Spaziergang an einem Sonnentag

  • Die Palla eng um die Schultern geschlungen, schlenderte Valeria ganz allein übers Forum. Sie wollte die ersten wärmenden Sonnenstrahlen genießen, die die Finger übers Land streckten und gegen den Winter und seine unsichtbaren Verbündeten, die kalten Temperaturen und den eisigen Wind, ankämpften. Trotzdem war es noch kühl, sodass der Atem in weißem Dampf hervorstob. Valeria hatte weder ein bestimmtes Ziel, noch ein bestimmtes Anliegen. Einfach etwas spazieren gehen...



    Sim-Off:

    Wenn jemand mag, würde ich mich freuen! =)

  • Arria hatte sich erfolgreich aus dem Haus geschlichen und wanderte auf dem Markt herum. Ihre Gedanken waren noch immer bei der Prüfung und dass sie sie vermasselt hatte. Was würde Valeria dazu sagen, wenn sie es erfuhr? Oder wusste sie es am Ende schon? Immerhin schien sie mit Helena befreundet zu sein...


    Die junge Frau seufzte und lief gedankenverloren umher, nahm die Gerüche der Esswaren zwar wahr, aber registrierte sie nicht wirklich.

  • Valeria hingegen hatte bei einem Verkäufer Halt gemacht und sich etwas Brot mit Kräutern der Provinz gekauft, das sie nun auf der Suche nach einer Bank zum Setzen und kauend verzehrte. Als sie etwas aus dem Gewühl des Forums heraus gekommen war, fand sie beinahe sofort eine freie Bank und setzte sich, weiter ihr Stückchen Brot verzehrend und dabei die Sonne genießend.

  • Auch Arria kam irgendwann in die Wirklichkeit zurück und ließ sich einige lukanische Würste schmecken, die sie sich eben gekauft hatte. Etwas verträumt lief sie weiter, bis sie Valeria erblickte und wie angewurzelt stehen blieb.


    Das musste ja kommen. Innerlich murrte sie leise und sah sich nach einer Fluchtmöglichkeit um, die nicht allzu unnatürlich wirkte. Sie schämte sich irgendwie vor der anderen Schülerin...

  • Valeria sah Arria nicht - zumindest noch nicht. Wenn sie ihr quasi direkt vor die Füße laufen würde, würde Valeria sicher aus ihren Tagträumen schrecken. Am Morgen hatte sie von Helena erfahren, dass sie die Prüfung als Popa bestanden hatte. Darauf war sie stolz. Sie hoffte allerdings, dass auch Arria gut durch die Prüfung gekommen war; und als Helena ihr am Morgen das Ergebnis mitgeteilt hatte, war sie so aufgeregt gewesen, dass sie nicht einmal an Arria gedacht hatte.
    Nun jedoch saß sie im Sonnenschein und genoss die schwache Wärme der Sonnenstrahlen mit halb geschlossenen Augen auf ihrem Gesicht. Das Brot war bereits verschwunden.

  • Arria wollte eigentlich nur weg, wollte Valeria nicht sagen müssen, dass sie versagt hatte. Aber andererseits hatte Valeria so ein Strahlen im Gesicht, so ein undefinierbares Glühen, das die Blicke auf sie zog. Ob es daran lag, dass sie schwanger war? Sie sah einfach glücklich und zufrieden mit der Welt aus, ganz das Gegenteil von Arria, die sich immerzu Sorgen machte, die immerzu ihre Ängste hatte...


    In Gedanken verloren wurde die junge Frau schließlich fast über den Haufen gerannt. Als sie sich umwandte, sah sich einem nicht gerade kleinen Mann gegenüber, der sie nun anstarrte.


    "Bitte verzeih vielmals", entschuldigte er sich sofort und nahm Arrias Hände, die völlig perplex war.


    "Nein, nein, es war nicht deine Schuld. Ich hätte nicht mitten im Getümmel stehen bleiben sollen", versicherte sie schnell und versuchte, sich aus dem Griff zu lösen, doch wollte der Mann nicht so schnell aufgeben.


    "Nein, lass mich mich entschuldigen. Wie wäre es mit einem Essen in der Taverna Luculli?"


    "Nein, wirklich nicht. Ich habe gerade gegessen und nach Wein ist mir nicht zumute", erwiderte Arria höflich und mit einem gestellten Lächeln.


    "Dann setzen wir uns einfach zusammen und plaudern ein wenig?", versuchte es der Mann weiter.


