• Lange geschlossen blieb die Tür nicht, als einer der Diener der Tiberier die Tür aufriss und Avianus mit seinen rot geränderten, trüben Augen ansah. Der Mann bot wahrlich ein Bild der Erschöpfung, so sehr, dass der Aurelier sich fragen musste, warum die Tiberier heute keinen Ausgeruhteren Sklaven an die Porta gestellt hatten. Vom Anblick des Mannes leicht irritiert, mit leicht geöffneten Lippen, schüttelte Avianus kurz den Kopf und kam schnell zur Sache:

    "Salve. Ich bin der kürzlich gewählte Quaestor und wünsche Senator Tiberius Durus in einer wichtigen Angelegenheit zu sprechen. Könnte der Konsul mir einen Moment seiner wertvollen Zeit entbehren? Ich weiß, es ist ein wenig früh und noch stehen viele Dinge nicht fest... aber später wird die Zeit knapper werden, wenn jeder seine Arbeit hat."

  • Noch direkt am Wahltag stand Farah mit einem Schreiben ihrer Herrin vor der Porta der Villa Tiberia und überreichte eben jenes dem Ianitor. Es war eine kurze Schriftrolle, die ihrer Herrin in relativer Eile verfasst hatte und sofort überbracht sehen wollte.



    Mein lieber Durus,


    mit großer Freude erfuhr ich von deinem Sieg und deiner Wahl zum Consul. Würde mich die Wahl meines Mannes und die dadurch große Schar von Besuchern in unserem Hause mich hindern, so würde ich jetzt gerne mit dir feiern.
    Es ist eine große Stunde Roms und eine noch größere für unsere Familie, dich als Consul zu sehen. Ich glaube an dich und deine Fähigkeiten und bin der festen Überzeugung, dass du dieses Amt verdient hast.
    Genieße diesen großen Tag und sei dir der Zuneigung und Freude deiner Cousine gewiss. Meine allerherzlichsten Glückwünsche,


    mögen die Götter dich schützen,


    Albina


  • | Stesichoros

    Zitat

    Original von Tiberius Aurelius Avianus
    Lange geschlossen blieb die Tür nicht, als einer der Diener der Tiberier die Tür aufriss und Avianus mit seinen rot geränderten, trüben Augen ansah. Der Mann bot wahrlich ein Bild der Erschöpfung, so sehr, dass der Aurelier sich fragen musste, warum die Tiberier heute keinen Ausgeruhteren Sklaven an die Porta gestellt hatten. Vom Anblick des Mannes leicht irritiert, mit leicht geöffneten Lippen, schüttelte Avianus kurz den Kopf und kam schnell zur Sache:

    "Salve. Ich bin der kürzlich gewählte Quaestor und wünsche Senator Tiberius Durus in einer wichtigen Angelegenheit zu sprechen. Könnte der Konsul mir einen Moment seiner wertvollen Zeit entbehren? Ich weiß, es ist ein wenig früh und noch stehen viele Dinge nicht fest... aber später wird die Zeit knapper werden, wenn jeder seine Arbeit hat."


    Offenbar hatte der junge Mann ebenfalls eine Wahl gewonnen - diese aber offensichtlich nicht so ausgiebig gefeiert! Naja, wahrscheinlich war die Jugend von heute so trinkfest, dass man ihr einfach nichts anmerkte! Abgesehen davon hatte er seinen Herren heute auch schon munter gesehen!


    "Der ehrenwerte Consul Designatus wird sicherlich Zeit haben."


    erklärte er, obwohl er glaubte sich zu erinnern, heute bereits Vitorius Marcellus ins Haus gelassen zu haben. Aber immerhin, der neue Quaestor! Also machte er sich auf die Suche und fand seinen Herrn in den Thermen, in die er auch Avianus führte.





    IANITOR – GENS TIBERIA

  • Piso war zufrieden mit sich. Er hatte Dea Dia geopfert.
    Jetzt war festzustellen, ob sie sein Gebet erhört hatte. Piso schritt hinauf zur Villa Tiberia, nachdem er die Via Campana wieder hinein nach Rom gefolgt war, sich in der Villa Flavia ein Bad gegönnt hatte und nun mit seiner besten Toga vorm Anwesen der Patrizierfamilie stand.
    Er blickte noch einmal an sich herunter – alles an seiner blütenweißen Toga saß makellos – bevor er anklopfte, selber, denn er war alleine, ohne Sklaven gekommen. Ob ihm wieder der seltsame und doch irgendwie sympathische Türsklave vom letzten Mal aufmachte?

