelmäßig Schwimmen war. Sollte er mich doch unterschätzen, das steigerte den Spaß beim eventuellen Kräftemessen.


    „Du solltest nie den Fehler machen und dein Schwesterchen unterschätzen.“
    Ich nickte gleichfalls selbstzufrieden und wollte gerade ansetzen, um mit hoch erhobenem Haupt durch die Tür zu gehen, als die nächste Bemerkung mich herumwirbeln ließ.


    „Weißt du was? Ich habe gerade beschlossen, den Wahnsinnseinkauf mit neuen Kleidungsstücken für dich zu beginnen. Dann stelle dich schon mal auf ein länger andauerndes Anprobieren ein.“
    Ich grinste ebenfalls schadenfroh und nun konnte es losgehen. Der Tag versprach sehr amüsant zu werden.

  • Ein Schritt ergab den nächsten, eine Schriftrolle entzündete neue Begierde; anfangs wusste er nicht, was er tat, doch mit fortlaufender Stunde nahm sein Werk Formen an. Langsam zwar, wirr und schlecht geordnet, doch ein Anfang war gemacht. Eifrig fertigte er unzählige Abschriften auf Wachstäfelchen an, Worte, die er häufig direkt aus dem griechischen Quellbrunn der Philosophie in das bäuerliche Latein übersetzte, beinahe vergewaltigte. Hier und da wurde er sich der unbeschreiblichen Unvollkommenheit seiner Fertigkeiten bewusst, doch was tat sie gegen seinen Feuereifer?


    "Wie weit reicht euer Gebiet?", fragte man einen Spartaner. Er entgegnete: "So weit wie unsere Speere."


    "Wie werden Staaten am besten regiert?", fragte man Platon. Er sagte: "Wenn die Könige Philosophen oder die Philosophen Könige werden."


    Nach dem klügsten Tier befragt, nannte Äsop von den nützlichen die Biene, von den nutzlosen die Spinne.


    Thales wurde gefragt, welches das älteste Wesen sei. "Gott, denn er wurde nicht geschaffen." Was das schönste? "Die Welt, denn sie ist Gottes Werk." Das größte: "Der Raum, denn er umfasst alles." Das schnellste? "Der Gedanke, er überholt alles." Das stärkste?" Die Notwendigkeit, sie beherrscht alles." Das weiseste: "Die Zeit, sie entdeckt alles."


    Zündete ein Funke des Witzes, erfüllte sein Gelächter den Raum. Mit eigenen Worten ergänzte er die Originalschriften.



    Als Diogenes einen Jüngling sah, der sich viel auf sein kostbares Gewand einbildete, sagte er: "Wirst du nicht endlich aufhören, dich wegen einer Sache zu brüsten, auf die ein Schaf stolz sein könnte?"


    Diogenes sah ein weggeworfenes Messer und fragte: "Wer hat dich oder wen hast du zur Seite gebracht?"


    Als Anaximenes beim Vorlesen eines langen Buches sich schließlich dem Ende näherte, rief Theokrit mit lauter Stimme: "Mut, ihr Männer! Land in Sicht!"


    Nikokles pries die Ärzte glücklich. Ihre Erfolge sehe die Sonne, ihre Mißerfolge decke die Erde.

  • Die Spottverse erquickten ihn, folglich suchte er weiter und fand:



    Demonax wurde kurz vor seinem Tode gefragt: "Wer sorgt für dein Begräbnis?" Seine Antwort: "Der Gestank."


    Man fragte Demosthenes, was ein ungebildeter Reicher sei und er sprach: "Von Fortuna ausgekotzt."


    Philoxenos sah einen Burschen erröten: "Nur Mut!" sagte er, "Rot ist die Farbe der Tapferkeit."


    Ein Leierspieler musizierte miserabel vor Stratonikos und fragte ihn, was ihm am besten gefallen hätte. Da sagte er: "Das vor dem Praeludium."


    Demosthenes sagte einem schlechten Ringer, der sich als Arzt betätigte: "Jetzt hast du endlich eine Methode gefunden, mit der du viele niederwirfst."


