Etwas anders war sie schon, die Casa hier in Tarraco, zumindest verglichen mit der in Rom. Aber nun ja, das war alles gewöhnungsbedürftig. Varus lag auf einer Cline und ruhte sich etwas vom Tag aus. Seinem vierten als Praefectus Vehiculorum Hispania. Ihm gefiel die Arbeit außerordentlich gut.
[Casa] Casa Petronia
- Titus Petronius Varus
- Geschlossen
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Endlich fand Arria die Zeit, ihren Vater zu begrüßen. Schüchtern schlich sie in der Casa herum - sie wirkte so pompös und anders, bis sie ihren Vater auf einer Cline fand.
"Vater!", rief sie erfreut und eilte zu ihm.
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Ein wenig später kam auch Imperiosus, schließlich wollte Arrias Vater ihn besser kennenlernen.
So strich er sich die Toga zurecht und klopfte an die Tür zur Casa.
Klopf Klopf
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Ein Sklave öffnete dem Mann, der dort vor der Tür stand. Varus dachte sich bereits, dass es wohl Imperiosus sein musste, doch wunderte er sich etwas darüber, dass er nun einfach vorbei kam, statt Bescheid zu geben, wann er kommen würde. Er seufzte leicht und wartete im Triclinum, wo er gerade zusammen mit Arria aß.
Der Sklave öffnete die Tür.
"Salve, Herr. Ich bringen dich gleich zu meinem Herrn. Er erwartet dich schon."
Und er ging vor Imperiosus her ins Triclinum."Ah, Imperiosus! Setz dich doch!" sagte Varus und deutete auf eine Cline.
"Wie geht es dir?"Sim-Off: Mist, ich hab das Thema aus den Augen gelassen - tut mir leid!
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Sim-Off: ich hab noch Zeit, nicht so schlimm...
Imperiosus ließ sich von dem Sklaven ins Triclinium geleiten und lächelte beiden Anwesenden freundlich zu.
"Salve, Petronius. Salve, Liebste."
Dann ließ er sich auf eine der Clinen nieder, welche neben Arrias`stand.
"Mir geht es wunderbar, Petronius. Und wie geht es euch?"
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Arria hatte Mühe, nicht aufzuspringen, sondern still sitzen zu bleiben und zu warten, bis Imperiosus den Raum betreten hatte. Dann aber strahlte sie ihn fröhlich an und wäre ihm am liebsten um den Hals gefallen, unterließ aber auch das. Sie wollte ja nicht wie eine kleines, verliebtes Mädchen aussehen, denn dann würde ihr Vater wohl nie zustimmen.
"Jetzt, da du da bist, geht es mir noch einmal viel besser, Imperiosus", antwortete sie leise und leicht rot werdend.
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Imperiosus nickte Arria strahlend zu und berührte sie leicht an der Schulter, dann nahm er sich seine heiß geliebten Trauben und naschte Jene genüsslich vor sich hin.
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Varus sah von Imperiosus zu Arria und schmunzelnd wieder zurück.
"Gut es es mir, danke. Wie lange wirst du noch in Hispania sein?" fragte Varus und nahm sich eine lukanische Wurst. -
Er kaute noch schnell und schluckte dann herunter.
"Nicht mehr lange, Petronius. Als Sacerdos wird mir ein Tempel und die Ausbildung künftiger Priester unterstellt. Beide Aufgaben sind ein imenser Zeitaufwand und verlangen die nötige Hingabe und Bereitschaft."
Er gönnte sich einen Schluck Vinum.
"Vor meiner Abreise sollten neue Discipuli kommen, ich hoffe, dass ich sie nicht zu lange warten lasse. Darum muss ich schon bald aufbrechen."
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Es kam ihm doch etwas förmlich vor, dass Imperiosus ihn mit seinem Nomen Gentile ansprach, also schüttelte er den Kopf und sagte ersteinmal:
"Nenn mich doch bitte Varus. Ich komme mir sonst wie ein böser, alter Schwiegervater vor. Und der möchte ich nicht sein."
Er zwinkerte Arria zu und ging dann auf Imperiosus' Worte ein.
"Das stimmt natürlich. Ich hoffe, du wirst deinen Aufgaben gerecht werden. Wie gedenkst du, zu Arria zu stehen, wenn du zurück in Roma bist?"
Varus aß nebenher einige Oliven und spülte diese mit Wein herunter. -
"Gut, Varus."
Varus, das kam ihm so befremdet vor, so neu.
Aber sicherlich würde er sich daran gewöhnen, oder es müssen.
Sein Schwiegervater in spe schien ihm jedoch entgegen kommen zu wollen und wollte wohl ein persönlicheres Verhältniss, welches Imperiosus sich wünschen würde.Dann blickte er lächelnd zu Arria und wieder zu Varus.
"Meine Pläne haben sich nicht geändert, Varus. Und meine Liebe wird es sicherlich nie tun. Ich werde Arria schreiben, wenn es die Zeit erlaubt auch nach Hispania reisen, um sie zu sehen. Es gräult mir schon jetzt vor der Vorstellung sie für lange Zeit nicht sehen zu können." -
Varus nahm einen Schluck Wein und nickte. Wenn der junge Iulier sein Wort hielt, schien er der perfekte Ehemann für seine Tochter zu sein: Er stammte aus einer angesehenen Familia und Arria war vernarrt in ihn. Varus wiegte den Kopf leicht hin und her und schien in Gedanken. Dann jedoch räusperte er sich.
"Weißt du, Imperiosus, ich möchte das Beste für Arria - aber auch das Beste für die Familia. Beim letzteren bin ich mir sicher; eine Verbindung zwischen euch beiden wäre nicht schlecht für die Gens Petronia. Dennoch ist Arria meine einzige Tochter und ihr Wohlergehen liegt mir sehr am Herzen. Ich möchte also sicher gehen, dass nicht nur die Familia bedacht wird, sondern auch meine Tochter und ihre Gefühle", sagte Varus ehrlich, Imperiosus dabei ansehend.