  • | Stesichoros


    Diesmal dauerte es wieder eine ganze Weile, ehe der Sklave an die Tür trat. Das lag vor allem daran, dass er zur Zeit nicht nur an Schnupfen, sondern auch schrecklichem Durchfall litt und häufig zum Abort laufen musste. Als er schniefend zurückkehrte, hörte er daher nur das zweite Klopfen und öffnete.


    "Ja?"


    fragte er hinaus und wirkte dabei etwas verwirrt, was wohl jedoch auf sein stilles Leiden wegen der schrecklichen Krankheit zurückzuführen war.





    IANITOR – GENS TIBERIA

  • Piso überlegte sich gerade, ob er ein drittes Mal klopfen sollte, da machte endlich der Sklave auf. Seine guten Erfahrungen mit ihm vom letzten Mal besänftigten des Flaviers Groll.
    So blickte er ihn nur belustigt an. „Stassikoros, nicht wahr?“ Bei der Aussprache des Namens verwendete er den leichten dorischen Akzent, den er sich in Kreta angewöhnt hatte. „Kannst du dich nicht mehr an mich erinnern? Flavius Piso, der den Arvalbrüdern beitreten wollte.“, informierte Piso den Griechen. „Kannst du mich zu Tiberius Durus führen? Ich will mit ihm reden.“

  • | Stesichoros


    Arvalbrüder? Stesichoros konnte sich an garnichts von jenem unsäglichen Tag erinnern (allerdings konnte er sich dadurch natürlich auch nicht daran erinnern, dass er sich an nichts erinnern konnte, nicht einmal, dass das letzte Treffen auf jenen Tag gefallen war). Dennoch log er


    "Natürlich. Ich frage einmal, ob er zu sprechen ist."


    Er schlurfte zurück und ließ den Flavier eintreten und im Vestibulum warten. Als er dann zurückkehrte, wirkte er verstört - als ob er etwas sehr unerwartetes gesehen hätte! Dennoch bedeutete er Piso, ihm zu folgen...





    IANITOR – GENS TIBERIA

  • Celsus stand vor dem Eingang der Villa Tiberia und liebäugelte ganz kurz mit dem Gedanken, doch noch für einen weiteren Tag in das gemütliche Gasthaus zurückzukehren, in dem er seit seiner Ankunft in Rom bereits einige Tage ausgeharrt hatte.
    Letzten Endes würde ihm das aber auch nur einen kurzen Aufschub gewähren, und so entschied er sich schweren Herzens, die Konfrontation mit seinem neuen Familienoberhaupt sofort hinter sich zu bringen.


    Er räusperte sich, kontrollierte den Sitz seiner Kleidung und klopfte dann kurzentschlossen an die Tür.

  • | Stesichoros


    Glücklicherweise blieb Celsus die Konfrontation mit seinem neuen Hausherrn vorerst noch erspart, denn nicht Tiberius Durus, sondern der Ianitor öffnete dir Tür des Hauses. Natürlich erkannte er den jungen Tiberier nicht, weshalb seine Anrede entsprechend unfreundlich ausfiel:


    "Salve! Was willst du?"


    Er schniefte den Rotz hoch und wartete auf eine Antwort.





    IANITOR – GENS TIBERIA

  • Celsus, der sich in Gedanken bereits auf eine dem Rang des Hauses angemessene salbungsvolle Begrüßung eingestellt hatte, geriet durch das Benehmen und den Tonfall des Ianitors ein wenig aus dem Konzept. Irgendwie fühlte er sich unwillkürlich an den Türsteher seiner Lieblingskneipe im Hafen von Syracusae erinnert und konnte ein Grinsen nicht unterdrücken.
    Wenn der Umgangston in diesem Haus insgesamt so locker war, konnte das ihm, der ohnehin eine Schwäche für "volksnahe" Betätigungen und Gesellschaft hatte, ja nur Recht sein....


    Trotzdem entschied er sich, fürs Erste auf Nummer Sicher zu gehen und sich der Situation angemessen vorzustellen.


    "Salve, mein Name ist Aulus Tiberius Celsus, und ich würde gern mit dem Senator Tiberius Durus sprechen."

  • Ein bißchen nervös war Ursus schon, als er nun auf die Villa Tiberia zuschritt. Tiberius Durus war nicht irgendwer. Er war Consul. Einer der geachtetsten Männer Roms. Ein Patrizier wie aus dem Bilderbuch. Und Ursus kannte ihn weit weniger gut, als er es sich gewünscht hätte.


    Auch hierher begleitete ihn Cimon. Ursus gab ihm einen Wink, anzuklopfen, nachdem er noch kurz die Falten seiner Toga gerichtet hatte. Er trug noch die dunklen Trauerkleider. Vielleicht auch nicht ganz das Richtige für diesen Anlaß. Aber andererseits hatte er heute nur vor, vorsichtig anzufragen.

