Casa et Taberna Petronia


  • Persönliche Einladung des Quaestor Principis Manius Matinius Fuscus:


    !!!EINLADUNG!!!


    ANTE DIEM VIII ID DEC DCCCLVI A.U.C. (6.12.2006/103 n.Chr.)
    Wird anlässlich der Amtseinweihung unseres geschätzten
    MANIUS MATINIUS FUSCUS zum Quästor Principis sowie aus vielen anderen guten Gründen in der
    CASA MATINIA in
    ROMA
    Ein feuchtfröhliches und überaus erquickliches
    CONVIVIUM
    Abgehalten!


    Für SPEISE und TRANK, UNTERHALTUNG und allerlei KURZWEILIGKEITEN wird reichlich gesorgt sein!


    Wir würden uns überaus freuen, wenn Ihr an diesem einzigartigen Vergnügen der Superlative teilhaben würdet!


    Die Mitnahme der wehrten Gemahlinnen ist gegebenenfalls natürlich erwünscht!


    Sollte ein Erscheinen nicht möglich sein, wird um Absage gebeten!


    I.A.


    Theodorus Iosephus
    Scriba des Quästor Principis Manius Matinius Fuscus


  • Varus hatte alle Sklaven angewiesen und saß nun quasi auf gepackten Koffern. Er erwartete lediglich noch Decima Valeria, um den Verkauf seiner Grundstücke in Germanien abzuschließen, alle anderen waren bereits über seinen Fortgang informiert und auch für die Apicia hatte sich ein Käufer gefunden, ein recht ansehnlicher Gallier namens Pollux. Der Türsteher kündigte die Decima an, und so machte sich Varus bereit,


    "Salve, Valeria. Wie du siehst, bin ich sozusagen gerade im Aufbruch, aber an sich haben wir ja schon alles besprochen, was es zu besprechen galt. Was ich jetzt hier für dich habe, sind die zwei Besitzurkunden."

  • Valeria hatte zu diesem Termin einen Sklaven mitgenommen, der zusammen mit zwei weiteren Sklaven des Meridius eine beachtliche Summe Geld mit sich führte. Sie ließ sich anmelden und grüßte.


    "Salve. Ja, ich möchte dich auch gar nicht lange aufhalten, Varus. Lass uns das Geschäft besiegeln. Hier ist dein Geld", sagte sie und gab den Sklaven einen Wink, die ihre Ledersäckchen auf einem nahen Tisch abluden.

  • Varus verfolgte das Geld mit den Augen. Es musste sich um annähernd zehntausend Sesterzen handeln.
    "Ich vertraue dir, Decima, und werde es nicht nachzählen. Aber sei dir gewiss, mein Arm reicht auch von Baiae bis hierher, wenn etwas nicht stimmen sollte", sagte Varus und zwinkerte der jungen Frau zu.
    "Na denn, du bist nun Besitzerin von zwei weiteren Grundstücken nahe der Stadtgrenze Mogontiacums. Du hast Schafe, nicht? Sicher werden sie die neuen Weidegründe zu schätzen wissen", sagte er und reichte ihr die Urkunden.

  • Valeria lachte und nahm die Urkunden entgegen.
    "Ganz recht", sagte sie.
    "Es wird einfacher für den Schäfer sein, wenn er näher an der Stadt ist. Die bisherigen Weiden lagen weit ab vom Schuss. Ich danke dir für das gute Geschäft, Varus, und wünsche dir einen angenehmen Aufenthalt in Baiae."

  • "Auch dir ein ehrliches Danke. Ich begleite dich noch zur Tür", sagte er und geleitete die Decima persönlich heraus.
    Das war ein schnelles Geschäft, aber schließlich war schon im Vorfeld alles schriftlich besprochen worden.


    Nachdem die Frau verschwunden war, machten sich Varus und seine Anhängsel bereit, Rom für eine ganze Weile zu verlassen.

  • Die Sonne stand hoch am Himmel als der junge Tiberius Petronius Labienus sein Ziel, die Casa Petronia erreicht hat.


    Vom Staub und der Hitze durstig und schmutzig näherte er sich nun dem Eingang, ob er wohl erwartet wird ? Sicher nicht nach der Langen Reise durch das große Reich.


