Furius, ein grauhaariger, untersetzter alter Recke, seines Zeichens Legionarius, schlurfte im Beisein seiner Kameraden, von den Mühen und Anstrengungen des Tagebaus gezeichnet, dem kleinen Zeltlager entgegen, welches Tribun Lemonia für das hier eingesetzte Manipel errichtet hatte.
Vielleicht war der alte Haudegen den körperlichen Anforderungen dieser schweren Arbeit nicht mehr gewachsen, doch in seinem Contubernium war der alte Mann, welcher übrigens hinsichtlich seiner baldigst anstehenden Pensionierung einen angemessenen Alterssitz erwarten konnte, für seine in den kaiserlichen Legionen nicht unbedingt üblichen Kochkünste bekannt.
So geschah es auch an jenem Tage, dass Furius die wenigen Arbeitswerkzeuge, die er bei sich trug, einigen Kameraden übergab, welche jene bereitwillig reinigten, während er ein schmackhaftes Mahl bereitete - es musste als wahre Kunst erscheinen, aus diversen, bunt zusammengewürfelten und permanent variierenden, nicht mehr ganz frischen Zutaten eine ordentliche Puls hinzubekommen.
Nach einer ganzen Weile entnahm er dem herbeigeschafften Kochgeschirr einen Löffel und kostete von dem wohltuend warmen Brei, den er bevorzugt zubereitete, da in seinem Munde lediglich ein Zahn verblieben war, der zu allem Überfluss noch schmerzhaft zu faulen begann - ein kleiner Eingriff durch einen Medicus der Legion würde vermutlich unumgänglich sein.
Mit ein wenig Stolz in der dünnen, alten Stimme verkündete er den umsitzenden Leginonären, welche sich - ein jeder mit einer anderen Aufgabe beschäftigt - an der Hitze der Glut wärmten, dass die Mahlzeit gerichtet sei.
Als wenig später die frohen Soldaten ihre Rationen erhielten und - ausgehungert wie sie waren - den Puls gierig hinunterwürgten, war Furius der erste aus dem Kreise, welcher mit zusammengekniffenen Augen - sehen konnte er ganz ausgezeichnet - drei Reiter beobachtete, welche, einer bepflasterten Straße von Mantua her folgend, geradewegs auf das Lager zuritten...