Kandidatur Munus Quaestores

  • Furianus stand unten, neben ihm ein treuer Sklave, man hätte meinen können Furianus er wäre in einer Kontemplation, doch sammelte er sich nur, sammelte seine Worte. Nacht für Nacht hörte man ihn diese Rede üben, einstudiert hatte er sie gründlich. Doch er sprach noch nie vor Publikum, wusste nicht wie sie reagieren würden.
    Aber dieser Schritt sollte sein Leben verändern und davor wollte er sich nicht verstecken, nicht zurückweichen.


    Mit ruhigem Schritte betrat er die Rostra und fing an mit fester und klarer Stimme zu sprechen.


    „Volk von Rom, bitte schenkt mir eure Aufmerksamkeit!“


    Als die Menge sich beruhigte und die Häupter zu ihm wandte setzte er wieder an.

    „Ich stehe hier, wie auch viele Geister der Vergangenheit zuvor. Viele Männer wurden hier geprägt und mit ihnen das Imperium. Und wieder ist es soweit, es sind Wahlen.
    Doch dieses Mal stehe ich nun hier.
    Stehe hier vor den Augen der Götter als meine Zeugen, stehe vor euch, dem Volke Roms. Dessen bin ich mir bewusst, Freunde, ich werde mich dieser Herausforderung stellen, wie auch den bisherigen in meinem jungen Leben!


    Lucius Flavius Furianus ist mein Name! Sohn der Aemillia Claudia Ingens Animi, Sohn des Senators Secundus Flavius Felix! Doch stehe ich nicht hier um mich meiner Familie oder meines Vaters zu rühmen. Nein, meine Familie steht nicht vor euch, spricht nicht mit euch. Das bin ich, ein treuer Mann Roms, der euch um etwas bittet.
    Bittet um Vertrauen.
    Vertrauen in meine Person, Vertrauen in meine Handlungen.
    Ihr fragt euch nun warum ihr mir diese Bitte gewähren solltet, eure Frage ist berechtigt.


    Ich bin jung, doch diente ich pflichtbewusst in der Legio I Traiana Pia Fidelis, wechselte dann aus persönlichen Gründen zu den Vigiles nach Rom. Ich zeichnete mich schon einige Male durch mein Engagement, meinen Willen und Treue aus, was auch von meinen Vorgesetzten und Kameraden immer wieder bestätigt wurde.
    Vielleicht habt ihr mich kürzlich auf dem Fest der Vigiles gesehen, wo ich meinen Pflichten mit einem schier endlosem Engagement und einer Zuverlässigkeit nachging, die so manch einem Bewerber hier fehlt. Dabei kämpfte ich mutig gegen einen Gladiator und stellte mich anschließend als Leitende Funktion bei einem Löschversuch zur Verfügung.
    Auch sah mich vielleicht manch einer von euch hier auf der Rostra. Manche taten es nicht. Dies zeigt, dass meine Absichten für dieses Amt zu kandidieren ernster Natur sind und ich bin mir der Verantwortung wohl bewusst.


    Ich bin hier um euch meine Dienste anzubieten, ich bin hier, weil ich dieses Amt mit bestem Wissen und Gewissen vollbringen werde.
    Das Amt des Quaestors wäre eine Ehre für mich. Schenkt mir, Bürger Roms, euer Vertrauen. Lasst mich euch beweisen wozu ich fähig bin, lasst mich dieses Amt ausführen.


    Ich würde nicht hier stehen, wenn ich euch versprechen würde, was ich nicht halten kann. Ich würde nicht hier stehen, wäre ich mir dieser Pflicht und Ehre nicht bewusst. Gewährt mir eure Stimme, denn hier vor den großen Göttern und Geistern der Geschichte verbürge ich mich. Bürge mich mit Zuverlässigkeit, Engagement, Aufopferung und einem starken Willen in diesem Amte auszuzeichnen.


