Saguntum | Curia

Ich stand schon recht früh auf, auch wenn ich mich wie gerädert fühlte. Das Frühstück war gut, war ja auch eine Herberge im staatlichen Dienst.

Ich hatte einen Termin bei den Decurionen, doch war bis dahin noch ein wenig Zeit, so dass ich beschloss mir ein Bild von der Stadt zu machen. Sie war prächtig, auch wenn an einigen Stellen der Putz ein wenig bröckelte, so dass ich mich fragte, wieviele reiche Bürger hier wohnten und wie der Haushalt der Stadt aussah.

Man sah es der Stadt zum Glück nicht mehr an, was ihr in den punischen Kriegen zugestoßen war. Ja, sie war sogar der Auslöser des zweiten punischen Krieges, als Hannibal hier auftauchte.
Deutlich waren aber noch die griechischen Spuren zu erkennen.

Ich hatte leider keine Zeit mehr für eine große Besichtugungstur, denn die Decurionen erwarteten mich.

Die Curia war ein schönes Gebäude, was mir deutlich zeigte, wo das Geld hier verschwandt.
Ich betrat es ehrfüchrtig. Man wartete bereits auf mein Erscheinen.

...

Es war eigentlich kein allzu langes Gespräch, nahm aber eine überraschende Wendung, als man erfuhr, dass ich der Sohn des Proconsuls bin und nicht nur ein Scriba. Da bot man mir auf einmal Wein und Früchte an, was man mir vorher entsagte.

In gewissen Regionen konnte es anscheinend von Vorteil sein, wenn ich meine Herkunft nebenbei erwähnte. Aber es war mir auch durchaus bewusst, dass es Gegenden gab, wo ich es besser verschwieg. Mein Vater war noch nicht allzu lange im Amt und so hatte er auch keine vielen Gegner. Aber es gab durchaus Entwicklungen vor ihm, die man ihm zwar nicht anhängen kann, aber der römischen Herrschaft im allgemeinen.

Am Ende des Gesprächs war klar, dass es der Stadt im Grunde gut ging, sie aber nicht mehr so von Bedeutung war, wie sie es einst mal war. Auch finanziell ging es ihr nicht mehr so gut und an neuen Einwohnern mangelte es auch. Ich hatte alles fleißig notiert. Auch die herzlichen Grüsse an den Proconsul!