- Officium XXVI

  • "Nunja, zumindest steht darin, welche Partei welche Verpflichtungen eingegangen ist. Dies ist die Grundlage für alles weitere, deshalb ist es so wichtig." Da der Bauunternehmer seine Ausfertigung des Vertrages nicht hatte zeigen wollen, vermutete Ursus eben, daß darin etwas vereinbart war, was der Mann unter den Tisch kehren wollte.


    "Wenn nichts zu finden ist, wird es problematisch. Wo könnte denn solch ein Dokument noch lagern, wenn nicht im Archiv? Du mußt verzeihen, so sehr bin ich mit den Strukturen des Verwaltungsapparates noch nicht vertraut. Ich hielt Dich für die sicherste Anlaufstelle für derlei Anliegen." Irgendwie mußte das doch herauszufinden sein, was damals vereinbart worden war.

  • Ah so, drum.


    Meinte der Alte jetzt verstehend warum das Dokument von solcher Wichtig war. Ab und an dauerte es halt doch ein klein wenig länger. Das Aler halt...


    Das ist eine gute Frage. Vielleicht hat es ja dieser Detritus mit sich genommen? Hat man denn schon in seinem Officium in den Regalen geschaut? Vielleicht befindet sich ja die Rolle mit dem Vertrag noch dort.


    Wäre zumindest eine Möglichkeit. Vielleicht war dieses Dokument ja nie bis ins Archiv gelangt, warum auch immer.


    Nein, nein. Das war ja auch gar nicht mal so verkehrt. Ich an deiner Stelle hätte wohl genauso gehandelt.

  • Ursus schaute ein wenig entsetzt drein. "Das wäre wirklich die schlimmste aller Möglichkeiten, denn soweit ich weiß, ist Octavius Detritus verreist - irgendwo ins Ausland. Es dürfte schwer, vermutlich sogar unmöglich sein, ihn zu erreichen. Nun, sein Officium ist sicher eine Möglichkeit, der ich auf jeden Fall noch nachgehen werde. Vielen Dank für diesen Hinweis." Aufseufzend erhob sich Ursus. Das war alles andere als einfach. Daß gerade solche Unterlagen mit so wenig Sorgfalt behandelt worden waren, war ja eigentlich eine Schande. Wer da wohl geschlampt hatte?


    "Ich danke Dir für das Wasser und für Deine Zeit. Und erwarte Deine Nachricht, ob in den Archiven etwas zu finden war. Sollte ich selbst vorher fündig werden, dann informiere ich Dich selbstverständlich, damit hier nicht weiter gesucht werden muß."

  • Ach ins Ausland? Da würde es sich ja glatt anbieten solche Verträge mitgehen zu lassen.


    Mutmaßte der Alte und zuckte mit der Schulter.


    Nichts zu danken Quaestor. Ich helfe doch gerne wenn ich kann.


    Irgendwie tat ihm der Aurelier ja richtig leid. Aber nicht nur er sondern auch seine Untergebenen die er nun auf diesen Vertrag ansetzen mußte welcher wo auch immer sein mochte. Das wußten wahrscheinlich nur die Götter.


    Immer wieder gerne. Gut halten wir es so. Bin schon gespannt wer schneller fündig wird, wenn überhaupt...

  • Na, das wollte Ursus aber nicht hoffen, daß schon beim Vertragsabschluß irgendetwas gemauschelt worden war und der Vertrag deswegen in der Versenkung verschwunden war. "Ja, wenn überhaupt. Doch wie heißt es so schön: Die Hoffnung stirbt zuletzt. Also nochmal vielen Dank. Und ich denke, wir begegnen uns bald wieder. Vale." Ursus nichte dem Tiberier nochmal zu und verließ dann das Officium. Wirklich ein patenter Mann, dieser Tiberius Iuvenalis. Den Namen wollte er sich merken. Wirklich, Ursus verstand gar nicht, warum Corvinus so mißtrauisch gegenüber den Tiberiern war - abgesehen von Durus. Vielleicht sollte er mal sehen, daß er auch die restlichen Angehörigen der Gens Tiberia einmal kennenlernte. Bisher kannte er ja praktisch nur Durus. Und den hielt Ursus ebenfalls für einen hervoragenden Mann.

