• Abaris reagierte sofort als ich noch einmal mit beiden Füßen in seine Flanken drückte. Er galoppierte und seine Mähne wehte im Wind.


    Ich lehnte meinen Körper etwas nach unten, um besseren Halt zu haben. Mein Körper bewegte sich während des Galopps auf und ab, aber aus dem Sattel warf es mich nicht. Es war ein schönes Gefühl, endlich war ich voll in meinem Element. Ich ritt an einigen anderen Probati vorbei und genoß die Luft die mir ins Gesicht bließ.

  • Als Gisco den Befehl des Decurio hörte, hätte er vor Freude fast gejubelt. Trueno, dachte er, so wie es aussieht, kommen wir beide heute noch zu unserem Ausritt. Er täschelte sein Pferd am Hals. Schnell ritt er zu den anderen und fiel auf ihre Linie. Sein Rappe schnaupte. Gisco merkte, dass es sein Pferd ebenso wie er kaum erwarten konnte, dass es richtig los ging. Volle Vorfreude lächelte er.

  • Als die Anweisung des Decurios zu Arianus durchdrang, brach bei diesem der kalte Schweiß aus.


    "Ihr Götter, ich bin froh korrekt aufgestiegen zu sein und jetzt sollen wir schon galoppieren! Nun ja, immer noch besser als die ganze Zeit auf dem tückischen Ozean mit einem Schiff herumzufahren.", dachte er sich.


    Zunächst versuchte Arianus einen leichten Galopp hinzubekommen. Er war jedoch viel zu vorsichtig und einer der langsamsten aller Probati. Als er enen missbilligenden Blick des Decurios auffing, versuchte er es ein wenig schnell, was zur Folge hatte, dass Hector Arianus fast durchgegangen wäre. Gerade noch so konnte sich Arianus im Sattel halten. Anschließend hatte er den richtigen Druck für einen leichten Galopp einigermaßen heraus, auch wenn er immer noch ziemlich nervös wirkte.

  • Als ich sah dass Arianus einige Probleme hatte, ritt ich an seine Seite.


    "Arianus! Du musst locker bleiben, dein Pferd merkt wenn du unruhig bist und wird es dann auch. Nimm die Zügelhilfen so in die Hand und lehn dich etwas nach vorne. Dann legst du die etwa Beine eng ans Pferd...in etwa so und dann übst du leicht Druck auf die Flanken aus."


    Ich sah dass er immer besser wurde und ritt wieder zufrieden etwas weiter nach vorn.

  • Einar hatte nicht so große Probleme wie manche andere Probati mit ihren Pferden und so war es für ihn ein Leichtes, Dameas galoppieren zu lassen. Stolz ritt er an einigen langsameren Probati vorbei und reihte sich bei den etwas besseren Reitern weiter vorne ein.

  • Aus den Augenwinkeln sah er, dass einer der anderen Schwierigkeiten mit seinem Pferd hatte. Er drehte sich um und sah, wie Arianus halb hängend, halb hüpfend auf seinem Pferd ritt. Er schien völlig überfordert. Da erinnerte sich Gisco, wie Arianus vorhin zu ihm gesagt hatte, dass er seine Hilfe vielleicht beim Reiten benötigen konnte. Verdammt, dachte Gisco, warum habe ich vorher nicht darauf geachtet. Er straffte die Zughilfen und nahm etwas Tempo aus Truenos Tritt. Gerade wollte er zu Arianus reiten, als er sah, dass Viridovix an Arianus Seite ritt und ihm Ratschläge erteilte. Gisco nickte ihm zu und ließ Trueno wieder Tempo aufnehmen.

  • Tubero sah sofort, wie Arianus mit seinem Pferd zu kämpfen hatte.
    "Hey, Arianus, bleib ganz locker und pass dich dem Rhytmus des Pferdes an. Es wird dich schon nicht abwerfen, keine Angst."


    Er sprornte sein Pferd an und galoppierte gleich darauf neben Arianus.
    "Sieh her, stütz dich mit den Knien an den Hörnern ab, dann kann dir nichts passieren"
    Dabei deutete er auf seine Beine, die eng am Pferd anlagen.