    Am Himmel fliegt ein Falke, ein gutes Zeichen denk er sich. Bereits die Alten Ägypter unter Isis sahen dies als gutes Zeichen an. Mal schauen ob es sich auch in diesem Fall bewahrheitet.


    [Blockierte Grafik: http://img262.imageshack.us/img262/9771/falke6tq3.jpg]

  • Die Tür ist verschlossen und keine Sklaven weit und breit zu sehen.


    Verdammt! Nun stehe ich hier seit Stunden, durstig wie das Pferd von Apollo und niemand der mir helfen kann... Es muss etwas passiert sein. Ich werde mich in die Stadt begeben, was Trinken und meine Gedanken sammeln…. Vielleicht finde ich dort was raus....


    Er nahm eine Rolle aus dem Pferdesattel und schrieb eine Nachricht. Anschließend hängte er diese an die Tür der Casa Petronia.



    Salve !


    Hier schreibt Tiberius Petronius Labienus.


    Ich bin zurück aus dem Tiefen des Östlichen Reiches. Offensichtlich kamen meine letzten Briefe nicht mehr bei euch an.


    Werde die nächsten 3 Tage, jeden Tag zurückkommen und auf Antwort warten.


    Vale bene,


    TIBERIUS PETRONIUS LABIENUS

  • In den frühen Morgenstunden näherte sich Labienus erneut der Casa Petronia. Allerdings war er selbst auch Pessimistisch, denn es würde ihn sehr Wundern, wenn jetzt jemand da sein sollte.....


    Seine Nachricht hing weiter an der Tür und man sah weit und breit keine Seele auf dem Grundstück der Petronia. Er macht einen Stricht auf die Nachricht, um zu zeigen, dass der Erste der Drei Tage nun verstrichen sei.


    Labienus drehte um und ging langsam wieder richtig Innenstadt.

  • Noch früh am Morgen sah man den jungen Labienus vor der Casa Petronia stehen, es war sein zweiter Besuch.


    Und immernoch blieb die Tür verschlossen, allerdings hatte Jupiter ihm zugeflüstert, dass der Großteil der Familie in Germanien ist.


    Nun wolle er noch einen Tag warten und dann zur Reise nach Germanien aufbrechen.


    Offensichtlich ist die Casa seit längerer Zeit bereits verlassen und alle gefinden dort in Germanien.

  • Gegen Abend kam Labienus erneut an der Casa Petronia vorbei. Mittlerweile hatte er die Hoffnung aufgegeben, dort noch auf seine Familie zu stoßen.


    Er beschloß nun in Rom zu suchen, er hatte einige Adressen, und dort wolle er nun nach Antworten suchen....

  • [Blockierte Grafik: http://img231.imageshack.us/img231/9905/sklave4zp0.jpg]


    Er humpelte. Bei Mercurius, wer hatte da auch den Rechen verkehrt herum legen müssen! Alexandros schlich durch die Gassen, obwohl er eigentlich beflügelt eilen wollte. Doch der Fuß schmerzte, und seine Stirn pochte überdies im Takt seines Herzen. Eine dicke Beule würde wachsen, wenn er nicht gleich anhielt, um zu kühlen. Aber er war keine Memme und auch keine Maus. Nein, er war ein...ein Grieche, jawohl, und als solcher würde er den Schmerz aushalten! Autsch...das tat weh... :(



    Ad
    Tiberius Petronius Labienus
    casa Petronia in Roma
    Italia



    decemvir litibus iucandis M. Aurelius Corvinus Tib. Petronio Labieno s.d.


    Meine Worte werden wohl kaum im Stande sein, deine Trauer über den Verlust eines geliebten Menschen zu lindern. Es sind Augenblicke, in denen man inne hält, Momente, die einem die eigene, unabwendbare Vergänglichkeit vor Augen führen.
    Auch wenn es dir in jenem Moment nichtig erscheinen mag, so möchte ich dich in meinem Amte als decemvir litibus iucandis darauf hinweisen, dass Decimus Petronius Bursa dir etwas hinterlassen hat; konkret geht es um 824.05 Sesterzen und eine Amphore Landwein.


