Die Knechte und Sklaven auf dem Hof waren unter Aufsicht der Furnilla dabei, den Pferdestall zu reinigen. Energisch scheuchte sie das Pack umher und behielt bei allem die Kontrolle und Übersicht.
Während der junge Arius die Pferde auf die Weide führte, schleppten die sieben Sklaven auf dem Hof das Stroh nach draußen und häuften es auf.
Furnilla war eine Furie. Sie hatte das Temperament einer Römerin und die Statur einer Germanin. Ihr schwarzes, seidiges Haar glänzte im Sonnenlicht. Manchmal zeigte sich auf ihren Lippen ein verspieltes Lächeln, als ob sie noch ein junges Mädchen wäre.
Sie war die Tochter eines Bauern aus Colonia Agrippina vom Stamm der Tungri und erfuhr die römische Civilisation seit ihrer Geburt.
Sie war eine famose Köchin und gute Gastgeberin und manchmal schien es, als würde sie meinen leichten Hang zum Melancholischen durch ihre Lebensfreude und ihr Temperament ausgleichen.
Ich lernte sie, während meiner Dienstzeit in den Legionen Germaniens kennen. Auf einer unserer zahlreichen Patrouillengänge, auf denen wir auch schon mal länger als einen Tag vom Kastell entfernt waren, versorgte sie abends im errichteten Lager die müden Soldaten mit Speiß und Trank.
Als ich ihr von meinem Gutshof bei Colonia Agrippina erzählte und ihr anbot, mich dort zu unterstützen, sagte sie kurzentschlossen zu und nach meiner Rückkehr aus Roma stand sie dann plötztlich vor mir.
Wir kamen uns schnell näher und die Abende wurden länger.
So begann der Herbst.