Sella Curulis des Praetor Urbanus [alt]

  • "Ob der Consul weiter tragbar ist, oder nicht hat alleine der Kaiser zu entscheiden!"


    Beziehungsweise die Götter, die ja schliesslich beleidigt worden waren.


    "Wie ich sehe seit ihr allerdings sehr empört, über diesen Sachverhalt... nunja, dann wird es wohl zur Klage, sobald die Immunität des Consuls endet. Kannn ich sonst noch etwas für euch tun?"

  • "Natürlich. Die Sache ist ernst und wenn es alleine nach mir ginge, müsste die Immunität des Consuls aufgehoben werden und dieser ohne Aufschub vor Gericht gestellt werden! Er hat Rom und alle Römer beleidigt! Hat die Ehre unserer Ahnen beleidigt, so auch die aller Aurelier bis in Gegenwart! Ich bin erzürnt und erbost! Es ist eine Frechheit sondergleichen was sich dieser Idiota in Amt und Würden geleistet hat ohne den Kopf dabei zu verlieren! Wer weiß ob seine Äußerungen auf der Rostra, ich zitiere aus dem Gedächtnis: 'Vor ca. 807 Jahren traf ein Haufen Banditen in Mittelitalien ein, der von zwei Brüdern Namens Romulus und Remus angeführt wurde. Sie raubten den benachbarten Völkern Land und Frauen und gründeten ihren eigenen kleinen Banditenstaat. Irgendwann begründete Romulus eine gute alte römische Tradition, indem er seinen Bruder ermordete. Wäre dies anders gekommen, würden wir heute wahrscheinlich in einer Stadt Namens Rem leben.' nicht Nacharmer auf den Plan rufen und Roms Grundfeste weiter in Zweifel ziehen auf das wir uns plötzlich im Bürgerkriege wiederfinden!!! Prätor, ich bin erschüttert, und die Anklage die wir, die ich vorbringe, schwer, denn nach mir wiegt Volksverhetzung schwerer als der Mord an einem einzelnen Römer, denn der Consul mordet geistig unsere Ahnen!"

  • Sim-Off:

    Avarus wurde schon im Senat bestraft, darum sehe ich keinen Sinn darin noch zum Kaiser zu gehen, da dies schon im Senat vollzogen wurde. Meine Anklage ist persönlich, also Eugenius, Durus, wenn ihr wollt könnt ihr zum Kaiser gehen. Doch Furianus wird nur in privater Sache klagen. :)


    Furianus hörte sich die Argumentation des Aureliers an und nickte ihm zu, wollte jedoch nicht zum Kaiser aufgrund dieser eschwerde gehen, da ihm klar war, dass dies schon bestimmt Unzählige Empörer gemacht hatten und der Kaiser dies wohl doch schon als störend empfinden mag.


    "Preator, ich stimme Aurelius Eugenius zu, doch bleibe ich bei meiner privaten Anzeige wegen übler Nachrede. Aber nun entschuldigt mich bitte, ich habe zu tun."


    Und er wandte sich von ihnen ab und schritt zur Tür. Ein letztes Mal drehte er sich in die Richtung der Anwesenden.


    "Valete und mögen die Götter mit euch sein."


    Er verließ das officium.

  • Sim-Off:

    Der Senat kann gerne machen was er will. Dem Eugenius reicht das aber nicht. Immer hin richtete sich die Rede gegen ganz Rom. Außerdem geht es nicht alleine um die Rede, sondern auch die Auswirkungen dieser


    "Möge Fortuna mit Dir sein, Flavius Furianus. Valete"


    Eugenius holte aus um eine Reihe an §§ aufzuzählen die seiner Meinung nach auf den Sachverhalt der Rede des Consul Germanicus Avarus und dessen Wirkung zutrafen.


    "Prätor, meine Argumentation in dieser Sache stützt sich durch folgende Paragraphen:


    § 83 Beleidigung
    § 84 Üble Nachrede
    § 64 Hochverrat
    § 69 Verunglimpfung des Imperator Caesar Augustus
    § 70 Staatsfeindliche Verunglimpfung von Reichsorganen
    § 72 Landesverrat
    § 102 Öffentliche Aufforderung zu Straftaten
    § 105 Volksverhetzung"

  • Sim-Off:

    Ich weiß, dass ich schon weg sein müsste, doch will ich mich noch hier Einiges richtig stellen, bevor es wieder diskussionen gibt:
    105 = Ja
    102 = Nein (Avarus hat keinen zu einer Tat aufgefordert, keinen direkt.)
    72 = Ja
    70 = Nein (Er hat keinen Magistraten direkt verunglimpft, es gelten dafür die Paragraphen 83/84)
    69 = Ja
    64 = Nein (Er hat dies niemals behauptet)
    83/84 (gehören zusammen, da sie doch ähnlich sind) = Ja

  • Sim-Off:

    @Furianus: Das wollt ich gerade darlegen, dafür ist der Prätor doch da;)


    Geduldig hörte sich der Praetor Urbanus die Rede des Aureliers an und auch wenn er an mancher Stelle am liebsten losgelacht hätte, behielt er eine stoische Miene bei, sagt kein Wort und erwiderte nur die Verabschiedung des Patriziers Furianus, bevor er sich die Paragraphenaufzählung von Eugenius antat.


