Porta - Der Eingang der Villa Claudia

  • „Jo, ab dafür! Es ist auch zügig hier in der Tür. Nicht das ich mir hier noch ein Schnüpfchen hohle.“:D


    Ich zog meinen Kittel wieder über, warf noch einmal einen Blick auf diese Wäsche und grinste wieder.


    „Nä, passt mir nicht!
    Also, ab in die Küche.“


    Als ich den letzten Satz ausgesprochen hatte, viel mir ein, dass er einen kleinen negativen Tatsch hatte. Wenn ein Mann zu einer Frau sagt, ab in die Küche, klingt das nie gut. Aber es war ja klar, wie ich es meinte. War es doch, oder?


    „Also wir! Kann ich vielleicht einen Hirse-Brei haben?“




    Sim-Off:

    Ich mach mal hier weiter

  • [Blockierte Grafik: http://i11.photobucket.com/albums/a183/-Ela-/sharifds4.jpg] | Sharif


    Selbst für Sharif, den missmutigen Türsteher der Casa Claudia, war er heute sehr schlecht aufgelegt. Der Zwischenfall gerade vorhin, wo ihn diese Gurke mit dem schier unaussprechlichen Namen weggedrängt hatte, hatte ihm dann auch noch den Rest gegeben.
    Dementsprechend gross war seine Verstimmung, als er nochmals an der Türe pochte. Er ging hin und riss sie kraftvoll auf. Vor ihm stand ein Mann, ein Römer mit einer komischen Tasche.
    "Salvedominewillkommenindercasaclaudiawiekannichdirhelfen?", spulte er seinen auswendig gelernten Text ab.

  • Fiona hatte schon den Medicus erwartet. Als sie ein Klopfen an der Tür hörte, eilte sie schnell zur Porta.
    Sharif hatte dem Medicus bereits die Tür geöffnet.
    Sofort wendete sie sich an ihn.
    "Herr, bitte komm schnell! Es eilt!"
    Mit einer Handbewegung bat sie ihn ins Haus. Sie eilte voran und hoffte, der Medicus würde ihr zügig folgen.

  • Sim-Off:

    Hoppla! Tschuldigung! :D


    "Schnell Herr! Komm ich weise dir den Weg!"Fiona rannte fast schon zur sklavenunterkunft hin, da sie wußte, wie schlecht es um Kassandra stand.

  • Sisenna, die – ungeachtet der Tatsache, dass sich inzwischen etliche Verwandte in der Villa befanden – noch immer gewohnt war, relativ uneingeschränkt Entscheidungen zu treffen, beschloss nach dem Frühstück spontan, die Tante Callista zu besuchen, denn an die Einladung konnte sie sich noch gut erinnern. Sie dachte sich nichts dabei, ohne zu fragen das aurelische Anwesen zu verlassen, denn zum einen war sie es seit Monaten so gewohnt und zum anderen hatte ihr auch niemand erklärt, dass sie seit einiger Zeit eine Art Vormund hatte, den sie womöglich besser fragen oder über ihre Vorhaben wenigstens unterrichten sollte. Wie immer nahm sie eine Handvoll Begleitsklaven mit. Von Vorfreude getragen sprang sie den Weg mehr als dass sie wohlerzogen lief oder legte zwischenzeitlich kurze Spurtstrecken ein, weil das zeitversetzte Nachlaufen der Sklaven sie immer wieder aufs Neue amüsierte. Trotz ihrer kurzen Beine traf sie mit weitaus ruhigerem Atem als die anderen bei der claudischen Villa ein.


    Sie stellte sich direkt vor die Porta, verschränkte die Arme und wartete darauf, dass einer der Sklaven von alleine auf die Idee kam zu klopfen. Ein Atemzug verging, nichts tat sich – Sisenna verzog den Mund. Ein weiterer verstrich – sie rollte mit den Augen. Nach dem dritten stampfte sie auf und stützte die Arme in die Hüften.


    „Warum könnt ihr eigentlich nicht von alleine denken? Ich stehe hier, weil ich dort rein möchte!“ Ihr Zeigefinger wies auf das Türblatt. „Saba!“


    Die Sklavin trat pflichtgetreu hervor und hob die Hand, um zweimal anzuklopfen.

