Ein Treffen aurelischer Klienten

  • Den Mann, den Cadior begrüßte, hatte Metellus gar nicht wahrgenommen. So sehr war er in sein Gespräch vertieft ;)

    Flavian, ich grüße Dich. Freunde meiner Freunde sind mir immer willkommen. Ich bin Marcus Annaeus Metellus, Sohn des Florus. Komm, setz Dich und erzähle.


    Eine weitere Amphore musste her, denn der Abend war noch jung.


    Und ja, unter Soldaten nennt man es so, wie der Cadior es nannte;)

  • Einerseits gespannt auf Flavians Antwort wartete ich ebenso auf Metellus' Erklärung, welche Ämter er bereits im Auge hatte. Gespannt blickte in hin und her, während ich mir nun doch eines der letzten Würstchen angelte.
    Genussvoll verzehrte ich die schlanken Dinger und spülte sie mit etwas Wein herunter.


    "Sich zu bilden, ist immer ein löbliches Vorhaben...", begann ich das Gespräch erneut auf Metellus' Pläne zu bringen.

  • Da hatte Cadior ihm doch mit spitzen Fingern das letzte Leckerli vom Teller gezogen. Ein sehnsüchtiger Blick zum Wirt, der mit scheinbar mütterlichem Instinkt die Lage erkannte und neue brachte, rettete die Situation....und des Metellus Seelenfrieden.


    Ich möchte mich mit aller Kraft für Rom einsetzen. Im Augenblick hätte ich beispielsweise die Chance, bei den Vigiles aufzusteigen....Hmmmm, aber welcher Posten dort für mich in Frage käme, das weiß ich noch nicht. Aber, vielleicht gibt es ja noch Möglichkeiten, von denen ich gar keine Ahnung habe. So lange bin ich ja noch nicht in Rom.


    Ach, übrigens, ich habe kürzlich ein Geschenk von unserer Freundin erhalten.....ein traumhaft würziger Wein. Wir sollten uns einmal bei mir treffen, bevor meine Kameraden darüber herfallen.......das wäre wirklich eine Schande........


    Metellus hoffte, ob Cadior nicht noch einen guten Tipp auf Lager hätte....nun, eigentlich hoffte er, sein Freund würde irgend etwas erzählen. Denn dann hätte Metellus die Schlacht um die Würstchen für sich verbuchen können. Breit grinste er seine Gegenüber an...und vergaß natürlich nicht, Flavius mit einer Geste zum Essen einzuladen.

  • Spitzbübisch grinste ich, während ich – ganz in den Verzehr der Würste vertieft – ab und an zu Metellus blickte. Ich war auf den Geschmack gekommen. Die Nachbestellung kam mir entgegen. Und ein weiteres Würstchen wanderte auf meinen Teller.


    „Hm, sind die Ränge bei den Vigiles nicht vorgeschrieben?“, fragte ich mit vollem Mund. „Ich glaube ja nicht, dass du dort die freie Auswahl hast.“


    Ich schluckte runter.


    „Mmmmh, lecker. Willst du auch noch was?“, fragte ich grinsend, während meine Hand bereits den Würstchenteller fasste, um ihn zu mir zu ziehen.


    „Kann ich mir denken, dass sie Wein verschenkt. Sie selbst trinkt nämlich keinen.“

  • Nein, nein, die freie Auswahl habe ich sicher nicht......es sei denn,die Führungsgruppe schließt sich gemeinsam der Classis an :D


    Ein Lächeln huschte über das Gesicht den Vigilus.....aber dennoch, er bemerkte genau, das sein Freund auf den Geschmack gekommen war; und er den Teller langsam, gaaaaanz laaaangsam, immer weiter zu sich heranschob. Hoffentlich würde sich Flavius wenigsten zurückhalten.

  • Zitat

    Original von Tiberius Corvius Cadior
    Plötzlich trat jemand an unseren Tisch heran. Ich kannte natürlich Flavian.
    „Ein Factiokollege, Metellus. Salve, Flavian. Was führt dich nach Rom? Selten, dass man dich hier sieht.“


    "Ich bin extra nach Rom gereist, um ein Familienoberhaupt der Aurelier zu sprechen. Meine Gens und damit ich gehöre nun auch zu euren illustren Kreis. Daher die Frage, ob ich mich zu euch setzen darf."

  • Interessant, was der Flavian da erzählte. Er hatte gleich die gesamte Gens als Klient der Aurelier aufnehmen lassen? Hatte ich das richtig verstanden? Gerade fragte ich mich, ob es eine Beschränkung für Klienten gab. Am Ende mussten die Aurelier nur für den Unterhalt ihrer Klienten arbeiten.


    "Aber natürlich kannst du dich zu uns setzen. Ich biete dir sogar von diesen köstlichen Würstchen an."


    Ein spitzbübisches Grinsen wanderte zu Metellus. Er schien von dem ersten Teller doch nicht satt geworden zu sein. ;)


    "Wisst ihr, was mir gerade auffällt? Jeder von uns hat eine vollkommen andere Geschichte, wodurch er Klient bei den Aurelier geworden ist, aber eines haben wir gemein - wir gehören witziger Weise derselben Factio an. Ich denke mal, das ist nicht zufällig. Die Aurelier selbst sind sehr konservativ eingestellt.
    Ich bin als ehemaliger Sklave Klient geworden, wodurch eigentlich ihr?"

  • Cadior hatte recht.........er schien ein heller Kopf zu sein.