    O Römer, seht mir in die Augen, seht meinen Willen, mein Versprechen an Euch.
    Ihr seid Rom, ihr seid das Imperium.
    Es ist euer gutes Recht mich nicht zu wählen, doch bedenkt gut welche Bewerber geeigneter wären als ich es bin, entscheidet gerecht und gebt mir die Chance, die mir zusteht.


    Hier steht ein Diener des Volkes und bittet von euch gewählt zu werden, euch zu zeigen, dass er dieser Ehre würdig ist.“


    Diese Gesten mit den Armen wollte er nicht vollziehen, denn seine Rede sollte nicht euphorisch, sondern ehrlich und wahr klingen. Denn seine Worte sprach er mit Herz, stand hinter seinem Gelübde.
    Seine Augen ließ er durch die Versammelten Menschen schweifen.


    „Ich danke für euer Gehör, Freunde.“


    Nun wäre ein guter Zeitpunkt um die Rostra zu verlassen, wie es einige seine Vorgänger leider auch gemacht hatten. Doch dies zeugte nur davon, dass sie sich den Fragen und Meinungen der Bürger nicht stellen wollten und das war Furianus zuwider, denn er war der Ansicht, dass man mit Kommunikation und Kooperation mehr erreichte als mit purem Egoismus.
    So stand er, mit den Händen vor seinem Körper gefaltet, da und stellte sich den Meinungen, Fragen und Anregungen mit guten Gewissen und einem entsprechenden Fünckchen Wahrheit. =)

  • Sim-Off:

    Wie gewünscht^^


    "Nun gut gesprochen Patrizier, allerdings könnte man dich auch als wankelmütig bezeichnen. Ich spricht nicht unbedingt für einen Kandidaten, besonders dann nicht wenn er den Willen des Imperiums beschwört bzw. das seines Volkes. Mein Wille wäre es gewesen und wahrscheinlich auch das von vielen anderen das du dort in der Legio gedient hättest und dich nicht durch irgendwelche "privaten" gründe welche wahrscheinlich eine Frau sind dadurch abgeracht hattest. Sicher der Dienst den du jetzt verrichtest ist sicher auch Ehrenvoll, aber trotzdem hat es einen fahlen Beigeschmack und um ehrlich zu sein das du ein Haus löschen kannst macht dich noch lange nciht zu einem guten Quaestor."

  • Sim-Off:

    ;)


    Endlich war eine Stimme zu vernehmen. Sofort erkannte er den Quaestor, welchen er doch vor einiger Zeit genau hier auf der Rostra traf und ein wenig disputierte.


    "Wankelmütig trifft sicherlich nicht auf mich zu, eher das Gegenteil, da ich meine Vorhaben konsequent angehe. Um dies zu behaupten müsstet ihr folgendes wissen. Ich bin Patrizier und wie es seit Langem meinem Stande üblich ist auch konservativ. Erinnert euch damals an unser Gespräch auf der Rostra, dort sagte ich, dass ich die alten Wege unseres Standes gehen werde. Diese sind dem Imperium zuerst in der Legio und dann in der Politik zu dienen. In der Legio diente ich wie ich es mir vorgenommen hatte, das ist nicht zu bestreiten. Vielleicht diente ich eurer Meinung nach nicht genug. Doch ich habe mein Ziel, dem Imperium durch meine Dienste in der Legio zu dienen wohl erfüllt. Und nun gedenke ich ein anderes Ziel zu erfüllen, gehe in die Politik. Und da bis zur nächsten Wahlperiode ein gewisser Zeitraum lag wollte ich nicht tatenlos und faul in der Villa liegen, meldete mich somit bei den Vigiles, um dem Imperium in gewisser Weise noch in jenem Zeitraum dienlich zu sein.


    Wahrlich, es gab private Gründe. Eine Frau zählte mitunter auch dazu, aber war dies nicht der ausschlaggebende Punkt.

