Porta Regiae (Jeder Nicht-Priester, der die Regia betritt, muss hier vorbei)

  • Milo wölbte interessiert die Augenbrauen. Den Namen kannte natürlich, war es doch die ihm bis dato unbekannte Verlobte seines Bruders. Er wunderte sich, dass sie ihm so förmlich und distanziert begegnete, sagte aber nichts dazu, sondern beschloss sich vorerst sein eigenes Bild von der künftig Verwandten zu machen. Irgendwie schien sie tatsächlich zu Furianus zu passen.
    "Sehr erfreut. Der Rex Sacrorum ist derzeit tatsächlich zugegen. Er befindet sich im Heiligum des Mars und hält gerade ein privates Opfer ab. Es könnte daher sein, dass du dich einen Moment gedulden musst."
    Er überlegte kurz, war dies doch wohl ihr alter Arbeitsplatz. Der Höflichkeit halber bot Milo sein Geleit trotzdem an.
    "Findest du den Weg allein, oder soll ich dich dorthin führen?"

  • Zitat

    Original von Titus Flavius Milo
    Milo erkannte den Besucher von seiner Tätigkeit bei den salii und grüßte ihn entsprechend freundlich. Sogleich erhob er sich auch von seinem Platz.
    "Salve. Da bist du hier richtig. Hast du alle dazu notwendige Unterlagen dabei? Dann würde ich vorschlagen, dass wir uns gleich in die Eheregistratur hinüber begeben. Dort können wir die Daten zusammentragen und aufschreiben. Die Eintragung selbst werde ich im Anschluss veranlassen."


    Antoninus folgte dem Mann. Er konnte also doch nicht allzu verkehrt in diesem Officium nachgefragt haben.

  • Der heutige Gang war mir unangenehm, aber ich war überzeugt, er war der richtige. Inzwischen war ich auch alt genug, selbständig für meine Angelegenheiten einzutreten. Also atmete ich einmal tief durch, bevor ich die Hand hob, hielt noch einmal kurz inne, klopfte dann aber doch entschlossen. Wenn ich diese Sache bloß schon hinter mir hätte ...

  • Milo war gerade in einige Aufzeichnungen eines früheren Scriba vertieft, welche durch Handschrift und Ausdrucksweise nur äußerst schwer verständlich schienen. So dauerte es einige Zeit, bis er sich des Klopfgeräuschs bewusst wurde. Er schreckte aus seiner Konzentration auf und legte das Dokument sorgsam beiseite. Dann atmete er noch kurz durch, um seine Gedanken wieder in der Gegenwart zu sammeln, setzte ein freundliches Lächeln auf und bat den vermeintlichen Besucher einzutreten.
    "Herein, bitte."
    Inzwischen richtete er sich auf seinem Platz am Schreibtisch auf und schuf rasch eine freie Fläche, die er umgehend mit einer noch unbeschriebenen Wachstafel für eventuelle Notizen belegte.

  • Ganz ohne Zaubermaus erreichte Antipater das Officium und klopfte oder tat was immer auch getan werden musste um sich anmelden zu können.

  • "Hab er lieben Dank. Ich bin Sextus Pompeius Antipater, Gläubiger der Ishtar und ich möchte mit jemandem sprechen der den weiblichen Gottheiten der großen Götterschar nahesteht. Es geht um die Planung eines Lectisterniums." Antipater hoffte dem Patrizier möge dies etwas sagen und nahm dankend Platz

    Einmal editiert, zuletzt von Sextus Pompeius Antipater ()

  • Milo nahm ebenso Platz und hörte aufmerksam zu.
    "Titus Flavius Milo, sehr erfreut", stellte er sich seinerseits vor.
    "Die offiziellen Lectisternien des Cultus Deorum sind bekannterweise zumeist die Angelegenheit der Pontifices und der Septemviri. Begehrst du einen solchen zu sprechen? Ich bin mir nur nicht sicher, ob einer von ihnen momentan die Zeit für eine solche 'Beratung' erübrigen könnte. Handelt es sich um eine größere Veranstaltung?"
    Die Möglichkeit, über eine gesonderte finanzielle Zuwendung für den Cultus Deorum an einen außerordentlichen Termin zu kommen, brauchte Milo schließlich nicht explizit zu erwähnen.

  • "Dies mag sein, und vielleicht finden sie ja gerade deswegen so oft statt" sinierte Antipater


    "Ja, ich würde gerne jemanden sprechen mit dem ich näheres erörtern kann. Sind die Herren durch die Saturnalien so sehr gebunden?"