  • Endlich, endlich war er ernannt worden! Tatkräftig marschierte Caius an seinem allerersten Arbeitstag munter zum Büro, das er zukünftig bewohnen würde. Er schloss die Tür auf, stieß sie auf, nahm einen tiefen Atemzug und...
    ...musste erstmal gehörig husten, dicht gefolgt von einem tüchtigen Nieser. Ach du schande, wie lange war denn hier nicht Staub gewischt worden? Caius beäugte die Oberflächen kritisch. Auch in der Luft tanzte der Staub, aufgewirbelt von seinem schwungvollen Türöffnen.


    Caius trat ein und schloss die Tür hinter sich. Hier musste erstmal Hand angelegt werden. Aber da würde er einen Palastsklaven herzitieren. So konnte er ja Axilla nicht sein Büro zeigen...wenn sie denn bald wieder genesen war und ihn dann überhaupt noch sehen wollte. Er seufzte, malte mit einem Finger einen stattlichen Phallus in den Staub auf seinem Schreibtisch und setzte sich dann erstmal hin, um das Gefühl auszukosten, ein richtiger procurator zu sein.

  • Mit dem gerüsteten Praetorianer im Schlepptau, da man an einen alleinigen Aufenthalt im Kaiserplast ja nichteinmal denken durfte, auch wenn der Kaiser samt Familie in Misenum weilte und der höchste Beamte vor Ort sein Vetter war, kam Modestus zum Officium des Procurator a memoria. In der Hand trug der das offizielle Schreiben seines Vetters mit dem Siegel der Administratio Imperialis. Da er nicht genau wusste ob auch dem Procurator a memoria ein Vorzimmer mit Scriba zur Verfügung stand, klopfte Modestus nun an die Tür und wartete.

  • Die zweite Woche war angebrochen. Nachdem in der ersten schon nichts besonderes passiert war, fing die zweite genauso an. Caius sortierte immer noch an unsortierten Karteikarten und Schriftrollen herum. Er hatte inzwischen zwar gleich zwei Schreiber, die ihm halfen, aber ein Ende war noch lange nicht in Sicht. Wenn der Job nicht so gut bezahlt werden würde, hätte sich Caius das echt noch mal überlegt.


    Und dann...........klopfte es! Caius sah auf, Feuer und Flamme. Und die beiden Schreiber hielten inne. Niemand bewegte sich. Beamtenmikado! Dann aber stand Caius selbst auf, ging persönlich zur Tür und begrüßte seinen allerallerallerersten Besucher (und hoffte, dass es nicht nur der Sklave war, der den Papierkorb leerte).
    »Salve!« grüßte er freundlich.
    »Komm doch bitte rein. Was kann ich denn für dich tun?«
    Die beiden Schreiber tauschten einen irritierten Blick, zuckten mit den Schultern und sortierten weiter.

  • "Salve Procurator a memoria. Du könntest die Briefe der letzten Monate, welche von den kaiserlichen Statthaltern kamen, durchsehen lassen und mir von den Briefen, in denen um die vermehrte Zuteilung von ritterlichen Beamten gebeten wird, Abschriften anfertigen lassen."


    sagte Modestus mit einem leichten Lächeln auf den Lippen, da der Procurator sicherlich nicht mit einer ausführlichen Forderung gerechnet hatte als er die Frage gestellt hatte. dann erinnerte sich Modestus noch daran, dass er sich wohl vorstellen sollte, denn da könnte ja ansonsten jeder kommen und Einblick in das kaiserliche Archiv verlangen. Wobei es auch schon für ihn sprechen musste, dass er überhaupt bis hier her gekommen war. Schließlich kamen irgendwelche Bettler oder einfache Schreiber sicherlich nicht an den Praetorianern vorbei.


    "Wie unhöflich von mir. Ich sollte mich natürlich noch vorstellen. Ich bin Kaeso Annaeus Modestus, Senator, Quindecemvir und Aedilis Plebis des Vorjahres. Soweit ich weiß müsste aus Syria und Asia auf jeden Fall etwas dabei sein."