  • Ich sah wieder nach hinten und erkannte den Decurio der nun neben Arianus ritt und ihm half. Nun spornte ich mein Pferd weiter an und galoppierte wieder weiter nach vorn.


    Arabis verstand sich immer besser mit mir, wir wurden mehr und mehr ein gutes Team das merkte ich. Ich wurde schnell sicherer und es gefiel mir auf ihm zu reiten. Ich hatte eine gute Wahl mit meinem Pferd getroffen.

  • Arianus hatte offenbar nicht erwartet soviel Hilfe und Zuspruch zu erhalten. Vielmehr hatte er auf Missbilligung und Häme gewartet. Umso besser. Er bedankte sich bei seinen Mitprobati leise für die schnellen und guten Ratschläge und versuchte sich eingermaßen umzusetzen, was sogar teils misslang. Da Arianus allerdings das erste mal versuchte ein Pferd zu reiten, war es natürlich immer noch alles andere als perfekt.


    "Danke für eure Hilfe Kameraden.", sagte Arianus leise.


    Plötzlich rief ihm der Decurio einen guten Ratschlag zu und galoppierte direkt neben Arianus. Der versuchte nun nicht vor Schreck einen Fehler zu machen, was ihm auch gelang.


    "Verstanden Decurio...", antwortete Arianus noch etwas unsicher.


    Dennoch tat er genau wie ihm geheißen. Das Abstützen gab Arianus nun mehr Sicherheit und beseitigte einen großen Teil seiner Nervosität. So langsam machte Arianus erkennbare Fortschritte. Dennoch lag offensichtlich noch harte Arbeit und Training mit Hector vor ihm.

  • Als Gisco sich wieder in der forderen Reihe der Probati befand, schaute er sich nochmal kurz nach Arianus um. Er sah den Decurio an seiner Seite reiten, konnte aber nicht hören, was dieser zu Arianus sagte. Doch anhand der Gestik des Decurios und an den Bewegungen von Arianus meinte er ablesen zu können, das ihm der Decurio Ratschläge erteilte. Scheinbar war der Decurio doch umgänglicher, als Gisco am Anfang gedacht hatte.


    Gisco drehte sich wieder um und ritt weiter in der Reihe. Nun wurde er langsam ungeduldig. Er wollte schneller reiten, auch wenn das für Arianus zusätzliche Probleme mit sich bringen würde. Es wäre nur einfach zu schön, im vollen Galopp über die Wiesen zu reiten. Zumal er dann rausfinden könnte, wie gut Trueno wirklich war. Mit hochgezogener Augenbraue drehte er sich wieder um und nickte dem Decurio erwartungsvoll zu.

  • Gisco schien unruhig zu sein, seine Augen wirkten ungeduldig als ob er am liebsten losreiten wollte. Ich konnte ihn verstehen. Auch ich war mit Pferden groß geworden und ein passabler Reiter, ich wollte Abaris endlich in voller Geschwindigkeit erleben. Dieses Gefühl der Freiheit und der Schnelligkeit war unglaublich und ich hatte es lange nicht mehr gehabt.


    Ich war ebenso gespannt auf die weiteren Befehle des Decurio und lächelte Gisco wissend zu als wir nahe genug beieinander waren.

  • Tubero gab das Zeichen zum Sammeln.
    Als die Männer alle beisammen auf ihren Pferden saßen, richtete sich der Decurio ein wenig weiter im Sattel auf, so dass ihn auch die Männer weiter hinten sehen konnten.


    "Wie ich sehe könnt ihr euch schon auf den Pferden halten. Nun werdet ihr um diese Hindernisse reiten, die ihr hier vorne seht." Damit deutete er auf eine Reihe von Holzpfählen, die in einer Reihe in verschiedenen Abständen aufgestellt waren. "Jeder versucht die Strecke so schnell und so sauber wie möglich zurückzulegen... Und ich will keine Hand an den Zügelhilfen sehen, nur Schenkeldruck und Kommandos. AGE"


    Und um auch allen zu zeigen, dass es machbar war, ritt Tubero selber durch die Pfähle, dass der Sand auf dem Platz nur so von den Hufen hochspritzte.