    Dem eingebildeten Sohn einer flötenspielenden Hetäre sagte Diogenes: "Du leistest im Blasen mehr als deine Mutter."


    Als sich jemand beim Gelage unfreundlich zu Bias benahm und sagte: "Ich werde mich dir zuliebe erheben", antwortete Bias: "Ich werde dir zuliebe gehen."


    Anacharsis wurde gefragt, ob die Lebenden oder die Toten zahlreicher seien. Er antwortete: "Wohin rechnest du die auf dem Meer Segelnden?"


    Solon beantragte ein Gesetz, dass Frauen erst mit 50 Jahren in der Öffentlichkeit auftreten dürften. Gefragt warum, erwiderte er: "Damit man sich nicht dafür interessiert, wessen Frau, sondern wessen Mutter sie ist."


    Eine Athenerin las an der Türe eines heiratslustigen Jünglings den Spruch: "Hier wohnt Herakles. Kein Übel soll hier einkehren", und sagte: "Der bekommt nie eine Frau."

  • Er notierte auch weitere Dinge - Rührendes, Heiteres, Erbauendes.
    Manche Verse, Stücke, Streitgespräche fasste er in ihrer grundlegenden Aussage verdichtet zusammen.



    Bion sagte: "Das Alter besteht aus den Ruinen des Lebens."


    Der Tragödiendichter Euripides sagte, gute Männer solle man im Leben ehren, im Tode loben.


    Als Kyros im Sterben lag und seine Freunde trauern sah, sagte er: "Nur Mut, Freunde, auch die Sonne geht unter."


    Platon nannte den Schlaf einen kurzen Tod, den Tod einen langen Schlaf.


    "Die Athener haben dich zum Tode verurteilt", sagte jemand zu Sokrates. Darauf er: "Und die Natur sie."


    "Wird alles einmal alt und schwach?", fragte man Simonides. Er sagte: "Alles außer der Habgier."


    Auf die Frage, ob von unseren Handlungen Gott etwas verborgen bliebe, erwiderte der weise Thales: "Nicht einmal unsere Gedanken."


    Theophrast sah einen Jüngling, der zu den Göttern um Einsicht und Vernunft betete und sagte ihm: "Mein Jüngling, Einsicht und Vernunft gewinnt man nicht durch Beten, sondern durch Lernen."


    Der Philosoph Psittakos sagte, gute Menschen hätten Anteil an Gott.


    Gefragt, was schwer sei, antwortete Bias: "Den Wechsel zum Schlechteren mit Anstand ertragen."


    "Was ist für die Menschen süß?" fragte man Bias. Er sagte: "Die Hoffnung."


    Gefragt, was das Schwerste im Leben sei, sagte Aristoteles: "Das Schweigen."


    Auf die Frage, was dem Menschen am schädlichsten sei, antwortete Anacharsis: "Seinesgleichen."


    Pittakos fragte Bias: Was ist das Schwerste im Leben? "Sich selbst erkennen!" Und das leichteste? "Andere tadeln."


  • Pythagoras empfahl, die beste Lebensweise zu wählen. Sie werde angenehm durch Gewohnheit.


    Der Philosoph Sokrates wurde gefragt, was die erfreulichsten Dinge im Leben seien. Er sagte: "Die Bildung, die Tugend und die Erzählungen der Unwissenden."


    Sokrates wurde gefragt, wer ihm am reichsten scheine. Er erwiderte: "Wer am wenigsten bedarf. Genügsamkeit ist der Reichtum der Natur."


    Simonides erwiderte auf die Frage, wie man am sorglosesten lebe: "Kein Mitleid und keinen Neid wecken!"


    Nach den schwierigsten Aufgaben befragt, sagte Chilon: "Geheimnisse wahren, die Muße nutzen und Unrecht ertragen."


    Protagoras wurde von einem Dichter gescholten, weil er dessen Gedichte verschmähte. Da sagte er: "Lieber höre ich deine Schelte als deine Gedichte."

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