• Ich nickte nur und wusste plötzlich nicht weiter. Diese Situation überforderte mich irgendwie. Deshalb sah ich sie unentschlossen und fragend an, vielleicht hatte sie ja eine Idee, was man nun am besten tun konnte. Am Besten was gegen meine Kopfschmerzen, die beständig wieder hämmerten.

  • "So und nun werden wir spazieren gehen. Allerdings kann ich nicht solange. Allerdings können wir für deine Gesellschaft Minervina mtnehmen, falls du noch welche brauchst!"


    Ich lächelte.


    "Möchtest du gerne durch den Hafen? Ist dir der Markt lieber? Oder wollen wir ein wenig vor den Toren Tarracos spazierengehen?"

  • Minervina war mir recht, ich mochte sie sehr und hatte sie sehr liebgewonnen. Manchmal hatte ich mich gefragt, ob es mir beschieden sein würde, eines Tages, auch eine Tochter zu haben, aber diese Frage konnte ich jetzt wohl vergessen. Aber ich nickte, ich wollte sie gerne mitnehmen, hielt dann jedoch inne. "Weiss sie....?"
    Bei den Vorschlägen sagte ich: "Irgendwoe, wo nicht so viele Menschen sind."

  • "Dass du meine Freundin bist? Sicher weiß sie das! In ihren Augen bist du glaube ich etwas wie eine zweite Mutter, aber so liebevoll wie du dich um sie kümmerst ist das völlig natürlich!"


    Ich beobachtete sie. Es gefiel mir nicht, dass sie sich nun als eine Sklavin ansah, es war einfach nicht so. Es stand nur auf dem Papier, mein Herz sagte etwas anderes. Und sonst wusste ebenfalls niemand, beinahe niemand, dass sie eine Sklavin war.


    "Dann würde ich sagen, wir gehen am Meer entlang. Es ist zwar ein recht frischer Wind dort, doch außer ein paar Paaren werden dort nicht viele sein. Und die Luft ist unglaublich befreiend. Allerdings gehen wir nicht am Hafen entlang, dort ist gerade gegen Abend viel Betrieb. Was meinst du?"

  • Ich nickte nur. Was würde Minervina sagen, wenn sie erfuhr, dass ich nicht nur die Freundin ihrer Mutter war, sonders auch ihre Sklavin? Und sah Helena mich wirklich als Freundin an oder eben doch nur als Sklavin. Denn auch wenn sie es sagte, vielleicht bildete sie sich auch nur ein... Ich musste aufhören so viel zu grübeln, mein Kopf wollte schier platzen und es veriwirrte mich nur noch mehr. Warum konnte ich nicht akzeptieren, dass Helena mcih als FReundin sah, nicht als Sklavin? Wahrscheinlich, weil mir die Narben auf meinem Rücken und an den Beinen und Armen nun plötzlich doppelt bewusst waren und auch, woher sie wohl rührten. Ich hatte schon gesehen, wie mit Sklaven umgesprungen wurde.

  • "Suchst du eben nach Minervina? Ich hole uns derweil zwei Schultertücher. Um die JUngs können sich heute einmal andere kümmern!"


    Ich wartete gar nicht erst auf eine Antwort und machte mich auf den Weg in mein Zimmer um eben jene besagten Dinge zu holen. Unten im Atrium trafen wir uns dann und machten uns auf den Weg.


    Hier geht's weiter ;)

  • "Ja," erwiederte ich nur leise, als ich die Sachen hin- und danach langsam wegräumte. Mittlerweile fiel es mir schwer mich zu konzentrieren. "Minervina, geh Dich lieber waschen. Es wird bald wohl Essen für Euch geben." Dann sah ich zu Helena. "Kann ich für Dich noch etwas tun?"

  • Müde hatte sie sich auf das Bett ihrer Mutter plumpsen lassen. Für heute würde sie nur noch zu Abend essen und dann ins Bett. Es dämmerte bereits. Als Pentesilea sie aufforderte, ging sie ohne ein Wort der Widerrede.

  • Ich sah Minervina hinterher und stand wieder auf um zum Schreibtisch zu gehen. Ich sagte nichts auf Pentesileas Frage hin, sondern machte mich daran ihre Freilassung zu schreiben. Dann ging ich zu Pentesilea und reichte sie ihr.


