• Im Innenhof der Principia kommen die Stabsoffiziere und Centurionen der LEGIO II zusammen, um gemeinsam die Saturnalien zu feiern und den Göttern in dieser längsten Nacht des Jahres zu opfern. Die schweren Türen des Sacellums sind geöffnet, eine zusätzliche bronzene Saturn-Statue steht auf dem Sockel vor dem Altar im Hof.


    Fackeln erhellen den Hof, während die Männer langsam alle eintreffen, sich von den Ereignissen des tages erzählen und die Stimmung langsam entspannt wird. Alle tragen einfache Tuniken und den Soldatengürtel, keiner seine Waffe, seine Auszeichnungen oder andere Rangabzeichen.

  • So kam auch der neue Tribun in den Hof. Bar jedes Zeichens, dass sein Rang verraten könnte und gespannt, ob man ihn bereits erkennen würde.


    Er stellte sich in eine der, von den Fackeln weniger gut beschienenen Ecken und beobachtete, wer sich zusammengesellte, wer mit wem gut auszukommen schien, und welche Männer sich eher aus dem Weg gingen. Eine alte Gewohnheit war das, aus der Zeit, als er noch bei den Speculatores diente.

  • Ebenso bar aller Abzeichen wie die anderen Männer im Hof gesellte sich Victor zu der Versammmlung. Er stellte sich zu einer Gruppe von Centurionen und fragte sie ein bisschen darüber aus, wie es in ihren Abteilungen denn so stand.


    Dabei liess Victor seinen Blick ein bisschen schweifen und musterte die schon eingetroffenen Männer.

  • Ohn seinen typischen schief sitzenden Helm aber dafür mit einer aufgrund der Kälte noch etwas auffälligeren Knubbelnase als sonst gesellte sich der Primus Pilus zu der Runde. Mancher Soldat hätte vielleicht etwas ungläubig geguckt, ihn hier so locker und schwerzend zu sehen, aber tatsächlich schien er die kleine Feier zu geniessen und voller guter Laune zu sein.


    "Ah, unser neuer Tribun. Dich kenn' ich doch noch von früher, als Du noch bei den Mannschaften warst. Schon wieder mit beiden Beinen in Germania angekommen?"

  • “Primus Pilus!“, begrüßte Corvus den ranghöchsten Centurio.
    Jeder nannte ihn Primus Pilus, fast so, als sei dieser Titel bereits sein wahrer Name geworden.
    “Dein Gedächtnis ehrt dich. Stimmt, ich war Legionarius, als du damals zur Zweiten kamst, und bin kurz darauf zum Optio befördert worden. Lange her. Dich habe ich natürlich sofort wieder erkannt, als einen der wenigen…


    …nicht mehr viele von den alten Kameraden übrig.“

  • "Ja ja, ein bisschen Schwund ist immer. Mal mehr, mal weniger. Die Götter haben es in der Hand. Wir können den Jungs nur beibringen, sich so gut wie möglich zu wehren." Er hat offensichtlich nicht vor, sich mit einem kleinen Rückblick auf den verlustreichen Krieg die Laune zu verderben.

  • Als alle Männer versammelt waren trat Macer an den Altar. Irgendwie blieb die Aufgabe der Leitung einer Zeremonie doch immer an ihm hängen.


    "Wir sind zusammen gekommen in der längsten Nacht des Jahres, wie es Brauch ist, um die Saturnalien zu begehen, das Fest von Saturnus, Ops und Consus.


    Lasst uns ihnen Spenden bringen, auf dass sie die Erde auch im nächsten Jahr fruchtbar machen. Lasst uns für sie die Kerzen anzünden, auf dass die Sonne wieder kehre. Lasst uns zu Saturn beten und seine Statue entfesseln, auf dass er sein goldenes Zeitalter zurück zu uns bringe."


    Macer tritt vor und legt einige Münzen in die Opferkasse vor der Statue und geht dann zur Seite, um die bereit stehenden Kerzen zu holen, die jeder Teilnehmer erhalten soll. Während dessen haben die anderen Zeit, ihre Spenden darzubringen und im stillen Gebet zu Saturn zu versinken.

  • Zitat

    Original von Kaeso Pollius Industrius
    "Ja ja, ein bisschen Schwund ist immer. Mal mehr, mal weniger. Die Götter haben es in der Hand. Wir können den Jungs nur beibringen, sich so gut wie möglich zu wehren." Er hat offensichtlich nicht vor, sich mit einem kleinen Rückblick auf den verlustreichen Krieg die Laune zu verderben.