    "Eure, verständliche, Empörung in dieser Sache ehrt euch, Patrizier. Aber auch euch kann ich nur erklären, dass es nicht in der Macht dieses Gerichtes liegt Anklage gegen den Consul während seiner Amtszeit zu erheben. Wendet euch an den Imperator, wenn ihr glaubt, dass der Consul wirklich gegen die Gesetze verstoßen hat, die ihr gerade aufgezählt habt."


    Eine kurze Pause dann fuhr Victor einen Tick schärfer fort.


    "Ich würde euch allerdings empfehlen, euch nochmal in Ruhe Gedanken zu machen über die vermeintlich gebrochen Paragraphen. Ausser einem möglichen Verstoß gegen §69 erscheint mir nämlich der Rest nicht sonderlich sinnvoll oder dazu geeignet den Kaiser zu einer Amtsenthebung zu bewegen."

  • Heute war mal ein etwas spannenderer Fall dran; davon zeugte auch die Menschenmenge, die sich um die Anklage und den Angeklagten gesammelt hatte. Es ging um eine "leichtlebige" Dame, die von ihrem Liebhaber verlassen wurde und ihn jetzt beschuldigte sie zum einen um eine erkleckliche Summe an Sesterzen erleichtert zu haben und sie dann auch noch umbringen hatte wollen, indem er mit genau jenem Geld ein paar Sklaven der besagten Dame bestach und diese ihr Gift ins Essen taten.


    Dass ihr irgendwas nicht gut bekommen war, sah man der Römerin auf jeden Fall an und dass sie nicht bei bester Gesundheit war, bewies sie auch schon, als ihr Anwalt gerade mit seinem Eröffnungsplädoyer beginnen wollte, und sie mit einem theatralischen Stöhnen aus den Sandalen kippte.


    In Anbetracht dessen, dass der Tag sowieso schon vorangeschritten und mit der Klägerin jetzt auch eine wichtige Zeugin der Anklage der Ohnmacht anheim gefallen war, beendete der Prätor Urbanus die Sitzung vorerst.


    "Wir sehen uns morgen wieder hier, aber dann soll die Dame bitte in einem Stuhl sitzen bleiben, nicht dass sie noch schmerzhaft hinfällt und ihren wichtigen Körper, äh wichtige Körperteile,... nunja sie sich blaue Flecken holt. Vale!"


    Victor sprachs und verschwand mit seinen Liktoren aus der Basilica richtung Thermen.

  • Gerade noch mit der langwierigen Vorbereitung für den vorliegenden Fall beschäftigt, blickte der Praetor Urbanus von den Dokumenten hoch, als er jemanden klopfen hörte.


    "Ja, bitte!"

  • "Salve! Tja, worum genau geht es denn genau bei der Erbsache?"


    Victor musterte Sebastianus und verschränkte dann seine Hände, bevor er sie auf der Schreibtischplatte vor sich ablegte.

  • "Ah, das erleichtert die Sache schonmal. Gut, ich stell euch eine Urkunde aus, die euch als nächsten Agnaten und Erben eures Bruders bestimmt. Damit solltet ihr dann zu den Aedilen gehen und euch das Erbe aushändigen lassen."


    Kurz nachdem er angefangen hatte das Dokument auszustellen, hielt der Praetor aber wieder inne.


    "Der Name eures Bruders wäre noch wichtig..."

  • Victor nickte kurz, dann schrieb er den Namen auf das Dokument.


    Probatio hereditatis


    Hiermit wird Lucius Sabbatius Sebastianus bestätigt, dass er nächster Verwandter des Publius Sabbatius Marcellus und damit nach Tafel 5 Abschnitt 4 des Zwölftafelgesetzes der Erbe dieses Mannes ist. Das Familieneigentum ist ihm somit zur freien Verfügung auszuhändigen.


    Gaius Octavius Victor
    Praetor Urbanus



    Nachdem auch dieses Stück Pergament gesigelt worden war, händigte Victor es an Sebastianus aus.


    "So, hier wäre es dann. Kann ich sonst noch etwas für dich tun?"

  • Sebastianus nickt und nahm Das Pergament.


    Ich danke euch vielmals für eure schnelle Hilfe. Mehr hatte ich nicht auf dem Herzen!


    Sebastianus wollte sich grade verabschieden als ihm etwas einfiel.


    Nun da ist vielleicht doch etwas.


    Sebastianus wirkte nachdenklich.


    Ich weis nicht ob ich da bei euch richtig bin aber ich dacht schon lange über ein Testament nach, welches meinen Besitz regelt wenn mein Leben einmal vorbei sein sollte. Kann man diese bei euch machen?

  • Zitat

    Original von Lucius Sabbatius Sebastianus
    Nun da ist vielleicht doch etwas.


    Sebastianus wirkte nachdenklich.


    Ich weis nicht ob ich da bei euch richtig bin aber ich dacht schon lange über ein Testament nach, welches meinen Besitz regelt wenn mein Leben einmal vorbei sein sollte. Kann man diese bei euch machen?


    Auf diese Frage schüttelte Victor den Kopf.


    "Nein, das Testament müsst ihr schon selber machen und dann am Besten bei den Vestalischen Jungfrauen hinterlegen. Ihr könnt mich aber gerne um Rat fragen, wenn ihr nciht wisst, ob euer Testament dem gültigen Recht entspricht."

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