  • Als der Decurio am Ende des Parcours angelangt war, gaben die Probati der Reihe nach ihr Bestes. Als Einars Nebenmann losritt, klopfte er Dameas leicht auf den Hals und schaute dann ein wenig gequält zu Viridovix rüber, der neben ihm auf dem Pferd saß. Einige der Probati vor ihm stellten sich ziemlich ungeschickt an, andere sehr gut, so dass Einar ein wenig an seinen Fähigkeiten zu zweifeln begann.


    "Na hoffentlich gelingt mir das."


    Er grinste Viridovix kurz zu und war dann schon an der Reihe. Witjon trieb seinen Rappen an, wobei er die Zügel los ließ und ihn nur mit Schenkeldruck lenkte. Und das war schwieriger als gedacht. Am Ende des Parcours angekommen, hatte er nur einen Holzpfahl mit dem Schaft seiner Lanze gestreift und konnte wohl von sich behaupten, recht gut geritten zu sein. Der Decurio saß aufrecht im Sassel und beobachtete, wie Einar den Parcours verließ...

  • "Das schaffst du schon" rief ich Einar zu und ritt dann los.


    Dann zeige ich mal wie ein Kelte reiten kann dachte ich mir als ich mit meinen Fersen Druck auf Abaris Schenkel ausübte.


    Das erste Hindernis umkurvte ich rechts, das nächste links, dann wieder links und dann nach rechts. Immer wieder spornte ich Abaris an und rief ihm die Kommandos zu. Abwechselnder Druck auf die Schenkel, die richtigen Kommandos zum richtigen Zeitpunkt...höchste Konzentration war angesagt. Die Geschwindigkeit hielt ich relativ konstant hoch und so war ich einer der schnellsten. Trotzdem musste ich aufpassen sauber zu reiten und keinesfalls die Zügelhilfen zu benutzen. Aber ich saß sicher und Abaris reagierte sauber auf meine Kommandos.

  • Als er die Anweisungen des Decurio hörte, fiel Arianus beinahe in eine Art Schockstarre. Erst als er mit Hector an der Reihe war verzog er das Gesicht. Offensichtlich bemüht es den anderen gleichzutun setzte er sich mit Hector in Bewegung. Langsam trabte er zu dem Hindernis. Dort angekommen wandte sich Hector allerdings in die falsche Richtung. Irgend etwas hatte er wohl falsch gemacht... so versuchte er ein wenig hektisch Hector zu einer Richtungsänderung zu bewegen. Der interpretierte dies allerdings wiederum falsch und war kurz davor durchzugehen.


    "Ihr Götter!", rief Arianus erschrocken.


    Nach einigen Augenblicken beruhigte sich Hector jedoch wieder, Arianus umrundete mit ihm das Hindernis und kehrte zu den anderen zurück. Erleichtert stieß er die Luft aus. Er hatte noch viel Arbeit vor sich.

  • Gisco sah wieder nach hinten und hoffte, dass es nun los gehen würde. Doch der Decurio gab das Zeichen zum sammeln. "Mierda." entfuhr es ihm. Er war enttäuscht, dass sie die Pferde nicht ausritten. Also bremste er Trueno ab und gesellte sich zu den anderen. Ungeduldig hörte er den Anweisungen des Decurio zu, während er Trueno, der unruhig tänzelte und schnaubte, leicht auf den Hals klopfte. Als der Decurio sagte, dass sie die Holzpfähle ohne Zügelhilfen umreiten sollten, staunte er nicht schlecht. Das wird nicht einfach, dachte er.


