• Ich nickte zustimmend.


    "Aber schau, dort vorn, das Gebäude, es sieht wie ein kleines Pantheon aus. Lass uns mal nachsehen."


    Das Gebäude erinnerte wirklich an einen Tempelkomplex. Wer weiß, was sich noch dahinter verbarg. In Entdeckerlaune ging ich darauf zu.

  • Wir traten in das Gebäude ein. Es war wirklich ein Tempelkomplex, auch wenn er ziemlich vernachlässigt aussah.


    "Nun, einige Infrastrukturen sind schon gegeben, aber wir müssen dafür Sorgen, dass diese besser genutzt werden. Zunächst müssen wir zusehen, dass wir einen, besser mehrere Priester hierherbekommen. Tempel ohne mindestens einen Priester nützten uns gar nichts."

  • "Das ist wahr. Wir könnten einen Aushang machen."


    Ich bat Assindius um eine Wachstafel und notierte diese Feststellung.


    "Lass uns einmal schauen, ob es so etwas ie ein Amphitheater in Misenum gibt. Termen wären auch extrem wichtig. Gerade der Adel hält große Stücke auf Bildung, Geselligkeit und Kräftigung von Geist und Körper."

  • "Ich glaube, wir haben uns verlaufen", bemerkte ich stirnrunzelnd. "Von hier aus sieht man bereits die Stadtmauer."


    Irrtum, ich kannte mich kein bisschen aus. Zum ersten Mal weilte ich in Misenum.


    "Wir sollten für Misenum einen Stadtplan entwerfen und wichtige Gebäude dort einzeichnen. Assindius, du als germanischer Pfadfinder, wo müssen wir denn jetzt lang, um in das Stadtinnere zu kommen.?"

  • Ich schüttelte den Kopf. Die Herrschaften würden zu Hause nicht einen Tag überleben, wenn sie schon in der Stadt die Orientierung verlieren. Das wird eine weitere Heldentat. Immer gut einen Germane dabei zu haben.


    „Wir müssen erst nach rechts und dann wieder rechts, Herrin, dann einige Schritte gradeaus und dann sind wir wieder bei den Tempel. Ich kenn den Weg zurück. Soll ich vor gehen?“

  • Wie gut, dass wir Assindius hatten. Ich lächelte erleichtert. Allerdings wusste ich nicht, ob mein Bruder über ähnlich gute Fähigkeiten verfügte. Ich traute ihm eine Menge zu und ja, so ein bisschen stolz war ich auch auf ihn.


    "Ja, gern, Geh bitte vor, Assindius."

  • "Ja Herrin.“


    Ich ging lächeld zwei Schritte vor den Herrschaften und sah mich wie immer genau um. Ich drehte mich öfter um, weil ich nicht wußte ob ich nicht zu schnell bin und zum andern, weil irgendein Gaunerarsch die Situation ausnutzen könnte. Wir gingen ein Stück und dann kamen auch schon die Tempel.


    „Herrin, hier sind schon die Tempelanlagen.“

  • Die Situation war mir etwas unangenehm auch wenn ich es nicht zeigte. Auch wenn ich Sklaven gut behandelte und sie nicht als Ware sah wie so manch anderer Patrizier, so hielt ich an alten Traditionen fest. Nach meiner Auffassung sollte ein Sklave in gebürendem Abstand seinem Herren folgen, nicht umgekehrt. Aber in dieser Situation gab es keine andere Möglichkeit.


    Wieder am Tempel angekommen sah ich meine Schwester an:


    "Ich habe eine Idee. Ich denke es ist besser wir lassen Assindius eine Liste von bereits vorhandenen Infrastrukturen erstellen und uns diese dann übergeben. Wir sollten indessen zur Curia zurückkehren und uns dort den anderen zu erledingenden Dingen widmen."


    Ich wartete nicht auf eine Bestätigung durch meine Schwester, sondern wandte mich dann sogleich zu Assindius:


    "Du hast meinen Vorschlag gehört. Sie dich bitte in der Stadt um und erstelle eine Liste, von bereits vorhandenen Infrastrukturen wie dem Tempel hier. Bring uns diese Liste dann bitte so schnell als möglich in der Curia vorbei."


    Dann drehte ich mich wieder zu meiner Schwester und fragte sie lächelnd:


    "Nun wollen wir?"