  • Interessiert wölbte Milo die Augenbrauen.
    "Sie finden zu den festgelegten Zeiten an den dafür vorgesehenen Feiertagen statt. Oder sind dir Versäumnisse der Priester bekannt, denen ich in unser aller Interesse auf den Grund gehen sollte?"
    Schließlich erinnerte sich Milo noch gut an eine Zeit, in der es um den Cultus Deorum weniger gut stand als heute. Zur Frage nach der Zeitplanung jener hohen Persönlichkeiten musste er dann doch leicht schmunzeln. Er kannte diese Einstellung seiner Besucher nur allzu gut, die sich und ihre eigenen Belange stets für wichtig genug hielten, als dass sie möglichst mit dem Pontifex Maximus höchstpersönlich erörtert werden müssten.
    "Die hohen Herren sind durch ihre umfangreichen Pflichten und Aufgaben immer sehr beschäftigt. Zu den großen Feiertagen nimmt dies selbstverständlich noch weiter zu. Daher ist es wohl nicht ungewöhnlich, dass nicht jeder einfache Fragesteller gleich zu den höchsten Stellen vorgelassen wird. Wie wohl auch jeder andere Scriba habe ich daher die ausdrückliche Anweisung, die diesbezüglichen Anfragen sinnvoll zu filtern und falls möglich ohne zusätzliche Belastung für höheren Priester abzuwickeln. Insofern würde mich natürlich interessieren, was du konkret mit ihnen besprechen möchtest, damit ich den passenden und richtigen Ansprechpartner für dein Anliegen herausfinden kann."

  • "Zu den festgelegten Zeiten und an den dafür vorgesehenen Tagen?" Antipater war verwirrt "Verzeiht einem alten und vielleicht verwirrten Manne eine Frage um zu vermeiden das wir vielleicht von unterschiedlichen Dingen sprechen. Es gibt tatsächlich Lectisternien im Festkalender? Es muss sich einiges geändert haben in der Zeit in der ich nicht in Roma war. Wann waren die letzten? Vielleicht stehle ich ja durch meine Desinformation nur eure kostbare Zeit."

  • Zitat

    Original von Titus Flavius Milo
    "Herein, bitte."
    Inzwischen richtete er sich auf seinem Platz am Schreibtisch auf und schuf rasch eine freie Fläche, die er umgehend mit einer noch unbeschriebenen Wachstafel für eventuelle Notizen belegte.


    Äußerlich ruhig, aber innerlich aufgeregt, betrat ich die Anmeldung, um einerseits dem netten Flavier sicherlich zu enttäuschen und andererseits den Zweck dieses Officiums ins Gegenteil zu kehren.


    "Salve", sagte ich leise, trat einen Schritt näher und blieb regungslos stehen. "Ich habe einen Fehler gemacht, den ich korrigieren muss. Von starken Zweifeln getrieben, habe ich das Orakel befragt, dessen Weissagung ich so gedeutet habe, dass sich mein Name und der Dienst nicht vereinbaren lassen. Ich bitte hiermit um meinen Austritt aus dem Cultus Deorum."


    Ich hatte mir vorgenommen, in aufrechter Haltung sämtliche Bemerkungen, Blicke und Gesten, ohne mit der Wimper zu zucken, über mich ergehen zu lassen. Für das einzustehen, was falsch gelaufen war, gehörte wohl zum Erwachsenwerden dazu.

  • Zitat

    Original von Sextus Pompeius Antipater
    "Zu den festgelegten Zeiten und an den dafür vorgesehenen Tagen?" Antipater war verwirrt "Verzeiht einem alten und vielleicht verwirrten Manne eine Frage um zu vermeiden das wir vielleicht von unterschiedlichen Dingen sprechen. Es gibt tatsächlich Lectisternien im Festkalender? Es muss sich einiges geändert haben in der Zeit in der ich nicht in Roma war. Wann waren die letzten? Vielleicht stehle ich ja durch meine Desinformation nur eure kostbare Zeit."


