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| Culina | Küche
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Iason setzte sich in die Küche. Er war hundemüde. Das Familienmahl gestern war total außer Kontrolle geraten - er hatte schon befürchtet, den Regionarius oder einen Arzt wegen einer Messerstecherei holen zu müssen. Wie so oft dachte er sich: Was für ein Barbarenpack, diese Römer...
Am späten Abend hatte er dann auchnoch Turia trösten müssen. Sie hatte große Angst vor Cinna, der sie ständig anbellte, als wolle er sie gleich schlagen. Aber wie gesagt - Römer waren eben doch nur Barbaren, die die stolzen Griechen nachahmten wie ein Kind, das versucht, eine Wandmalerei auf eine Hauswand zu kritzeln, die es in einem reichen Haus gesehen hat.Heute morgen hatte er dann auch noch den jungen Herrn Crispus wecken müssen und jetzt hatte er schon wieder wach zu sein. Es war Wahnsinn!
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Es war Nachmittag. Iason und Turia hatten endlich das Triclinium gereinigt und das ganze Essen in die Küche geschafft. Sie hatte sich auch wieder beruhigt.
Nun saßen sie zusammen an dem groben Holztisch und taten sich an dem Huhn von gestern gütlich. Es war wirklich vorzüglich. Turia war die beste Köchin der Welt - Iasons kleiner Welt, die an der Haustür endete. Er hätte um sein Haar gewettet, dass Arria eine miserable Köchin war, ganz zu schweigen von den männlichen Petroniern.
Turia war ein Bild von einer Frau. Sie arbeitete den ganzen Tag, war fleißig, still und trotzdem nicht ganz dumm. Und obendrein sah sie auchnoch respektabel aus. Zwar nicht so schön wie die Griechinnen, an die er sich aus seiner Kindheit erinnern konnte und die ihm wie Aphrodite und die Sirenen selbst vorkamen, aber doch. Wäre er ein freier Mann und sie ein freies Weib, hätte er vielleicht...und wieder hallte es in seinem Kopf: "DU BIST ABER EIN SKLAVE!! EIN DUMMER, GEFANGENER SKLAVE!!! BEGREIF DAS ENDLICH!" -
Varus kam in die Küche und sah sich um.
"IASON?" rief er, was ihm auch gleich in den Ohren klingelte. Er seufzte und lehnte sich missmutig an die Wand. -
Iason blickte auf. Sein Herr war gekommen. Er sah nicht besonders gut aus. Diese Sauferei. Nicht, dass er etwas dagegen hätte, aber ohne Anlass?
"Ja, Herr?" sagte er - neugierig, was er wieder wollte. -
Iason wusste das natürlich nicht, aber Varus hatte einen Anlass gehabt zu trinken: Cinna. Das reichte schon.
"Mach mir etwas zu essen und - sind die anderen schon auf?"
Dumme Frage, er hatte ziemlich lange geschlafen.
"Ich meine, haben die anderen schon etwas gegessen?" -
Iason stellte fest, dass sein Herr gerade erst aufgestanden war. Unglaublich!
Trotzdem antwortete er
"Ja, Herr, ich habe bereits Herrin Arria und Cinna gesehen."
Er hatte absichtlich das "Herr" vor Cinna weggelassen - er verachtete ihn - aber das brauchte ja sein Herr nicht wissen. Und außerdem mochte er ihn ohnehin nicht.
Iason drehte sich um und ging, um seinem Herrn ein Katerfrühstück zu bereiten. Im Gehen fragte er
"Wo möchtet Ihr speisen?" -
Varus winkte ab.
