Er betrat das Officium und lächelte höflich: "Salve, mein Name ist Manius Matinius Fuscus. Mein Patron Senator Prudentius Commodus empfahl mir Dir bei meinem Aufenthalt einen Besuch abzustatten. Dabei sollte ich die Gelegenheit nutzen Dir Grüße zu entsenden," lächelte er. "Ausserdem wollte ich die Möglichkeit in die Hand nehmen Dir für deine angebotene Hilfe zu danken, was die Regio Germania Inferior betrifft."

Magister Domus Augusti - Officium
- Lucius Aelius Quarto
- Geschlossen
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“Oh, dass ist sehr freundlich, bitte, setz dich doch. Dem Senator geht es besser, hoffe ich?“, antwortete Quarto und bot dem Besucher einen Stuhl an.
“Ich helfe gerne, auch wenn ich fürchte, dass meine Möglichkeiten zu Helfen nur begrenzt sind. Aber wo immer ich kann, werde ich gerne die Personalnot in Germanien zur Sprache bringen.“ -
Er nahm das Angebot des Sitzes gerne an und antwortete dann: "Es ging ihm besser, als ich das letzte Mal mit ihm sprach. Er machte sich sogar schon wieder Gedanken um seine Zukunft und ich hoffe ihn dazu gebracht zu haben, dass er sich über eine Aufgabe in der Regio als Procurator Aquarum Gedanken macht. Ich glaube, er wäre der geeignete Mann dafür, auch wenn ihm, meines Wissens nach noch eine Kursanerkennung fehlt auf diesem Gebiet. Aber als langer Comes und somit verwaltungs- und organisationserfahren und vor Allem die Regio kennend, erachte ich ihn dennoch als sehr fähig." Auf die weiteren Worte hin lächelte er. "Jede Hilfe und sei sie noch so klein, ist im Moment eine mehr als willkommende Hilfe. Die Regio hat noch viel zu viele Posten frei, die teilweise dringend besetzt werden müssen."
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“Das Amt des Procurators Aquarum ist doch in erster Linie ein Amt, welches eine hohe Reputation erfordert. Der Mann, der es ausübt, muss über Erfahrung und Weitsicht verfügen und muss als unbestechlich gelten. Darauf, meine ich, kommt es doch vor allem an und Prudentius Commodus verkörpert dieses Ideal, wie ich meine, auf geradezu perfekte weise.
Es freut mich zu hören, dass er wieder neue Pläne schmiedet.Was die Ämter in Germania Inferior angeht, so will ich gerne mein Möglichstes tun. Gerade dort im Nordenm, im Angesicht dieser unbarmherzigen, barbarischen Feinde, müssen wir Präsenz zeigen. Das habe ich auch dem Senator geschrieben.“
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Er lächelte ob der Worte. "Ich hoffe, sollte der Senator sich dafür entscheiden, der Legatus Augusti sieht dies auch in erster Linie so, also die Bedingungen des Amtes. Er wird ihn letztlich ernennen wollen udn auch müssen, denke ich.
Noch jedoch hat er sich leider nicht entschieden und dementsprechend müssen wir warten. Sobald dem aber so ist, erhalte ich wohl von meiner Vertretung Corus Bescheid. Aber welches Amt mir momentan ganz Besonders am Herzen liegt ist jenes des Magister Scriniorum," fügte er einen Augenblick sinnierend an, ehe er lächelte ob der Ausführungen des Mannes. "Nun, seit den Kämpfen im letzten Jahr ist es ruhig geworden, bis auf wenige Ausnahmen und nicht alle Menschen auf der anderen Seite des Limes sind Feinde. Die Mattiaker zum Beispiel sind nicht nur gute Handelspartner, nein sie sind auch wichtige Verbündete. Aber selbst die Hermunduren stehen, mit wenigen Ausnahmen auf Roms Seite," lächelte er. "Barbarisch mögen sie allerdings sein, wobei man solche Aussagen nicht zu laut an bestimmten Orten äussern sollte." Dabei dachte er an das Edikt, welches in Mogontiacum beinahe für Aufstände gesorgt hatte. -
“Ich rede nicht von Römern germanischen Ursprungs oder von Germanen, die sich Rom klugerweise und richtig untergeordnet haben und friedlich innerhalb unserer Grenzen leben, oder an ihnen. Ich rede von wirklichen Barbaren, die sich erdreisten, Roms Ansprüche am Rhenus in Frage zu stellen und uns kriegerisch herausfordern.