    “Ja, sicher. Die Männer machen auf mich einen sehr guten Eindruck. Besser noch, als ich erhofft hatte. Zweifellos auch dein Werk.“

  • Nach dem Legaten trat Victor zu der Statue und gab sein Opfer an die Götter und trat dann zur Seite um dem Nächsten den Gang zur Opferkasse zu ermöglichen. Währenddessen widmete er sich dem Gebet und wartete auf den Fortgang der Zeremonie.

  • Der Primus Pilus tritt ebenfalls vor die Saturn-Statue und leistet seinen Beitrag für die Opferkasse. Er kannte solche Zeremonien noch von zu Hause, aus der Zeit auf dem Bauernhof seiner Eltern. Das Opfer für ein gutes nächstes Jahr gehörte zu den wichtigsten, die vollzogen wurden. Auch wenn er zugeben musste, dass ihm die Schweinezucht immer viel mehr Spass gemacht hatte als der Ackerbau.

  • Nachdem alle Teilnehmer ihren Opferbeitrag geleistet haben und von Macer mit einer Kerze versorgt wurden, tritt er nach vorne, um die Zeremonie zu beenden. Er verschließt die Opferkasse, zündet die Kerzen zu beiden Seiten der Saturnstatue an und löst die Fesseln um die Statue, damit Saturn befreit sei und sein goldenes Zeitalter eintreten möge.


    Während die Männer in die Saturnalienrufe einstimmen und ihre Kerzen entzünden, werden Körbe mit Keksen und anderem Gebäck herum gereicht und der ausgelassene Teil der Feier beginnt.


    Sim-Off:

    Und bei dieser Gelegenheit wünsche ich allen Soldaten der LEGIO II, allen Einwohnern Germaniens und überhaupt allen Mitgliedern des Imperium Romanum frohe Festtage und entspannende Stunden!

  • Mit der brennenden Kerze in der einen und einem halb angeknabberten Keks in der anderen Hand gesellte sich Victor zu dem Mann, mit dem der Primus Pilus vor dem Beginn der Zeremonie gesprochen hatte.


    "Salve, ihr müsst der neue tribunus angusticlavius sein. Bis jetzt hatte ich noch keine Zeit gefunden, euch persönlich hier zu sprechen,... aber hm, kommt mir das nur so vor, oder kenn ich euch irgendwo her?"

  • “Salve, Tribunus Octavius Victor! In der Tat sind wir uns schon einmal begegnet.“
    Einen Moment stockte Corvus, wusste er doch nicht so recht, wie er auf diese damalige, etwas heikle Begegnung zu sprechen kommen sollte. Schließlich sagte er nur:
    “Es war bei einem Fest im Palatium Augusti in Rom.“

  • "Ohja, der Verlust von Sedulus hat einige hier getroffen... Aber als was warst du denn in letzter Zeit tätig, vor der Rückkehr ins nass-kalte Germanien?"

  • “Sedulus Tod war auch für uns, seine Familie, ein schwerer Verlust.
    Ich war bei einer Sondereinheit der Cohortes Praetoriae, den Speculatores, als Trecenarius.“

    Er dämpfte etwas die Stimme:
    “Wie ist er denn so, der neue Legat?“

  • "Ah, ein Prätorianer, dann habt ihr vielleicht mit dem Präfekten Hungaricus zu tun gehabt? Er war mal auch mein Vorgesetzter..."


    Als Corvus anfing zu flüstern, musste Victor sich etwas vorbeugen um ihn zu verstehen.


    "Der Legat...?"


    Der Tribun bemerkte seinen Fehler, als sich ein Centurio in der Nähe herumdrehte und die Beiden anschaute. Daraufhin senkte auch Victor seine Stimme.


    "Äh nunja, ich denke ich bin in meiner Einschätzung etwas belastet, weil er schon mein Legat war, als ich noch ein kleiner Optio war, aber ich halte ihn für strenger als Hungaricus, aber er ist durchaus gerecht."

  • “Strenger? Mmh… aber hoffentlich nicht so launisch.“, flüsterte Corvus leise zurück und grinste dabei.
    Als er bemerkte, dass ein Centurio sie zu beobachten schien, fügte er laut hinzu:
    “Auf jeden Fall macht die Legion einen guten und vor allem uneingeschränkt einsatzbereiten Eindruck auf mich. Ich freue mich bereits darauf, die Männer einmal draußen im Felde zu sehen.“

  • "Tja, da hättet ihr mal vor ein paar Wochen hierherkomemn sollen. Dann hättet ihr euch das mit dem Feld nicht so sehr gewünscht."


    Nachdem er den letzten Rest seines Kekses verzehrt hatte, machte sich Victor auf aufzubrechen.


    "Für den Besuch der Augusta sind ja die Planungen anzustellen. Kommt ihr dafür nachher in mein Arbeitszimmer? Dann können wir schonmal einen groben Plan machen und festlegen, wer sich um was kümmert."

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