• Wiedereinmal durchstreifte ich Misenum. Am heutigen Tage führte mich mein Heimweg am Amphitheater vorbei. Ich beschloss kurz einzutreten und mir das Gebäude genauer anzusehen. Es war in keinem schlechten Zustand, aber um mehr Besucher hierherzulocken musste wohl oder übel auch das Theater renoviert werden.


    Auch wenn es nicht in optimalen Zustand war, so fanden doch Vorführungen statt. Ich stellte mich in die letzte Reihe und sah mir das Schauspiel einige Minuten lang an, bevor ich wieder ging und mich auf den weiteren Heimweg mache.

  • Konstantinos betritt das Amphitheater in der Hoffnung hier etwas Geselltschaft und Unterhaltung zu finden...


    Doch es ist heruntergekommen und es findet gerade keine Vorstellung statt. Trotzdem setzt er sich und schaut sich etwas um.

  • Durus hatte sich dazu durchgerungen, doch ins Amphitheater zu gehen. Eigentlich hatte er ja beschlossen, die Sache mit der jungen Dame...Fabia...auf sich beruhen zu lassen. Aber dann hatte er sich gesagt, er wolle doch sowieso ins Theater - ob mit oder ohne Begleitung - und deswegen werde er das doch nicht auslassen! Eigentlich war er ja nicht wegen ihr da.
    So dachte er die ganze Zeit, aber trotzdem tanzte ständig das Bild von der schönen Fremden in seinem Kopf herum.
    Er starrte auf die Arena, wo sich ein mikriges Gladiatorenpaar gegenüber stand und auf das Zeichen wartete, sich zu zerfetzen.
    Rasch schweifte Durus' Blick über die Zuschauer. Seine Bekanntschaft konnte er nicht sehen...

  • Und doch war Fabia anwesend. Sie wusste selbst nicht, warum sie hier war und immer wieder verstohlen die Menge nach dem Tiberier absuchte, den sie vor kurzem auf dem Markt kennengelernt hatte, aber sie tat es. Allerdings schob sie sich selbst dabei den Grund vor, nur etwas von Misenum sehen zu wollen und deswegen hier zu sein. Das beruhigte ihr Gewissen etwas, wenngleich ihr Unterbewusstsein doch wusste, warum sie hier war und zusah, wie zwei Gladiatoren (die nicht einmal besonders gut waren) aufeinander einschlugen.
    Fabia saß ziemlich weit rechts, also auf der gegenüberliegenden Seite von der, auf der Durus sich befand. Zudem saß zu ihrer linken ein wahrer Koloss, der sie halb verdeckte. Durus sah sie nicht.

  • Er sah den Gladiatoren zu, die sich umschwänzelten und ständig hinter ihren kleinen Schilden versteckten. Durus fragte sich, ob sich sein Kommen überhaupt gelohnt hatte und überflog noch einmal die Menge.
    Plötzlich sah er hinter einem riesigen Klotz von einem Mann Fabia. Zuerst war er sich nicht sicher, dann jedoch sah er genauer hin. Sie musste es sein!
    Rasch hob er die Hand und winkte ihr freudig. Es hatte sich doch gelohnt, zu kommen!

  • Glücklicherweise war das Amphitheater Misenums nicht annähernd so groß wie so manches Bauwerk in Rom. Und vielleicht war genau das der Grund, aus dem sie Durus erblickte, der ihr winkte. Fabia lächelte, was der Tiberier über die Entfernung hinweg natürlich nicht sehen konnte, und hob ebenfalls beinahe schüchtern die Hand zum Gruße. Dann jedoch wandte sie sich wieder dem Geschehen zu, wenngleich sie Durus beständig aus den Augenwinkeln beobachtete. Ihr Stand verbot es ihr, allzu offenherzig fremden Männern gegenüber zu sein und sie versuchte, mit ihrem Verhalten genau das zu erzielen: Interesse, aber Zurückhaltung...

  • Fabia hob den Kopf und winkte zurück. Zumindest interpretierte Durus das, was sie machte, so. Trotzdem zweifelte er leicht, ob sie ihn tatsächlich gesehen hatte oder vielleicht nur einfach so den Arm gehoben hatte - oder die Gladiatoren angefeuert hatte....
    Ach ja, die Gladiatoren! Er sah wieder in die Arena. Einer der Kämpfer hatte sich scheinbar bereits verletzt - umso besser! Je schneller der Kampf zu Ende war, desto eher konnte er kurz bei Fabia vorbeischauen.
    Durus erschrak etwas über sich selbst, als er feststellte, dass er sie in Gedanken Fabia nannte. Sonst merkte er sich meist nur den Nomen Gentile von anderen - zumindest nannte er sie in Gedanken so.
    Er errötete leicht, dass er mit seinen 31 Jahren wieder so kindlich dachte...
    Obwohl er versuchte, sich weiter auf den Kampf zu konzentrieren, der seinem unrühmlichen Ende entgegen ging, schweifte der Blick immer wieder zu Fabia. Nach einiger Zeit sah er sogar nur noch zu ihr, wie sie neben diesem Riesen saß, so dass er ab und zu den Hals recken musste, um sie richtig zu sehen...

