Ansprache des Tribunus Plebis

  • “Die Landwirtschaft alleine den Patriziern? Das soll altes Recht sein? Haben nicht alle Senatoren in den alten Zeiten der Republik von den ‚Früchten der Erde’ gelebt? Also in allererster Linie von der Landwirtschaft, so wie es gute, überlieferte, römische Tradition war.“

  • Aus der Menge hörte er plötzlich Quarto und Callidus drehte sich um. Wie schön, neben seinem Lehrer auch ihn gleich hier anzutreffen. Als würde er ihn gar nicht kennen, rief er dann zu.


    > Consul, natürlich betrifft es alle Senatoren, nicht nur die Patrizier, die sich der Landwirtschaft widmen sollten. Das meinte der Tribun wohl so.


    Zitat

    "Die lex Claudia verbot es Senatoren sich in Handels und Geschäftsbeziehungen einzumischen.


    Callidus wusste, dass es Quarto wohl weniger tangieren würde, da er sich eh stets nur der villa rustica gewidmet hatte. Aber was Quarto wohl zuhause von seiner Frau dazu hören würde... Bei diesem Gedanken und den Ausmalungen in seinem Kopf musste er ein wenig grinsen.
    Dann bewegte sich Callidus durch die Menge auf Nikias zu, den er ebenfalls begrüßen wollte, nachdem er ihn auf dem Forum unterstützt hatte.

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

  • Aus den hinteren Reihen hörte Nikias eine ihm wohlbekannte Stimme. Es war sein "Spross" Callidus, der ihm beipflichtete. Und direkt im Anschluss die Stimme Quartos, die aus der Menge zu hören war.
    Als er Callidus auf sich zukommen sah, ging er auf ihn zu und grüßte ihn freundlich. Dann wandte er sich zu den rostra...
    " Tribun, das Gesetz muss für alle Senatoren gelten, ob Plebeier oder Patrizier. Ebenfalls für ihre direkte Nachkommenschaft. So sieht es die lex Claudia vor. Einen Aedil, der das sorgsamst überwachen würde, haben wir schon. " Und Nikias lächelte, ob der rigorosen Durchsetzung der Gesetze durch den neuen Aedil Commodus.

  • Sim-Off:

    Die lex Claudia kennen wir zwar simon, sie ist aber nicht in Geltung. Wenn ihr sie einführen wollt, wäre es von Vorteil, wenn wir genau wissen, was in besagter lex Claudia stand. Ich persönlich kenne nur die schon gesagte "Senatoren dürfen nicht Handelsgeschäfte treiben" - Geschichte. Vielleicht macht sich ja wer die Mühe und schreibt was in die Wiki dazu? :)

  • Sim-Off:

    Dann haben wir es ja simon zumindest richtig ausgespielt, wenn die lex Claudia zwar bekannt, aber nicht gültig ist.
    218, im Zuge der Landgewinne und Einnahmen größerer Handelsstädte, gewannen auch die Senatoren, besonders die Nobilität, Interesse an Geldgeschäften und Handel. Die lex Claudia sollte die Ausuferungen stoppen. Die Nobilität erkannte wohl selbst, dass das Gesetz zur Einhaltung des Gleichgewichtes gut sei, daher wurde es beibehalten. Es untersagte den Senatoren das Betreiben von Handelsgeschäften und Führen von Schiffen, die mehr als 300 Amphoren laden konnten (dazu steht bei Plinius ausdrücklich was). Im Sinne der Tradition sollten die patres eben nur Landmann sein, das Idealbild der Römer. Daraufhin entwickelten sich auch die Latifundien, auf die sich die Senatoren nun konzentrierten. Der aufstrebende Zweig waren nun die equites, die sich der Handelsgeschäfte annahmen. Dazu sei gesagt, dass die Senatoren natürlich auch hin und wieder versuchten, das Gesetz geschickt zu umgehen.