    "Nein danke", antwortete Arria energisch und riss sich los. Eine doch recht deutliche Fahne war ihr entgegengeschlagen und der Mann war eindeutig betrunken. Und das machte ihr nun doch Angst.
    Ein kurzer Blick traf ihn noch, dann drehte sie sich mit wehendem Haar um und ging zügig los - bis sie (wie könnte es auch anders sein) vor Valeria angekommen war und sich dabei über die Schulter umsah, ohne zu bemerken, vor wem sie nun gerade vorbeilief.

  • Von dem allen hatte Valeria in ihrem dösigen Zustand nichts mitbekommen. Nun aber, da jemand Gefahr lief, über ihre Beine zu stolpern, rutschte sie hastig beiseite und rief:
    "Heda, pass doch au....ach.....Arria!" meinte sie dann leicht verdattert, die Petronierin anstarrend.

  • Arria blickte Valeria an, als diese sie anfuhr. Fast schon schockiert starrte sie die andere an.


    "Oh, hallo... Verzeih bitte", murmelte sie, sah sich im nächsten Augenblick aber schon wieder um.

  • Valeria starrte Arria noch immer verdattert an. Warum wirkte sie irgendwie ertappt? Sie schob den Gedanken beiseite, sprang auf und drückte die Freundin kurz, um dann wieder auf die Bank im milden Sonnenschein zu deuten.
    "Setz dich doch! Wir hatten noch keine Gelegenheit, uns zu unterhalten seit gestern... Wie war deine Prüfung?" fragte sie unbekümmert und neugierig zugleich, während sie sich wieder setzte.
    "Und vor allem: Wie geht es dir?"

  • Arria seufzte leicht und ließ sich auf der Bank nieder.


    "Es geht mir gut. Zwar nicht perfekt, aber ich fühle mich soweit wieder erholt", antwortete Arria und lächelte leicht. Das Thema der Prüfung ließ sie geschickt außen vor, war sie doch selbst zu enttäuscht von sich.

  • Valeria hingegen dachte kaum an etwas anderes an diesem Tag. Und da sie nicht wusste, dass Arria zur Commentaria ernannt worden war und nicht zur Popa, wie sie sich gewünscht hatte, nickte sie und fragte unbefangen:
    "Ah, das ist gut. Da hast du sicher die Prüfung gut überstanden. Wie war sie denn? Glückwunsch zur bestandenen Prüfung übrigens - du bist doch auch Popa...oder Commentaria?"

  • Arria zuckte nur mit den Schultern und wippte leicht auf der Bank hin und her.


    "Kommt darauf an, was du als durchfallen bezeichnest."


    Für sich selbst war sie durchgefallen, keine Frage. Sie hatte die Prüfung zur Popa schließlich nicht bestanden, war nur Comentaria geworden.

  • "Ähm...ich fürchte, ich versteh nicht ganz", sagte Valeria verwirrt und runzelte die Stirn, Arria ansehend. Durchgefallen oder nicht? Wenn sie bestanden hatte, egal als was, dann war sie doch nicht durchgefallen?

  • "Ich habe die Prüfung zur Popa abgelegt - und die habe ich nicht bestanden", antwortete Arria mit gleichgültigem Tonfall. Die andere Variante wäre gewesen, dass sie Valeria angefahren hätte und dann hätte sie noch mehr, was sie ihrem Vater gestehen musste und weswegen er böse auf sie sein sollte.

  • Valerias Gesichtsausdruck wurde bestürzt und sie nahm ihre Freundin kurz in den Arm und drückte sie an sich.
    "Oh...das tut mir sehr leid, Arria. Und nun? Wirst du von jetzt an mit den anderen Schülern unterrichtet werden?" fragte sie, denn sie dachte, sie wäre gänzlich durchgefallen.

  • Arria seufzte und zuckte mit den Schultern.


    "Ich habe noch nicht mit Helena geredet. Sie wollte doch nach Rom, ich denke, dass sie sehr bald fahren wird", antwortete Arria und lehnte sich nun zurück.

  • "Ja aber....wie sah denn deine Prüfung aus, dass du durchgefallen bist? Vielleicht hättest du dich doch besser auskurieren sollen..." meinte sie und legte Arria tröstend eine Hand auf den Rücken.

  • "Ich musste fünf Fragen beantworten. Und ich habe wohl etwas in den Schriftrollen falsch verstanden", antwortete Arria und schloss die Augen, versuchte, die Sonnenstrahlen auf dem Gesicht zu genießen.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!