  • Langsam gewöhnte Cimon sich daran seinen Herren zu begleiten und auch in dieser für ihn riesigen Stadt zu schützen. Er war stolz und seine Körperhaltung zeigte dies deutlich. Zwar war er immer bemüht nicht zu überheblich zu wirken doch er wollte zeigen was für einen starken Herren er hatte und sein eigenes Verhalten würde seinen Teil dazu beitragen. In seinem Gesicht vermochte man nichts von seinen Gedanken zu erkennen und auch sein Aufmerksamer Blick war gut verborgen. Denn die Vorsicht die er an den Tag legte sollte nicht bemerkt werden. Andere könnten beleidigt sein, da man ihnen böse Absichten unterstellte. Aber Cimon wusste...nur ein Augenblick der Unachtsamkeit und sein Herr, der ja inzwischen Senator war, würde viel zu früh von ihn gehen und damit auch Cimon nicht mehr schützen können.


    Der kleine Wink blieb sicher für die Meisten Menschen unbemerkt, doch der Nubier verstand sofort. Er wusste das er nun besonders gut sein musste. Sein Herr wollte mit dem Consul sprechen, was bedeutete das Cimon einen guten Eindruck hinterlassen musste. Der Nubier klopfte an die Tür und legte sich auch diese mal die Worte zurecht. Diesmal war es für ihn ungleich schwerer, denn er fing doch gerade erst an sich als Sklave eines besonderen Herren selbst auch etwas besonders anzusehen. Hinzu kam das er die Grenzen noch nicht in Gänze kannte. Doch heute würde er diese für sich selber sehr weit unten ansiedeln.

  • | Stesichoros

    Zitat

    Original von Aulus Tiberius Celsus
    Celsus, der sich in Gedanken bereits auf eine dem Rang des Hauses angemessene salbungsvolle Begrüßung eingestellt hatte, geriet durch das Benehmen und den Tonfall des Ianitors ein wenig aus dem Konzept. Irgendwie fühlte er sich unwillkürlich an den Türsteher seiner Lieblingskneipe im Hafen von Syracusae erinnert und konnte ein Grinsen nicht unterdrücken.
    Wenn der Umgangston in diesem Haus insgesamt so locker war, konnte das ihm, der ohnehin eine Schwäche für "volksnahe" Betätigungen und Gesellschaft hatte, ja nur Recht sein....


    Trotzdem entschied er sich, fürs Erste auf Nummer Sicher zu gehen und sich der Situation angemessen vorzustellen.


    "Salve, mein Name ist Aulus Tiberius Celsus, und ich würde gern mit dem Senator Tiberius Durus sprechen."


    Manchmal wünschte sich der Ianitor das Gedächtnis von Privatus, dem Nomenclator, denn die Familie der Tiberier allein war dermaßen weit verzweigt, dass er Mühe hatte, sich deren Namen zu merken. Doch er ging schon davon aus, dass der Junge vor ihm dazu gehörte, also wurde er eingelassen!


    "Sehr wohl, der Herr! Der ehrenwerte Consul wird dich sicher empfangen!"


    Er führte Celsus ins Atrium, wo der junge Mann auf den Hausherrn warten musste.





    IANITOR – GENS TIBERIA

  • | Stesichoros

    Zitat

    Original von Cimon
    Langsam gewöhnte Cimon sich daran seinen Herren zu begleiten und auch in dieser für ihn riesigen Stadt zu schützen. Er war stolz und seine Körperhaltung zeigte dies deutlich. Zwar war er immer bemüht nicht zu überheblich zu wirken doch er wollte zeigen was für einen starken Herren er hatte und sein eigenes Verhalten würde seinen Teil dazu beitragen. In seinem Gesicht vermochte man nichts von seinen Gedanken zu erkennen und auch sein Aufmerksamer Blick war gut verborgen. Denn die Vorsicht die er an den Tag legte sollte nicht bemerkt werden. Andere könnten beleidigt sein, da man ihnen böse Absichten unterstellte. Aber Cimon wusste...nur ein Augenblick der Unachtsamkeit und sein Herr, der ja inzwischen Senator war, würde viel zu früh von ihn gehen und damit auch Cimon nicht mehr schützen können.


    Der kleine Wink blieb sicher für die Meisten Menschen unbemerkt, doch der Nubier verstand sofort. Er wusste das er nun besonders gut sein musste. Sein Herr wollte mit dem Consul sprechen, was bedeutete das Cimon einen guten Eindruck hinterlassen musste. Der Nubier klopfte an die Tür und legte sich auch diese mal die Worte zurecht. Diesmal war es für ihn ungleich schwerer, denn er fing doch gerade erst an sich als Sklave eines besonderen Herren selbst auch etwas besonders anzusehen. Hinzu kam das er die Grenzen noch nicht in Gänze kannte. Doch heute würde er diese für sich selber sehr weit unten ansiedeln.


