“Bürgerinnen und Bürger Roms!
Hier stehe ich vor euch, in der weißen Toga Candida, und erkläre meine Kandidatur zum Praetor. Ich werbe hiermit um euer Vertrauen und um eure Stimme.
Viele von euch werden meinen Namen bereits kennen. Er lautet Lucius Aelius Quarto und ich diente euch, dem Kaiser und unserem geliebten Rom bereits in zwei Ämtern des Cursus Honorum.
Als Quaestor Principi habe ich seinerzeit die Kandidatenlisten für den Aufstieg in den Ritterstand geführt und ich habe die Chronicusa Romana – die über viele Amtszeiten vernachlässigt worden war – auf einen aktuellen, vollständigen Stand gebracht.
Als Aedilis Plebeii der Vorvergangenen Amtszeit bearbeitete ich die Akten der Wirtschaftsbetriebe und führte in Vertretung des Praefectus Annonae zeitweise die Armenspeisungen durch. Außerdem veranstaltete ich die Ludi Apollinares in Rom, an die sich der eine oder andere vielleicht noch erinnern kann.
Darüber hinaus bin ich seit ANTE DIEM VI ID AUG DCCCLV A.U.C. (8.8.855/102 n.Chr.) Vollmitglied des Senats und bereits seit ID MAR DCCCLV A.U.C. (15.3.855/102 n.Chr.) Mitglied der Curia Provincialis Italia. In beiden Gremien habe ich jederzeit nach besten Wissen und Gewissen und zum Wohle Roms und seiner Bürger gewirkt.
Nun strebe ich das Amt des Praetors an.
Warum?
Weil Rom in der kommenden Amtszeit einen objektiven, sachlichen und überparteilich handelnden Richter braucht. Weil ich glaube, dass ein Praetor vordringlich seiner ureigensten Aufgabe nachkommen sollte, nämlich der Rechtsprechung und nicht der Strafverfolgung. Denn das soll Aufgabe der dafür zuständigen Einrichtungen, namentlich der Cohortes Urbanae, der Vigiles und in bestimmten Fällen auch der Cohortes Praetoriae bleiben.
Wählt mich und ich werde meine ganze Kraft dafür einsetzen, dass Rom unvoreingenommene Prozesse und gerechte Urteile erlebt.
Kein Mensch ist vor Fehlern gefeit, selbstverständlich auch ich nicht. Doch ich will mich mit ganzem Herzen um die drei bereits genannten Eigenschaften bemühen, die meiner Meinung nach die Amtszeit eines Praetors prägen sollten: Objektivität und Sachlichkeit und Überparteilichkeit.
Wenn ihr mir das zutraut, dann bitte ich euch, gebt mir eure Stimme.“