Mein Bruder hatte mir auf meinen Wunsch hin einen Maiordomus für unsere Familienvilla hier in Italica geschickt. Ein Grieche. Julian der alte Spaßvogel. Nur er konnte soweit sinken den ulpischen Stammsitz einem Graeculus anzuvertrauen. In Roma verweichlichte scheinbar wirklich jeder. Ich würde allerdings nicht zu einem ausschweifenden Lebensstil übergehen. Das war einem wahren Römer nicht würdig. Seit Fibia Sabina, meine Frau, gestorben war, war es hier einfach zu einsam geworden. Julian hatte ich gebeten bloß nicht zu den Trauerfeierlichkeiten zu erscheinen. Zum einen mochte er Fibia nie und zum anderen konnte ich mir schöneres vorstellen als meine Frau gemeinsam mit 2000 Gaffern, Pennern, Speichelleckern und Palastweicheiern zu verabschieden. Ganz zu schweigen davon, dass seit der nichtsnutzige Gaius entschieden hatte zu gut für diese Welt zu sein unserem Familienzweig Schande eingebracht hatte. Dieser neue Caesar würde hoffentlich würdiger sein, als mein missratener Sohn es war. Und eine Einmanneskorte hatte mir mein Bruderherz auch geschickt. Centurio der Praetorianer. Mal sehen was das für einer war. Gutes hörte man von denen ja selten. Entweder würde er unsere Pferde auf dem Weg nach Tarraco zu Tode foltern oder bespringen. Es war alles abgewickelt und der unsägliche Grieche, dessen Namen sich wohl nicht mal seine Mutter hatte einprägen können, stand bereit zur Verabschiedung.
"Herr! Ihr wollt wirklich keine Sänfte nehmen?"
Verweichlichtes Jüngelchen .....
"Nein, mit Sicherheit nicht ...... können wir Centurio?"
"Natürlich, jederzeit."
"Nun denn."
Auf nach Tarraco. Selbst dorthin brachten mich nur unaufschiebbare Angelegenheiten. Zu laut, zu groß, zu vulgär. Wie würde da erst Roma werden ...............