[Klinen] I

  • Ich führte die Männer zu den Klinen und bat sie Platz zu nehmen. Ich zählte schnell durch und in der Tat, es passten alle an den Tisch. Es war sogar noch etwas Platz, was ich gut fand, weil ja noch ein paar Mädchen hinzukommen sollten.


    "Soll ich gleich die Karte kommen lassen?
    Was möchtet ihr trinken?"

  • Zufrieden mustert Sev den Tisch. Erst da fällt ihm ein, dass er seine beiden Begleiter noch garnicht vorgestellt hat.
    "Oh... Das hier sind übrigens die Equites Gaius Galerius Gallus und Titus Tullius Taurus. Sind von deiner Seite aus noch weitere Gäste zu erwarten?"
    Sie nehmen Platz. Sev zuckt kurz mit den Schultern.
    "Du kennst den Laden wohl am besten. Hrhr. Such uns was gutes aus..."

  • Ich nahm ebenfalls Platz und legte mich auf eine der Klinen.


    "Ja, ich habe ein paar nette Damen noch eingeladen. Auf einen Männerabend hatte ich nicht wirklich Lust und ein wenige Gesellschaft kann sicher nicht schaden."


    Ich lachte und die Männer fielen in das Gelächter mit ein.


    "Ich kann die Fischgerichte wärmsten empfehlen, oder die Meeresfrüchte. Was ebenfalls eine Spezialität unserers Hauses ist, sind gesottene Rinderzunge, oder gegrillte Stierhoden. Eine iberische Spezialität. Wer jedoch mehr auf das Gewöhnliche steht, dem kann ich Huhn anbieten. Wir haben vorzügliche Geflügelspeisen, auch wenn man sagen muss, dass hier in Tarraco doch eher Rind und auch Lamm verzehrt wird.


    Wäre eine roter Landwein hier aus der Gegend genehm?"

  • Der Mann scheint gute Beziehungen zu haben, stellt Sev anerkennend fest. Die Aussicht auf weibliche Gesellschaft hebt die Laune der in letzter Zeit diensthalber größtenteils enthaltsamen Prätorianer merklich. 8)
    "Hrhr. Ich nehm die Rinderzunge. Das hatte ich lange nich mehr. Jo, der Wein passt. Aber macht nich zu viel Wasser rein."
    Sev sieht fragend zu seinen beiden Kameraden, die sich dann auch entscheiden:
    "Für mich die Stierhoden. Das wollte ich schon immer mal probieren..."
    "Schwierige Entscheidung... Ich nehm was von dem Fisch und dem Huhn. Ich hab tierischen Hunger!"

    Skeptisch runzelt Sev die Stirn.
    "Seid ihr etwa am Verhungern? So schlecht is unser Koch nu auch nich. Hrhr."
    Er nickt Balbus zu.
    "Tarraco hat sich ja reichlich Mühe gegeben mit dem Besuch der Augusta. Die Darbietungen auf dem Empfang waren nich zu verachten. Hispania muss zu einer verdammt reichen Provinz geworden sein..."

  • Er hatte ein Thema angesprochen... Ich rollte mit den Augen.


    "Oh, was soll ich dazu sagen. Blumen und Blüten, wo man hinsieht. Parfüme, Räucherwerk, Sklavinnen und Spektakel. Ich dachte ich sehe nicht richtig. Ich will jetzt hier keine Namen nennen, aber der der das organisiert hat, bei Iupiter, er hat die Provinz in die Armut gestürzt. Wir haben Winter, meine Herren, wo kriegt man im Winter Blumen und Blüten her? Er musste sie importieren. Und dann diese Mengen. Er ist nicht normal. Ich glaube er hat zu lange im Orient verbracht, falls er jemals dort war."


    Ich musste einhalten, dass ich nicht zuviel redete. Dann winkte ich der Bedienung und gab die Bestellung auf.


    "Die Damen müssten eigentlich auch jeden Moment kommen.
    Wenn wir schon bestellen, sollten sie auch dabei sein..."


    Sim-Off:

    WISIM-Angebot erstell ich noch

  • Livilla kam auf den Wink Balbus' zum Tisch und lächelte dem Prätorianer zu, ließ sich neben ihm auf einer Kline nieder.


