[Officium] Pontifex Hispania

  • "Ceres sei Dank, dass er keiner von den Kerlen ist, die ihre Sklaven ohne Grund schlagen. Miriam hat ihn wirklich ziemlich gereizt und deswegen wurde sie bestraft - diese Strafe war nur sehr hart und es ist ein Wunder, dass Miriam es überlebt hat. Solange du nicht gegen ihn aufbegehrst, sollte dir eigentlich auch nichts geschehen", lächelte Arria und reichte ihr dann den Beutel, in dem die Harfe verstaut war.


    "Ich muss noch zur Bibliothek. Willst du mich nicht begleiten?"

  • "Gerne, Herrin. Ich sollte dich doch auch abholen, da kann ich dich nicht alleine zur Bibliothek gehen lassen." sagte Andraste und erhob sich, den Beutel mit der Harfe umhängend. Dann ging sie zur Tür und öffnete diese.


    Abwartend sah sie zu Arria, wartete, bis diese heran war und schloß die Tür dann hinter ihrer Herrin wieder. Danach wartete sie, bis Arria zugeschlossen hatte.

  • Arria saß an dem Tisch und sah auf, als es klopfte. Für Andraste war es zu früh und so freute sie sich, dass endlich jemand kam und sie nicht jeden Tag umsonst hier verbrachte.


    "Herein!", rief sie deswegen laut und deutlich.

  • Matticus betrat das Officium.


    "Salve Pontifex,


    mein Name ist Marcus Decimus Mattiacus. Ich habe die traurige Pflicht meinen Vater Quintus Decimus Mercator hier in Tarraco zu bestatten. Ich wollte fragen, ob ein Priester bei der Bestattung anwesend sein kann, der die vorgeschriebenen Riten zu Ehren der Götter und Ahnen vornimmt."

  • Arria fühlte sich völlig überrumpelt, als sie mit Pontifex angesprochen wurde und sofort das Anliegen vorgebracht wurde. Sie wusste nicht recht, wie sie den Mann über seinen Irrtum aufklären sollte.


    "Ich muss dich leider enttäusche, Marcus Decimus Mattiacus. Ich bin nur eine Schülerin der Pontifex, die momentan beim Conventus in Rom weilt. Leider sind alle Priester, die mir bekannt sind, in Rom. Rediviva Helena, die Pontifex von Hispania, wird aber in den nächsten Tagen sicherlich zurückkehren", antwortete sie schließlich, nachdem sie auf einen der Korbsessel gedeutet hatte, auf den sich der Gast setzten sollte, durfte... vielleicht wollte.

  • "Danke"


    Mattiacus setzte sich und dachte einen Moment nach.


    "Könntest du vielleicht die nötigen Riten durchführen, Popa....." sagte Mattiacus wobei er das letzte Wort betonte um anzudeuten, dass er den Namen der Priesterin ihm gegenüber gerne erfahren würde.

  • "Ich bin Petronia Arria, bitte verzeih meine Unhöflichkeit", antwortete Arria sofort und wurde leicht rot. Doch auch diese Bitte musste sie ihm leider ausschlagen.


    "Ich glaube nicht, dass ich dafür schon genug wissen habe", seufzte sie. "Ich bin erst kurz vor der Abreise der Pontifex zur Popa ernannt worden und hatte noch keinerlei Unterricht in diesem neuen Aufgabenbereich."

  • Arria schüttelte entschuldigend den Kopf.


    "Ich weiß leider nicht genau, wann sie wiederkommt. Der Conventus kann sich lange hinziehen, wenn sich die Sacerdotes nicht einigen", antwortete sie ruhig und ernst.

  • Mattiacus seufzte und mit dem Seufzer klang ein wenig Enttäuschung mit.


    "Wie es aussieht muss ich dann die Riten selber vornehmen. Kannst du mir vielleicht einen Ratschlag geben, wie ich das richtig mache, um die Götter nicht zu erzürnen ?"

  • Arria fühlte sich langsam aber sicher in die Ecke gedrängt, da sie dem Mann kaum helfen konnte.


    "Um die Riten durchzuführen, ist ein Sacerdos vonnöten. Die Götter könnten schon auf Grund der Tatsache, dass du es machst, erzürnt sein. Ich werde der Pontifex einen Eilbrief schicken, wann sie wieder kommt und hoffe, dass dies bald sein wird."

  • Arria lächelte erleichtert.


    "Ich werde mich sofort daran machen", versprach sie und blickte sich kurz nach einem Pergament um.


    "Kann ich sonst noch etwas für dich tun?", fragte sie, ihn wieder anblickend.

  • Arria stand ebenfalls auf und nahm die dargebotene Hand, lächelte Mattiacus an.


    "Vielen Dank. Und auch dir einen so schönen Tag wie nur möglich", antwortete sie und begleitete den Gast zur Tür, ehe sie sich daran machte, das Schreiben an Helena zu verfassen. Als er dies fertig hatte, gab sie das Schreiben einem Boten, um es zum Officium des Praefectus Vehiculorum zu bringen und als Eilbrief zu versenden.

  • Callidus klopfte an das bescheidene Officium seiner Schwester. Ihm war klar, dass sie noch nicht wieder aus Rom zurück war, doch jemand müsste sie ja wohl vertreten. So wartete er vor der Türe, bis man ihn herein beten würde.

  • Arria blickte auf. Es war erstaunlich viel los hier, seit Helena weg war. Aber sie wusste ja auch nicht, was war, wenn sie nicht im Tempelbezirk war.



    "Herein", rief sie laut und deutlich.

  • Callidus öffnete die Türe und trat in den Raum. Refelxartig schoß ihm ein Pfiff aus dem Mund. Mit Hispania hatte er wirklich die richtige Wahl getroffen.


    "Hallo, schöne Dame. Oder besser Kollegin!"


    Callidus verbeugte sich vor ihr.

    "Gestatten! Lucius Redivivus Callidus Bruder von Helena und ihr Schüler für den Dienst an den mächtigen Jupiter!"


    Er schenkte ihr ein Lächeln und setzte sich auf einen freien Stuhl.

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