Etappe 2: Saguntum - Valentia

  • Es war später Nachmittag, als ich mich auf den Weg machte. Der Cursus Publicus stellte mir ein frisches Pferd. Ein schönes Tier. In meiner Kindheit hier in Hispania habe ich viel Zeit mit Pferden verbracht...


    Mein nächstes Ziel würde Valentia sein eine Stadt die zum Glück nicht so fern von Saguntum liegt. Daher machte es auch nichts, dass es schon so spät war. Der Wirt versorgte mich noch mit dem nötigsten für die Reise. Ob ich allerdings zu einem Stop kam, wusste ich noch nicht. Alleine zureisen, war eh eine gefährliche Sache!

  • Doch eine Pause würde mir doch ganz gut tun! Ich stoppte an einem Begrenzungsstein und stieg vom Pferd. Mich hatte der Hunger gepackt und Durst hatte ich auch. Beim Absteigen fiel mir auf einmal eine Kette aus der Tunika... Helena's Kette!


    Ich bückte mich, um sie aufzuheben... In diesem Augenblick zischte ein Schwert über meinen Kopf hinweg. Ich schrack zurück und fiel auf meinen Hintern in den Staub. Ich blickte auf und sah in dem dämmerigen Licht eine schmierige Gestalt, die mit einem Schwert herumfuchtelte. Zweifelsohne ein Räuber. Er holte wieder aus und ich konnte gerade eben noch zurückweichen. Doch es war zu spät! Er erwischte mein Fußgelenk. Schmerz durchfuhr meinen Körper und ich war einen Augenblick wie gelähmt und blickte abwechselnd auf die Wunde und auf den Räuber. An dem weißen in seinem Gesicht sah ich, dass er grinste.


    Ich brauchte einen Moment, bis ich mich wieder gefasst hatte. Mit meinem gesunden Fuß trat ich so heftig in den Staub, dass ich ihn damit traf und überraschte. Diesen Augenblick nutze ich, um aufzustehen. Doch es ging nicht. Nicht ohne eine Hilfe. Der Räuber hatte sich auch schon wieder gefasst, und wollte zu einem neuen Angriff ansetzen, da zog ich mich an dem Sattelriemen hoch und zog aus der Tasche mein Schwert. Ich schaffte es gerade eben noch, das Schwert hochzureißen. Das überraschte ihn so, dass er mich nur noch mit Entsetzen anblicken konnte, während mein Schwert sich tief in seinen Körper bohrte. Meine Hand wurde plötzlich ganz warm, als sein Blut an dem Schwert hinunter lief. Dann rutschte er von der Klinge und fiel leblos zu Boden.


    Ich hatte soeben meinen ersten Menschen getötet. Erschöpft glitt ich an dem Körper des Pferdes entlang zu Boden. Das Schwert fiel klirrend in den Sand...

  • Ich wusste nicht, wie lange ich dort so saß. Meine Wunde am Fuß blutete immer noch, wenn auch nicht mehr so stark!


    Ich begann mich unter Wehklagen aufzurichten und griff nach dem Brot in meiner Tasche. Ich wickelte es aus, legte es auf den Gernzstein und wickelte mir das Tuch vorsichtig um die Wunde. Dann nahm ich die Karaffe mit Wein und nahm einen tiefen Schluck, bevor ich dann das Brot nahm und mich auf dem Stein niederließ.


    Ich schaute zu dem leblosen Körper. Wieso hatte er mich angegriffen? Irgendwie empfand ich Mitleid mit ihm. Wie tief musste man gesunken sein, um einen anderen Menschen zu berauben? Hatte er vielleicht Kinder, für die er stehlen musste?


    Ich sah wieder weg und blickte über das Meer. Ich ging recht gut damit um, dafür das ich meinen ersten Menschen umbrachte.
    In der nächsten Stadt würde ich die Wachen verständigen müssen...

  • Nach einer Pause, die ich nun mehr als nötig hatte, machte ich mich bereit, die Reise wieder aufzunehmen. Ich verstaute den restlichen Proviant und zog mühevoll den Leichnahm von der Strasse an den Rand und merkte mir die Ziffer auf dem Grenzstein. Dann wollte ich zurück in den Sattel, als mir Helenas Kette ins Auge sprang. Stimmt... Ich hatte sie fallen gelassen als... Helena hatte mir auf eine gewisse Art und Weise das Leben gerettet. Nicht nur Helena, sondern auch die Götter. Ich sah dies als ein gutes Zeichen an und steckte die Kette wieder dorthin, wo sie hingehörte.


    Dann zog ich mich qualvoll in den Sattel und nahm meinen Weg wieder auf... Valentia!

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