    Milo wölbte irritiert die Augenbrauen. Er hatte durchaus angenommen, dass die stattfindenden Lectisternien sich im Bewusstsein der Bürger befänden. Es bestürzte ihn durchaus, dass dies nicht so zu sein schien. Dennoch nickte er und beantwortete die Nachfrage.
    "Das lectisternium ist fester Bestandteil von vielen der offiziellen und auch großen Feiertage. Erinnerst du dich nicht vielleicht an die ludi apollinaris diesen Jahres? Damals wurde beispielsweise eine eindrucksvolle Zeremonie abgehalten. Ebenso mögen die diesjährigen ludi romani als Beispiel gelten. Aber auch bei den jüngst erst zelebrierten saturnalia gehört eine Speisung der Götter zum traditionellen Ablauf der Feierlichkeiten."

  • Zitat

    Original von Claudia Prisca
    Äußerlich ruhig, aber innerlich aufgeregt, betrat ich die Anmeldung, um einerseits dem netten Flavier sicherlich zu enttäuschen und andererseits den Zweck dieses Officiums ins Gegenteil zu kehren.


    "Salve", sagte ich leise, trat einen Schritt näher und blieb regungslos stehen. "Ich habe einen Fehler gemacht, den ich korrigieren muss. Von starken Zweifeln getrieben, habe ich das Orakel befragt, dessen Weissagung ich so gedeutet habe, dass sich mein Name und der Dienst nicht vereinbaren lassen. Ich bitte hiermit um meinen Austritt aus dem Cultus Deorum."


    Ich hatte mir vorgenommen, in aufrechter Haltung sämtliche Bemerkungen, Blicke und Gesten, ohne mit der Wimper zu zucken, über mich ergehen zu lassen. Für das einzustehen, was falsch gelaufen war, gehörte wohl zum Erwachsenwerden dazu.


    Milos Lächeln gewann noch an Wärme hinzu, als er der attraktiven Claudia ansichtig wurde. Er erhob sich, um sie höflich zu begrüßen. Ihr Anliegen hörte er sich mit der berufsgewohnten Aufmerksamkeit an, wobei seine Miene zunehmend ernster wurde. Schließlich nickte er und bot ihr erst einmal einen Sitzplatz an, um sich dann erst weiter zu erkundigen.
    "Wie kam es zu diesen Zweifeln? Gibt es abgesehen von dem Orakel besondere Gründe, weshalb du dich in deiner neuen Position nicht mehr wohlfühlst?"
    Milo wusste nur allzu gut, wie schwer man es im Cultus Deorum manchmal hatte. Dennoch interessierten ihn natürlich genauere Umstände, da eine Verbesserung der Situation immer erstrebenswert war.
    "Wissen dein Ausbilder und dein Vater bereits von diesem Entschluss?"

  • "Genau, ich rede nicht von Festen auf denen die Krumen von den Tischen der Patrizier den Göttern geopfert werden sondern von einem großen, allein aus sich heraus leuchtenden, Feste in der Tradition derer de Jahre 355, 537 und den beiden in diesem Jahre an denen ich wegen meiner letzten Orientreise nicht teilnehmen konnte. Allerdings werden wir für das jetzige Statuen der Götter herstellen lassen die wir extra zu diesem Anlasse herzustellen gedenken. Seit der Schlacht am Trasimenischen See gab es so etwas nicht mehr und an diese Tradition sollte angeknüpft werden."

  • Zitat

    Original von Titus Flavius Milo
    Schließlich nickte er und bot ihr erst einmal einen Sitzplatz an, um sich dann erst weiter zu erkundigen.
    "Wie kam es zu diesen Zweifeln? Gibt es abgesehen von dem Orakel besondere Gründe, weshalb du dich in deiner neuen Position nicht mehr wohlfühlst?"
    Milo wusste nur allzu gut, wie schwer man es im Cultus Deorum manchmal hatte. Dennoch interessierten ihn natürlich genauere Umstände, da eine Verbesserung der Situation immer erstrebenswert war.
    "Wissen dein Ausbilder und dein Vater bereits von diesem Entschluss?"


    Eigentlich wollte ich die Angelegenheit ja so schnell wie irgend möglich hinter mich bringen, weil sie einfach unangenehm war, aber als ich einen Platz angeboten bekam, setzte ich mich doch.


    "Es sind die Umstände, die auf mich gewirkt haben. Überwiegend sind es Plebejerinnen, die im Cultus dienen. Ich wusste ja von Anbeginn, dass für mich als Patrizierin der Dienst an Vesta passend wäre, aber er schränkt in zu vieler Hinsicht ein, ich habe mich dazu nicht berufen gefühlt, und wollte es daher an anderer Stelle im Cultus Deorum versuchen. Ich kann mich einfach des Gefühles nicht erwehren, hier deplaziert zu sein und daher habe ich beim Orakel nachgefragt."


