CS| Logeum - Familienarchiv

Gar so mancher Rabe scheint in diesen Tagen nach Rom zurückzufinden, und so dürfte es kaum Erstaunen, dass die jüngeren und älteren Raben desöfteren in der Stadt zu sehen sind - erstaunlicherweise fliegen die weiblichen Raben zumeist alleine, sodass man sehr wohl die Frage stellen sollte, ob dies dem Ruf der Gens so zuträglich sein kann, denn sie sind sehr wohl unverheiratet und müssen noch einem angemessenen Manne versprochen werden. Dass der älteste Rabe jedoch im Revier der Tauben zu wildern versucht, wohl um eine alte Verbindung beider Familien wieder herzustellen, hält uns noch mehr in Atem, denn wer würde sich nicht ein leckeres Täubchen von schönem Antlitz im cubiculum wünschen? Wir dürfen gespannt bleiben, ob es den Raben vergönnt sein wird, noch einmal Seite an Seite mit den Tauben zu fliegen, oder ob sich nicht ein anderer diesen leckeren Braten unter seine Nägel reissen wird.

Und auch die Raben machen erneut von sich reden, scheint doch besonders ein Rabe derzeitig sehr tätig zu sein, um von einem Ort zum anderen zu gelangen, wo er seine Dienste anbietet. Dass es nun endlich geklappt hat, spricht für eine günstige Laune der Götter, oder aber ein Misstrauen bei den Gesprächspartnern der vorherigen Gespräche. Doch scheint es fast, als wollten die Raben durch immer mehr Mitglieder dieser Familie bald in Rom eine Übermacht stellen - sollten für irgendeinen Krieg neue Legionen gebraucht werden, wenden sich die Feldherren künftig an die kinderreiche Familie der Raben, immerhin dürfte man mindestens ein Manipel mit jenen füllen können - oder aber mit den angeheirateten Gemahlen der Töchter.

Folgende Personen wurden als verstorben gemeldet:

Sergia Preziosa
Lucius Terentianus
Titus Matinius Verus
Lucius Decimus Romanus
Lucius Cornelius Ravus
Lucius
Gnaeus Corvius Lunaris
Aulus Corvius Ingeniosus
Lucius Didius Nolus
Lucius Rufus
Amulius Plinius Balbillus
Phyllis

Auch die Raben bieten uns wie stets eine Abendunterhaltung, scheint die Casa dieser Familie bald aus allen Nähten zu platzen, wenn noch mehr Verwandte dort Einzug halten, man munkelt indes davon, dass irgendwann noch ein Stockwerk auf die Casa aufgesetzt werden soll, damit ein jeder seinen Platz finden kann. Doch auch Glückliches gibt es zu berichten, ist doch die einstige und jetztige Gemahlin des Hausherrn wieder aufgetaucht und scheint, obwohl einst als an der Pestis verstorben geglaubt, ausgesprochen lebendig. So sei dem glücklich vereinten Paar der Götter Segen für ihren Bund gewünscht, und mögen die Nachkommen auch wahrhaftig die der beiden Eheleute sein, denn nach einer langen Zeit zwischen Kindheit und Erwachsenenleben könnte die Liebe der Jugend durchaus ein anderes Gesicht tragen. Wünschen wir ihnen das Beste, und dass es eine aufrechte Verbindung sei, die Ordnung in das Haus zu bringen imstande ist.