  • Der Mann, den er herein gebeten hatte, war Senator. Caius erkannte das, und er hatte nicht mit wichtigem Besuch gerechnet. Trotzdem war er noch voller Elan, immerhin war der Mann sein erster richtiger Besucher hier. Varus und Silanus zählten ja nicht, die kamen und gingen ja so wie er auch. Abschriften von Briefen mit Bitten um mehr Ritterposten. Äh, ja, Caius versuchte, sich das so zu merken. Er wollte dem Besucher einen Platz anbieten, aber jetzt war das Anliegen schon vorgebracht. Caius überlegte, entschied sich dann aber doch dafür.


    »Setz dich doch, wenn du möchtest«, bot er an und deutete auf den Stuhl vor dem Schreibtisch. Er setzte sich selbst wieder dahin, wo er hingehörte. Ah, ein Annaeus also.
    »Ich bin Caius Aelius Archias, freut mich, dich kennenzulernen, Senator. Du sagst, du brauchst Abschriften von Briefen der letzten Monate. Reicht ein halbes Jahr oder soll ich die länger zurückliegenden Briefe auch durchsehen?« Er überlegte, ob er fragen sollte, worum es eigentlich ging.
    »Und du brauchst nur die Ansuchen der Ritterposten, ja?« vergewisserte er sich nochmal.

  • "Die Freude ist ganz meinerseits, Procurator. Die senatorischen Posten natürlich auch. Es geht um die wichtigen Posten auf provinzieller Ebene die nur vom Princeps beziehungsweise der Kanzlei eingesetzt werden. Procuratoren, Iuridiculi und so weiter."


    korrigierte sich Modestus, da er sich auf Nachfragen des Aeliers daran erinnerte, dass der Iuridiculus zu den senatorischen Ämtern gehörte, und nahm den angebotenen Platz an. Während er sich hinsetzte, lies er das Papyrus von Varus in einer Falte seiner Toga verschwinden. Da der Aelier sich auch so kooperativ zeigte, was nicht unbedingt der Fall hätte sein müssen, brauchte er es nicht. Zumindest noch nicht.


    "Wäre es keine zu großen Umstände macht, würde ich es begrüßen wenn du auch die etwas länger zurückliegenden Briefe durchsehen würdest."

  • »Gut. Ich werde mich darum kümmern und die letzten zwölf Monate nachsehen«, versprach Caius und nickte.
    »Ich würde dir die Abschriften dann nach Hause bringen lassen, sofern es dir am Ende dieser, Anfang nächster Woche reicht. Schneller das Archiv durchzusehen, ist glaube extrem unrealistisch, zumal ein Haufen Dokumente noch nicht mal archiviert wurden. Darf ich fragen, worum es dir dabei eigentlich geht?« Caius blinzelte den Senator an und wartete.

  • "Natürlich."


    sagte Modestus, wie schon so oft, und wunderte sich doch, dass das kaiserliche Archiv anscheinend nicht gut sortiert war. Doc


    "Nun der Senat hat eine Inquisitio ins Leben gerufen, um die Zuteilung der provinziellen Beamten zu untersuchen, da den Seneat aus senatorischen Provinzen vermehrt die Bitte nach zusätzlichen Männern erreichten."

  • »Ach, davon hab ich gehört«, sagte Caius, der tatsächlich sowas mal mitbekommen hat. Er nickte wissend, dabei wusste er im Grunde nur ganz grob, worum es ging.
    »Ich bin gespannt, was dabei rauskommt.« Eigentlich fand Caius das Thema ja eher uninteressanter, weil es eben die weiter entfernten Provinzen betraf und damit ihn selber nicht so wirklich. Aber es wäre wohl nicht so schlecht, wenn er sich wirklich mal für solche Sachen interessierte. Also beschloss er, das Thema einfach zu verfolgen. Immerhin hatte sein erster Auftrag im Palast damit zu tun.
    »Gut, dann kümmere ich mich schnellstmöglich darum. Ähm... Kann ich denn sonst noch was für dich tun, Senator Annaeus?« fragte er nach.

  • "Nein, das wäre schon alles, Procurator Aelius. Ich danke dir natürlich für deine Zeit und verabschiede mich nun. Vale bene."


    sagte nun Modestus und stand wieder auf. Er wartete noch auf die zu erwartende Erwiederung des Aeliers, bevor er sich aufmachte um den Palatin, nach einem kurzen Abstecher zum Tempel des Apoll, wieder zu verlassen.