    Ich hielt ihr den Arm hin, damit sie sich einhaken konnte......

  • "Danke, Assindius."


    Aufmerksam verfolgte ich, was mein Bruder zu sagen hatte. Nun, mir gefielen Männer, die wussten, was sie wollten. Brachten sie es zudem so charmant wie Maxentius vor, erübrigte sich jeder Widerspruch.


    Mit einem Lächeln legte ich meine Hand leicht auf seinen Arm und ließ mich von ihm führen. Er würde schon wissen, wo es entlang ging.

  • Mittlerweile wusste ich wo es lang ging. Ich hatte mir den Weg nun richtig eingeprägt und würde mich in der Stadt wohl nicht mehr so schnell verlaufen. Auf dem Weg begann ich ein Gespräch mit meiner Schwester:


    "Ich habe heute früh erfahren, dass es keinen Gegenkanditaten für mich gibt, weder bei den Magistratswahlen, noch bei den Wahlen für die Provincia. Ich dachte du möchtest das wissen."


    Ein erleichtertes Lächeln überkam mich....

  • "Nun, ersteinmal hab ich vor Misenum auf vordermann zu bringen. Ich will dich als Magistrat nicht angreifen, :D aber momentan liegt hier in der Stadt noch einiges ziemlich im Argen. Dann als nächstes muss ich zusehen, dass ich Kontakte zu wichtigen Persönlichkeiten in Politik und Militär primär hier in Italia knöpfe. Und nicht zu vergessen, unsere Familienprobleme. Du weißt schon von was oder wem ich spreche. Dort gilt es auch noch etwas zu tun und alles wieder in Ordnung zu bringen."


    Mit entschlossener Miene sah ich Deandra an....

  • Tja, da stand ich nun mit den Wachstafeln. Die Herrin wusste doch das ich gar nicht schreiben kann. Aber es in Gegenwart des Herren zu wiederholen traute ich mich nicht, das hätte sicherlich nicht gut ausgesehen. Außerdem waren die beiden schon weg bevor ich etwas hätte sagen können. Wie soll ich denn jetzt bloß diese drecks Liste erstellen. Scheiße mit der Scheiße.


    Als die Herrschaften nicht mehr zu sehen waren und ich mich endlich ausgeflucht hatte überlegte ich was ich jetzt machen sollte. Ich sah mir die Griffel an und dann meine Pranke, das Teil würde ich nicht mal halten können, geschweige denn damit auf der Tafel rumkratzen. Mir kam da eine Idee. Wenn einer Sachen zum schreiben verkauft, kann der doch bestimmt auch schreiben. Ich ging also wieder auf den Markt und überredete einen der Händler am Schreibwarenstand mir zu helfen (ich wäre auch ziemlich sauer geworden wenn nicht und das bekam er zu spüren).


    Nett wie ich bin bedankte ich mich bei dem Mann und ging zur Curia zurück.

  • Zitat

    Original von Decimus Aurelius Maxentius
    "Nun, ersteinmal hab ich vor Misenum auf vordermann zu bringen. Ich will dich als Magistrat nicht angreifen, :D aber momentan liegt hier in der Stadt noch einiges ziemlich im Argen. Dann als nächstes muss ich zusehen, dass ich Kontakte zu wichtigen Persönlichkeiten in Politik und Militär primär hier in Italia knöpfe. Und nicht zu vergessen, unsere Familienprobleme. Du weißt schon von was oder wem ich spreche. Dort gilt es auch noch etwas zu tun und alles wieder in Ordnung zu bringen."


    Mit entschlossener Miene sah ich Deandra an....


    "Du kannst mich als Magistratus nicht angreifen, denn der war ich gerade einmal zwei Wochen lang. Zieht man die Reisezeit ab und errechnet, was übrig bleibt, dann ist in der Kürze der Zeit schon eine Menge in Gang gekommen."


    Natürlich hatte Maxentius Recht. Monatelang hatte sich hier nichts bewegt. Das musste sich ändern.


    "Ich werde helfen, damit in Misenum wieder Leben hinein kommt. Das Gespräch mit wichtigen Persönlichkeiten habe ich längst ebenfalls in Auge gefasst. Bereits von Mantua aus habe ich den Kommandeur der Militär-Academie Spurius Purgitius Macer angeschrieben und da du hier schlecht fort kannst, werde ich mich auf den Weg nach Germania machen.