    Ich ließ die Weissagung noch einmal Revue passieren, blickte den netten Flavier an und erzählte ihm davon.


    "Zunächst klang alles sehr gut, was mir ausgerichtet wurde. Ich soll nicht erwarten, dass man mir etwas schenkt, ich soll mutig meinen Weg gehen. Aber an einer Stelle wurde ich gefragt, ob nicht nur den Weg, sondern auch meinen Namen kenne. Lange habe ich darüber nachgedacht und nun glaube ich, dass mich die Weissagung darauf aufmerksam machen wollte, dass ich eine Claudia bin und als solche gut überlegen muss, wohin ich meine Schritte lenke. Der Dienst an den Göttern ist sicherlich nicht der ideale Weg, nicht, wenn es sich nicht um Vesta handelt. Und neun, weder mein Vater noch mein Ausbilder wissen davon. Ich wollte nicht mit Zweifeln, sondern mit umgesetzten Entschlüssen zu ihnen kommen."

  • Zitat

    Original von Sextus Pompeius Antipater
    "Genau, ich rede nicht von Festen auf denen die Krumen von den Tischen der Patrizier den Göttern geopfert werden sondern von einem großen, allein aus sich heraus leuchtenden, Feste in der Tradition derer de Jahre 355, 537 und den beiden in diesem Jahre an denen ich wegen meiner letzten Orientreise nicht teilnehmen konnte. Allerdings werden wir für das jetzige Statuen der Götter herstellen lassen die wir extra zu diesem Anlasse herzustellen gedenken. Seit der Schlacht am Trasimenischen See gab es so etwas nicht mehr und an diese Tradition sollte angeknüpft werden.


    Darüber hinaus würde ich gerne Sodalis der Luperci. :]"


    "Die Luperci ergänzen ihre Reihen durch Kooptation. Insofern ist hier eine Bewerbung leider nicht möglich."
    Den dezenten Seitenhieb gegen seinen Stand ignorierte Milo geflissentlich.
    "Wie lautet dein Anliegen an den Cultus Deorum im Zusammenhang mit dem lectisternium nun konkret? Was wünscht du diesbezüglich zu besprechen?"

  • Zitat

    Original von Claudia Prisca
    "Zunächst klang alles sehr gut, was mir ausgerichtet wurde. Ich soll nicht erwarten, dass man mir etwas schenkt, ich soll mutig meinen Weg gehen. Aber an einer Stelle wurde ich gefragt, ob nicht nur den Weg, sondern auch meinen Namen kenne. Lange habe ich darüber nachgedacht und nun glaube ich, dass mich die Weissagung darauf aufmerksam machen wollte, dass ich eine Claudia bin und als solche gut überlegen muss, wohin ich meine Schritte lenke. Der Dienst an den Göttern ist sicherlich nicht der ideale Weg, nicht, wenn es sich nicht um Vesta handelt. Und neun, weder mein Vater noch mein Ausbilder wissen davon. Ich wollte nicht mit Zweifeln, sondern mit umgesetzten Entschlüssen zu ihnen kommen."


    Milo nickte ernst und hörte der jungen Frau aufmerksam zu. Er erinnerte sich, dass sie seinem Onkel zweiten Grades zugeteilt worden war.
    "Hat sich ein fachkundiger Priester den Orakelspruch angesehen und bei der Deutung geholfen? Falls dem nicht so ist, würde ich dir sehr empfehlen, einen solchen zu dieser Angelegenheit noch hinzu zu ziehen. Des Weiteren wird ein Gespräch mit deinem Ausbilder unausweichlich sein, da jener sich wohl kaum gerne übergangen sähe. Insofern lassen sich diese beiden Dinge vielleicht gut verbinden, zumal Flavius Gracchus selbst ein Patrizier ist und sicher Verständnis für deine Lage hat. Wie du die Angelegenheit mit deinem Vater handhabst, bleibt natürlich deine Sache."
    Er überlegte kurz, wie das formelle Prozedere in einem solchen Fall ablief.
    "Normalerweise werden solche Abmeldungen durch die Ausbilder übermittelt. Ich werde deinen Namen allerdings schon einmal vormerken. Dann wird es reichen, wenn Gracchus es mir nach Eurem Gespräch nur noch kurz und informell bestätigt."

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