  • »Gut. Dann auf bald, Senator«, hatte Caius noch erwidert, ehe der Senator gegangen war. Als er weg war, sahen seine scribae ihn fragend an.
    »Na los, ihr habt's gehört, an die Arbeit. Die letzten 12 Monate werden durchforstet. Dalli«, kommandierte er sie herum. Caius fand es lustig, wie sie sich daraufhin beeilten, die Aktenberge heranzukarren. Er selbst wählte die Briefe aus, die sie abschreiben sollten. Und am Ende der Woche lagen dem Senator Annaeus die Abschriften vor, sodass er keinen Grund zur Klage hatte.

  • »Was!« Caius starrte seinen zerknirschten Schreiberling entsetzt an.
    »Wie kann das sein? Ich mein, wenn ich mal was verlege oder vergesse oder mir zufällig was in die Latrine fällt, dann ist das halt so, aber von dir und Plautius erwarte ich da schon mehr Sorgfalt!« Caius sah den armen Kerl grimmig an.
    »Ja aber...«
    »Ja nix ja aber! Ich hoffe für dich, dass du die Tafel da auch wieder rausgeholt hast!« Fulvus zog die Augenbrauen zusammen und schüttelte dann zähneknirschend den Kopf.
    »Ja wieee, hast du nicht?« Caius stöhnte und schlug mit der Hand auf den Schreibtisch.
    »Weißt du wenigstens noch worum es ging? Oder von wem das war?« Er überlegte einen Moment.
    »Und wie ist die die Tafel überhaupt ins Klo gefallen? Oder halt, nein, das will ich lieber doch nicht wissen...« Er seufzte, und Fulvus berichtete.
    »Ja also, es ging um eine Standeserhebung, glaub ich. Und die Tafel war von Senator Purgitius Macer... Aber so genau weiß ich das auch gar nicht mehr, weil...das ist ja...auch schon...[SIZE=7]so...vier Wochen her...?[/SIZE]«
    »Das ist nicht dein Ernst.«
    »Tut mir leid! Ich hab halt gedacht, es fällt nicht weiter auf...« Caius brummte unwillig und schüttelte dann den Kopf.
    »Scheiße. Im wahrsten Sinen des Wortes. Was soll denn der jetzt von mir denken? Häh?« wetterte er.
    »Du gehst auf der Stelle zu diesem Senator und erklärst ihm irgendeine Ausrede! Oder halt, nein... Du gehst da nicht hin! Ich schick Firas. Der ist wenigstens zuverlässig. Mei... wie peinlich... Und du gehst jetzt besser! Du bist ab sofort für das Entstauben der Tafeln im Archiv zuständig. Und wehe, du nimmst dir noch mal was zu lesen mit auf den Lokus!«
    »Jawohl...« murmelte Fulvus und hatte es dann ziemlich eilig, aus dem Raum zu kommen. Caius grummelte immer noch vor sich hin.

  • »Du. Cristos. Geh mir mal Firas holen. Der müsste irgendwo in der domus rumhängen«, wies Caius einen Sklaven an, der gerade hier sauber machte. Der Kerl nickte und verschwand. Den Putzeimer hatte er mitten im Raum stehen gelassen. Caius seufzte genervt und schrieb dann weiter an seinem Bericht herum, bis Firas hier auftauchen würde. War ja ein schöner Mist, in den er sich da reingeritten hatte. Oder besser: hatte reinreiten lassen! Zu dumm, dass das hinterher direkt auf ihn zurückfallen würde.