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Imperiosus war es sicherlich egal, aus welcher Gens Arria stammte. Ob aus einer angesehenen oder nicht, er wollte nicht die Gens, er wollte Arria.
"Mir liegt nicht das Ansehen irgendeiner Gens auf dem Herzen. Es geht in erster Linie um Arria. Ich liebe sie, nicht die Gens. Darum will ich sie ehelichen, will mit ihr meine Nachkommen zeugen. Ihr Glück liegt mir näher, als alles Übrige."
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Arria lauschte dem Gespräch der Männer stumm. Was auch sonst sollte sie machen, waren das doch Dinge, die nicht sie bestimmen konnte. Dennoch wollte sie nicht tatenlos die Komplimente und Liebeserklärenungen über sich ergehen lassen, so erhob sie sich. "Ich... ich werde ein paar Trauben und neuen Wein holen", meinte sie schnell und eilte mit roten Wangen davon.
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Imperiosus beobachtete Arrias Verschwinden, ihr müsste es wohl unangenehm gewesen sein.
Für ihn wäre dies wohl genauso, wenn man über ihn sprechen würde, während er dabei wäre.Er nahm sich noch eine Traube, aß sie genüsslich auf.
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Varua hob verblüfft die Augenbrauen bei dieser Ansprache. Welch römischer Mann würde wohl so reden? Imperiosus schien nicht nur in dieser Hinsicht irgendwie anders zu sein. Varus hatte mit seinen Worten sagen wollen, dass einer Verbindung zwischen ihm und Arria nichts im Weg stand, wenn er bewies, dass er sie wirklich liebte. Und stattdessen bekam er diese Antwort. Er runzelte die Stirn und blinzelte, gerade als Arria aufstand und Nachschub holen wollte. Er konnte nur hoffen, dass Imperiosus sie nun nicht auch noch angesteckt hatte; immerhin war das eine Sache der Sklaven, die die Familia besaß.
"Hmmm. Gut, ich will deutlicher werden: Was sagt dein Pater Familias zu einer möglichen Ehe?"
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Imperiosus verstand nun worauf er anspielte.
"An der Sponsalia des Maximus Decimus Meridius und meiner Verwandten Iulia Severa sprach ich Seneca, meinen Pater Familias, auf die Heirat an. Er bestand darauf Arria persönlich kennenzulernen, was er auch anschließend tat. Er scheint keine Bedenken zu haben, doch will er, wie es sich auch gehört, sich mit dir in Verbindung setzen und das Nötige besprechen. Ich nehme an, dass es nur Formalitäten sein werden, wie der Ort der Heirat und welcher Heiratstyp es sein würde"
Imperiosus befasste sich noch nie groß mit den Formalitäten, auch kannte er die verschiedenen Heiratstypen nicht alle auswendig. Doch dafür waren sowieso die Pater Familias zuständig.
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Varus nickte bedächtig. Er würde dem Pater eine Einladung zukommen lassen müssen - wie es sich gehörte. Von Arria hatte er erfahren, dass Imperiosus nicht viel mit seiner in Tarraco ansässigen Familia zu tun hatte oder haben wollte. Das brachte ihn auf eine weitere Frage.
"Leben viele Iulier in Rom?"
Er nahm einen weiteren Schluck Wein und stellte fest, dass sein Becher inzwischen leer war.
"Wenn du selbst Fragen hast, nur zu! Als mein Schwiegersohn in spe hast du sicher einige Fragen..."
Dies war ein Zugeständnis. Varus hatte entschieden, dass einer Verbindung mit Arria von seiner Seite aus nichts mehr im Wege stand. -
Imperiosus nahm einen weiteren Schluck.
"Zu meinem Bedauern bin ich der einzige Iulier, der in Rom verweilt."
Dann nahm er sich eine lukanische Wurst und aß diese genüsslich.
Bemerkte jedoch diese Anspielung. "Schwiegersohn in spe" das klang sehr zuversichtlich, geradezu erfreulich für Imperiosus.
So entschied er auch gleich seine brennende Frage an Varus zu richten."Varus, wie wir beide wissen wird Arria hier in Tarraco unterrichtet. Wenn sie nun Sacerdos wird, wirst du sie nach Rom gehen lassen, nach Rom zu mir?"
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"Hmmm", machte Varus. Damit war Rom sicherlich nicht der Ort für eine Sponsalia, so denn eine stattfinden würde, wovon er mittlerweile stark ausging. Doch vorerst dachte er nicht darüber nach, denn das alles hatte noch Zeit und würde besprochen werden, wenn er sich mit dem Pater Familias der Iulier traf. Also beantwortete er Imperiosus' Frage, die er schwierig zu beantworten fand.
"Da hast du gleich ein Thema angesprochen, das mir selbst zu denken gibt. Ich kann dich scheinbar nicht davon überzeugen, Mercurius hier in Tarraco zu dienen. Andererseits möchte ich meine Tochter nicht so weit entfernt von mir wissen müssen. Das ist in der Tat ein schwieriges Problem. Ich kann dir hierauf noch keine Antwort geben, verzeih mir. Aber ich möchte erst mit deinem Pater reden, ehe ich mich dieser Frage widme. Noch ist viel Zeit vorhanden und es wird sicher auch dauern, bis Arria Sacerdos ist. Außerdem hörte ich, dass ein Cerestempel für Tarraco in Planung ist... Nun ja, es tut mir leid, dass ich dir diese Frage noch nicht beantworten kann. Sie wird warten müssen, bis ich mit Seneca gesprochen habe."
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