[Templum] Mercurius

  • Schnell nickte Arria und lächelte ihn noch einmal an, ehe sie langsam vortrat, noch einen schnellen, unsicheren Blick auf die Statue, ehe sie langsam und vorsichtig die Früchte auf die Kohlen legte und wartete, bis sie verbrannt waren, ehe sie die nächsten Früchte opferte.


    Erst, nachdem alle Teile verbrannt waren, drehte sie sich zu Imperiosus um und lächelte ihn sanft an.

  • Er nickte nun bestätigend.
    Trat näher zu ihr und sprach leise.


    "Jetzt wirst du ihm danken. Ihm danken für die sichere Überfahrt, für den Schutz, den er uns gab. Dafür legst du dir den Zipfel deines Gewandes über dein Haupt, um konzentriert zu sein. Lass dich von Nichts und Niemanden ablenken, denke nur an Mercurius und deine Danksagung. Doch wähle deine Worte mit Bedacht, denn Mercurius ist Herr der Beredsamkeit und der Kunst des Redens allgemein. Drücke dich präzise und genau aus, mache ja keinen Fehler."


    Danach nickte er ihr lächelnd zu und gab ihr einen Kuss auf die Stirn.
    Er war sich sicher, dass sie die Danksagung hinbekommen würde, dass sie es konnte.
    Er entfernte sich ein wenig von ihr, um sie ja nicht zu stören und verweilte mit gesenktem Haupt, um auch ja konzentriert zu sein.

  • Arria war nun WIRKLICH verunsichert. Sie durfte keinen Fehler machen - aber jetzt machte sie doch bestimmt einen! Warum nur wollte er unbedingt, dass sie es machte. Sie hatte doch keine Ahnung von sowas! Sie hatte gerade erst mit ihrer Ausbildung angefangen.


    Innerlich seufzte sie mitleidserregend auf, ehe sie das tat, was Imperiosus gesagt hatte. Sie legte die Handflächen aneinander, nicht, weil es eine religiöse Geste gewesen wäre, sondern weil der leichte Druck, wenn sie sie zusammen presste, half, die richtigen, weisen und beredten Worte zu finden. Lange sagte sie nichts, sondern horchte nur in sich hinein, um zu finden, was sie suchte und die richtigen Worte herauf zu beschwören, die Mercurius (und auch Imperiosus) zufrieden stellen würden.


    "Großer Mercurius! Für die sicherer Überfahrt, die du uns gewährt, danken wir, Titus Iulius Imperiosus, dein Sacerdos, und Petronia Arria, die der Ceres dienen wird. Wir danken für die schützende Hand, die du über uns hältst, die allen Schaden von uns fern hält und unser gemeinsames Glück vollkommen macht."


    Arria hielt inne und wartete einen Moment, ehe sie weiter sprach. Sie wusste nicht, ob sie eine Bitte an den Gott richten durfte, von einer Bitte hatte Imperiosus nichts gesagt, aber sie tat es dennoch.


    "Großer Mercurius! Bitte sieh nicht auf mich, Mercurius, sondern beschütze vor allem Imperiosus, den Mann, der dir dient und den ich liebe. Ich diene nicht dir, sondern Ceres, dennoch hoffe ich, dass du meine Bitte erhöhren wirst", meinte sie ruhig und fest, ehe sie den Blick senkte und still verharrte, in einer stummen Andacht.


    Eine ganze Weile später strich sie den Stoff vom Kopf und atmete einige Male tief durch, wagte aber nicht, sich umzudrehen und Imperiosus anzusehen. Sie sah schon das schockierte Gesicht. Wie konnte eine Discipula wagen, eine Bitte an seinen großen Gott zu stellen! Das war es, was jetzt kommen würde, da war sie sich sicher - zumindest fast.

  • Imperiosus schüttelte den Kopf als er von Arrias Eigenwillen überrascht wurde.
    Er bat sie doch nur eine Danksagung zu vollziehen, keine Bitte.
    Die Bitte wollte er sich aufsparen, selbst opfern.
    Enttäuscht blickte er in den Korb hinein, wo noch ein paar Früchte lagen.
    Wandte sich dann wieder Arria zu und lächelte sie freundlich an.
    Sprach aber noch schnell, bevor sie die letzten Worte gesagt hatte.


    "Wende dich nach deinem Gebet nach rechts um es zu beenden."


    Und als sie auch das vollzogen hatte umarmte er sie gab ihr einen Kuss.


    "Alles richtig gemacht, meine Liebe."


    Mit Bedacht ließ er sie das Opfer zelebrieren.
    Denn sie brauchte Erfahrung, Erfahrung, die sie wohl nur später mit ihrer Lehrerin aufholen würde, dennoch war es für sie von Vorteil schonmal ein Opfer unter den Augen eines Sacerdos vollzogen zu haben.
    Vielleicht wäre sie damit ihren Mitschülern ein Stück voraus.

  • Arria tat, wie ihr geheißen und lächelte ihn dann trotz seines Lobes an. Irgendwie sah er enttäuscht aus, auch wenn er es zu verbergen versuchte, ganz gelang es ihm nicht. Sie seufzte leicht und wandte sich dann mit ihrem Blick dem Ausgang zu.


    "Ich lasse dich mit deinem Gott noch einen Moment alleine", meinte sie leise, blickte ihn kurz an und ging langsam auf den Tempelausgang zu. Direkt vor dem Ausgang lehnte sie sich an eine Säule und genoss die sanfte Sonne, die sie beschien und wärmte, während sie auf Imperiosus wartet.

  • Sie hatte es irgendwie gemerkt und bevor er noch etwas sagen konnte wandte sie sich auch von ihm ab.
    Beunruhigt und besorgt schaute er ihr nach. Vielleicht hatte er ja etwas Falsches gesagt, doch das konnte nicht sein. Doch vielleicht war sie selber enttäuscht, verunsichert, er wusste es nicht.