    Nach unseren geltenden Rechtsgrundsätzen bist du der legitime Erbe. Ich bitte dich, mir bis zu den ID OCT DCCCLVII A.U.C. (15.10.2007/104 n.Chr.) mitzuteilen*, ob du willens bist, dieses Erbe anzutreten. Solltest du diesen Termin versäumen, so wird der Nachlass des Petronius Bursa dem Staat zugute kommen.


    Möge dich die Erinnerung an den lieben Verstorbenen begleiten wie ein wärmender Sonnenstrahl.


    Vale.


    [Blockierte Grafik: http://img100.imageshack.us/img100/2062/siegelmacdliwx8.gif]



    ROMA, ANTE DIEM V KAL OCT DCCCLVII A.U.C. (27.9.2007/104 n.Chr.)


    Sim-Off:

    *Annahme/Ablehnung bitte in die Basilica Ulpia senden, nachdem ich dort das entsprechende Theme erstellt habe (heute Abend). Danke.


  • Ad:
    Marcus Petronius Glabrio
    Casa Petronia
    Roma / Italia


    Marcus!


    Du ahnst nicht wie sehr es mich gefreut hat von dir zu lesen, und erleichtert, dass du noch lebst. Es hätte mich nicht gewundert hättest du dich bei der erstbesten Gelegenheit abwerfen lassen. Aber anscheinend habe ich deine Qualitäten als Reiter unterschätzt.
    Auch freut es mich zu hören dass du Leute deines Glaubens gefunden hast, selbst wenn er mir nach wie vor extrem merkwürdig vorkommt. Ich habe mich in den Archiven der Regia etwas schlau gemacht über diesen "Getauften" und seine Anhänger, wie auch immer sie sich jetzt nennen mögen. Liege ich falsch in der Annahme dass irgendein Kaiser nicht von Toleranz gegenüber euch sprach?
    Ich finde es recht merkwürdig wenn man euch verfolgt, andere Götterglauben aber unbehelligt lässt. Ich meine, stell dir mal vor man würde den Leuten hier verbieten Wodan und Theiwaz Opfer darzubringen. Das würde eine sehr blutige Angelegenheit werden, das versichere ich dir.
    Aber so wie du mir euren Glauben erklärt hast, wäre das bei euch eine sehr unblutige Angelegenheit. Wie war das noch? Die andere Wange hinhalten?
    Ich kann deine Frustration verstehen, und ich hoffe für dich dass sich dein Wagemut irgendwann auf die deinen überträgt, denn: wer nichts wagt, der nichts gewinnt.
    Über Flavius Furianus habe ich bisher nicht mehr gelesen als das was in der Acta stand. Ist er ein Freund eures Glaubens?


    Mir geht es im Moment recht gut, ich kann nicht klagen, auch wenn ich in letzter Zeit das Gefühl habe dass sich Dinge hier in Germania verdüstern. Eine unserer Angestellten wurde entführt, in unserem Handelshaus wurde eingebrochen und unser Hausvorstand hat jemanden in der Casa beim schnüffeln erwischt. Ich denke dass gewisse Dinge über die typische Ablehnung, die Leute unserer Völker hier in den mittleren Schichten der Gesellschaft erfahren, hinausgehen. Wir sind Ablehnung und Gewalt gewohnt, meine Geschichte und die meiner neuen Familie wächst aus blutgetränkten Wurzeln, und dies ist wohl nur ein neues Kapitel in einem Leben in dem man das Schwert nicht aus der Hand geben sollte.
    Ansonsten hat sich nicht viel geändert. Ich bin immernoch Magister Scriniorum der Regio, und habe mit meinem Vorgesetzten mehr als nur alle Hände voll zu tun.
    Die Pferdezucht läuft gut, wir erwarten bald die ersten Herbstfohlen. Die Freya brummt zur Zeit, zwar haben wir einige Probleme mit der Presse (du hast den Bericht vielleicht gelesen) und einem ortsansässigen Händler, aber ansonsten verdienen wir zur Zeit viel Geld.
    Ein seltsames Gefühl, kann ich dir sage, wenn man betrachtet wie ich begonnen habe als ich ins römische Reich kam. Einfacher Bauerssohn, dessen Welt einige Ären vom eigenen Hof aufhörte zu existieren... und jetzt? Wenn mein Vater mich so sehen könnte... ich wüsste nicht wie er reagieren würde. Wir hatten zwar einen Römer bei uns, doch war mein Vater seit je her einer der auf die Freiheit unserer Stämme pochte.
    Dieser Zwiespalt begleitet mich jeden Tag, und ich habe noch keinen Weg aus ihm heraus gefunden. Auch der Griffel in meiner Hand fühlt sich immernoch fremd an, und ich ertappe mich immer wieder dabei wie ich morgens aus dem Haus gehe um das Vieh zu füttern, anstelle es anderen aufzutragen, die ich auch noch dafür bezahle.