"Mir kannst du eine Karaffe Wasser und Früchte in mein Arbeitszimmer bringen. Aber tu mir einen Gefallen und frag die anderen auch, ob sie schon gegessen haben. Wie ich meinen Bruder kenne, will er sein Essen nachgetragen bekommen", murmelte Varus mürrisch. -
Iason suchte rasch ein paar Früchte zusammen und nahm den Krug, um ihn in der Zisterne im Atrium zu füllen und sagte
"Schon unterwegs, mein Herr!" -
Varus nickte knapp und begab sich dann mit Brummschädel in sein Arbeitszimmer. Was musste Wein auch solche Nebenwirkungen haben! Um zu seinem Arbeitszimmer zu gelangen, musste er allerdings durch das Atrium - und da traf er auf Arria...
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Iason lief rasch in die Küche. Es gab wahrlich noch viel zu tun. Das Essen.
Er würde sich besser mit Turia zusammen darüber machen - Miriam war ja noch verletzt und sicherlich nicht arbeitsfähig...
"TUUURIAA!!!" rief er. Sie konnte eindeutig bessere Soßen machen als er. Und angeblich war eine der Gäste eine Jugendfreundin seines Herrn...Vielleicht wieder Huhn? Aber das hatte es schon beim letzten großen Essen, das in den bösen Streit geführt hatte, gegeben.
Er würde sich lieber mit Turia beraten... -
Ria verdrehte die Augen und kam noch mit dem Wäschekorb in die Küche. "Was gibt's?" fragte sie leicht genervt.
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Oh, Turia war ja noch mitten in anderer Arbeit...
"Oh, heute Abend hat die Herrschaft ein Gastmahl! Wir sollten langsam das Essen vorbereiten. Und der Herr will sicher nicht auf deine vorzüglichen Soßen verzichten!"
Iason lächelte versönlich... -
Turia seufzte tief und deutete auf den Korb unter ihrem Arm. "Lass mich das nur eben wegbringen, in Ordnung?" sagte sie mit einem zwinkern. Sie konnte Iason nicht böse sein.
Einen Moment später kam Ria zurück. "Du redest von einem Gastmahl. Wer kommt denn?" fragte sie.
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Iason war froh, dass Turia nicht mehr ganz so genervt klang, als sie zurückkam. Sie war doch die Beste.
"Nunja, die Familia und eine Freundin unseres Herrn!" er grinste etwas
"eine JUGENDfreundin - der einzige Gast außerhalb der Familia...sehr mysteriös..."
Es war absolut ungewöhnlich, dass der Herr zu Familienfeiern irgendwelche Fremden einlud. Und wie er verstanden hatte, kam diese Frau aus Rom.Sim-Off: mir fällt grad auf, dass ich dir kochkünste unterstellt hab - sorry
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Iason betrat die Küche. Er arbeitete seit heute früh wie ein Wilder. Aber irgendwie kam es ihm so vor, als würde Miriam sich gar nicht mehr mit der Herrschaft beschäftigen...ihre Wunden mussten doch langsam verheilt sein...
Jetzt hatte er genug. Es war höchste Zeit, mit dem Kochen anzufangen, aber wie die letzten Tage auch war die Küche leer...
MIIIRIAM!!
Laut rief er nach dieser faulen Sklavin. Ihm fiel auf, dass er sie überhaupt in letzter Zeit nicht mal gesehen hatte... -
Ria steckte verwundert den Kopf zur Tür rein und sah Iason. War er das der da gebrüllt hatte? Ihre Augen waren groß als sie fragte "Hu? Was ist denn los?"
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Ria kam herbeigelaufen. Ja, sie war eben fleißig...ihre Anwesenheit besänftigte ihn fast.
"Miriam. Sie drückt sich in letzter Zeit etwas oft vor der Arbeit, findest du nicht auch?" -
Ria runzelte die Stirn und sagte "Ach naja. Sie hat sicher noch Schmerzen. Aber findest du nicht auch, dass sie umgänglicher geworden ist seit .. seit .. naja .."
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Crispus lachte freudlos auf
"Ja, weil ich weniger Umgang mit ihr habe seitdem...sie geht mir aus dem Weg!"
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