  • Dem Centurio ist ja etwas zu Ohren gekommen, was er erst gar nicht glauben wollte. Als er dann aber auf der Rostra seinen Optio bei seiner Rede erlebte, da bewahrheitete es sich also. Furianus hatte bei den Vigiles eine Blitzkarriere hingelegt, er war ein hoffnungsvoller Nachwuchs, den der Centurio ungerne an die Politik verlieren wollte. Wer soll denn die Ausbildung fortführen.......am liebsten hätte Metellus laute Kritik geübt...aber es gab nicht zu kritisieren. Furianus war nun einmal eine junge Ausnahmepersönlichkeit. Metellus bahnte sich den Weg bis ganz nach vorne und stand mit verschränkten Armen, aber einem milden Lächeln, vor Furianus. Wenn es Rom auf diese Weise dienen wollte, so sollte er es denn auch. Rom würde davon profitieren...die Vigiles hätten einen schweren Verlust zu erleiden. :(


    Er drückte seinem Optio die Daumen :dafuer:

  • Ein kurzer Blick nach vorne zauberte ein wohliges Lächeln auf das Gesicht.
    Er erblickte seinen Centurio, welcher wohl wegen ihm hierher gekommen war.


    Dankend nickte er ihm mit einem Lächeln zu.
    Ein guter Mann, Centurio Metellus.

  • Appius mußte leicht lachen:"Nun ich bezweifel ja nicht, daß du ein Mensch mit Engagement bist, sonst wärst du jetzt nicht hier, aber du hast deine Grundsätze welche du so sehr verteidigt hast doch irgendwie nicht wirklich eingehalten. Du warst einen Monat in der Legion und meinst das sei genug. Nun da bin ich anderer Meinung und die Viliges sind bei allem Respekt nicht die Legion sondern die Nachtwache Roms. Naja eine Frage sei noch erlaubt: Welches der Quaestorenämter strebst du denn an?"

  • Furianus wunderte sich, wusste er doch aus dem Gespräch auf der Rostra, dass jener Quaestor selbst der Legio diente. Verblüfft sah er zu ihm herüber.


    "Quaestor, bei allem Respekt, ich dachte ihr wärt bei der Legio und kennt euch somit mit den Rängen aus. Ich diente in der Legio I Traiana Pia Fidelis als Probat und wurde dann nach langer Dienstzeit zum Legionär ernannt. Ihr müsst und solltet wissen, dass man fast ein Jahr dient, bis man die Ehre eines Legionärsranges bekommt. Und auch ab da dient man einige Zeit. Eure Aussage ist absurd, ich kann demnach gar nicht einen Monat gedient haben, sondern Jahre. Dies solltet ihr wissen. Darum habe ich weder meine Grundsätze gebrochen, noch zu kurz gedient. Ja, es stimmt, die Vigiles sind nicht die Legio, doch ist mir zu Ohren gekommen, dass jene Einheit unterbesetzt war und Rom wie ihr auch wisst immer wieder von Bränden heimgesucht wird. Ich beschloss zu dienen, wo es am nötigsten war und meine Grpnde dafür nannte ich euch schon."


    Er hielt kurz inne.


    "Um auf eure letzte Frage einzugehen, so muss ich euch sagen: Keines der Ämter. Und zwar aus folgendem Grund. Der Senat ist schon seit vielen Jahrhunderten die größte Instanz im Reiche gewesen. Auch heißt es gemäß Paragraph 56 des Codes Universalis, dass die Bestimmung durch jene Institution geregelt wird. Ich vertraue dem Volke Roms, vertraue auch dementsprechend dem Senat. Gut, ich könnte auch gemäß des Gesetzes meinen Wahlkampf auf eine bestimmte Ämterposition ausrichten, doch bin ich der Meinung, dass der Senat das nötige Wissen und Informationen hat, um den Quaestores die richtige Position zuweisen zu können."