    Bei mir waren es einige Zufälle. ich kam, wie man so schön sagt, aus der Gosse. Ich marschierte mittellos und ohne Perspektive nach Rom. Aber ich wollte meinen Teil leisten. So kam es dann, das ich meinen jetzigen Vater, den Annaeus Florus kennenlernte. Er brachte mir vieles bei...und vieles näher. Die Wertvorstellungen der Factio, sie war mir zuvor unbekannt, aber sie behagte mir sofort. Und auf diesem Wege lernte ich dann auch die edle Gens der Aurelier kennen



    Metellus zwinkerte Cadior zu. Wußte dieser doch, daß das erste Treffen etwas anders verlief.


    Wie war das bei Dir, Flavius? Erzähl von Dir


    Von diesem Teller würde Metellus wohl nichts mehr abbekommen. Aber sollte er einen dritten ordern? Man würde ihn für den alten Prasser Lucullus halten. Diese Vorlage für Hohn und Gespott wollte er nicht geben.


    Wirt,....ja, hier.....bring uns noch Oliven und einen Krug Wein.


    Oliven zum Wein, das war bescheiden. :]

  • … und ich zwinkerte zurück. Deandra hatte mir sehr wohl von dem ersten Treffen erzählt und Tatsache: dieses Treffen gestaltete sich ein klitzekleines bisschen anders. :D


    „Ja, erzähl von dir, Flavian.“


    Ich dankte Metellus für die Oliven und nahm mir gleich mal eine Handvoll. :] Die nächste Runde an Essen oder Trinken würde wieder auf mich gehen. ;)

  • Meine Geschichte wollten sie also hören.


    "Ich diene mit dem Pater Aurelius Sophus in derselben Legion. Unsere Familien wohnen am selben Ort. Die Gens Aurelia ist einflussreich und vertritt die passende Gesinnung. Einen besseren Patron gibt es nicht."


    Das Essen lehnte ich ab. Ich mochte noch nie Würstchen.

  • Ich nickte zu Flavians Worten. Es gab nichts hinzuzufügen. Ich tauchte meine Finger in ein bereitstehendes Gefäß. Die Würstchen waren ein bissel fettig gewesen.


    "Wollen wir uns noch jeder einen Becher Wein genehmigen? Zum Anstoßen auf diese nette Gesprächsrunde. Ich gebe einen aus."

  • Das ließ sich hören. Mit Lachen und kräftigem Kopfnicken bekundete Metellus seine Meinung zu Cadiors Vorhaben.


    Ach, hatte ich eigentlich schon erzählt? Im Augenblick versuche ich bei meinem Vorgesetzten einen guten Eindruck zu machen :D
    Er will Initiative sehen. Also schlug ich vor, wir sollten einmal eine große Veranstaltung in Rom organisieren, bei der sich die Vigiles vorstellen....und kräftig gefeiert soll dann auch werden. Was meint Ihr dazu?


    Gespannt schaute Metellus die Runde an.....

  • "Hm, das würde die Vigiles bekannter machen. Um ehrlich zu sein, ist mir kaum aufgefallen, dass es sie überhaupt gibt. Sicher geht das vielen Bürgern so. Hast du denn schon ein paar Ideen?"


    Als der Wirt nahe unserem Tisch vorbeihastete, hielt ich ihn zurück.


    "Ich hätte gern noch drei Becher vom feinsten Wein des Hauses."

  • Das mit dem Wein gefiel Metellus :D


    Oja, die Ideen sprudeln.......stimmt, keiner kennt uns. Erst dann, wenn es brennt, dann besinnt man sich auf uns........
    Ich stelle mir ein schönes, großes Spektakel vor, wo die Bürger Roms etwas zu sehen bekommen....da Ihr in Mantua gerade gefeiert habt, da hast Du bestimmt Ideen. Ich hoffe ja noch, ob nicht auch ein Gladiatorenkampf zustande kommt. Aber, soweit ich weiß, wird das den Lohn eines Vigilus bei Weitem übersteigen.... :(........Den Abschluss bildet dann ein großes Rätsel. ein Wettspiel, bei dem es für den Sieger um einen tollen Preis gehen wird. Du siehst, viel Arbeit für einen Einzelnen.


    Bei dem Gedanken an die viele Arbeit und die Gefahr, es könnte eine Blamage werden, schüttelte sich Metellus kurz. Aber dann war er wieder frischen Mutes.



    Ich hoffe ja schon jetzt, dass Du kommen wirst.

  • "Mantua und Rom trennen Welten. In Mantua legen die Menschen Wert auf Traditionen, in Rom geht viel Traditionelles zugunsten neumodischer Einflüsse unter.
    Was die Parade des Militärs angeht, da kann man sicher in Rom Vergleichbares planen. Von einer Opferung würde ich abraten. Was das Volk hier vor allem sucht, ist mit Vergnügungssucht zu erklären. Ein Wettspiel ist da wohl genau das richtige. Alles, was an ein Spektakel erinnert, ist hier angebracht.


    Selbstverständlich komme ich!"


    Inzwischen kamen die Becher und ich hob meinen an.


    "Trinken wir auf gute Beziehungen zu unserem Patron, seiner Familie und auch untereinander."

  • Darauf lasst uns trinken!


    Genüsslich lehnte sich Metellus zurück und ließ den Trunk aus dem Becher entschwinden, als er in Gedanken ein Bild voll nordischer Kälte sah..........finstere Nacht, das Geheule von Wölfen. Strurm, starker Sturm, und Schnee. In Germanien sollen die Schneeflocken ja Faustgroß sein.....und dazwischen eine kleine Kutsche mit der verehrten Deandra.........wenn das nur gut geht. Da werden die Götter aber einiges zu tun haben und Bacchus muss mal `nen Abend alleine verbringen....Wo sie wohl gerade ist?


    Sagt mal, glaubt Ihr eigentlich, das die Götter auch einmal unachtsam sein können? Selbst dann, wenn sie einen der gläubigsten und ehrbarsten Römer beschützen?

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