    Es wird dich überraschen zu hören dass Eila zur Zeit in Roma weilt. Sie hat vom hiesigen Legaten das Bürgerrecht verliehen bekommen, und ist dabei zur Frau zu werden. Allerdings ist das Schicksal ihr nicht wohlgesonnen, so sucht sie zur Zeit in Rom nach der Ruhe die sie im Land ihrer Ahnen nicht finden kann. Sie weilt im Haus meiner Familie an der Via Lata, ich denke sie würde sich freuen dich wieder zu sehen.


    Ich hoffe dieser Brief erreicht dich, war ich nicht sicher wie genau du zu erreichen bist.


    Bis bald, mein Freund, ich freue mich schon auf deinen nächsten Brief.


    Til ars ok frisar.

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    _________________________________________________________
    Tiberius Duccius Lando - Casa Duccia - Mogontiacum / Germania Inf.
    Magister Scriniorum Reg. Germ. Sup. / Curator Cons. Merc. Freya Mercurioque
    [Blockierte Grafik: http://img.photobucket.com/albums/v477/skreet/DucciaSiegel_blau_100px.png]


    P.S.: Es gibt einen Petronius hier in Mogontiacum, aber weiß ich nicht inwieweit er mit dir verwandt ist: Marcus Petronius Crispus. Ehemaliger Centurio der Legion, und kein Mensch von Wärme, das kann ich dir sagen. Er ist ebenso wie ich Decurio dieser Stadt, aber unser Kontakt hielt sich bisher in Grenzen.

  • An einem der Tage nach seinen Erlebnissen in den Thermen wanderte Glabrio durch die Stadt. Er hatte sich etwas leckeres zu essen gekauft - da es aber in einem der ihm wenig bekannten Viertel von Rom gewesen war, wo viele Orientale lebten, wusste er den Namen nicht oder hatte ihn schon wieder vergessen.
    Er hatte sich von der Menge treiben lassen und auf einmal war er in eine Gegend gekommen, die ihm sehr bekannt war. Mit immer zielstrebigeren Schritten ging er nun auf das Haus zu, in welchem er geboren worden war, in welchem er aufgewachsen war, in dem er jedoch in den letzten Jahren fast keine Zeit hatte verbringen können.
    Jetzt stand er vor diesem Haus. Es war ein recht bescheidenes Haus, doch gross genug für einige Bewohner und in guter Lage. Ausserdem verfügte es über einen Garten. Glabrio geriet in Hochstimmung. Hier könnte er vielleicht sein Pferd abstellen, vielleicht würde er hier sogar leben können!?
    Doch als er schliesslich vor der Tür stand, wurde ihm klar, dass hier schon seit einigen Monaten, vielleicht sogar Jahren niemand mehr lebte.
    Auf sein Klopfen hin öffnete niemand. So sprang er über eine Mauer, was mit einigem Klettern verbunden war und konnte schliesslich durch eine hinter einer Hecke versteckten Hintertür ins Haus gelangen. So hatte er sich schon reingeschlichen, als er noch nachts spät und heimlich nach Hause gekommen war. Er musste schmunzeln, das war schon seehr lange her!
    Die Räume im Haus waren reichlich verstaubt, doch alles schien intakt zu sein. Sicherlich müsste noch einmal gestrichen werden, Wertgegenstände waren entweder mitgenommen oder geraubt worden, doch die wichtigsten Möbel waren vorhanden. Glabrio ging von Raum zu Raum und erweckte seine Erinnerung wieder zum Leben.
    Als er in die Bibliothek kam, stockte ihm der Atem. Hier lag alles durcheinander! Dringend musste sie gesichtet und geordnet werden. Glabrio wollte am liebsten sofort beginnen. Doch dann besann er sich und verliess das Haus um zu seinen Brüdern zurückzukehren.
    Auf dem Weg hinaus fand er den Brief, der noch nicht lange hier sein konnte und er dankte Gott noch einmal, dass er ihn jetzt hier hin kommen liess. Als letztes verschloss er die Tür gut und schrieb mit Kreide seinen Namen an die Tür. Ab jetzt wohnte hier wieder jemand!

