Büro: Gespräch mit Vibius Valerius Victor

  • Vic hat sich lange überlegt, was er sagen soll. Und wie er es sagen soll. Als er nun aber vor dem Praefectus steht, hat er schon wieder alles vergessen. Also fängt er einfach mal frei heraus an.


    "Ich glaube an Rom. Ich habe in Rom mein Glück gemacht. Wir Valerier haben unsere Schwester Amatia nach der römischen Tradition aufgezogen. Wir ließen ihr viele Freiheiten, aber lehrten sie, ihrer Familie niemals Schande zu machen. Sie fand einen Verehrer, aber... keinen wahren Römer. Sie ging mit ihm zu den Spielen. Wir haben es hingenommen. Anschließend nahm er sie jedoch mit in eine Taverne. Er gab ihr Wein zu trinken und dann.. hat er versucht sie zu küssen. Sie wehrte sich und hat ihre Ehre behalten. Da hat er sich genommen, was er wollte. Wie von einer Sklavin! Er küsste sie auf den Mund und sie konnte nichts dagegen tun. Aber ich werde etwas dagegen tun. Warum werde ich etwas dagegen tun? Sie ist das Licht unseres Lebens. Sie ist ein schönes Mädchen. Sie darf nicht entehrt werden!"


    Vic muss sich erstmal setzen. Der Ärger kommt schon wieder in ihm hoch. Ungefragt lässt er sich in dem Stuhl vor Hungaricus Schreibtisch nieder.

  • Genau das, was Vic jetzt braucht. 8)


    "Es tut mir leid." Er trinkt einen großen Schluck und hält sich am Becher fest, während er fortfährt.


    "Ich redete mit ihm, wie ein guter Römer das tut. Erst schien er alles einzusehen, doch er nahm es auf die leichte Schulter. Je mehr wir redeten, desto uneinsichtiger und aggressiver wurde er. Ich musste ihn wieder gehen lassen. Und er grinste mich an. Ich stand in meiner Casa wie ein Idiot. Und dieses Schwein grinste mich an, als er von unserem Grundstück ging. Da sagte ich zu meinen beiden Hunden: Für Gerechtigkeit müssen wir zu Praefectus Vinicius."

  • Hungi lehnt sich zurück.


    Wir kennen uns nun schon lange Zeit. Aber heute kommst du zum ersten Mal zu mir, um Rat oder um Hilfe. Ich kann mich nicht daran erinnern, wann du mich das letzte Mal in dein Haus zu einem Becher Wein eingeladen hast. Und dabei ist meine Ex-Frau die Patentante deines einzigen Kindes... ähh... Moment, falscher Klient. Du weißt, was ich meine. Aber lass uns ganz offen sein. Du hast nie Wert gelegt auf meine Freundschaft. Und du... hast dich gefürchtet, in meiner Schuld zu sein.

  • Mit ernster Miene blickte er ihn an.


    Ja, ich weiß. Für dich war Rom das Paradies. Du hast gutes Geld verdient und dir ein schönes Leben geleistet. Die Götter waren dir gnädig und es gab für dich Recht und Ordnung. Wozu noch einen Freund wie mich? Aber jetzt kommst du zu mir und sagst: 'Praefectus Vinicius, verschaff mir Gerechtigkeit.'. Aber du zeigst mir keinen Respekt, bietest nicht etwa Freundschaft. Du sagst nicht einmal Patron zu mir. Nein, stattdessen kommst du am Tag meiner Weinlieferung in mein Haus und bittest mich, einen Mord zu begehen, für Geld.

  • Victors Gesicht nimmt einen grimmigen Ausdruck an. "Dann lass dieses Schwein fühlen, was er verbrochen hat."
    Vic wüsste schon einiges, was er mit dem Kerl anstellen würde. Aber als Sacerdos kann er das nicht so einfach machen. Nichteinmal als Sacerdos des Mars, der ja für den Kampf zuständig ist.


    "Wieviel soll ich bezahlen?"

  • Hungi stand auf, die Muschi weiter streichelnd, trat ans Fenster und drehte Victor den Rücken zu.


    Victor... Victor... Was habe ich dir denn bloß getan, dass du mich so respektlos behandelst? Wärst du in Freundschaft zu mir gekommen, dann würde der Abschaum, der deine Schwester ruiniert hat, noch am selben Tag dafür leiden. Und wenn du als anständiger Mensch dir heute einen zum Feind machen würdest, dann würde ich ihn als meinen Feind betrachten. Er würde dich fürchten.

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