Audienz beim König von Tylus

So zähe Verhandlungen hatte sie wirklich noch nicht.
Sie versuchte sich wieder ein wenig zu entspannen. Mit dem Wein würde es schon gehen.

"Pur und rein.", wiederholte sie und nahm den Becher in die Hand.

"Sieht schon einmal appetitlich aus.
Zum Wohl!"

Sie prostete ihm leicht zu und kostete.
Es war nicht ganz ihr Geschmack, und sie nahm gleich noch einen Schluck, um ihre Geschmacksnerven daran zu gewöhnen. Und dann schmeckte er wirklich besser.

"Mhm, nicht zuviel versprochen. Tatsächlich sehr gut.

Ich nehme an, hier lagern viele Fässer davon, als Erinnerung an die Heimat und damit ihr nicht den römischen trinken müsst?"
Die Frage war nicht ganz ernst gemeint, aber trotzdem konnte sie es sich vorstellen.

"Und dann wohl eine kleine Kostbarkeit für Gäste.
Eine Freude, dass er mir dann überhaupt angeboten wird. "

Nahm einen Schluck und begann ein anderes Thema.

"Seid ihr noch länger in Rom oder geht es bald wieder in die Heimat?"

"Wichtige Projekte.
Und trotzdem findet ihr immer wieder Zeit, auch hier bei uns zu sein. Das ehrt uns."

Der Becher war leer und die Zeit wieder einmal schnelll vergangen.

"Ich danke nochmals für das Gespräch, muss mich jetzt aber auf den Rückweg machen.
In den nächsten Tagen komme ich noch einmal vorbei. Und dann kommen wir hoffentlich zu einem Schluss."

Adria kam schon am nächsten Tag wieder, bat um ein Gespräch mit dem König und wurde vorgelassen.

"Salve!
Ich kommen hoffentlich nicht ungelegen?
Ich möchte nur dieses Thema so rasch wie möglich erledigen."[/i]

"Noch immer das gleiche. Das liebe Geld.
Ich hoffe, ich bin heute Euer erster Kunde.

Euer Stand war 3000?
Na gut, ich habe heute einen guten Tag. 1250?"

"Ihr wollt die Schola in den Ruin treiben?
Uns, die wir arm sind wie Tempelmäuse?

1.500 Sesterzen, und das nur wegen der hohen Qualität Eures Kurses."

"2500? Ich muss doch Mann und Kinder versorgen!

Und auch wenn auf dem Papier die Schola ein staatlicher Betrieb ist, müssen wir selbst sehen, wie wir zu Geld kommen.

Ich kann euch 2000 Sesterzen anbieten.

Und seht mir bitte nach, wenn mir eure Kultur doch etwas fremd ist. In meinen Augen zumindest gab es beim letzten Gespräch keine Einigung zwischen uns."

Ein Fehler von ihr, der Sprung auf die 2000 war zu hoch. Letzter Versuch.

"Ich muss die Schola führen, und das ist noch schwieriger als das Führen eines Betriebes, glaubt mir.
2100."

"Dann sind wir uns also endlich einig geworden.
2100 plus die Aufwandsentschädigung für die Korrekturarbeiten.
So soll es sein."

Sie seufzt erleichtert.
Nie wieder Feilscherei mit einem Tylusianer, schwor sie sich

"Ja gerne.

Mit den Prüfungen werden wir es wie bisher handhaben. Die Schüler bekommen die Aufgaben in den Schulen und können die Antworten an euch schicken."