    Und Maxentius, lass uns für eine Zeitlang Commodus vergessen. Mir ist das Herz schon aus anderlei Gründen schwer."

  • Etwas überrascht ob der plötzlichen gleichgültigkeit meiner Schwester gegenüber Commodus blickte ich Deandra an. Doch vermutlich hatte sie recht.


    "Nun gut, wie du meinst. Aber es ist wirklich an der Zeit dieser ansonsten wunderbaren Stadt Leben einzuhauchen. Als erstes habe ich die Religion ins Auge gefasst. Solange Sophus noch hier ist, möchte ich diesen Punkt als erstes behandeln, denn ich fürchte es wird nicht von all zu langer Dauer sein, dass ein so kompetenter Mann uns zur Seite steht. Als erstes habe ich vor wieder einen Priester in die Stadt zu bekommen, damit das religiöse Leben wieder in Schwung kommt.


    Dann ist es unerlässlich, dass ich mich um die Unterhaltung kümmere. Ein funktionierendes Amphitheater ist ebenso unerlässlich, um Bürger anzuziehen.


    Naja, jedenfalls werde ich in der nächsten Zeit nicht an Unterbeschäftigung leiden....." :]

  • Ich nickte, während Maxentius seine Pläne offenlegte. Alles gute und wichtige Dinge. Klar, zunächst die Religion und auf deren Fersen das Vergnügen. Ich schmunzelte. Das würde Maxemntius sicher gut hinbekommen.
    Unterbeschäftigung?


    "Weißt du eigentlich, dass du mich oft zum Lachen bringst. Manchmal kommen noch die Erinnerungen. Gerade die haben mir meinen Lachen geraubt, aber so nach und nach werde ich sicher wieder die Alte. Ich muss mich nur lange genug in deiner Nähe aufhalten. Und Assindius, der kann das auch. Was hältst du eigentlich von ihm?


    Ach und dann, was meinst du? Wäre nicht ein Scriba für dich recht schön? In Mantua würde keine Frau eingestellt werden. Weder als Magistrat noch als Scriba und schon gar nicht als Duumvir. Hier in Misenum ... ein Mann wäre mir lieber, aber ich habe damals mit dem Legatus Felix vereinbart, solange eine Frau konservativ eingestellt ist, ist sie als Scriba tragbarer, vielleicht sogar besser noch als ein liberal eingestellter Mann."

  • "Wieso schmunzelst du?" :]


    fragte ich ersteinmal neugierig, bevor ich weiterfuhr:


    "Nun, was ich von Assindius halte möchtest du wissen? Ich halte ihn für einen aufrechten Kerl, auch wenn er manchmal etwas ungehobelt wirkt. Ein wenig Unterrichti in Schrift und Sprache würde ihm guttun, aber er ist loyal, und das ist die Hauptsache.
    Ein Scriba? Nun, an sich ist das keine schlechte Idee. Aber warten wir ersteinmal ab, bis ich offiziell zum Magistratus ernannt werde. Dann sehen wir weiter."

  • Während wir an zumindest mir fremden Bauten entlang gingen, hörte ich Maxentius zu.


    "Nun, ich bin höchst gespannt, was du dir für unterhaltsame Dinge für die Bevölkerung einfallen lassen wirst. Ich bin ja auch ein Teil der Bevölkerung, wieder hübsch brav eine politisch inaktive und trotzdem rührige Person."


    Was Maxentius über Assindus sagte, gefiel mir und so nickte ich.


    "Er ist ein aufrechter Kerl. Ich bin sehr froh, ihn zu haben. Zunächst musste ich mich an seine burschikose Art und sein grimmiges Äußeres erst gewöhnen, aber ich habe sehr schnell gemerkt, dass sein Kauf ein Glücksgriff war.
    Wann lerne ich denn deine persönliche Sklavin kennen? Ganz sicher hast du eine Frau und keinen männlichen Sklaven, stimmts?"


    Ich müsste mich täuschen, aber an einen männlichen Sklaven glaubte ich nicht. Bestimmt war sie hübsch. Hm, in wen sich Maxentius wohl einmal verlieben würde? Auch einen höchst interessante Frage.

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