  • Am Nachmittag erreichte Glabrio sein neues oder vielmehr zukünftiges Heim. Er hatte noch etwas Zeit, bis er sich mit Redivivus Evander treffen würde, also öffnete er die Tür und ging noch einmal durch jeden Raum. In den hinteren Räumen, in die wenig Licht drang, zündete er Lampen an, um etwas mehr Licht zu haben. Schliesslich begann er etwas zu fegen, es sollte nicht ganz so staubig aussehen, wenn der Gast kam. Ausserdem öffnete er alle Fenster und Türen, so dass die Sonne hereinscheinen konnte.
    Als er Evander erblickte, hing er gerade aus einem der oberen Fenster hinaus. Beim Öffnen war etwas abgebrochen und nun wollte es sich nicht mehr schliessen lassen. Er grüsste den Architectus erfreut und eilte hinunter um ihn willkommen zu heissen.

  • Unweit der Casa Petronia
    Evander hatte die Zeit genutzt, ein wenig zu arbeiten, etwas zu essen und hatte sich als Begleitung seinen Scriba, Marcus Scaevinus, organisiert. Das würde im Fall der Fälle zwar nichts bringen, denn Scaevinus war ein ebenso kein Held wie Evander, aber es war dennoch ein besseres Gefühl, später nicht allein durch die dunklen und gefährlichen Gassen Roms zu gehen. Ausserdem kannte er sich ziemlich gut aus in den Gassen Roms und konnte auch bei Dunkelheit schnell zurückfinden.
    "Ich glaube, wir müssen jetzt links"
    sagte Evander. Er hatte die Wegbeschreibung eigentlich ziemlich gut gemerkt, nur die Umsetzung... über die schüttelte Scaevinus nur den Kopf.
    "Aber wenn ich's dir doch sage, Herr. Erst ein paar Strassen weiter"
    "Bist du sicher? Ich glaube nämlich..."
    "Ja ja, ich bin sicher. Komm, Herr. Ich kenn mich schließlich aus"
    Unterbrach ihn Scaevinus leicht gereizt. Eigentlich hatte Scaevinus heute frei gehabt. Seine Laune konnte ihm Evander daher nicht verdenken.
    "Ist ja gut"
    Gab er resigniert von sich und folgte dem Scriba. Bald erreichten sie die Casa Petronia.


    Bei der Casa Petronia
    "Da oben"
    sagte Scaevinus und zeigte auf ein Fenster.
    "Ah ja"
    Evander erkannte Glabrio und grüßte mit einem Wink zurück.

  • Glabrio kam die Treppe hinabgerannt und begrüsste Evander und dessen Begleiter, dem er sich freundlich vorstellte.


    Dann öffnete er die Tür wieder und bat die Gäste hinein.
    "Kommt! Ich zeige Euch das Haus. Zuerst das Untergeschoss und das Atrium und schliesslich den ersten Stock. Es gibt zusätzlich auch noch einen Dachboden, den ich möglicherweise auch ausbauen möchte."
    Glabrio führte die Männer von einem Raum zum nächsten. Sie kamen ins Triclinium, in die verschiedenen Essräume und die Küche. Diese musste dringend renoviert werden.
    "Ich möchte eine wirklich gute neue Küche hier haben. Nicht zu aufwendig aber gut. Und in den Essräumen hätte ich gerne Wandgemälde. Ich würde auch gerne mitreden, was sie darstellen."
    Zum Abschluss des Untergeschosses erreichten sie den netten Innnenhof. Es gab ein Wasserbecken, das jedoch etwas angefault war und einen verwilderten Garten. Beides müsste gemacht werden. Auf dem Weg die Treppe hoch, erklärte Glabrio: "Einige Stufen müssen neu gemacht werden, es wäre auch gut, wenn sie nicht so sehr knatschen, wenn ich hier Gäste habe. Und das Dach ist glaube ich auch nicht mehr ganz dicht. Ihr solltet es wenigstens einmal kontrollieren!"