    Anerkennend sah er zu, wie der Decurio ihnen die Übung vormachte, ohne einen Fehler zu machen. Und sogar ziemlich schnell. Wenn der das schafft, dann schaffe ich das auch. Nach einigen Probati machte sich scheinbar Einar bereit. Gespannt schaute er zu. Wirklich gut gemacht, Einar, dachte er. Dann Viridovix. Auch er schaffte es und sogar relativ schnell. Gisco nickte bei dieser Leistung. Bei Arianus, der als nächster anritt, hielt er die Luft an und sah etwas besorgt zu. Er erinnerte sich, wie Arianus vorhin im Sattel gehangen hatte. Hoffentlich geht das gut, dachte Gisco und drückte Arianus die Daumen. Bei dem was nun folgte, hätte Gisco am liebsten weggesehen. Langsam und mit der Führung des Pferdes überfordert umrundete Arianus nach und nach die Holzpfähle. Vielleicht sollte Gisco ihm Reitunterricht anbieten. Doch er vermutete, dass Arianus höchstwahrscheinlich zu stolz wäre, dieses Angebot anzunehmen.


    Als Arianus endlich die Holzpfähle hinter sich gelassen hatte, ritt Gisco an. Er entschied sich, es erstmal etwas langsamer angehen zu lassen. Wichtiger war ihm, dass sich Trueno bei dieser Übung nicht verletzte. So ritt er etwas langsamer als Viridovix und Einar um die Holzpfähle. Trueno reagierte sehr gut auf die Befehle mit den Schenkeln und den gerufenen Kommandos. Ohne einen Pfahl zu streifen, durchritt er den Parcour. Vielleicht hätte er doch etwas schneller reiten sollen, dachte er, als er an dessem Ende angelangt war und sich zu den anderen gesellte.

  • Tubero gab seinen Hilfsausbildern ein Zeichen, woraufhin diese die Pfähle ein wenig enger zusammenstellten, um den Männern weniger Platz für ihre Manöver zu geben.


    Wieder ritt Tubero als Erster durch den Wald von Pfählen. Fehlerfrei ritt er zurück zu den Probati.


    "Jetzt das ganze ein wenig schwieriger. Versucht, euch noch mehr in die Bewegungen eures Pferdes hineinzulegen, dann macht es euch auch keine Schwierigkeiten. Jeder wieder einzeln. Age!!!"

  • Wie ich erwartet hatte wurde die Übung nun schwerer. Der Decurio befahl den Parcour enger zu machen. Nun musste man sein ganzes technisches Können in die Waagschale werfen, um sicher und fehlerfrei ins Ziel zu kommen.


    Ich ritt los, beugte mich nach vorne und lenkte Abaris mit meinen Fersen.
    Ich lehnte mich leicht nach rechts und drückte in seine rechte Flanke um rechts um ein Hinderniss zu reiten. Dann ging es nach links und ein Druck in die linke Flanke ließ Abaris einen Pfahl links umreiten.
    Die Geschwindigkeit hatte ich etwas gedrosselt, um Abaris die Chance zu geben schnell und richtig zu reagieren. Ohne aufzumurren befolgte mein Pferd alle Befehle und ritt einwandfrei durch den Parcour.


    Erleichtert kam ich ans Ziel. Ich war etwas langsamer als beim ersten Ritt, aber war durchaus zufrieden mit mir. Ganz ohne Zügelhilfen, nur durch Flankendruck und Befehle hatten ich und Abaris das Ziel erreicht.

  • Einer der Probati machte gerade einen fehlerlosen Ritt durch einen Parcours.


    Hierax sah einige Meter daneben einen Decurio auf seinem Pferd sitzen. "Hoffentlich ist er das.", dachte er und ging strammen Schrittes auf diesen zu.


    "Probatus Hierax möchte sich zum Dienst melden!", salutierte er.

  • Der Decurio blickte zu dem Mann hinunter, der ihn einfach so ansprach, während er die Übungen seiner Männer beobachtete.


    Er sah dem Frischling ins Gesicht. Noch kaum Haare im Gesicht.
    "Dann soll sich dieser Hierax bei mir melden. Danke für die Meldung."


    Dann trieb er sein Pferd noch einmal durch den Parcours, als die letzten Männer durch waren.
    Bei seiner Rückkehr stand der neue Probatus immer noch da und schien wie vom Donner gerührt zu sein. Fast hätte Tubero gelacht.
    "Bei uns heißt das immer noch "Melde MICH zum Dienst", du bist doch kein Gegenstand oder Sklave. Merk dir das. Ich bin Decurio Tubero, dein Ausbilder.
    Wo kommst du her Hierax?"

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