    Der Ianitor war seit dem gestrigen Tag ziemlich gestresst. Natürlich hatte es wieder eine Feier gegeben und auch die Sklaven hatten sich in der Küche getroffen, um den Amtsantritt ihres Herrn zu feiern. Doch Stesichoros hatte Kopfschmerzen bekommen und war daher (glücklicherweise) früh in sein Lager gesunken. Und so konnte er heute auch ziemlich fidel die Tür aufreißen und - vor einem Schrank von einem Nubier zurückprallen. Hinter ihm stand ein Mann in Trauerkleidung...


    "Salve! Welchen Begehr hat dein Herr?"


    fragt er daher verwirrt.





    IANITOR – GENS TIBERIA

  • Der Ianitor erschien recht überrascht von Cimon, zumindest kam es ihm so vor. Doch er bemühte sich um ein Lächeln und dachte nicht weiter darüber nach. Es konnte schließlich von Vorteil und auch von Nachteil sein, wenn die Menschen so reagierten. Vieleicht stand er auch einfach zu nah an der Tür. Ein kurzer prüfender Blick nach unten verriet Cimon das er durchaus auch ein wenig weiter weg hätte stehen können.
    Nun musste er einfach darüber hinweg gehen und der Frage seines Gegenübers etwas gutes erwiedern. Was nicht zu schwer werden sollte, da Cimon bereits einige Zeit hatte um es sich zu überlegen.


    "Salve. Mein Herr Senator Titus Aurelius Ursus wünscht den Consul Tiberius Durus in einer privaten Angelegenheit zu sprechen."


    Während er sprach blieb seine Mine gewohnt regungslos und er achtete darauf möglichst grade zu stehen um in diesem Moment die Stärke seines Herren zu unterstreichen. Doch sein Blick zeigte durchaus seine tiefe Ergebenheit für Ursus.

  • | Stesichoros


    Eine private Angelegenheit? Was mochte ein junger Mann in Trauerkleidung für private Angelegenheiten zu besprechen haben? Einen Moment überlegte er, dann jedoch beschloss er, dass ihn dies nichts anging - was der Grund war, warum er diesen Job hatte.


    "Ich hoffe, ich kann deinem Herrn helfen."


    Wenig später kam er zurück zur Tür und bat die beiden herein. Sie wurden durch das Atrium, das keine Spuren der gestrigen Feier, dafür jedoch einige gelangweiligte Liktoren zeigte, ins Tablinium geführt, wo der Consul und Hausherr arbeitete.





    IANITOR – GENS TIBERIA

  • Ursus wartete mehr oder minder geduldig, bis die beiden Sklaven ihre Verhandlungen beendet hatten und sie endlich herein gebeten wurden. Dann trat er an Cimon vorbei durch die Porta und bedeutete Cimon, ihm mit etwas Abstand zu folgen. Es traf sich wirklich gut, daß der Consul Zeit für ihn hatte. Ursus hatte schon fast damit gerechnet, auf einen späteren Termin vertröstet zu werden.

  • Nachdem er seinen Herren angemeldet hatte wartete Cimon leicht seitlich der Tür auf eine Antwort. Denn er wollte nicht im weg sein. Als die Antwort aber positiev ausfiel, machte er seinem Herren mit einer respektvollen leichten Verneigung platz. Es war nur leicht zu sehen, kein übertriebenes Verhalten.
    Der Nubier folgte Ursus mit etwas Abstand wie dieser es wünschte und bemühte sich sehr darum Luft zu sein, wie Atonis es so gerne bezeichnet hatte.

  • Als er sich einige Tage nach der Hochzeit endlich wieder von seiner lästigen Krankheit erhollte hatte, kam Modestus in seiner Sänfte zur Villa der Tiberier, um sich für seine Abwesenheit zu entschuldigen und dem Consul sein Hochzeitsgeschenk zu überbringen. Die Krankheit war ihm aber auch zupass gekommen. Erst nachdem er einen Sklaven mit der Antwort losgeschickt hatte, war ihm aufgefallen, dass die Hochzeit in der Villa Aurelia stattfinden würde, wo er sicherlich auch Aurelius Corvinus über den Weg gelaufen wäre, was er so vermeiden konnte. Immernoch leicht hüstelnd stieg aus der Sänfte und schickte einen der Sklaven zur Tür. Währendessen war er nochneinmal einen kontrollierenden Blick in die Sänfte in der auch eine kleine, in Wollfstoff eingeschlagene Statue gelegen hatte.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!