    "Bewahre dies gut auf und kleide dich in Zukunft gut bürgerlich, solang du hier bist, damit du als freier Bürger Roms giltst."


    lächelte ich sie, wenn auch ein wenig müde, an.

  • "Genau. Da ich dir niemals den Ring eines Sklavens umgelegt habe und du aus der Sicht der Meisten ohnehin nicht meine Sklavin bist... Offiziell habe ich dich noch nicht freigegeben und darum bitte ich dich, ein zweites Schreiben davon anfertigen zu lassen und es auf dem Forum anzubringen, damit auch der Regionarius dich für Frei erkennt. Ansonsten war das alles."


    Ich lächelte müde.

  • "Bitte bleibe solange bei uns wie es dir möglich ist. Minervina hat dich sehr gern und ich brauche dich bei den Jungen. Eigentlich möchte ich selbst auch nicht mehr auf dich verzichten, auch wenn ich in der nächsten Zeit nur wenig hier sein werde."


    Ich lächelte sie müde an. Metellus...

  • Ich sah sie einen Moment an, dann kniete ich mich plötzlich vor ihr nieder und nahm ihre Hand, führte sie an meine Stirn und murmelte zunächst etwas in einer Sprache, von der ich bis zu diesem Moment nicht gewusst hatte, dass ich sie konnte, aber ich wusste, dass ich damit einen Eid eingeleitet hatte. Ich wiederholte ihn in Latein:
    "Hiermit lege ich Dir, Helena Matinia, meinen Treueeid ab. Ich werde Dir und den Deinen so lange dienen, bis Du oder der Tod mich daraus befreist."

  • Ich wollte meine Hand zurückziehen. Doch das tat ich erst als sie geendet hatte. Meine Stimme war ein wenig nervös und fragend.


    "Aber nein, Pente. Ich habe dich doch erst aus meinen Diensten entlassen. Ich möchte dich als meine Freundin hier haben. Du bist frei zu tun und lassen was du möchtest!"


    Ich war schon beinahe verzweifelt. Mit manchen Sitten würde ich wohl immer meine Probleme haben...

  • "Ich weiss. Und ich möchte für Dich und die Deinen da sein. Ein Treueeid entsteht aus Liebe zu jemanden, nicht aus einem Muss, weil man in Ketten liegt. Zumindest dieser Eid. Das besagten die einleitenden Worte."
    Ich hielt inne und schaute plötzlich verwirrt drein. "Ähm, naja, ich hab zwar keine Ahnung, wieso ich das weiss, aber ich weiss es," lächelte ich. "Ich bleibe aus freien Stücken. Und für das nächste Mal brauchst Du kein Schriftstück. Es reicht zu sagen, dass Du mich von meinem Eid entbindest. Doch so lange ich ihm verpflichtet bin, werde ich Euch schützen und dienen. Nur ist dieser Dienst nun nicht mehr durch Ketten sondern durch Bande der Freundschaft gefesselt."
    Ich war erstaunt und irritiert, denn ich wusste, dass ich es wusste, aber ich wusste nicht woher und wieso und wieso so plötzlich, ohne einen Anker, an dem ich mich an weitere Informationen meiner Vergangenheit herantasten konnte.

  • Ich fühlte, es bedeutete ihr etwas und so sagte ich nur:


    "Dann sage es jedoch, wenn du gerne aus dem Eid entbunden werden möchtest. Ich werde es nicht gekränkt auffassen und dann hinnehmen, wenn eine gute Begründung besteht!"


    So ließ ich ihr dennoch die Option, jederzeit fortzukönnen. Irgendwie war ich gerührt von ihrem Eid. Und ich lächelte, da sie sich doch wieder mancher Dinge zu erinnern schien.


    "Ich möchte dich allerdings bitten, mich jetzt allein zu lassen. Ich habe gehört, dass Agrippa eine neue Sklavin erworben hat. Du kannst sie bitten sich auch um die Kinder zu kümmern, wenn es dir einmal zuviel wird. Sie soll es sehr gern tun und wird wohl auch als Lehrerin eingesetzt werden."


    Ich nickte nur leicht.

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