[Officium I] Comes - Manius Matinius Fuscus

Nicht guter Laune? Sie war ihm bisher immer als lebenslustiger und jederzeit zu einem Lachen bereiter Mensch vorgekommen. Was war geschehen? Also betrat er nach einem kurzen Klopfen das Officium. "Salve," sagte er freundlich. "Etwas verspätet, aber dann doch wieder im Lande." Er trat näher und wahrlich, sie sah irgendwie verändert aus, so als wäre eine gewisse Traurigkeit ihr zu eigen geworden.

Ich sah auf, brachte allerdings lediglich ein missglücktes Lächeln als Begrüßung zustande.
"Salve Fuscus. Schön, dass du wieder hier bist. Wie war die Reise?"
Wenigstens hatte ich keine rotgeweinten Augen mehr. Nach den wahren Tränenströmen der letzten Tage, konnte ich einfach nicht mehr weinen.

Er musterte sie und konnte einen gewissen Ausdruck von Sorge nicht aus seinem Blick entfernen "Der Hinweg war ein wenig stürmisch und mein Magen hatte eigentlich längst beschlossen, das Neptun opfern nicht immer das Beste ist, aber der Rückweg war ganz angenehm." Und das meinte er im doppelten Sinne, denn nicht nur die Reise war ruhig gewesen, sondern auch Titianas Begleitung war etwas Wunderbares gewesen. "Aber, wenn Du mir diese Offenheit gestattest, Du wirkst, als wäre die letzte Zeit für Dich nicht angenehm gewesen."

"Für Schiffsreisen konnte ich mich auch noch nie begeistern.", meinte ich und nickte. "Aber Hispania steht also noch?"
"Ich? Hm...ja..."
Geistesabwesend schaute ich aus dem Fenster. Sollte ich ihm wirklich die ganze Geschichte auf die Nase binden? Immerhin war ich ja seine Chefin.
Andererseits, warum nicht? Bevor er am Ende noch dachte, ich wäre nun komplett exzentrisch geworden...so sah ich wieder zum Magister Scriniorum und holte tief Luft.
"Meine Schwester...meine Zwillingsschwester Aemilia ist vor Kurzem verstorben."

"Ja," lächelte er leicht. "Es steht noch und hat sich, seit ich damals fort ging, teilweise ziemlich verändert." Er hörte ihr zu und konnte plötzlich nachvollziehen, wie es ihr gehen musste. Er hatte Crassus lange nicht gesehen gehabt, aber selbst ihn hatte es schwer getroffen, als er hörte, dass sein Bruder gestorben war. "Es tut mir leid," sagte er mitfühlend und verstehend. "Ich bedauere Deinen Verlust." Er kam sich dumm vor bei den Worten und wusste nicht, was er noch sagen sollte. Zumal er selber schlucken musste, als er an Crassus dachte.

Endlich brachte ich zumindest halbwegs ein Lächeln zustande.
"Es tut mir auch leid um deinen Verwandten.", erwiderte ich und hielt Fuscus´ Brief hoch. "Du hast kurz davon geschrieben..."
Mühsam schluckte ich den Kloß in meinem Hals hinunter, fand jedoch erst nach einigem Räuspern meine Stimme wieder.
"Aber genug davon.", entschied ich und sah auf. "Vielleicht freut es dich zu hören, dass wir endlich eine Priesterin aus Rom geschickt bekommen haben. Und CCAA hat auch einen neuen Magistratus. Didius Gordianus. Vielleicht kennst du ihn ja."

Er schloß für einen Herzschlag die Augen und nickte dann. "Ich danke Dir!" Als er von der Priesterin hörte, nickte er zufrieden. "Wenigstens etwas. Hat sie sich schon gut eingelebt und ist aktiv geworden? Ja, Gordianus habe ich zwar noch nicht persönlich kennen gelernt, so viel ich weiss, aber schon viel Gutes von ihm gehört. Ein tüchtiger Geschäftsmann allem vor weg und ich glaube auch einst ein Soldat gewesen. Ich denke, er war eine gute Wahl."

