Gehüllt in die Toga Candida bestieg Commodus die Rostra. In ihm stieg eine leichte Nervosität auf, die er jedoch herunterschluckte. Einen Moment später erhob er seine Stimme:
„Salvete Bürger Roms!
Da es anmaßend von mir wäre zu vermuten, dass mein Name hier in Rom bekannt ist, oder dass ihr mit ihm große Taten assoziiert, möchte ich meinen bescheidenen Namen kurz nennen. Ich bin Gaius Prudentius Commodus und diene dem Imperium und dem Volk Roms zur Zeit auf dem Posten des Comes der Regio Germania Inferior.
Der Grund, warum ich hier und heute vor euch trete dürfte nicht allzu schwer zu erraten sein. Wie einige andere schon vor mir, möchte ich meine Kandidatur für eines der Quaestorenämter bekannt geben. Ich stimme mit meinem hoch geschätzten Mitkandidaten Lucius Annaeus Florus überein, dass es nicht von essentieller Wichtigkeit ist, welcher der vier Quaestorenposten mir hoffentlich überantwortet wird, sondern dass es wichtiger ist, dass ich bereit bin mein Bestes für Rom zu geben, egal auf welchem Posten ich dienen darf.
Ich will euch nicht mit allzu großen Vorträgen langweilen, welche Aufgaben den einzelnen Quaestoren zufallen, da dies dem Volke Roms sicherlich bekannt ist. Wenn andere Kandidaten es für wichtig halten, welche Aufgaben die Quaestoren erfüllen, so sollen sie über diese reden.
Anstatt einer Aufgabenbeschreibung will ich euch lieber versichern, dass ich in jedem Quaestorenamt, sollte ich denn gewählt werden, pflichtbewusst und verantwortungsvoll Alles mir Mögliche für Rom geben werde. Dass ich keine Mühe scheue und auch nicht vor neuen und unbekannten Situationen zurückschrecke, um meine Arbeit gut und zur Zufriedenheit aller zu erledigen zeigte sich bisher in meiner Laufbahn. So diente ich dem Imperium und dem römischen Volk stets dort, wo man mich brauchte. Ob als Duumvir in Tarraco, Magister Scriniorum oder Comes in Germania Belgica und Germania Inferior oder als Mitglied der Provinzcurien von Hispania und Germanien. Und auch als Quaestor werde ich mit vollem Eifer die Arbeit dort anpacken, wo sie anfällt.
Mein Ziel hierbei ist nur, Rom und dem Imperium so gut ich es vermag zu dienen. Darum bitte ich um eure Stimme.“
Die Nervosität hatte mit jedem Wort nachgelassen, und so stand Commodus nun ruhig da und lies den Blick durch die Bürger schweifen.