    Als sie nun aus seinem Blickfeld verschwand sah er zur Statue herauf.


    "Frauen, ich verstehe sie nicht, Mercurius. Eine schier geheimnissvolle Welt, die sie uns da liefern. Vielleicht geht es dir mit Ceres genauso, ich hoffe jedoch, dass dies bei euch unsterblichen Göttern anders ist."


    Obwohl er stark zweifelte, ob Unsterblichkeit reichen würde um diese Geschöpfe endlich verstehen zu können. Diese Geschöpfe, so fremd und unverständlich, und doch konnte er ohne Arria nicht leben.
    Vielleicht ein Zauber, den die Frauen seit vielen Menschenleben hüten, um Männer zu sich zu ziehen.


    Aber dafür war er nicht hier, nicht um mit Mercurius über Frauen zu spekulieren, wobei das sicherlich ein einseitiges Gespräch werden würde.
    Er kniete sich vor der Statue hin und berührte Diese leicht.
    Dann stand er auf, nahm die Früchte aus dem Korb und verbrannte sie behutsam nacheinander auf der glühenden Kohle.


    Wandte den ritus patrius an, um völlige Konzentration zu erlangen. Kniete wieder vor der Statue.


    "O, Mercurius, großer Gott und mein Herr. Ich bitte dich, nunmehr, als Schutzherr der Reisenden, deine behutsame Hand über mein Haupt zu legen. Ich bitte dich meine Überreise nach Italia zu behüten, mich vor allen Gefahren zu bewahren. Erweise mir diesen Dienst, wende dich an Neptun, versichere mir eine ruhige und sichere See, O Mercurius, meine Bitte erreiche dich, die Opfergaben schenke ich dir als Zeichen meiner Ergebenheit. Dein Diener bitte um deine Beachtung."


    Nachdem er die Bitte aussprach, wandte er sich nach rechts und beendete somit das Ritual.
    Nahm den Korb und ging in das Tempelinnere, wo er Diesen einem Tempeldiener übergab.
    Danach begab er sich zum Ausgang, wobei er der Statue noch einen Blick und ein Lächeln schenkte.


    Dort, am Ausgang, fand er Arria an eine Säule gelehnt, mit verschlossenen Augen. Sie schien die warmen Lichtstrahlen zu genießen und Imperiosus konnte sich nicht zurückhalten.
    Er schlich sich langsam an und küsste sie plötzlich, jedoch voller Hingabe auf ihre weichen Lippen.

  • Es kam ihr unglaublich kurz vor, bis Imperiosus sie scheinbar wachküsste, doch in Wirklichkeit war eine ganze Weile vergangen, wie ihr der Stand der Sonne verriet. Sie legte ihre Arme um ihn und lächelte ihn an, ehe sie das Wort an ihren Geliebten richtete.


    "Wird er dir Schutz gewähren?", fragte Arria leise und küsste ihn sanft.

  • Bereitwillig ließ er sich wieder küssen, um ihre wiechen Lippen spüren zu können. Er würde das nach seiner Abreise voller Schmerz vermissen.


    "Ich habe keine negative Einwende gespürt, also sollte mir Mercurius eine sichere Überfahrt gewähren."


    Er fragte sich jedoch woher sie das nun wieder wusste. Hatte sie solch ein gutes Gehör?
    Wohl kaum.
    Er schob es wieder auf die unerklärlichen Dinge der Frauen und lächelte sie an.


    "Komm, lass uns gehen, ich möchte meinen letzten Tag noch mit dir verbringen, nur mit dir."


    Voller Zärtlichkeit küsste er sie und nahm sie in den Arm.
    Danach ginge die Beiden auch schon los.

  • Nach seiner glücklichen Rückkehr nach Hispania, war Ravus in einem der prachtvollen römischen Tempel eingekehrt um den Göttern ein Opfer dar zu bieten und für seine heile Rückkehr zu danken.

  • Ich schlenderte wieder über den Platz und erkannte in der Nähe des Mercuriustempels den Onkel meines Adoptivvaters. Lächelnd ging ich auf ihn zu und fragte in die Stille:


    "Kann ich dir helfen?"

  • "Dann bist du bei mir richtig. Ich bin die Oberpriesterin hier in Hispania, Ravus!"


    zwinkerte ich dem Onkel meines Adoptivvaters zu.


    "Unser Mercuriuspriester ist leider erkrankt, daher würde ich dir bei deinem Opfer zur Seite stehen. Hast du schon eine Vorstellung davon, was du opfern möchtest?"

  • "Du könntest Speisen opfern oder auch einfach eine Votivgabe in Form einer Statue von Stiefeln des Mercurius. Wonach wäre dir? Was würdest du gerne dem Gott opfern, was ist dir wichtig?"

  • "Hier im Tempelbezirk bieten ebenfalls einige Händler ihre Waren feil. du kannst auch bei ihnen jene notwendigen Besorgungen machen.Sie haben ein großes Sortiment und bei ihnen sollte man sichergehen können, dass sie den Göttern angemessen sind!"


    lächelte ich und wies in eine Richtung vom Tempel fort, wo man auch einen Stand mit einem frierenden Händler erkennen konnte der sicherlich nahezu flehend in die Gegend starrte.

  • Ravus kramte einige Sesterzen hervor und ging zu den Händlern, dort kaufte er exotische Früchte, welche er den Göttern opfern wollte, nach nur kurzer Zeit kehrte er zu der jungen Frau zurück, "Mein Kind ich habe alles Nötige beschafft, laßet uns nun zur Tat schreiten."

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