  • "Ihr sollte vielleicht lernen daß in der Politik, Worte überspitzt gesagt werden können und genau dies hatte ich mit der Angabe "Monat/e" getan. Nun immerhin Legionär, eure Ahnen wären sicherlich stolz aug euch :D Soso ich sehe du hast dir die Rede des anderen Kandidaten angehört der die selbe Antwort gab wenn auch kürzer. Nunja Patrizier wir werden sehen, ob das alles reichen wird euch zu wählen."

  • Furianus lächelte.


    "Ich muss euch korrigieren, Quaestor, ich bin Optio bei den Vigiles. Ja, ich mag auch die Rede eines anderen Patriziers gehört haben, doch ist dies meine Meinung, welche ich auch so schnell nicht aufgebe. Der Senat wird weise entscheiden, gemäß dem Fall, dass ich gewählt werde, welches Amt ich inne haben werde. Jedes Amt ist ehrenvoll, ohne Zweifel. Und ich hoffe, dass ich eure Fragen zu eurer Zufriedenheit beantwortet habe. Vielleicht habt ihr ja noch welche oder Anregungen, Vorschläge? Ich finde es überaus wichtig mit dem Volke zu kommunizieren, in gewisser weise kooperieren, darum bin ich für Alles offen."


    Fragend sah er den Mann an, hoffte doch vielleicht einen weiteren Wähler gewonnen zu haben.

  • "Wenn ihr meinen Rang bei der Legio meintet, so stimme ich euch zu. Und um auf euer Argument einzugehen, ich habe diese Rede Tage zuvor geschrieben und auch auswendig gelernt. Es wäre unmöglich so kurz vorher eine andere Rede zu lernen, wenn ihr das damit meintet. Ich verfasste sie alleine, verfasste sie mit meiner Hand und mit meinen Worten, meine Gedanken spiegeln sich darin wieder. Dennoch danke ich euch, ihr scheint euch um eure Nachfolge zu kümmern, dies zeugt von Pflichtbewusstsein."


    Anerkennend nickte er dem Quaestor zu. Seine Fragen waren berechtigt und auch sinnvoll, gaben dem Volke einen besseren Einblick in Furianus`Eigenschaften.

  • Constantius lauscht der Rede des Flavier, er war auf jeden Fall ein guter Rethoriker...


    Ob er sein Amt auch so gut erfülen würde? Wer weiß sowas schon? Seine Rede klang auf jeden Fall sehr schön.


    Constantius klatsche laut, aber nicht wild, eines Patriziers würdig ebend.

  • Es schienen sich weitere Menschen auf der Rostra einzufinden, die auch klatschten. Erfreut darüber setzte er nochmals an.


    "Bürger Roms. Wie ihr seht stelle ich mich euren Fragen, seien sie noch so schwer zu beantworten. Ich bin nicht der Mann, der vor Problemen wegläuft, diese übergeht. Meinen Dienst will ich in diesem Ehrenamte verrichten, gewährt mir dieses Privileg und ich werde euch nicht enttäuschen. So wie ich hier stehe, so gelobe ich es euch. Betrachtet euer Vertrauen als Investition in die Zukunft, nicht in meine Zukunft, sondern die des Imperiums. Gebt mir eure Stimme, Volk Roms und lasst mich beweisen, dass ich meine Versprechen euch gegenüber einhalten werde. Prüft mich, stellt mir Fragen, ich werde euch jede beantworten, denn ich bin hier um zu kandidieren, um Verantwortung zu übernehmen. Und das beweise ich euch hiermit."


    Seine Gesichtszüge wurden allmählich entspannter, seine Aufregung war nun entwichen.

  • “Als Consul und damit Leiter dieser Wahlen zum Cursus Honorum erkläre ich:
    Lucius Flavius Furianus, deine Kandidatur ist gemäß den Bestimmungen des Codex Universalis gültig und wird angenommen."

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