Im letzten Jahr, im Sommer, da habe ich selbst Germanien bereist und es waren unruhige Zeiten. Wie stellt sich die Situation heute dar? Sind die Grenzen jetzt sicher?“
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Er schmunzelte, denn er wusste schon oder hatte es zumindest gehofft, dass er das meinte. "Nun, weitesgehend. In Raetia soll es noch einmal Unruhen gegeben haben, aber nichts besorgniserregendes. Genauere Berichte liegen mir allerdings leider nicht vor, weshalb ich dazu nur Gerüchte weiter tragen könnte. Die restlichen Grenzabschnitte sind ruhig, von den üblichen Kleinigkeiten abgesehen, die aber meist nicht einmal über die Berichte in den Castelli hinaus an die Öffentlichkeit dringen."
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“Dann steht wohl zu hoffen, dass sich die Ereignisse des letzten Jahres nicht wiederholen werden?
Auch meine Familie wurde ein Opfer der germanischen Übergriffe. Mein jüngerer Bruder wurde verschleppt und umgebracht. Ein tiefer Verlust für mich, wie du dir vorstellen kannst.“
Bei diesen Worten verfinsterte sich das Gesicht des Magisters Domus Augusti kurz in Trauer, doch fasste er sich sogleich wieder. -
Er dachte einen Augenblick nach. Sprach er eventuell von dem Duumvir? "Aelius Vallidus?" fragte er vorsichtig nach. "Ich bedauere Deinen Verlust," meinte er dann. "Viele haben darunter zu leiden gehabt. Zivilisten vor Ort, Familien und deren Angehörigen der Soldaten, die auf dem Feld blieben." Er schwieg einen Moment und meinte dann: "Nein, ich glaube nicht, dass es in nächster Zeit noch einmal zu so etwas kommen wird. Auch wenn es heisst, Modorok sei wieder unterwegs."
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“Modorok? Ist das der Anführer der feindlichen Germanen von Germania Magna? Wie kann es sein, dass ein einzelner Mann Rom derart herauszufordern vermag?“
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"So heisst es, dass er es ist, ja. Entsprechende Berichte nennen immer wieder ihn." Er lächelte matt. "Wie konnte es Arminius? Wie Marbod? Wie all jene anderen, die es wagten? Die Macht der Überzeugung ist es. Es heisst, er sei ein sehr charismatischer Mensch, mit für Germanen ungewöhnlich guter Rhetorik und Überzeugungskraft. Und es heisst, er habe einen Teil seiner Familie durch die Römer verloren, weshalb er diese abgrundtief hasst und sich geschworen hat sie zu bekämpfen. Er hat es geschafft so viele Germanen zu vereinen und auf ein Ziel einzuschwören, wie seit bald 100 Jahren niemand mehr. Und wären nicht die Mattiaker gewesen, wer weiss, was alles Schlimmes passiert wäre. Je größer seine Erfolge wurden, desto mehr Anhänger bekam er. Ich möchte mir nicht ausmalen müssen, was geschehen wäre, wären die Legionen im vergangenen Jahr nicht doch siegreich geblieben. Man glaubte nach der großen Schlacht er sei tot, aber mittlerweile ist wohl bekannt, dass er noch lebt und wieder in seiner Heimat ist. Angeblich sogar wieder auf der Suche nach Verbündeten. Doch leider ist vieles, was über den Limes getragen wird nur aus zweiter Hand und vielfach nur ein Gerücht. Dennoch denke ich, dass die Möglichkeit zu hoch ist, als dass man es einfach ignorieren und als dummes Geschwätz abtun sollte."
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“Nun ja. Ich bin mir sicher, der Legatus Augusti pro Praetore Decimus Meridius wird die richtigen Maßnahmen ergreifen und gewappnet sein. Kennt er den Krieg doch aus seiner Zeit Hispania.“
Prüfend schaute Quarto zu seinem Gegenüber und wartete dessen Reaktion ab. -
Er sah eine Weile nachdenklich drein und machte dann eine Mischung aus Kopf schütteln und nicken. "Auch andere kannten den Krieg und die Germanen sogar noch besser als der derzeitige LAPP und dennoch kam das im vergangenen Jahr überraschend. Ich denke, so lange man keine zuverlässige Quelle auf der anderen Seite des Limes hat, ist das dort immer eine Grauzone, die Überraschungen für uns bereit hält."