  • Fabia verfolgte den blutigen und gegen Ende hin widerwärtigen Kampf unten in der Arena nur mit gespieltem Interesse. Ihr eigentliches Interesse galt nämlich Durus, der nach einer Weile nur noch zu ihr sah. Fabia lächelte und fühlte sich innerlich aufgeregt wie ein kleines Kind. Sie hoffte, dass die Gladiatoren endlich fertig werden würde - und das Wunder geschah, als einer der beiden zu Boden ging und der andere den Kampf beendete. Fabia atmete erleichtert auf. Um sie herum brach ein Durcheinander aus und die Massen begannen, zu den Ausgängen zu stürmen. Fabia wartete eine Weile und erhob sich dann ebenfalls, begleitet von den zwei Sklavinnen, die nicht von ihrer Seite wichen, wie ihr Vater es gewünscht hatte. Langsam ging sie auf einen Ausgang zu. Wie zufällig genau auf den, den auch Durus sicher durchschreiten würde, denn es war der nächstgelegene.

  • Durus sah zurück zu den Gladiatoren, als die Menge aufjubelte. Einer der beiden lag am Boden, der andere stach gerade zu. Na endlich!
    Aber er musste sich beeilen, wenn er Fabia erwischen wollte. Er stand auf und sah in ihre Richtung, dann kam ein Mann an ihm vorbei und rempelte ihn an.
    "He! Pass doch auf!" rief er ihm hinterher. Dieser unhöfliche Plebs immer!
    Dann sah er zurück zu Fabia. Oder dort hin, wo Fabia gesessen hatte, denn man sah nur noch den Riesen, der sich scheinbar mit seinem Nachbarn unterhielt. Wieder suchten seine Augen das Theater ab. Verdammt!
    Dann sah er einen der Sklaven in einem Ausgang verschwinden.
    Sofort eilte er los. Der Sklave ging nach rechts - also ging er nach links zum Hauptausgang. Vielleicht würde er sie noch finden.
    Im Gedränge, das sich jedoch bald verziehen würde - so gut waren die Spiele heute nicht besucht worden - , stellte Durus sich auf die Zehenspitzen und sah umher. Er sah sofort den Koloss, der neben Fabia gesessen hatte, aber Fabia?
    Endlich sah er sie. Sie schien die einzige zu sein, die es nicht eilig hatte, das Amphitheater zu verlassen und war noch immer von den beiden Sklavinnen flankiert.
    Durus drängte sich zu ihr durch. Dann überlegte er plötzlich, ob es nicht zu aufdringlich wäre, wenn er so auf sie zugestürmt kam. Also ließ er sich wieder etwas mit dem Strom ziehen, der jedoch abebbte, und bewegte sich langsam hinter das Grüppchen um Fabia.
    Sie hatten das Theater schon verlassen, als er sie von hinten zwischen den Sklavinnen durch anstupste und freundlich sagte
    "Salve! Hat dir das Spiel gefallen?"

  • Fabia verfolgte Durus solange mit Blicken, bis sie ihn aus den Augen verlor. Sie musste sich beherrschen, um nicht suchend hin und her zu schauen (wer weiß, vielleicht interessierte er sich ja nicht für sie?), sondern ging gemäßigten Schrittes zum Ausgang, den sie schließlich passierten. Dort fanden sie sich auf einer Via wieder, die zum Forum führen würde. Eine Sänfte wartete auf Fabia.
    Sie erreichte sie jedoch vorerst nicht, denn plötzlich tippte ihr jemand auf die Schulter. Noch ehe sie sich umwandte, zierte ein Lächeln ihr Gesicht und sie sagte:
    "Nicht mehr als der Umstand, dich hier zu treffen."
    Dann wandte sie sich langsam um und lächelte Durus mit schräg gelegtem Kopf an. Ihre Sklavin hatte sich ganze Mühe mit dem Haar gegeben. Es war kunstvoll hochgesteckt und ihr Teint passte wunderbar zu der dunkelblauen Tunika, die ihre schlanke Figur betonte.

  • Dann kam ihre Antwort. Rätselhaft wie immer...aber er war irgendwie gerade in positiver Stimmung, deswegen interpretierte er, dass sie sich freute, ihn zu treffen. Dies versetzte ihn beinahe in euphorische Stimmung.
    Als Fabia sich umwandte und Durus sie aus der Nähe betrachten konnte, sah sie noch wunderbarer als das letzte Mal aus. Ihre wunderbare Hochsteckfrisur, das ebenmäßige Gesicht, die Tunika, die leicht auf die wunderbare Figur darunter schließen lies...
    Er hätte sie am liebsten auf der Stelle mit nach Hause genommen. Aber so etwas ziemte sich natürlich nicht für einen Tiberier...
    Er lächelte sie an und bemerkte
    "Du siehst hervorragend aus!" - aber nur in Gedanken. Ihm fiel rechtzeitig ein, dass das vielleicht etwas platt war. Er hatte irgendwo gehört, dass Frauen Details liebten...aber er wusste spontan nichts, was nicht schäbig klingen würde.
    "Ich hätte ja gedacht, dass man dein Aussehen heute mittag nicht übertreffen könnte, aber wo ich dich jetzt sehe..."
    Er erschrak innerlich - hoffentlich dachte sie nicht, er meinte es negativ - deshalb fügte er rasch hinzu
    "...bist du noch hübscher." wobei sich ein Lächeln auf seine Lippen malte.