    Das ist kurz der Inhalt des Ganzen. Einen Wiki-Beitrag werde ich aber erst schreiben, wenn ich konkrete Literatur nennen kann; aber derzeit sind ja Ferien. =)
    simon wäre das, denk ich, durchaus spielbar.


    edit: Hab vergessen es simoff zu setzen

  • Sim-Off:

    Ja. Genau das habe ich gemeint. Sehr gute Beschreibung der sozialen Wirkung dieser Lex, wirklich. =)


    Aber mir gehts primär um das juristische. Was genau war der Inhalt dieser Lex? Gings nur um die 300 Amphoren oder was stand da genau dezidiert in dieser Lex drinnen? Nicht daß ich jetzt deine Ausführungen schmälern will, ganz im Gegenteil, mir gehts um folgendes Problem: Wenn wir bzw ihr diese Lex Claudia wieder in Geltung setzen wollt, wärs geschickt, wenn wir ganz genau wissen, was da drin stand. Sollte dann diese Lex in unserer Sim Geltung haben und wir kommen später drauf, daß da noch was dabei war, ist das... naja, sehr ungut. Das kann jetzt sein Unspielbarkeit oder unzumutbare Härten gegenüber bestimmten Bevölkerungsgruppen. Außerdem - für Juristen immer ganz wichtig - die Interpretation, da braucht man schon den genauen Wortlaut.


    Der langen Schreibe kurzer Sinn: Wenn dir der genaue Wortlaut dieser Lex unterkommt, wäre es - salopp gesagt - urleiwand. =) Oder, wenn der genaue Wortlaut verlorengegangen ist, du feststellen kannst, was genau der Inhalt war. :)

  • Callidus begrüßte seinen alten Hauslehrer Nikias herzlich.


    > Schauen wir, welche Dinge noch auf uns zu kommen, welchen Faden uns die Parzen spinnen.
    Ich bin hier, um Quarto zu besuchen. Ich habe mit ihm zu reden, da ich seinen Rat benötige. Auch will ich noch in die administratio des Palastes. Begleite mich doch zum Palatin. <


    Callidus lächelte Nikias an und deutete mit einer Handbewegung Richtung Palatin.

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

  • Sim-Off:

    Danke für die exakte Formulierung ! :app:


    Ich blickte zu Quarto um ihm zu antworten


    "Werter Consul, verzeiht meine ungenauen Formulierungen.
    Anfangs sprach ich von den Senatoren im Allgemeinen, für die dies gelten sollte.
    Natürlich war es so gemeint, egal welchen Standes."


    Dann schwenkte mein Blick zu Cyprianus


    "Es ist überaus wichtig an die Sache zu glauben und ich bin mir sicher dass man mit diesem Vorschlag im Senat sehr wohl auf offene Ohren stossen würde."

  • “Man möge meine Worte nicht dahingehend interpretieren, dass ich hier und jetzt einer bestimmten Entscheidung des Senats das Wort rede noch von einer bestimmten Mehrheit überzeugt bin. Aber ich sage, dass sich der Senat seiner gesellschaftlichen Verantwortung bewusst und, anders als es dargestellt wurde, kein Organ rein persönlicher Interessenvertretung ist.“

  • Zitat

    Callidus lächelte Nikias an und deutete mit einer Handbewegung Richtung Palatin.


    " Geh nur, Callidus, ich werde mir den Volkstribunen noch eine Weile anhören. Vielleicht könnte dies ja ein interessanter Gesetzesentwurf werden. " murmelte der Alte und wandte sich dann wieder dem Rednerpodest zu. Die Worte seines Patrons ließne ihn zumindest hoffen, dass der Senat den Entwurf billigen könnte. In welcher Form und mit welcher Abwandlung musste man abwarten...

  • Zitat

    Original von Lucius Aelius Quarto
    “Quaestor Consulum, selbstlose Entscheidungen scheinst du dem Senat wohl nicht zuzutrauen, oder wie soll ich deinen Einwand auffassen?“



    "Du hast recht, ich traue der Mehrheit des Senates tatsächlich sowas nicht zu, aber ich werde mich überraschen lassen."



    Sim-Off:

    und auch die historische lex claudia ging nicht aus reiner güte durch den senat sondern aus reinem politischen kalkül;)

  • Zitat

    Original von Appius Terentius Cyprianus(...)
    "Du hast recht, ich traue der Mehrheit des Senates tatsächlich sowas nicht zu, aber ich werde mich überraschen lassen."
    (...)


    “Nun, darüber wird zu reden sein. Ich erwarte deinen umgehenden Besuch, Quaestor. Bei mir in der Domus Aeliana.“

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