    "Ich werde dieser dristen Männerrunde ein wenig weiblichen Charme hinzufügen", meinte sie leise und zwinkerte dem Mann zu, dessen Namen sie nicht kannte. Als ihr das bewusst wurde, schlug sie scheinbar entsetzt die Hand vor den Mund und lächelte gleich darauf wieder liebreizend. "Aber wie unhöflich von mir! Ich bin Livilla, freut mich, deine Bekanntschaft zu machen!"

  • Sev zuckt resignierend mit den Schultern.


    "Tjo, solche Typen muss es wohl überall geben. Hrhr. Wenn die Augusta wieder abgereist ist, wird er sicher ne schöne Standpauke von seinem Vorgesetzten bekommen. Vielleicht werden durch diesen Eindruck am Ende sogar die Gelder für die Provinz gekürzt, weil es ihr finanziell so gut zu gehen scheint..."


    Er schüttelt den Kopf.


    "Manche lernen es eben nur auf die harte Weise. Aber wie gehts der Provinz denn ansonsten so? Nach der Geschichte mit den Aufständen gabs ja einiges wieder aufzubauen? Is man inzwischen aus dem Gröbsten wieder raus?"


    Eigentlich ist Spanien nicht Sevs Heimat, doch seit er in den Aufständen für die Ala mitgekämpft hat, ist ihm das Schicksal der Menschen hier nicht mehr ganz so egal.



    Die Ankunft des schönen Mädchens zieht natürlich umgehend seine Aufmerksamkeit auf sich. Vor allem die Tatsache, dass sie sich direkt zu ihm auf die Kline setzt, lässt ihn zufrieden grinsen und erste prüfende Blicke über ihre ansehnliche Gestalt schweifen.


    "Salve, schöne Frau. Die Freude ist ganz auf meiner Seite. Ich bin Flavus Valerius Severus..."


    Die neidischen Blicke seiner Kameraden ignoriert er geflissentlich und sieht ihr mit einem charmanten Lächeln direkt in die Augen.

  • Zitat

    Original von Flavus Valerius Severus
    "Manche lernen es eben nur auf die harte Weise. Aber wie gehts der Provinz denn ansonsten so? Nach der Geschichte mit den Aufständen gabs ja einiges wieder aufzubauen? Is man inzwischen aus dem Gröbsten wieder raus?"


    "Oh, sicher doch. Der Provinz geht es gut. Die Aufständischen wurden umgesiedelt, und in der Krisenregion siedeln nun bewärhte Veteranen. Die Lage dürfte so sicher sein, wie schon lange nicht mehr."


    Dann trat Livilla hinzu und kümmerte sich um den Praetorianer.
    Ich gab derweil die Bestellung auf.

  • "Hrhr. Das sollte sie besser auch, nachdem man nun die Legio abgezogen hat. Jetzt konzentriert sich das Hauptaugenmerk unserer Feldherren wohl auf Germania. Eine solche Schlacht wie die, damals in Raetia, möchte ich persönlich allerdings nich nochmal erleben. Hätten unsere Leute die Mattiaker nicht noch auf die Seite Roms gebracht, dann hätte es übel für uns ausgesehen, sehr übel...


    Warst du während des gesamten Hispania-Feldzuges in der Nona?"

  • Livilla lag still bei den Männern und hörte dem Gespräch interessiert zu, manchmal einen kurzen Seitenblick zu Balbus werfend, ob dieser ihr irgendwelche Anweisungen geben wollte. Sonst blickte sie den Präterorianer an.


    "Ein wirklich schöner Name! Und so passend für einen starken Mann wie dich", hatte sie noch schnell nach seiner Vorstellung eingeworfen, als die beiden sich auch schon weiter unterhielten.

  • Zitat

    Original von Flavus Valerius Severus
    "Hrhr. Das sollte sie besser auch, nachdem man nun die Legio abgezogen hat. Jetzt konzentriert sich das Hauptaugenmerk unserer Feldherren wohl auf Germania. Eine solche Schlacht wie die, damals in Raetia, möchte ich persönlich allerdings nich nochmal erleben. Hätten unsere Leute die Mattiaker nicht noch auf die Seite Roms gebracht, dann hätte es übel für uns ausgesehen, sehr übel...


    Warst du während des gesamten Hispania-Feldzuges in der Nona?"


