Audienz beim König

    Der Praefectus Praetorio traf ein mit einigen ausgesuchten Prätorianern (und etlichen anderen in Zivil, doch das mußte niemand wissen :D). Zwei seiner Begleiter legten die Waffen ab, die anderen warteten vor dem Praetorium. Nichts konnte die Beziehungen zwischen zwei Ländern mehr stören als Waffen in einem solchen Gebäude.


    Ein Lakai, der Hungaricus skeptisch anschaute, fragte ihn nach seinem Begehr.


    Bringt mich zu eurem König. Schnell! Es eilt!

    Salve. Sei unbesorgt, die Männer hier sind ohne Waffen und meine Soldaten warten vor dem Praetorium und dürfen auf meine Anweisung hin dieses Gebäude nur dann bewaffnet betreten, wenn du es erlaubst. Der Grund meines Erscheinens ist folgender: Wir haben Kunde davon, daß sich ein Mann namens Publius Cornelius Scipio hier im Praetorium befindet.


    Hungi räusperte sich, dämpfte seine Stimme und beugte sich zum König vor.


    Der Mann ist ein gesuchter Hochverräter. Seine Festnahme erfolgt auf höchstem Befehl. Sofern du ihn nicht Asyl gewährt hast, bitte ich dich, ihn uns zu übergeben.

    Etwas beunruhigt hörte ich ihm zu.


    Aha, so ist das. Nun ja, ich habe noch niemandem Asyl gewährt, aber ich weiss, dass jemand in dem Raum dort auf mich wartet.


    Ich zeigte auf die Tür.


    Wenn du nichts dagegen hast, so werde ich mich erst einmal mit ihm unterhalten, bevor ich meine Entscheidung treffe.

    Etwas enttäuscht nickte Hungaricus.


    Natürlich, ich verstehe das. Aber ... er räusperte sich erneut ... es würde den Beziehungen unserer Länder sicher nicht schaden, wenn wir in dieser... nun ja... prekären Situation zusammenarbeiten würden.

    Das ist mir absolut klar, aber ich bin Diplomat, du Soldat. Wir sehen die Sache vermutlich nicht aus demselben Blickwinkel. ;)


    Ich werde vorsichtig sein. Du kannst ja deine unbewaffneten Männer vor der Türe postieren. ;)


    Dann verschwand ich in einem andern Raum, um von der entgegengesetzten Seite zu meinem Gast zu gelangen, so dass er nicht gleich ahnen würde, mit wem ich gesprochen hatte.

    Nach einiger Zeit kam ich wieder zurück zu Hungaricus.


    Also, der Mann ist da im Saal. Ich habe ihm gesagt, dass ich gemäss dem Staatsvertrag ausliefern muss, habe ihm aber versprochen, dass ich bei meinem Freund dem Kaiser ein gutes Wort für ihn einlegen werde, wenn er sich nun verhaften lässt.

    Ich überlegte erst einen Moment. Immerhin war es zwar mein Haus, aber ihr Gesetz, das galt.


    Ja, ok, in diesem Fall dürfen sie das.


    Dann ging ich zur Tür.


    Auf 3? Eiiiiins .... Zweeeeiiiiii .... Dreeeiiiii!!


    Ich riss den Türflügel auf und die Prätorianer stürzten sich an mir vorbei in den Raum.

    Bevor jedoch die Prätorianer reinstürzten, schauten sie ein wenig merkwürdig auf den König, der da vor ihnen anzählte.


    Dann liefen sie hinein... in einen leeren Raum.


    Die Soldaten schauten ein wenig verwirrt und machten sogleich Meldung. Hungaricus spürte die Wut in sich aufsteigen.


    Na los! Worauf wartet ihr denn noch? Sucht ihn gefälligst!


    Die Soldaten standen stramm und liefen sogleich auseinander...

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