  • Fabia neigte den Kopf etwas, schmunzelte gerade so viel, dass es Durus nicht vor den Kopf stoßen würde und sagte leise:
    "Ich danke dir für das Komliment, ...Durus, richtig?"
    Natürlich tat sie nur so, als könne sie sich gerade noch so an seinen Namen erinniern. Sie wusste nicht mehr wo, aber sie hatte gelesen, dass die Männer stets das begehrten, was unerreichbar fern schien. Insofern war es kein Spiel, das sie spielte, sondern lediglich ein kluger Schachzug von ihr, dass sie Durus nicht gleich während der ersten Stunden wissen ließ, dass sie ihn charamant, gutaussehend und unsäglich interessant fand. Denn das tat sie wirklich.
    Kurz sah sie zu der wartenden Sänfte, ehe sie ihm wieder den Blcik zuwandte. Nun war es an ihm. Was würde er tun?

  • Durus schien kurz rosa anzulaufen, dann hatte er sich aber wieder gefangen und antwortete
    "Ja, Manius Tiberius Durus."
    Er deutete auf die Sänfte
    "Deine Sänfte? Wohin geht es denn so eilig?"
    Er sagte dies wieder betont freundlich, um nicht kritisierend zu klingen - hoffentlich hatte sie Zeit!

  • Fabia sah ihn nur an. Irgendetwas stimmte mit seiner Gesichtsfarbe nicht. Oder..sie hatte sich nur getäuscht. Dann folgte sie seinem Blick und blickte die Sänfte an.
    "Nunja, ich wohne in Rom. Aber für heute werde ich mir ein Gasthaus in Misenum suchen müssen, denke ich. Es ist später, als ich geglaubt hatte. Ich werde es nicht mehr bis nach Hause schaffen, bevor es dunkel wird."

  • Durus kam sofort eine Idee, die einfach aus ihm herausplatzte.
    "Du könntest auch bei meinem Klienten Milo übernachten - er würde dir sicherlich ein Gästezimmer zur Verfügung stellen. Ich nächtige zur Zeit auch dort - ich wohne ja eigentlich auch in Rom!"
    Als er geendet hatte, überlegte er, ob dieses Angebot nicht zu indiskret wäre. Und ob Milo die Dame nicht abschrecken würde! Er war doch ein solcher...Freigelassener eben!

  • Fabias Stirn runzelte sich leicht. Milo?
    "Ich weiß nicht..." begann sie langsam. Doch schließlich gab sie sich einen sichtlichen Ruck und sah Durus an.
    "Na gut. Ich denke, das ist in Ordnung. Ein Gasthaus ist so gut wie jedes andere, und wenn ich noch jemanden kenne, dann hat dieses Gästecubiculum noch einen unschätzbaren Vorteil. Ich komme mit."
    Ihr Blick fiel wieder auf die Sänfte.
    "Das heißt...eigentlich könntest du auch mit mir kommen. Oder ist es nicht weit?" fragte sie mit Blick auf die Sänfte, ehe sie ihn wieder ansah.

  • Durus machte innerlich einen Luftsprung, als Fabia einwilligte. Das Milo-Problem würde sich schon lösen - vielleicht war Milo ja irgendwo eingeladen! Andererseits konnte es auch sein, dass Milo gerade andere einlud. Dann würde Fabia am Ende an der Cena teilnehmen müssen! 8o
    Durus sandte ein Stoßgebet an alle Götter, dass Milo nichts derartiges vorhatte.
    "Ja, natürlich! Es ist gleich dort die Straße runter, dann links, dann wieder rechts! Ein relativ großes Haus, man kann es kaum verfehlen!"
    Dabei deutete er auf die Straße, die in die Wohngebiete führte.

  • Fabia sah Durus an und musste kurz undamenhaft grinsen. Obwohl er sicher nicht mehr zwanzig war, redete er so aufgeregt wie ein kleiner Junge. Er gefiel ihr immer mehr. So sagte sie nur:
    "Ach dann brauchen wir die Sänfte ja nicht. Das bisschen können wir auch zu Fuß gehen, die anderen werden schon nachkommen."
    Schließlich befanden sich ihre Sachen noch in der Sänfte. Und eine Frau brauchte nun mal so einiges an Fläschchen, Tiegeln und Döschen wenn sie jeden Tag bezaubernd wirken wollte. Sie sah Durus an und hob ganz leicht ihren Arm. Vielleicht würde er sie ja führen, wer weiß.
    "Gehen wir?"

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