  • "Salve, Glabrio. Das ist Scaevinus, mein Adjutant"
    stellte Evander seinen mürrischen Begleiter vor. Scaevinus grunzte nur. Sie ließen sich durch das Haus führen. Als Glabrio die Sache mit dem Dachboden erwähnte, kam ihm eine Frage.
    "Willst du ein weiteres Stockwerk drauf setzen?"
    fragte Evander verwundert. Das Haus hatte bereits mehr als einen um das Atrium herum.


    Bei der Küche teilte Evander die Meinung seines Auftraggebers.
    "Ja, hier sollte sich was tun"
    pflichtete er ihm bei.
    "Ich denke da an eine geräumige Küche, mit einem großen Ofen. In der Mitte ein großer Tisch, auf dem die Zutaten vorbereitet werden können. Und auf der dem Ofen gegenüberliegenden Seite Platz zum Aufbewahren und Aufstellen von Amphoren und Sonstigem. Dazu am besten mehrere Fenster, nicht zu groß, aber auch nicht zu klein. So, dass genug Licht reinfällt und die Luft zirkuliert, sie aber dennoch nicht als Nebeneingang für ungebetene Gäste benutzt werden könnten"


    "Notier das, Scaevinus"
    sagte Evander in Bezug auf die Treppe. Damit beantwortete sich seine Frage von vorhin. Scaevinus kritzelte kurz in der Wachstafel.
    "Das auch"
    sagte er bezüglich des Dachbodens.
    "Hab ich, hab ich"
    gab der Scriba von sich.

  • "Salve, Scaevinus!", sagte Glabrio freundlich, doch er bekam nur ein komisches Geräusch zurück, das nicht sehr vergnügt klang.
    Ein weiteres Stockwerk? "Nein, ich möchte keins draufsetzen. Die oberste Etage ist bloss ziemlich heruntergekommen, das Dach ist möglicherweise defekt und es ist sehr dunkel."
    In der Küche nickte Glabrio zustimmend. Der Plan Evanders klang wunderbar. Es fiel ihm ein, dass er ja jemanden zum Kochen brauchen würde.... Kommt Zeit, kommt Rat!, sagte er sich beruhigend.
    Im oberen Stockwerk, welches jedoch nicht der Dachboden sondern unter dem Dachboden gelegen war...kompliziert, kompliziert... befand sich die Bibliothek, in die Glabrio Evander nun führte.
    "Ich habe vor, eine gute Bibliothek hieraus zu machen. Jetzt ist alles verstaubt, es gibt kaum Regale und noch weniger Bücher. Wenn Du dich um Regale kümmerst, beschaffe ich die Bücher!", meinte er scherzhaft. "Ausserdem ist auch hier ein gutes Raumklima wichtig. Sonst fangen die Schätze an zu schimmeln."
    Als sie durch die anderen Zimmer zogen, erklärte Glabrio jedes Mal welche später als Gasträume dienen sollten und welche für ihn selbst seien.
    Schliesslich stiegen sie noch eine steile Stiege hoch auf den Dachboden, der jedoch ziemlich wüst aussah.
    Zum Abschluss der Tour hatte Glabrio noch einige offenen Fragen, eine stellte er gleich: "Wie sieht es mit einem Taberna aus? Kann man unten aus zwei oder drei Räumen einen machen, nahe bei der Küche und mit Aussentür für Gäste? Und einen weiteren Raum am hinteren Ende des Hauses würde ich gerne ebenfalls vergrössern. Ausserdem überlege ich, ob ich dort ein grosses Glasfenster einbauen lassen soll. Ich muss allerdings erst schauen, ob ich dafür genug Geld habe."
    Glas war extrem teuer und eigentlich konnten es sich nur die Reichen leisten. Aber Glabrio hatte sich in den Kopf gesetzt einen lichtdurchfluteten Andachtsraum zu bauen. Hoffentlich liess sich das irgendwie realisieren.

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