  • Firas hatte sich alle Mühe gegeben. Nur drei kleine Schlucke Wasser, verteilt auf zwei Tage und dann noch darauf achten, dass wirklich alles versickerte und es definitiv nicht zu viel war. Er lächelte den Kaktus an und summte leise eine undefinierbare Melodie. Nun war er schon in Rom und war im Grunde zu gar nichts gekommen. Außer dazu, die Sachen des Herrn Archias zu ordnen, die endlich eingetroffen waren. Naja, zumindest hatte er damit begonnen, denn ständig hatten ihn die Musen heimgesucht und ihn dazu gezwungen, im Haus herum zu wandeln und Verse zu schmieden. Doch in Alexandria war alles ganz anders gewesen. Da fiel ihm mehr ein. Da war er sicherer. Da kannte er sich aus.
    “Umgetopft...“, stellte er dann zufrieden fest und setzte seinen Kaktus, Ophelia, wieder auf einen niedrigen Tisch nahe am Fenster. Er zog tief Luft ein und klatschte in die Hände, um den Rest der Erde los zu werden. Gerade wollte er sich ans Werk begeben, als sich die Tür öffnete und sich der Kopf eines Mannes hereinschob – Cristos – oder so. Firas Namensgedächtnis beschränkte sich auf ein Fassungsvermögen von sieben Namen, wobei der jeweils erste wieder heraus fiel, sobald ein neuer dazu kam.


    Wie auch immer. Man teilte ihm mit, dass er im Offizium erwartet wurde und DAS konnte nichts Gutes bedeuten. Wenn der Herr Archias ihn schon rufen ließ, dann konnte das nur heißen, dass er Arbeit gab! Oder Stress! Oder Arbeit verbunden mit Stress. Noch schlimmer: Auf ungeordneter Arbeit basierender Stress mit jeder Menge Unruhe. Nun, hauptsache er würde nicht kochen müssen. Firas schmunzelte noch auf dem Weg und darüber hinaus, als er schließlich durch die Tür trat und sein Blick auf den Herrn Archias fiel. Dieser saß am Schreibtisch und schrieb eifrig. Hatte er also doch recht gehabt: Stress, Arbeit und ein gehetzter Römer. Diese Kombination war ganz schlecht für den weiteren Verlauf des Tages und noch schlechter für ein späteres Stelldichein mit den Musen.
    “Bin da?“, entfuhr es Firas fragend und trat ein wenig vor.

  • Caius hatte in der Zwischenzeit ungeduldig mit den Fingern auf dem Tisch rumgetrommelt. Warum dauerte denn das so lange! Es war ihm schon peinlich genug, das alles, und jetzt kam Firas nicht umd kam nicht und kam nicht...und dann stand er plötzlich da und sagte was. Caius erschreckte sich übelst.
    »Äh...Firas!« machte Caius und versuchte, seine Erschrockenheit damit zu überspielen. Er sah ihn kurz böse an und fuchtelte dann zum Stuhl, damit sich der Sklave setzte, wenn er wollte.
    »Also. Pass auf. Ich hab einen sehr wichtigen Auftrag für dich. So wichtig, dass du jetzt gleich sofort hingehen und den erledigen musst.« Caius fasste Firas ins Auge.
    »Es ist folgendes passiert. Hör gut zu. Senator Purgitius Macer hat mir eine Wachstafel geschickt. Da stand eine Anfrage drauf wegen einer Standeserhebung. Und die ist ins Klo gefallen. Also, die Tafel, nicht die Erhebung. Da liegt die jetzt schon eine ganze Weile. Nein, keine Angst, du sollst sie nicht rausfischen. Aber du musst jetzt sofort zu dem Senator gehen und ihn fragen, ob er das nochmal aufschreiben kann für mich. Aber erzähl dem bloß nicht, dass die einem scriba in die Latrine gefallen ist! Sag...keine Ahnung, dass unser Arbeitsaufkommen so hoch ist, dass sie verlegt und dann unleserlich wiedergefunden wurde oder sowas. Und natürlich, dass es der Kanzlei leid tut und so. Dir wird schon was einfallen.« Caius untermalte seine Anweisungen mit umschreibenden Gesten und sah Firas danach dann fragend an.
    »Verstanden? Das ist sehr, sehr wichtig! Du darfst da keinen Mist bauen. Aber ich will, dass du das machst und nicht diese Volldeppen von scribas, die hier rumlaufen und tabulae ins Klof werfen.« Caius massierte sich die Schläfen und erklärte Firas dann, wo das Haus der Purgitier stand.
    »Klar soweit?« fragte er noch mal nach, zur Sicherheit.
    »Dann Abmarsch! Und beeil dich!«

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