  • Die einzige, die nicht keuchte, als die kleine Meute der Sklaven mitsamt der edlen kleinen Patrizierin bei der villa Claudia eintraf, war Cadhla, aber sie hätte sich wohl auch ziemlich geärgert, wäre dies der Fall gewesen. Dass Sisenna ausgehen wollte, erstaunte sie nicht, denn diesem Kind schien niemand wirkliche Vorschriften zu machen - Cadhla begleitete sie auch, damit ihr nichts auf den Straßen dieser riesigen Stadt geschah. Dass sie dabei allerdings von der Umgebung nicht allzu viel mitbekam, weil Sisenna das Lauf-und-Hinterherlauf-Spiel mehrere Male spielte, war ein Umstand, den die Keltin fast etwas bedauerte. Es gab so viele erstaunliche Dinge in dieser großen Stadt, sie hätte sie gern gesehen. Aber auch das Ziel Sisennas machte sie neugierig, und so blieb sie an der Seite der Sklavenmeute stehen, abwartend, dass Saba, die sehr viel besser Latein sprach als es Cadhla wohl jemals können würde, klopfte.
    Hätte sie selbst Sisenna ankündigen müssen, wäre es wohl eine Ansammlung peinlich gestotterter Worte geworden, und dass das bei einem schon von außen teuer wirkenden Haus nicht die beste Idee war, verstand sich von selbst. Also wartete sie wie die anderen und wie ihre kleine domina, ob sich im Inneren etwas regen würde.

  • [Blockierte Grafik: http://img530.imageshack.us/img530/8455/sharifds4xy0.jpg] | Sharif


    Sharif, der Ianitor der Villa Claudia, war auch heute wieder allerbester Laune. Gerade hatte er sich setzen wollen, klopfte es auch schon!
    Den Fluch, den er noch ausstoßen wollte verkniff er sich und öffnete stattdessen die Tür. Wie üblich fragte er nach dem Anliegender Besucher in seinem unnachahmlichen und zuvorkommenden Ton.
    "Was willst du?"

  • "Die Domina Aurelia Sisenna wünscht Einlass zu erhalten."


    Mehr konnte Saba nicht erklären, denn sie kannte die Pläne der Herrin nicht. Nachfragen verbot sich von selbst, also musste diese Auskunft reichen. Sie lächelte den mürrischen Ianitor an, wippte währenddessen auf den Zehen und linste immer einmal wieder zu dem Türspalt, um mit allen erdenklichen Zaunpfählen zu winken.

  • Saba blickte Hilfe suchend über die Schulter, erhielt jedoch keine Antwort von der Aurelia. Diese verschränkte die Arme vor der Brust, legte ihren Kopf schief und ließ die Sklavin eine Weile baumeln. Es amüsierte sie, wie Blicke ausgetauscht wurde, während keiner ein Wort verlor. Sisenna stellte einmal mehr fest, wie unselbständig, hilflos und geradezu dumm Sklaven doch waren. Es kam ihr nicht in den Sinn, dass weniger die Person als solches unterbelichtet war, sondern der Stand sie zu dem gemacht hatte, was sie darstellte.


    Irgendwann wurde ihr dieses Wartespiel aber zu langweilig. Sie räkelte die Schultern und räusperte sich.


    „Ich möchte zu Tante Callista“, erklärte sie in bestimmten Ton und machte sich sofort auf den Weg. Mit erhobenem Kopf schritt sie an dem Ianitor vorbei, kam allerdings nicht weit, weil sie sich in dieser Villa nicht auskannte. Sie war auf den Türsklaven angewiesen. Er sollte sich allerdings nicht einbilden, dass sie hilflos wäre, sie wollte lieber gönnerhaft wirken, daher drehte sie sich ihm mit aufgesetzt überlegener Miene wieder zu und erklärte: „Du darfst mir jemand zur Begleitung mitgeben.“

  • Die Keltin war heilfroh, dass sie nicht angesprochen worden war - und so zog sie mitsamt der kleinen Schar, die hinter der kleinen domina hertrippelte, in die herrschaftliche villa der Claudier ein und dort auch einem der Sklaven nach, denn die aurelischen Sklaven wurden während Sisennas Aufenthalt kurzerhand in der Sklavenküche geparkt, wie es üblich war ...

  • Der späte Nachmittag neigte sich bereits dem Abend zu, als ich, nach unzähligen Schlachten gegen Akten aus dem Schrank meines officiums doch etwas geschafft mich gen der villa Claudia tragen ließ. Ich hatte mir nicht einmal eine Sänfte kommen lassen, nur einen Tragestuhl, weil ich die Gerüche der Stadt am heutigen Tag als angenehme Abwechslung zu dem irgendwann doch stickig werdenden Arbeitsraum der Basilica Ulpia empfand, es geschah ohnehin selten genug, dass ich an Rom etwas angenehmes sehen konnte. So waren es auch nur zwei Tragesklaven und Straton, die mich hier begleiteten, auf diesen kleinen Feldzug, um dem restlichen Tag noch einen Lichtblick zu entlocken. Ich hatte damit gewartet, Callista wiederzusehen. Diesmal wollte ich nicht als der Marspriester auftauchen, der ein Spiel mitspielte, diesmal wollte ich mich vorteilhafter präsentieren, als gewählter magistratus in Amtstracht. Als jemand, der mehr war als nur ein Freund eines angenehmen Spiels.
    Mein Sklave tat mir den Gefallen und trat zur porta der villa Claudia, um dort zu klopfen, während ich zurückgelehnt wartete, dass sich dort etwas tat.