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“Ich wollte damit nicht das Andenken an den leider Verstorbenen Germanicus Sedulus schmälern, keineswegs. Er war mein Schwiegervater, musst du wissen, und ein vorbildlicher Römer.
Bedauerlicherweise bin ich kein Kenner Germaniens. Hat Rom denn keine Verbündeten jenseits des Limes. Haben wir dort nicht ein Netz aus Informanten? Reisenden Händlern etwa, die uns zutragen, oder Abtrünnige, die gegen harte Münze den Mund auftun?
Der Statthalter wird doch wohl in dieser Richtung aktiv sein, oder?“ -
Er lächelte leicht. "Ich ging nicht davon aus, dass Du das vor hattest. Ich wollte damit nur die Problematik hervorstreichen." Er überlegte einen Moment und versuchte sich zu erinnern, ob er das mit dem Schwiegervater wusste, aber er hatte nicht ein so gutes Informationsnetz wie sein Freund Germanicus. "Sicher gibt es Verbündete," lächelte er. "Mattiaker, Semnonen, ja sogar Hermunduren. Aber auch Modorok ist Hermundure und die Mattiaker mussten diesen Sommer wohl auch einige überraschende Überfälle über sich ergehen lassen, als Racheakt für ihren Beistand auf römischer Seite." Er überlegte fieberhaft, wie Germanicus das genannt hatte. "Als Vergeltung einer Neidingstat. Und auch darüber waren sie erst zu spät informiert, so das viele Dörfer wohl einigen Schaden erlitten." Er zuckte leicht die Schultern.
"Jenseits des Limes läuft vieles anders. Langsamer, verworrener und zugleich doch scheinbar effektiv. Ich weiss nicht, wie weit die Informationsquellen reichen, die bestehen und ich muss gestehen, ich habe keine Ahnung über die Pläne und Aktionen diesbezüglich den Legaten betreffend. Das Thema kam nie auf, jedenfalls nicht mit mir. Ich weiss nicht, ob mit anderen, gehe aber stark von aus, dass es zumindest mit den Kommandeuren der Einheiten besprochen ist." -
“Ausreichend Legionen sollten in Germanien doch eigentlich stationiert sein. Ich glaube, keine Provinz wird besser bewacht.
Wollen wir hoffen und zu den Göttern beten, dass es friedlich bleibt und dass man diesen Modorok eines nicht so fernen Tages fangen kann. Der Imperator Caesar Augustus wäre über einen solchen Fang sicherlich sehr entzückt.“
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"So sollte man zumindest annehmen," lächelte er. "Ich hoffe auch, dass es ruhig bleiben wird. Denn noch mal so ein Jahr wie das Vergangene und vor Allem der Winter und Frühjahr in Raetia wäre alles andere als gut." Modorok fangen, ja, das wäre wohl wahrscheinlich was. "Wie jedoch will man einen Mann fangen, von dem scheinbar niemand, der nicht auf seiner Seite steht, nicht weiss, wie er aussieht? Zumindest hab ich noch nirgendwo gehört, dass es wer weiss, was natürlich nicht heissen muss, dass dem auch wirklich so ist," meinte er sogleich anfügend.
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“Fängt man solche Feinde nicht gewöhnlich dadurch, dass man ihre eigenen Männer zum Verrat verleitet? Gold wird auch in Germania Magna eine große Wirkung haben, da sind alle Menschen gleich.“
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Er sah ihn an und hob die Schultern, lächelte dabei leicht verlegen. "Ich weiss nicht. Möglich, wahrscheinlich sogar. Dennoch gilt wohl bei den Germanen noch eine andere Art von Ehrgefühl. Wie genau das alles zusammenhängt und welche Eide wo wie binden, das hab ich nie verstanden, aber ein guter Freund von mir, sein Name ist Duccius Germanicus und er ist von Geburt her von jenseits des Limes, hat einmal versucht mir dies zu erklären. Leider war es mir ein wnig zu kompliziert. Doch weiss ich dadurch nicht, wie wirksam Gold wirklich ist. Ich glaube aber das es ganz sicher Mittel und Wege gibt. Wurden nicht auch Männer wie Arminius und Maarbod am Ende die eigenen Leute zum Verhängnis?"
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“Möge es diesem Mann ähnlich ergehen! So lange Rom besteht, wird das immer das Schicksal dieser Fantasten sein. Doch leider sind sie gewöhnlich zu blind oder zu verbohrt, es zu erkennen und einige von ihnen vermögen Leid und Elend zu bringen, bevor ihr verdientes Ende da ist.“
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