    Ich legte mich etwas mehr zur Seite um es bequemer zu haben.


    "Mir wurde zu Beginn des Feldzuges der Posten des Regionarius angetragen. So gesehen habe ich alles verpasst, was nennenswert gewesen wäre. Aber im Nachhinein vermisse ich nichts."


    Ich lachte. Dann wurde der Wein geliefert.

  • Schmunzelnd erwidert Sev den Blick von Livilla. Die Weisheit scheint sie ihm nicht mit Löffeln gefressen zu haben, aber ihren Zweck wird sie schon erfüllen, beschließt er. Genießerisch betrachtet Sev noch kurz ihre schlanke Figur, bevor er sich wieder Balbus zuwendet.


    "Ah, jo das kann schon sein. In Uttarae haben sich einige Szenen abgespielt, die man nich unbedingt gesehen haben muss."


    Durstig nimmt er seinen Becher Wein entgegen.


    "Auf Hispania und seine Frauen!"

  • "Auf Hispania und seine Frauen!"


    auch nahm meinen Becher und erhob ihn. Dann kippte ich den Inhalt meine Kehle hinunter. Der Rotwein schmeckte würzig, und war von einem guten Jahrgang.


    "Wohin reist die Augusta nach ihrem Aufenthalt?"

  • Sev trinkt einige große Schlucke und nickt zufrieden.


    "Ah, sehr gut."


    Er lässt sich sogleich nachschenken, während er die Frage des Regionarius beantwortet.


    "Es geht nach Germania. Möglicherweise ist noch ein kleiner Aufenthalt in Carthago Nova geplant, oder in Massilia. Aber das hängt von der Augusta ab. Hrhr. Ich bin direkt gespannt, wie die Germanen sich im Vergleich mit den Spaniern schlagen. Der große Wettstreit der Schmeichler und Kratzbuckler. Ich hätt ja nich gedacht, dass das solche Ausmaße annimmt. Ne, die Augusta beneid ich nich um ihren Posten..."

  • Er hatte absolut Recht. Wir hatten schon einige Kriecher in unserer Provinzverwaltung.


    "Nunja, vermutlich werden sie in Germanien mit arabischen Spezialitäten aufwarten und dazu Sand ausstreuen und Palmen pflanzen..."


    Ich lachte diabolisch.

  • Zitat

    Original von Flavus Valerius Severus
    Schmunzelnd erwidert Sev den Blick von Livilla. Die Weisheit scheint sie ihm nicht mit Löffeln gefressen zu haben, aber ihren Zweck wird sie schon erfüllen, beschließt er. Genießerisch betrachtet Sev noch kurz ihre schlanke Figur, bevor er sich wieder Balbus zuwendet.


    Livilla lächelte ihn abermals an und legte ihm eine Hand auf den Arm, strich sanft darüber.


    "Warum werden Gespräche zwischen Männern meist mit Geschichten über Kriege oder Kämpfe begonnen?", fragte sie schließlich aufseufzend, obwohl das Thema ja schon längst beinahe ganz abgeschlossen war.

  • Sev stimmt in Balbus Lachen mit ein.


    "Ich werd mich mal überraschen lassen."


    Livilla zwinkert er schelmisch zu.


    "Das wird wohl eine alte Soldatenkrankheit sein. Krieg und Kampf ist das, was wir gelernt haben, unser ganzes Leben lang betreiben und einfach am besten können. Hrhr. Reden unsere Kollegen von der Verwaltung, vom Cultus Deorum und aus dem Handwerk denn auch über solche Themen?"

  • Ich musste lächeln und blickte auf die Frage hin zu Livilla. Ich war gespannt was sie antworten würde, und wie sich das Gespräch entwickeln würde.


    Zum Glück wurde in der Zwischenzeit auch das Essen angeliefert und auf der Mensa serviert. Die Speisen dufteten köstlich und versprachen ebenso zu schmecken.


    "Also greift zu, meine Herren!"


    sagte ich auch mit Blick auf die beiden anderen Praetorianer.

  • Livilla lachte dezent und manierlich, blickte dem Herrn wieder tief in die Augen. Sie beteiltigte sich nicht weiter am Gespräch, hörte aber aufmerksam zu, um notfalls mit einer intelligenten Bemerkung oder Frage zwischen zu funken.

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