  • Aufruhr herrscht in der Villa Claudia. Die tobende Callista bleibt niemandem in dem Haus verborgen. Es sei denn er hat die Gnade der Arbeit, die ihn für den Tag fern von den patrizischen Gemäuern führt. Doch den Sklaven ist das nicht vergönnt. Schon gar nicht denen, die gerade in die Höhle des Löwens treten. Aber der Ianitor ist davon verschont. Er verharrt wie immer an der Tür. Harrt der Menschen, die sich zu den Ufern der Claudier treiben lassen. Zu der alten und noblen Villa. Das Klopfen hallt hohl in dem Fauces wieder. Der Ianitor hebt den Kopf. Gelangweilt ist er. Jeder Besucher vermag die Ödnis zu durch brechen. So erhebt er sich eilends und tritt auf den Eingang zu. Öffnet die Porta und sieht mit kühler Miene hinaus.
    "Salve."
    Wer etwas wünscht, wird es von sich aus äußern. Diese Erfahrung hat der Ianitor schnell gemacht. Darum wartet er darauf.





  • "Salve! Mein dominus, Caius Flavius Aquilius, amtierender tresvir capitales, wünscht die domina Claudia Callista zu sprechen," leierte mein treuer Straton sein Sprüchlein herunter, während ich gemächlich lauschte und noch nicht wirklich Anstalten machte, mich zu erheben, vielleicht war sie ja gar nicht zugegen, und ich hatte mich umsonst bemüht - warum also aufstehen, bevor ich wusste, ob sie anwesend war.
    Allenfalls ein metallisches Scheppern, das anscheinend aus dem Inneren der villa zu kommen schien, unterbrach meine Gedanken - die Claudier mussten wirklich ausgewählt ungeschickte Sklaven ihr eigen nennen.

  • Illustre Herrschaften. Große Namen. Edle Patrizier. Alles hat der Sklave an der Tür schon gesehen. Wenn auch sein Erfahrungshorizont nicht so weit geht. Wie das der Villa selber. Die noch die Glanzzeiten erlebt hat. Wenn diese auch schon lange zurück liegen. Zu lange für den Geschmack einer Frau zumindest in diesem Haus. Die zu dem Zeitpunkt jedoch ganz andere Sorgen hegt. Der Ianitor wirft einen schnellen Blick über seine Schulter. Als es laut poltert. Er hat keine Weisung bekommen. Keinen Besuch herein zu lassen. Also sind hohe Herrschaften stets willkommen. Außerdem spielt eine kleine Gehässigkeit in der Seele des Mannes mit. Als er den Entschluss fasst, die Tür weit aufzuziehen.
    "Richte Deinem Herren aus, er ist der Herrin hoch willkommen."
    Während der Sklave des Aquilius ihm die Botschaft übermittelt, wendet sich der Ianitor um. Winkt einen Sklavenjungen heran. Der Aquilius zu der Herrin führen soll. Vor dem hohen Patrizier verneigt sich der Ianitor.
    "Herr, wenn ihr dem unwürdigen Jungen folgen würdet."
    Der Junge läuft eilends voraus. Sieht sich immer um. Ob der Flavier auch hinter her kommt. Flink sind die Füße. Als sie über den Stein zu der Tür des Cubiculum führen. Der Junge kichert als er das Chaos im Zimmer bemerkt. Schnell tritt er zur Seite und erstarrt. Callista wird zu Boden geschmettert.
    Schlangen. Er fürchtet sich davor.





  • Sie war also doch zugegen, erfreulich - das ersparte mir das abermalige Wiederkehren an einem anderen Tag, und im Grunde wartete ich auch nicht unbedingt gerne, wenn ich etwas wollte. Ich war zu Geduld fähig, aber eben nicht immer und nicht an jedem Tag gleichermaßen. Zudem hatte ich sie jetzt doch eine erklekliche Weile nicht wiedergesehen und nachdem sie mich dann doch immer wieder in meine Gedanken geleitet hatte, was selten genug geschah, dachte ich mir, es wäre Zeit, die Erinnerung zu vertiefen. Die beiden Sklaven blieben mit dem Tragestuhl zurück, ebenso Straton - ich würde ihn kaum brauchen in Callistas Gegenwart, sodass ich dem jungen Sklaven wohlgemut und gutgelaunt ins Innere der villa folgte - ohne zu ahnen, was sich meinen Blicken dort darbieten würde...

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