Ein von Livia dazu angehaltener Scriba betritt den Besprechungsraum und sieht nach dem Rechten. Der Raum ist frei und so lüftet er erst einmal gründlich, klopft die Polster ein wenig auf, rückt die Stühle zurecht und versorgt den Tisch mit zwei frischen Kannen Wein und Wasser, sowie zwei sauberen Bechern. Anschließend sieht er sich noch einmal zufrieden um und macht sich vor Ankunft der beiden Aediles wieder aus dem Staub.
[Conventus] Aediles
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Gemeinsam mit Livia betrat Livianus das Besprechungszimmer und setzte sich an das eine Ende des Tisches.
"Also meine Liebe! Was kann ich für dich tun?"
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Livia setzt sich auf den anderen Stuhl und breitet die Unterlagen auf dem Tisch aus.
"Ich möchte gerne, dass du dir das hier einmal ansiehst..."
Sie zieht einige Übersichten von verschiedenen Konten hervor und legt diese vor Livianus hin. Einen prüfenden Blick wirft Livia noch auf ihren Notizzettel. Dann deutet sie an einige Stellen auf den Übersichten und auf verschiedene Beträge.
"Hier, hier und hier... Zum Beispiel... Kommt dir das nicht auch ein wenig merkwürdig, um nicht zu sagen verdächtig, vor?"
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Livianus studierte die Unterlagen. Vater hatte ihm viel über Zahlen und dem Umgang mit ihnen beigebracht – dies kam ihm nun zu gute.
„Hmm…. das ist doch….. ich kann das gar nicht…..glauben!“
Er sah kurz zu Livia auf, dann sah er wieder fassungslos auf die vor ihm liegenden Schriftrollen und überprüfte noch einmal die Zahlen des Kontos - Eingänge und Ausgänge.
„Wenn das stimmt……. Livia…… ist dir klar was das bedeutet. Das könnte einen Skandal auslösen.“
Er lehnte sich zurück und sah Livia an.
„Was machen wir? In solch einen Fall müssen wir eigentlich den Senat informieren.“
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Livia seufzt innerlich. Da haben sie das Amt gerade erst angetreten, und schon stoßen sie auf derart massive Ungereimtheiten. Sie nickt Livianus mit ernster Miene zu.
"Ja, das müssten wir wohl... Aber wir sollten die Angelegenheit vorher noch genauer prüfen und vielleicht auch die weiteren Bewegungen der Gelder überwachen. Sobald wir die Sache an die Öffentlichkeit tragen, werden die Betreffenden immerhin gewarnt sein und versuchen sich ein Alibi zu verschaffen oder gar Spuren zu verwischen. Vielleicht haben wir auch noch etwas übersehen. Wir müssen auf jeden Fall alle Konten ermitteln, die mit diesen Vorfällen zu tun haben..."
Sie überlegt kurz.
"An wen sollen wir mit dem Bericht denn anschließend herantreten? Von uns ist schließlich keiner im Senat vertreten... Ich könnte Senator Vinicius Hungaricus, meinen Verlobten, darauf ansprechen, oder aber meinen Gastgeber, Senator Flavius Felix..."
Fragend blickt sie ihren Kollegen an.
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Livianus krazte sich am Hinterkopf.
"Das ist keine leichte Entscheidung. Vielleicht sollten wir uns direkt an den Princeps Senatus oder den Imperator wenden. Immerhin geht es hier nicht um irgendjemanden."
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"Ich finde, wir sollten den Imperator zu diesem Zeitpunkt noch nicht damit belästigen. Falls die Beweise sich nicht erhärten sollten, wäre es nur unnütze Zeitverschwendung für ihn. Zudem halte ich den Senat in diesem einen, speziellen Fall auch eher für den richtigen Ansprechpartner, auch von der Ordnung in den Codices her. Aber ich denke, du hast recht. Wir sollten uns direkt an den Princeps Senatus wenden, dann hat auch alles seine Richtigkeit."
Livia zieht noch ein paar weitere Dokumente heran.
"Diese Buchungen hier sollten wir uns auch noch einmal genauer ansehen. Leider haben wir ja keine Einsicht in die Konten, bei denen das Geld gelandet ist... Vielleicht könnte uns die Verwaltung vor Ort da weiterhelfen? Schließlich wäre es vor allem auch in deren Interesse...."
Sie seufzt.
"Lust und Zeit für eine Reise habe ich eigentlich nicht. Meinst du, dass es ausreicht ihnen einen Brief zu schicken? Oder sollten wir einen Prüfer hinschicken? Durch einen Brief könnten die Täter vorgewarnt werden..."
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Livianus überlegte wieder.
"Wir sollten einen Prüfer hinschicken. Das ist bestimmt besser. Einer der Quaestoren sollte sich dafür eignen."
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Livianus überlegte kurz.
"Oder warte! Wir sollten zu deinem Verlobten, den Praefectus Praetorio gehen. Er darf auch Privatkonten einsehen. So könnten wir den Geldfluss weiterverfolgen."
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"Oh... Tatsächlich? Ja, dann wäre das vermutlich die einfachere und schnellere Lösung. Darf er uns denn überhaupt darüber Auskunft geben? Prinzipiell ist die Sachlage wohl ohnehin klar, da das Geld ganz offensichtlich nicht auf einem der Konten ist, auf die wir Einsicht besitzen. Auf einem anderen dürfte es sich korrekterweise nicht befinden..."
Livia überlegt kurz.
"Also gut. Fragen wir ihn. Wollen wir gleich aufbrechen, oder treffen wir uns zu einem späteren Zeitpunkt dort? Oh... Wir müssen auch noch den Bericht für den Princeps Senatus anfertigen. Soll ich mich später einmal dransetzen und ihn dir dann zur Durchsicht zukommen lassen?"
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"Ja, dann machen wir das so. Zuerst den Bericht an den Senat und dann gehen wir zu Hungaricus."
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"Sehr schön..."
Livia erhebt sich lächelnd und nickt ihrem Kollegen freundlich zu.
"Dann werde ich mich sogleich an die Arbeit machen. Wir treffen uns später vor der Castra Praetoria?"
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"Einverstanden."
Auch Livianus erhob sich und öffnete Livia dir Türe.
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