"Sie hat sich bei mir kurz vorgestellt. Dummerweise musste ich anschließend nach Rom und weiß daher nicht, ob alles soweit in Ordnung ist. Aber falls nicht, wird sie sich, denke ich, bei uns melden."
Ratlos zuckte ich mit den Schultern.
"Irgendjemand hier hat aber gemeint, sie hätte wohl an den Cerealia ein Opfer vollzogen."
Eine Sorge weniger, dachte ich.
"Gordianus, ja, ich glaube auch, dass er nicht so schnell in der Versenkung verschwinden wird wie seine Vorgänger. Hoffen wir einfach das Beste für die Colonia."

"Was Anderes bleibt uns wohl auch nicht übrig," lächelte er leicht. "Oder möchtest Du etwa auch noch die Arbeit von der Colonia komplett übernehmen?" Er zwinkerte ihr aufmunternd zu, in der Hoffnung, dass es was bei ihrer stimmung brachte.

Den Aufmunterungsversuch dankte ich mit einem kurzen Hochzucken meiner Mundwinkel
"Nein, nicht wirklich. Endlich bekommt jemand anders die Meckerpost der Händler."

Er schmunzelte leicht und nickte. "Wurde wohl auch Zeit." Dann sah er sie wieder direkt an und fragte freundlich. "Und welche Katastrophen oder nicht Katastrophen haben sich in meiner Abwesenheit noch hier so ergeben?"

Grübelnd lehnte ich mich zurück. War denn noch etwas passiert?
"Oh, ja. Der Augustus weilt in der Provinz...naja, gut, nicht bei uns hier, aber immerhin in der Nähe."

Zitat

Original von Germanica Aelia
Grübelnd lehnte ich mich zurück. War denn noch etwas passiert?
"Oh, ja. Der Augustus weilt in der Provinz...naja, gut, nicht bei uns hier, aber immerhin in der Nähe."

"Ja, davon hörte ich bereits," lächelte er. "Ich nehme an, die Spiele laufen nach aller Zufriedenheit? Gab es eigentlich von ausserhalb noch Meldungen wegen dem Regiofest oder ist bisher alles beim Alten? Weisst Du da was?"

"So weit ich weiß läuft alles prima. Ich selbst war am Anfang noch nicht dort...Erkältung...", erklärte ich und deutete auf meine Nase...die mittlerweile natürlich wieder frei war
"Regiofest...hm, nein, nicht dass ich wüsste. Der LAPP hat uns wie versprochen eine Spende überwiesen..."

Er nickte und schmunzelte leicht. "Ja ja, wers hat, nicht wahr. Schön, dann werde ich mich um die weiteren Dinge kümmern und sehen, was alles noch in die Wege geleitet werden muss. Hast Du noch weitere Aufgaben für mich?" Er überlegte, ob er es wohl schaffen würde vorher noch eine Regioreise zu machen, aber die würde er wohl auf nach das Fest verlegen müssen.

Ich überlegte kurz, schüttelte aber schließlich den Kopf.
"Ah...halt. Doch, da war ja noch was...die Werbeprospekte...hast du dir darüber schon Gedanken gemacht?"

Warum hatte er nur gewusst, dass das kam? (8)) Also setzte er sich wieder zurück und nickte. "Nur um noch einmal sicher zu gehen, es ging um die Regio und um CCAA?"

Schmunzelnd nickte ich.
"Was CCAA angeht, das kannst du vielleicht auf einen der dortigen Magistrate abschieben.", schlug ich zwinkernd vor.

"Na da bin ich beruhigt," grinste er und suchte dann eilends die Wachstafel, die er wohlweislich mitgenommen hatte heraus. "Nun, sehen wir mal, ob das Deinen Anklang findet," meinte er und reichte sie ihr rüber:

Er musste gestehen, dass er selber, bis auf ein oder zwei kleineren Abschnitten nicht wirklich damit zufrieden war. Aber vielleicht konnte sie ja was mit anfangen.

Tststs, hatte sie dabei und sagte nichts, der Chelm
Ich nahm die Wachstafel entgegen und legte, wie immer, beim lesen die Stirn in Falten.

"Hm...karg und unwirtlich im Norden...ich glaube, das würde die Leute eher abschrecken.", meinte ich schmunzelnd. "Hm...hier und da noch ein bisschen abgeändert...aber im Prinzip passt es schonmal."